Re: Dancing Mad God vs. [A.F.P.] (hier fancy Thread-Titel einfügen)

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A.F.P.

Registriert seit: 20.12.2007

Beiträge: 24,476

Portal brauen halt schon so ihr eigenes Süppchen, obwohl der DSO auf Death Metal Vergleich immer wieder genannt wird und auch gut passt. Avantgarde-Death-Black ist so eine ekelhafte Genre-Bezeichnung die da immer genannt wird. Da geht es einfach nur um das schiere Chaos, das ungreifbare und das Böse. Wenn man sich mal anschaut wieviel Arbeit diese Musiker in diese Musik eigentlich stecken und wie technisch versiert die eigentlich sind, nur um damit solch einen schweren, dicken und ungreifbaren Brei an Riffs zu fabrizieren find ich das schon irgendwie erstaunlich.
http://www.youtube.com/watch?v=emrBZZtGFgI

Teitanblood kann man halt schon irgendwie am ehesten in diese „War-Metal“ Schiene schubsen, mit Bands wie Revenge und Beherit und so Zeug. Da kenn ich mich auch nicht sehr gut aus, aber von dem was ich eben kenne, fand ich Teitanblood schon immer am überzeugendsten. Die Obskurität und der Okkultismus der in diese Art mit einfließt erschien mir immer am authentischsten. Viel mit apokalyptischen Kirchenchören, schwere Riffs und Vocals die regelmäßig klingen wie rückwärts abgespielt. Für gewisse Stunden ist das Album (Seven Chalices) einfach wunderbar und macht irgendwie echt Laune.

Zu Altar of Plagues brauch ich nicht mehr viel sagen, außer das mir persönlich „Sol“ immer noch ein wenig besser gefiel, als „White Tomb“. Sol ist einfach noch rauher, weniger glatt-polierter klischee Post-Black-Metal-Rock. Wobei für mich White Tomb für mich auch immer eher als Pionier und definitiv als eines der besseren Werke diesen Studenten-Black-Metals gilt. Lohnen sich jedenfalls beide Platten. Viel Spaß damit.

Bone Dance haben übrigens just am Freitag ein neues Album veröffentlicht, wie ich gestern mitbekommen habe. Und das in guter Quali! ^^
http://bonedance.bandcamp.com/

Gasp – Sky Flowers Through Horse Eggs

Das ganze geht recht atmosphärisch los, auch wenn hier und da etwas verstolpert wird. Das Intro nimmt auch gleich ein ganzes Drittel des Songs ein. Wenn es dann mal losgeht, iwrd das Studio-Equipment erstm al gehörig vergewaltigt und überall wird übersteuert, das es förmlich weh tut. Ich bin mir auch nicht ganz sicher was sie damit bezwecken wollen. Aber irgendwie passt es halt schon auch zum Chaos das dabei ausbricht. Das ganze entpuppt sich also als typischer ein-Minütiger Grindcore/Powerviolence-Song eingepackt in jeweils eine Minute Intro und Outro. Nicht uninteressant insgesamt, diese Geschichte, aber dennoch einer der Songs die mir am wenigsten hängen geblieben sind auf diesem Sampler. Ich konnte ihm mittlerweile ja genügend Durchläufe geben 😉

Thy Catafalque – Öszi Varàzslok

Wieder zurück zu den Highlights. Auch wenn Thy Catafalque den einzigen und doch recht dicken Kritikpunkt glaich vorweg präsentieren: den Klargesang. Wow, das geht gar nicht. Was dann aber nach diesem ruhigen Atmosphäre-Part passiert, spottet jeder Beschreibung. Schlagzeug und &-Saiter performen ein wirklich mächtiges, gar schon Breakdown-artiges Riff, während Keys und alles was sonst eingesetzt wurde es irgendwie schaffen diese schwebende Atmosphäre des Anfangs zu wahren und der Sänger entpuppt sich entwickelt sich endlich vom frommen Mönch zu verzweifeltem, alles verfluchendem Schreihals. Auch wenn später im Song wieder der Klargesang dominiert und sogar panflöten-ähnliche Keyboard-Melodien auftauchen (ugh), schaffen es allein diese Zwischenspiele den Song dann doch in die vordersten Plätze des Samplers zu schießen. Thy Catafalque war btw ein Name mit dem ich mich schon ewig auseinandersetzen will, also auch Danke dafür.

Pig Destroyer -The Gentleman

Die sind mir natürlich schon irgendwie bekannt, ich denke ich hatte auch mal ein Album von denen auf dem Computer. Weiß gar nicht wie die durch die Vorauswahl gerutscht sind. Naja, nichtsdestotrotz wird grundsolider, wenn nicht gar toller Hardcore mit grindigem Einschlag und gleichzeitig viel Emotion und doch auch dicke-Hose-Riffs präsentiert. Definitiv eine starke Band, mit der ich mich wahrscheinlich auch viel zu wenig beschäftigt habe.

End – Catastrophe

Wieder zu einem unbekanntem Namen. End präsentieren sich mit geradezu hasserfülltem, apokalyptischem und sehr wildem Black Metal, der mit Growls unterstützt wird, die auch vom GAZA7Bird Eater Fronter stammen könnten, das Gesamt-Paket stimmt also, auch die Ausführung lässt eigentlich nichts zu wünschen übrig. Ein wenig schmerzt es jedoch, dass die Parts einfach zu schnell wechslen. Das alles kommt mir zu ungeduldig und hektisch vor. Sie schaffen es wunderbar einen Atmosphäre-Part mit rasenden Blasts und schwebenden Akkord-Folgen zu erschaffen und kaum fängt man an sich in diesen wunderbaren Nebel hineinzulegen wird man knüppelhart durch einen Drum-Fill in einen fast schon punkigen Riff geschubst und weiter durch die stinkende Ödnis gejagt. Hätten sie den Song (und damit jeden einzelnen Part) einfach auf das dreifach gestreckt, würde das dem Ganzen bestimmt sehr viel helfen. Das ist halt aber trotzdem Nörgeliei auf höchstem Niveau, denn eigentlich ist das dargebotene schon toll.

Disbelief – Misery

Aber nicht ganz so toll wie Disbelief. Ich zerbrech mir schon die ganze Zeit wie ich hier schlechteste Witze mit Kathy Bates anbringen könnte, aber irgendwie ist der Song einfach zu emotional und Ernst, um ihn für so etwas herzunehmen. Der Sänger steckt einfach auch die letzte Faser seines Herzes in diesen Song und überragt mit seinem Gebrüll auch irgendwie seine Bandkollegen, die ihn aber genau richtig unterstützen. Es geschieht nicht sehr viel, die Riffs sind nicht kompliziert sehr viel Repition und keinerlei Tempo-oder Taktwechsel. Das bräuchte es aber auch überhaupt nicht. Wie gesagt, der Sänger sorgt für den Rest. Sehr mitreißend und durchweg überzeugend. Würde mich freuen, wenn die das auch auf Albumlänge so hinbekommen.

Dirge – Falling

Dirge haben, zwischen Disbelief und Skepticism im großen Sampler-Finale eingeschnürt, vielleicht einen etwas unglücklichen Platz erwischt, denn zwischen eben genannten, geht der Song, so gut er auch ist, leider oft unter. Im Sampler Kontext hielt er für mich eher immer als kleine Verschnaufpause zwischen rasendem Hardcore und schwerstem Funeral Doom her. Separat betrachtet allerdings machen Dirge sehr viel richtig. Mit der Produktion haben sie genau ins schwarze getroffen. Ein langes instrumentales Intro, das schon mal alle Lasten der Welt auf das Herz des Hörers legt, wird irgendwann von typisch sludge-igem Brüll-Gesang unterstützt, der natürlich vortrefflich dazu passt. Was den Sänger allerdings nicht davon abhält auch hervorragende cleane Passagen, eher in einem Erzähl-Stil einzubringen. Das macht den Track durch und durch stimmig. Man hört, das es sich vermutlich nicht um studierte Musiker handelt, aber alles andere wäre hier auch völlig fahl am Platz. Gerade die teilweise etwas unsauberen Passagen und kleine Tempo-Verluste geben dem Song diese leichte instabilität die hervorragned zum nihilistischen Gesamtpaket beiträgt.

Skepticism – Shred of Light, Pinch of Endless

Der Song hat im Vorfeld ja schon viel Lob geerntet und ich kann mich dem eigentlich nur anschließen. Schwerster Doom, à la Mournful Congregation schleppt sich getragen von tiefsten Growls aus den dunkelsten Ecken des Raumes durch die Endlosigkeit und wie der Titel impliziert werden jegliche Lichtblicke, die vom Keyboarder und Gitarren-Melodien geschaffen werden recht schnell wieder von neuen immer noch elendigeren Riffs zunichte gemacht. Das ganze baut auf zu einem Klimax der nicht existiert. Kein Funke Hoffnung überlebt, nichts was irgendwie greifbar wäre, keine Rettung aus dem Loch in das man von Skepticism geworfen wird. Nur die schwere und feuchte Erde von der man langsam aber sicher komplett bedeckt wird, die das Grab letztlich zu schließen scheint verlöscht bleibt als letztes greifbares Gefühl bevor das unvermeindbare Ende eintritt. Der Song hätte so auch noch 20 Minuten weitergehen können und es hätte ihm kein bisschen was geschadet. Sicher keine Musik für jeden Zeitpunkt. Aber wenn es passt, dann kann ich mir kaum besseres vorstellen. Mit Skepticism werde ich sicherlich anfangen meine bestehenden Lücken im Doom aufzufüllen.

Ich werd wie immer meinen Post nicht auf Tipp-und Dummheitsfehler untersuchen, da ich zu faul bin. Ich denke meistens wird man schon wissen was ich sagen will.

Shoutouts gehen noch an Diapsiquir, die sich dann doch noch um einiges ins Positive gesteigert haben, je mehr Durchgänge ich ihnen (oder ihm) gegeben habe. Der besoffene Franzose nervt mich zwar immer noch sehr, aber an sich ist das ganze doch um einiges interessanter, als ich es ihm mit meinem Review zugesprochen habe. Als ich das Review geschrieben habe war ich auch einfach nicht in der richtigen Stimmung für sowas denke ich.

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"Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .