‚Das Kaninchen in der Zirkusstadt‘ oder Hati, Nik und der Zauber der Manège

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  • #6726433  | PERMALINK

    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    ja der is übers WE nicht da. Also keine Sorge.

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    #6726435  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Ich weiss ich weiss 🙁 Aber ich bin ein ungeduldiger Mensch 😉

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    #6726437  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    So, bin seit kurzem wieder da und habe die letzte Stunde damit verbracht mir deine Sampler-Songs so „aufzuarbeiten“ (*hust*), dass ich sie auch unterwegs hören kann. Ich muss Musik einfach zu unterschiedlichen Gelegenheiten auf mich wirken lassen, da mir dabei oft neue Aspekte auffallen.
    Du hast dir ja relativ schnell bereits ein Urteil über meine Samplersongs erlaubt und schon einiges geschrieben. Da ich teilweise stark zwischen den Genres gesprungen bin, war es mMn eigentlich eine Hit-or-Miss-Playlist, aber anscheinend hat dir dann doch mehr gefallen als erwartet^^. Und natürlich sind GTT total kawaii* und so
    Ich hoffe du siehst es mir nach, wenn ich erst im Laufe der kommenden Woche meine ersten Eindrücke schildere.

    Eine Sache muss ich jedoch noch anmerken:

    NikMeins sind dann etwa 80 Minuten 🙂

    Mein Player zeigt mir an, dass dein Sampler ca. 10 Minuten über meinem liegt, der wieder ursprünglich 10 Minuten über deinem lag, wenn deine Angabe gestimmt hätte. Deine Playlist ist demnach die längere, was auch erklären sollte wieso ich nicht ganz so fix fertig werde wie du 🙂

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    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6726439  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Ja, da aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung verschiedene Situationen ‚Bett gammeln‘, ‚Sofa gammeln‘ und ‚Badewanne gammeln‘ sind, hab ich den jetzt schon mehrfach durchgehört, und mich angestrengt viel zu schreiben :haha:
    Tut mir leid, war nur ne Schaetzung 🙁 Und keine Sorge, lass dir Zeit 🙂

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    #6726441  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    08. Cleric – A Rush of Blood
    Tjoa, toll. Da hab ich jetzt keine Ahnung, wie zur Hölle ich das hier beschreiben soll. Die Band wechselt brachial von Deathmetal zu Jazz zu Funk zu Blackmetal zu Mathcore zu Elektro.
    Ich werde versuchen von Minute zu Minute vorzugehen:
    Minute 0: Der Song beginnt mit dunkeln Synthies im Hintergrund, und verzogenen Gitarren, die dann deathmetalisch Fahrt aufnehmen, dann zu einer jazzigen Passage wechseln. Dann wird wild getrommelt und dazwischengekreischt. Danach brettert der Son in Convergemanier weiter.
    Minute 1: Es geht weiter, hier hält der Song sich fast schon ein bisschen…naja, okay, dann wirds still.. Trommelwirbel (und Glöckchen)…yeah, jetzt machen wir Mathcore und Grunzen!
    Minute 2: Da packt man dann natürlich noch etwas Elektro rein. Und dann etwas Metalcore. Und dann brettert man in brachialstes Geknatter. Und dann wieder etwas verzerren…und Glöckchen!
    Minute 3: Jetzt klingt es wie melodischer Deathmetal mit Jazzelementen. Blackmetal, aber ganz leise. Stille.
    Minute 4: Blackmetal, aber laut. Und zwar roher, brutaler, gnadenloser, depressiver. Dann wirds was ruhiger, nach diesem Ausbruch auch notwendig.. dazu sowas wie elektrisches Windrauschen.
    Minute 5: Die Drums werden schneller, das Elektrozeugs weirder – was wird als nächstes kommen? Es wird leiser…
    Minute 6: Gekreische und Blastbeatsgetrommel wie aus der Hölle, dazu schräges Mathjazzgitarrenspiel. Gebretter. Mit Jazzanleihen. Mein lieblingspart, mit dem Bm-Ausbruch aus der vierten Minute.
    Minute 7: Das gemathcorele geht weiter, dann Elektronik wie bei These Arms are Snakes, dann Drums und Countrygitarre.
    Minute 8: Geschrei und langsamer, walzender Breakdown ala Despised Icon in langsamer. Und es brettert langsam weiter, die Gitarren ziehen sich hoch. Orchestrale Andeutungen, die aber immer wieder abgehackt werden.
    Minute 9: Nun scheint es wieder schwarmetallisch zu werden…wird es aber nicht. Stattdessen schnelles Getrommel, verzerrte, hohe, schräge Gitarren, und der Sänger kreischt mit Autotune-Stimme letzte Worte entgegen.

    Das waren krasse zehn Minuten. Hatte aber definitiv so einiges Geiles drin! Auf Dauer zu anstrengend, aber so zwischendurch mal klasse.
    7.5/10

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    #6726443  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    09. Oranssi Pazuzu – Ole Muukalainen
    Der Song hat ja was von nem Western, finde ich. Das mag dran liegen, dass ich diesen Swifteffekt der Gitarre irgendwie oberflächlich mit Western verknüpfe. Oder daran, dass ich Western einfach cool finde, und das Lied auch. Man weiß es nicht, aber egal, ab an die Bewertung, die hoffentlich nciht so staubtrocken wie die Steppe wird…
    Die ersten dreißig Sekunden sind ein ziemlich düsteres Intro, jeweils nur einzelne verzerrte Töne hinterlegt von einem monotonen Rauschen. Man hat das Gefühl, man stehe nachts in der Wüste, der Wind weht kalt und wirbelt den Sand auf, und die Flamme des Lagerfeuers erlischt. Ein alter Cowboy starrt auf die Glut, und erinnert sich an seine Vergangenheit – und der Song nimmt seinen Lauf.
    Treibende Blastbeats, schrammelnde Schwarmgitarren und immer wieder vereinzelt diese Swifts, die einen direkt in einen rasanten Ritt durch die trockenen Felder Amerikas treiben.
    Die Vocals kreischen einem gedämpft entgegen. Ich weiß nicht worums geht, aber, um den Stil beizubehalten, gehts los zu einem Duell.
    Etwa bei 2:30 nimmt das ganze noch einmal mehr Fahrt auf, um dann in einen fast psychedelisch anmutenden Teil abzudriften, der von einigen schwingenden Tönen dominiert wird, die eine ’spooky‘ Atmosphäre erschaffen (verzeiht mir das Wort). Hier trifft unser Cowboy im Saloon ein und gönnt sich ein paar Gläser Whiskey. Die Vocals setzen wieder ein, als ob er angetrunken einen Falschspieler anpöbeln würde. Das Ganze artet wohl in einer kleinen Pöbelei aus, und der Falschspieler landet mit dem Kopf in der Pferdetränke.
    Eine einzelne Bassline deutet an, dass er sich wieder auf den Weg macht, und der Ritt geht weiter, dieses mal nachts, weshalb wieder psychedelische Momente zu finden sind – die Schakale streifen durch die Gegend, und der Mond beleuchtet das Szenario. Der Schatten eines Baumes wird zum bedrohlichen Monster, und der angetrunkene Cowboy gerät in Panik. Das Anfangsriff beginnt wieder, als er in einen schnellen Galopp verfällt.
    Der psychedelische Zwischenteil hat einen erneuten Auftritt, als er seinem Gegner bei Mitternacht entgegentritt. Die Atmosphäre wird melancholischer als sie sich anschauen.
    Dann bäumt sich der Song ein letztes Mal auf. Ein Schuss ist gefallen. Der Gegner fällt tot zu Boden.
    Der Song endet mit einem letzten Schlag der Drums. Die Augen des alten Mannes in der Wüste sind weit aufgerissen, als er aus der Erinnerung zurückkehrt.
    Wäre bestimmt nen guter Film, und ein guter Song ist es definitiv!
    9/10

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    #6726445  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    So, nach einer kleinen Auszeit äußer ich mich auch mal:

    01. Khoma – If all else fails
    Als Intro für den Sampler hat sich Nik einen Song von schüchterner Natur rausgesucht. Von der Band habe ich noch nie gehört, aber scheinbar hat sie sich einer Post-Rock-Abart verschrieben. Der Gesang bewegt sich ständig in einem angenehm nasal-gesäuselten Bereich und erstreckt sich klagend über die musikalische Szenerie. Ansonsten ein überschaubarer Rhythmus, mit eingeworfenen schweren Riffs, wovon sich der Frontmann jedoch nicht beirren lässt und in seinem Duktus bleibt. Spontan würde ich auf einen klassischen Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo…-Aufbau tippen, wovon der Song jedoch nicht schlechter wird. Er ist sanft genug, um in einen abwechslungsreichen Sampler einzuführen, aber er ist mir jedoch ein wenig zu eingängig. Ich hätte ihn eher ans Ende gepackt oder zumindest gerne im Albumkontext gehört, doch groß meckern kann ich nicht, da er trotzdem mein Kitsch-Zentrum stimuliert.
    7/10

    02. Jesu – Wolves
    Obwohl „Wolves“ mindestens doppelt so lang ist, wie der vorherige Song, fällt es kaum auf, da er durch seine hypnotischen Synthies, den verrauschten Riffs und den verzerrten Clean-Vocals eine recht delirierende Atmosphäre aufbaut. Er kommt sehr friedlich daher, der einzig durch die grummelnden Gitarren eine melancholische Note erhält. Da ich hier kaum einen Spannungsbogen erkennen kann, dient der Track wohl wieder eher dem emotionalen Bereich im Gehirn. Durchaus deprimierendes Flair, das ich von daher auch eher am Ende der Playlist erwartet hätte. Hat mich durchaus neugierig auf mehr gemacht, was ich beim ersten Durchhören nicht erwartet hätte.
    8/10

    03. A Storm of Light – Collapse
    Das Album wollte ich zwar schon lange mal auf mich wirken lassen, aber irgendwie ist es bei mir immer vorbei gerauscht. Und wieder ein eher entspannter Song, der sich mit seinen langgezogenen Melodiebögen und seinem verträumten Gesang gar nicht so sehr vom bisherigen Sampler unterscheidet. Einzig die warmen Riffs, die mit den teilweise rauhen Vocals zu einer spannenden Kombination verschmelzen, läuten einen metallischen Unterton in Niks Playlist ein. Obwohl ich den Track jetzt schon einige Male gehört habe, bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob es nicht vielleicht zwei Sänger sind, so unterschiedlich kommen mir die Klangfarben an manchen Stellen vor. Am Ende trifft es dann doch nicht so meinen Geschmack, da mir der Song irgendwie schal vorkommt. Während die beiden Tracks zuvor einen gewissen Charme hatten, vertraut „Collapse“ auf seine desaströs-melancholische Stimmung, die sich bei mir jedoch nicht wirklich einstellen will. Kann aber gut verstehen, wieso das Leute so sehr abfeiern und ich bin gespannt, ob mir das dazugehörige Album jetzt vielleicht eher zusagt, nachdem ich diesen Song hier derartig eingebettet erlebt habe.
    6,5/10

    04. Fall of Efrafa – Woundwort
    Bisher erfüllt jeder Song das große Oberthema „Melancholie“ und so muss ich mich jetzt durch den längsten Song durchschlagen. Die Band kannte ich nur vom Namen her und wer kann mir die Gruppe näher bringen als ein Fanboy? Die Produktion ist hier betont unsauber und der Gesang, die ersten Screams auf dem Sampler, tönt auch von weiter weg, als er sicherlich ist. Der Song macht viele Phasen durch und jede von ihnen hat ihren berechtigten Platz, wie ich finde. Eine chirurgische Aufschlüsselung, wie Nik es so akribisch bei meinem Cleric-Song gemacht hat, würde ich jetzt nicht vornehmen, denn mir ist der Song homogen genug, als dass ich ihn als zusammengeworfenes Potpourri ansehe. Es wechseln sich im Grunde eine von verträumten Synthies durchlaufene Basslinie und entsprechend zurückhaltenden Drums mit eindringlichen Keyboard/Gitarren-Passagen und wehleidigen Screams ab. Der Track verabschiedet sich mit verzweifelten Beckenschlägen und hat insgesamt auch einen sehr kurzweiligen Eindruck auf mich machen können.
    8,5/10

    05. Alpinist – Postmodern Problems
    Der Name hat mir auch schon lange was gesagt, aber zu mehr als einem „Überfliegen“ des Lichtlaerm/Minusmensch-Doppelreleases bin ich nicht gekommen. Die Cover machen natürlich alle was her, aber am Ende ist es mir dann doch irgendwie zu roh und zu nah am Hardcore. Der Song geht knappe zwei Minuten und poltert ausnahmsweise mal etwas schneller aus den Boxen. Die Lyrics versuchen auch diese Rohheit einzufangen und es gelingt. Zwar werden hier und da schrille Gitarreneffekte eingeworfen, aber dies geschieht eher beiläufig und werden einfach vom Grundrhythmus vereinnahmt. Dieser wird jedoch recht aufwirbelnd in Szene gesetzt und erzielt bei mir durchaus den Effekt, mich etwas total Kaputtem ausgesetzt zu haben. Mir fehlt jedoch der Druck dahinter und die Vocals erscheinen mir etwas heiser, auch wenn sie für Fans sicher „genau richtig“ klingen. In der kurzen Zeit ist das Ganze jedoch nicht weiter tragisch und bei Laune halten konnte mich der Song durchaus. Doch ist er für mich nichts Besonderes; diesen Bereich überlasse ich dann vielleicht doch lieber anderen Leuten.
    5,5/10

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    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6726447  | PERMALINK

    Nik

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    HatiKitsch-Zentrum

    Huld @ Wort! 😆

    10. Dephosphorus – Night Sky Transform
    Tja, mit Kitschzentrum hat das hier allerdings nicht viel zu tun.
    Genretechnisch würde ich das wohl als geschwärzten Hardcore mit Grind-Einflüßen bezeichnen. Könnte aber auch andersrum sein, da ich mich nie wirklich mit Grind beschäftigt habe – da haben mich Torsofuck und Cock and Ball Torture für’s erste abgeschreckt :haha:
    An sich ist der Song ein recht kurzweiliges Vergnügen. Es fängt mit einem wiederkehrenden, treibenden Riff an, und hat mMn was von Neocrust in etwas druckloser. Die Vocals sind merklich schwarzmetallisch geprägt. Ehrlich gesagt, finde ich die ruhigeren Passagen auf Dauer (‚auf Dauer‘ bei einem Lied von 2:33 verwenden, auweia) etwas langweilig.
    Jedoch gefällt mir das Anfangs-/ Endriff sehr gut, und der in der Mitte plazierte ‚Grind-Ausbruch‘ mit hohem Gekreische sagt mir auch sehr zu.
    6/10

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    #6726449  | PERMALINK

    Nik

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    11. Eleventh he Reaches London – Girt by Piss
    Ein geschickter Schachzug vom Herrn Hati, dass der elfte Song von einer Band ist, deren Name mit ‚Eleventh‘ anfängt. Respekt :haha:
    Den Song hat er reingepackt, weil er dachte, er passe am ehesten zu dem was ich so in seinen Sampler gepackt habe, und dass ich es mag. Und damit liegt er vollkommen richtig.
    Eleventh he reaches London spielen hier sehr ruhigen, proggig beeinflußten Post-Hardcore.
    Es fängt sehr hardcore-lastig an, was mir jedoch schon hier auffällt, ist das dominante Bassspiel. Danach wirds dann ruhiger, und dann wieder schneller. Und wieder ruhiger.
    Der Wechsel läuft anfangs immer sehr homogen ab. Jedoch wird das keinesfalls langweilig, wie es vielleicht klingen mag. Im Gegenteil gefällt es mir sehr gut.
    Bei etwa eineinhalb Minuten ändert es sich dann in eine andere Richtung, und hat schon was von sehr metallischem, düsteren Indie. Besonders gut gefällt mir hier der Gesang.
    Es driftet so in der Hälfte wieder in ein anderes Motiv ab, zuerst dominiert vom Gitarrenspiel, das dann langsam und leise von den Drums hinterlegt wird, und mit recht hohem Gesang hinterlegt. Als der Gesang aufhört, schleicht sich ein hohe Gitarrenspielerei in den Song ein, und der Gesang setzt wieder ein.
    Die nachfolgende Passage erzeugt eine fast herzzereißende Melancholie, und gibt dem Lied eine ganz spezielle, eigene Note.
    Dann klingts langsam aus, und hinterlässt bei mir ein eigentlich grundloses Gefühl von Betroffenheit.
    10/10

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    #6726451  | PERMALINK

    Nik

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    12. An Autumn for Crippled Children – Formlessness
    Auch hier fällt mir das dominante Bassspiel sofort auf. Jedoch nicht in dem Maße, wie es bei Eleventh he reaches London zu finden war, sondern wirklich dominant.
    Der Bass ist sozusagen das Leitinstrument der ersten Minute, während ein fast postrockiges, stark verzerrten Gitarrenspiel im Hintergrund zu hören ist.
    Später setzen die Drums ein, und bilden mit dem Gesang eine Einheit. Dieser fällt als hohes, schwarzmetallisches Kreischen aus.
    Danach setzt wieder ein ebenfalls instrumentalischer Part ein. Das Lied lässt sich bis hier hin am Besten als melancholischen, ruhigen Indie mit guturallem Gesang beschreiben.
    Danach gleitet es in eine fast träumerische, atmosphärisch düstere und etwas schnellere Version des Liedanfangs, wobei vor allem die Gitarren weiter in den Vordergrund treten.
    Dabei behält es die sphärischen Indie-Elemente jedoch bei, die von leichten Synthie-Geigen unterlegt werden.
    Dann folgt abrupte Stille, einzelne Akkorde hallen durch die Luft, und ein trauriges Riff folgt, welches dann in Blackmetal-Manier von Schwarmgitarren und schnellen Drums unterlegt wird, während das Gekreische aus weiter Ferne leise im Hintergrund schwebt.
    Dann findet der Song auch schon sein abruptes Ende.
    Musikalische Einordnung fällt mir schwer, ich würde es wohl als düsteren Indipendent-Postblackmetal beschreiben. Und diese Mischung gefällt mir auch äußerst gut.
    10/10

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    #6726453  | PERMALINK

    Nik

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    13. Year of no Light – Traversée
    Year of no light ist ein Name, welcher mir aus diversen Quellen schon bekannt vorkam. Reingehört habe ich aber irgendwie doch nie, weshalb ich geradezu erleichtert war, den Namen in meiner Playlist zu entdecken.
    Eingeleitet wird der Song von einer tiefen, dröhnenden Gitarre, welche jedoch keine Verzerrung hat, und in welche sich langsam eine weitaus höhere in crescendo einmischt. Langsam walzt das Schlagzeug in den Song, und die drei Klangwelten bilden eine Einheit.
    Die hohe Gitarre tritt in den Vordergrund und erschafft eine verträumte, leicht melancholische Postrockatmosphäre.
    Dann setzt Stille ein, und die hohe Gitarre beginnt ein schnelles, rotierendes Spiel, welches vom einsetzenden Drumming und schreiendem Gesang unterlegt wird. Auch hier wird die Atmosphäre konsequent weitergeführt.
    Dröhnende Akkorde stampfen los, und verleihen dem Lied zusätzlichen Druck, während sich das hohe Anfangsmotiv wieder in den Vordergrund spielt.
    Zwei schrille Töne mischen sich herein, und werden immer lauter, während der Rest des Liedes langsam abklingt.
    Danach mischen sich brachiale, bretternde, tiefe Gitarren rein, welche von dissonanten Akkorden und energetischem Drumming unterlegt werden.
    Doomlastig rollt der Song vorwärts, während die Vocals wieder kurz einsetzen, um dann zu verstimmen, wenn der Song sich schleppend und brutal seinem Ende entgegenwirft.
    Hier sind trotz aller Rohheit dennoch die feinen Nuancen zu beachten, welche sich immer wieder einmischen.
    Der Song erschafft auf ganzer Linie eine melancholische Stimmung, welche mich in eine verregnete Bergwelt entführt und mitreißt.
    Die verschiedenen Aspekte, welche dargestellt werden, untermalen diese Stimmung ideal, indem die Musik sich von atmosphärischem Postrock zu dröhnendem Sludge entwickelt (eine Mischung, welche zumindest bei mir total aufgeht), und dabei immer wieder von entgegengeschrieenen Vocals unterlegt wird.
    Diese werden aber nicht durchgehend benutzt, sondern eher wie ein Instrument an passenden Stellen eingeworfen, wie es z.B. auch bei Isis vorkommt und was ich sehr gerne mag.
    Dadurch kommen auch in den wiederkehrenden monotonen Passagen keine Längen vor, im Gegenteil vergeht der Song wie im Flug, weshalb ich ihn heute auf meinem Schulweg auf Repeat hatte.
    Insgesamt gefällt mir das Gesamt werk sehr gut, deswegen verdiente:
    10/10

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    #6726455  | PERMALINK

    Nik

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    14. Kōenjihiyakkei – Vissqauell
    Koenjihiyakkei werden dem Genre des Zeuhl zugerechnet. Das klingt erstmal seltsam, das ist es aber auch. Zeuhl ist ein Mix aus progressivem Rock, Unterhaltungsmusik, Folklore, Neoklassik, Fusion, Freejazz und Rythmen abseits normalem Musikempfindens. Die Texte sind meist in erfundenen Sprachen oder schlicht nonsense.
    Obwohl von einer französischen Band erfunden, hat sich dieser Musikstil vor allem in Japan durchgesetzt.
    Der bekannteste japanische Zeuhl-Act ist Ruins, und deren Hauptmitglied hat nunmal auch Koenjihiyakkei gegründet, womit sich meine Zusammenfassung des ‚Phänomens Zeuhl‘ schließt.
    Das Lied selbst ist ein Werk, dass diese abgefahrene Beschreibung des Zeuhl in jeglicher Hinsicht einfängt.
    Dominiert wird der Sound hier definitiv von einem rythmischen, aber abgehackten Schlagzeugspiel, dem schrägen Gesang (worauf ich noch eingehen werde) und absolut seltsamen Was-auch-immer-das-ist-Synthesizerzwischentönen.
    Auch Freejazz-Passagen sind zu finden, welche vor allem von Saxophon, Bass und Klavier bestimmt werden.
    Das Lied schwingt immer wieder zwischen verschiedenen Passagen hin und her.
    Das wohl prägendste Instrument ist hierbei wohl der Gesang, welcher von einem hohem schrillen Frauengesinge bis zu tiefem Männerchor reicht.
    Das Lied hat mMn sehr viele interessante Ansätze und erzeugt eine sehr interessante Atmosphäre. Durch die japanischen Einflüsse der Musik entsteht in meinem Kopf ein Fest japanischer Dämonen, welche durch Wälder wirbeln, Menschen in Angst versetzen und auf den Bergen tanzen. Durch solche erzeugten Assoziationen macht mir das hören des Liedes sehr viel Spaß.
    Ich muss aber zugeben, dass diese Art von Musik auf Dauer sehr anstrengend ist, und ich sie mir wohl nur begrenzt und in passender Stimmung anhören kann.
    Lange Rede, kurzer Sinn.
    8/10

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    #6726457  | PERMALINK

    Hati

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    06. Masakari – Pain conceived as Tool
    Niks Beiträge kennt man unter anderem dadurch, dass sie hier und da mit Tier-Gifs bespickt sind. So verwundert es mich nicht, dass vor dem eigentlich Beginn des recht kurzen Songs, ein Sample zusammengeschnittener Aussagen über das Verwerfliche an dem Heranzüchten von Kampfhunden (Nik kann mich korrigieren, falls ich den Kontext nicht richtig erfasst habe) zu hören ist und damit zu einem dramatisch-angehauchten Plädoyer gegen Tierquälerei wird. Auf weniger als zwei Minuten wird danach mit leicht-melodischem Hardcoregebolze durchgescheppert. Mit reichlich angepissten Shouts und dominanten Leads, die sich im Laufe des Songs auch noch steigern, was bei der Kürze nochmal besonders die Dynamik erhöht, wird auf „Pain conceived as Tool“ viel Mosh-Material geboten. Da es insgesamt einen recht wachrüttelnden Effekt erzielen soll, stört es mich auch weniger, immer wieder überrascht zu sein, wenn der Titel dann so rasant vorüber ist. Eine EP von Masakari könnte ich mir also sicher gut mal für zwischendruch antun, aber dieser eine Song ist einfach zu knapp und wirkt in dem Sampler an dieser Stelle nicht stark genug, da er nach dem vorigen Alpinist-Stück nicht mehr viel Neues bringt. Doch im Gegensatz dazu gefällt mir einfach die frische Leadgitarre, die durch den Track wirbelt und ihm eine locker-punkige Atmosphäre verleiht.
    7/10

    07. Amenra – Die Strafe. Am Kreuz. Ich schreibe eine Bibel in Blut.
    Bei Amenra scheint die Produktion gerne recht heruntergedrosselt und so ist es eher ein hypnotischer Riffbrei, der den Anfang macht. Da der Titel aus drei „Sätzen“ besteht, ist es kein Wunder, dass man auch in der Struktur drei Phasen wiedererkennen kann. Während „Die Strafe.“ in den ersten anderthalb Minuten für eine eindringliche und verstörende Stimmung gesorgt hat, verfällt man bei „Am Kreuz.“ in einen eher gelasseneren Part, in dem mit monotonem Riffgezupfe der Hauptteil des Songs bestritten wird. Die aus 20-Meter-Entfernung zu hörenden Screams, die scheinbar auch nochmal mit einem Taschentuch gedämpft wurden, gesellen sich erst etwas später wieder hinzu und werden kurz darauf auch von einer verwirrend klaren Frauenstimme begleitet. Mir fehlen da wohl die entsprechenden Synapsen für, um diese Diskrepanz auf mich ordentlich wirken lassen zu können. Meiner Meinung nach hätte es den zusätzlichen Gesang nicht gebraucht oder man hätte ihn zumindest dem restlichen Sound anpassen können. Zwar erfüllt der Frontmann seinen Zweck mit seinem Gesang verzweifelt und niedergeschlagen zu klingen, aber mir gibt einfach die sonstige Soundkulisse nicht viel. Repetitive Riffs mögen schön und gut sein, aber bei diesem Song kommt mir das ganze unnötigerweise lang vor. Zwar klingt der letzte Part „Ich schreibe eine Bibel in Blut“ recht druckvoll (und doch linear) aus, aber das kann mich letzten Endes dann doch nicht umstimmen. Ich kann die bedrückende Atmosphäre eigentlich sogar hin und wieder fühlen, aber irgendwie will der Funke hier nicht überspringen.
    4,5/10

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    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
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    Hati

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    So, ich muss mich ranhalten…

    08. Downfall of Gaia – These wet Feathers…
    Nachdem ich bereits gute Erfahrungen mit dem längsten Song des Samplers gemacht habe, kommt nun mit Downfall of Gaia der zweitlängste dran. Es geht sachte los: Aus einer Leere heraus, die durch langgezogenen Synthies untermalt wird, mogelt sich nach und nach eine feine Gitarrenmelodie sowie sporadische Schlagzeugeinsätze in den Song. Dabei spielt man sich geschickt von Anhöhe zu Anhöhe, bis man nach dreieinhalb Minuten am Gipfel angelangt ist und die aufgestaute Ruhe gekonnt freilässt. Dabei wird neben den schweren Rhythmusgitarren mit hohen Leads gearbeitet, die verzweifelt durch die Düsternis schreien und mich irgendwie an den Soundtrack von „28 Days Later“ erinnern. Das ganze ebbt jedoch schnell ab und es wird sich ausgiebig am Grundthema abreagiert. Mit sehr kurzweiligen Variationen bleibt man stets im von Nik vorgesehenen Gefühlsraster der Bedrückung und Depression, die nonstop mitreißen können. Besonders die Screams legen sich richtig ins Zeug, die dem ohnehin dramatischen Song eine Extranote verleihen. Zum Ende hin gibt es noch ein kleines Encore, das, einem letzten Aufbäumen gleich, den Sack zumacht und mir damit meinen bisherigen Favoriten des Samplers packfertig ins Haus liefert.
    9,5/10

    09. Defeater – Empty Glass
    Achja, bloß nichts Schlechtes über Defeater… Aber bis auf die Vocals, mit denen ich sicher noch meine Zeit brauchen werde, um mich mit ihnen anzufreunden, kann ich wenig Kritikwürdiges entdecken. Zwar ist der Song drei Mal kürzer als der zuvor, aber es wird ein ähnlicher Ablauf geboten, der durchaus zu gefallen weiß. Zurückhaltende Hinführung bis dann auf dem letzten Drittel die Gitarren druckvoll einsetzen und wieder eine Entladung par excellence statt findet. Lieber knackig als nackig, sage ich da nur. Während der Gesang am Anfang zunächst über ein Bett aus Melodien und übersichtlichem Drumming gelegt wird, kann sich der Titel über die Kürze der Zeit dennoch linear steigern und liefert bis zum Schluss Grund zum Hinhören. Zwar wird es noch eine Weile dauern, bis ich Defeater von seinen ganzen Genrekollegen unterscheiden kann, aber ich denke die flehenden Screams werden mir in diesem musikalischen Zusammenspiel noch eine Weile in Erinnerung bleiben.
    7/10

    10. Letlive – Muther
    Mit warmen Riffs und harmlos-klaren Cleans, die stets ins Screamo-esque abdriften, leitet Letlive in einen grundsoliden Song des Samplers ein. Zwischenzeitlich setzt eine weibliche Gesangspartnerin ein, aber der Reiz dieser female Vox wird sich mir in diesem Genre nie ganz erschließen. Der Frontmann hat hier nämlich das Steuer fest im Griff und bekommt durch die verspielten Einsätze und träumerischen Soundsphären der restlichen Band genug Rückenwind um einen ansehnlichen Melo-Hardcore-Kurs zu fahren. Der wahre Hingucker, äh, Hinhörer offenbart sich jedoch erst am Ende, was Muther in einen sicheren Hafen fährt: Wie bereits bei These wet Feathers gibt es hier nämlich eine kleine Zugabe in Form eines Gangvocal-Intermezzos, das von einem Saloon-artigen Pianospiel begleitet wird und dem Song ein aufkratzend tragisches Flair verleiht. Wenn die Gitarren dann zum letzten Mal wieder einsetzen, wird der Kreis geschlossen und der Track damit zu einer runden Sache.
    7,5/10

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    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6726461  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

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    [Quote=Hati] 9,5/10

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