Dancing Mad God vs. [A.F.P.] (hier fancy Thread-Titel einfügen)

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  • #6728407  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

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    Weiß nicht, ob die unbedingt besser ist, das wollte ich zumindest damit nicht sagen. Für mich halt praktikabler, weil ich gar nicht in allen Fällen beurteilen kann, was der jeweilige Künstler nun draufhat bzw. wie die Musik bei „korrekter“ Ausführung klingen müsste. Da haben mir Leute mir eigener musikalischer Erfahrung was voraus. Worum es mir aber andererseits auch nicht Leid tut, denn ich bin sehr glücklich mit der (z.T. sicher dilettantischen) Musik, die ich höre :haha:

    Ich wollte mit meinem Gelaber da oben auch gar nicht dein Review zerreden, bloß eine Gegenposition beziehen. Bin natürlich interessiert an deinen ehrlichen Eindrücken.

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    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
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    #6728409  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

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    Von Diapsiquir finde ich die A.N.T.I. ziemlich stark

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    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6728411  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

    Beiträge: 804

    Portal – Tempus Fugit

    Haha, das Intro klingt wie der Pausengong an meiner alten Schule – das Signal, die Sachen einzupacken und sich mit dem Discman (das Ding hat vielleicht Batterien gefressen…) in eine stille Ecke zu hocken, um die neuen Alben anzuhören.
    Was danach folgt, klingt allerdings wesentlich weniger nostalgisch. An dieser Stelle muss ich mal den Sampleraufbau loben: Äußerst geschickt, mit diesem Song den BM-lastigen Schlussteil des Samplers einzuleiten, da „Tempus Fugit“ kaum weniger chaotisch ist als „Failure…“, aber eben ein gutes Stück schwärzer.
    Das Ganze klingt ein bisschen, als hätten Deathspell Omega eine Menge Death Metal gehört und sich daher entschlossen, den Sound tiefenlastiger zu gestalten und einen noch etwas grummeligeren Sänger zu engagieren. Obwohl das nicht hierher passt, muss ich über DsO sagen, dass mir ihre Hörerschaft nicht durchgehend sympathisch ist: In einem anderen Forum hat z.B. mal jemand geschrieben, sie hätten den Black Metal endlich vom „Lagerfeuer-Geschrammel“ der 90er erlöst, was mich zeitweise tatsächlich etwas von der Band abgeturnt hat, obwohl die für solch einen Hirnkleister natürlich nichts kann.
    Aber zu Portal. Die Band verzichtet konsequent auf Melodien, Harmonien und Groove, sodass letztendlich ein dissonantes Gebräu übrig bleibt, das von der (insbesondere im Vergleich zur kristallenen Schärfe von Ion Dissonance) ziemlich dumpfen Produktion in eine Art schwer genießbaren Brei verwandelt wird, durch den man knapp viereinhalb Minuten lang hindurchstapfen muss. Ist man durch, stellt man erfreut fest, dass Hose und Schuhe sauber geblieben sind: Von diesem Brei bleibt nämlich nichts hängen. Mir zumindest geht es so, dass „Tempus Fugit“ einfach an mir vorbeizieht, ohne die geringsten Widerhaken ins Gedächtnis zu schlagen; der Liedtitel ist in dieser Hinsicht sehr passend, weil die Zeit beim Hören einfach so vergeht, ohne dass sich viel ändert.
    Bei Weitem kein schlechter Song, der auch während seiner Spieldauer eine gewisse Düsternis verbreiten kann, aber leider keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt und damit außerhalb dieses Samplers auch nicht sonderlich interessant für mich ist.

    Teitanblood – Infernal Dance Of The Wicked

    Grandioser Übergang vom vorhergehenden Song, der die schrittweise Überleitung vom Chaos zur Finsternis perfekt macht.
    Teitanblood klingen Portal erstmal gar nicht so unähnlich, nur dass die Produktion nochmal ein ganzes Stück trver, will sagen roher und rumpeliger geworden ist. So richtig nach Black Metal klingt es trotzdem nicht, weil die Gitarren hier weniger ein hohes Sägen als vielmehr ein tiefes Knarzen von sich geben, was aber gut in Bild passt. Weiterhin gibt es ein paar Details, die mir bei Teitanblood besser gefallen als bei Portal. Zunächst wäre da der Sänger, der sich nicht nur die komplette Spielzeit über etwas in seinen Bart brummt, sondern eine gewisse Variation erkennen lässt: Der massive Hall lässt sein Krächzen beschwörend von den Wänden einer lichtlosen Schlucht widerschallen, gelegentlich stimmt ein gequältes Kreischen ein und lässt die tiefschwarzen Steinwände noch ein Stück näher rücken. Auch die Instrumente setzen hier eher mal Akzente, z.B. mit einem groovigen Part nach ca. zwei Minuten, in dem das Schlagzeug dann passenderweise ins Midtempo wechselt. Das ist zwar alles relativ simpel, kommt deswegen aber auch bei der herrschenden Minimalproduktion noch zur Geltung. Wo bei Portal nur ein indifferentes Finster erkennbar war, rumpelt hier Geröll von den Steilwänden und droht mich in einen Abgrund zu schieben; bei näherem Hinsehen entpuppen sich die vermeintlichen Felsstücke als Totenschädel, die von einer bösen Macht aus ihren Hügelgräbern gerissen wurden. Gegen Ende scheint diese böse Macht sich dann auch noch etwas klarer zu erkennen zu geben, als ein wabernder Synthie aus den düsteren Felswänden glüht; leider wird dieser Effekt nicht voll ausgespielt und der Song klingt aus, bevor mit diesem neuen Stilmittel zusätzliche Atmosphäre aufgebaut werden kann.
    Hier wäre am Schluss noch etwas mehr drin gewesen, aber trotzdem hat mir das Lied ziemlich gut gefallen. Ob ich mir sowas auch auf Albumlänge geben könnte, ist aber wieder mal fraglich, denn so richtig meine Musik ist dieser Rumpel-Death/Black eigentlich nicht.

    Altar Of Plagues – With Fire In Our Veins We Drown In Light

    Zum Abschluss nochmal ein Genre, mit dem ich wesentlich vertrauter bin, nämlich der gute alte Post Black Metal. Zugleich ist „With Fire…“ der längste Song des Samplers und sorgt so für einen epischen Abschluss.
    Das Intro hält zunächst unverzerrte Gitarren bereit, deren klarer Klang nach Teitanblood die Ohren regelrecht aufploppen lässt und die leicht melancholisch, aber nicht sonderlich düster wirken. Die schließlich einsetzenden E-Klampfen bergen keinerlei Überraschungen, klingen sie doch absolut genre-typisch und lassen an die kaskadischen Regionen der USA denken, die mittlerweile von Black-Metal-Bands geradezu übervölkert sein dürfte. So kommt es denn auch, dass die Gitarren der für mich am wenigsten großartige Teil des Songs sind: Jederzeit ordentlich komponiert und gespielt, unterstützen sie die Atmosphäre des Songs angemessen, ohne dass sie mich auf sich allein gestellt mitreißen könnten.
    Müssen sie aber auch nicht unbedingt, denn da ist ja noch der Gesang und der ist bei den Iren tatsächlich einzigartig und fesselnd. Ganz verschiedene Stile kommen hier zusammen, doch was ich anderswo kritisiere, klappt hier hervorragend, da jede stimmliche Darbietung nicht nur für sich betrachtet großartig ins Bild passt und authentisch wirkt, sondern sie alle auch noch hervorragend zusammen funktionieren. Da gibt es ein dämonisches Brüllen wie aus dem Schlund eines wütenden Kriegsgottes; ein martialisches Grölen von Kriegern, die diesem Wesen den gewünschten Blutzoll zu entrichten gedenken; und ein verzweifelt klingendes Kreischen, das dem Klang nach einer weiblichen Kehle entspringen könnte.
    Das Songwriting gestaltet sich recht dynamisch mit eingestreuten Ruhepausen, in denen schönes Bassspiel die angespannte Stimmung während der Schlachtpause nicht verebben lässt; der absolute Höhepunkt ist jedoch der Part nach ungefähr neuneinhalb Minuten, in dem, eingeleitet von einer bedrohlichen Akustik-Melodie, einmal mehr das gequälte Kreischen erschallt. Dieses Mal bin ich mir sicher, dass es eine Frauenstimme ist und sie erzeugt sogar eine sehr konkrete Assoziation in mir: Nämlich zu Born Again von Overmars, wo eine ähnlich durchdringende Performance zu hören ist. Wo die Frauenstimme in diesem monolithischen Sludge-Epos jedoch aus der klaustrophobischen Umgebung feuchter Kellerwände zu kommen scheint, wirkt der musikalische Kontext hier (Post-)BM-typisch naturverbunden und weitläufig, ein vom Feuerschein erleuchteter Wald, wo eine Überlebende die Verzweiflung über ihr niedergebranntes Dorf herausschreit.

    Dieser fantastische Abschnitt und die Gesangsleistungen insgesamt machen, gestützt von einem soliden post-schwarzen Fundament, „With Fire…“ zu einem großartigen und einnehmenden Song, der diesen Sampler gelungen ausklingen lässt. Hätte ich die Band, deren Name mir natürlich bekannt ist, nicht jahrelang links liegen gelassen, hätten mir 2008 vielleicht auch die Gitarrenmelodien etwas mehr Begeisterung entlockt, aber da kann man nichts machen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass Sol auch verspätet eine wertvolle Ergänzung für meinen Plattenschrank wäre.

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    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #6728413  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

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    Achja, ein Fazit wär ja vielleicht noch ganz nett:

    War ein guter Austausch. Richtige Kracher waren definitiv dabei, vor allem Gaza und Gospel, aber auch Bone Dance, Purity Ring, War From A Harlots Mouth (ich will da immer noch ein Apostroph hinmachen) und natürlich Altar Of plagues konnten sich sehen und hören lassen. Der Rest hat zum größten Teil zumindest nicht gestört, bis auf ein paar Ausnahmen und -fälle, die aber eben immer dabei sind.
    Von meiner Seite aus also vielen Dank für die Zusammenstellung und hoffentlich weiterhin viel Spaß mit meinem Sampler 🙂

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    #6728415  | PERMALINK

    A.F.P.

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    Ah, ich muss mich jetzt mal dick bei dir entschuldigen. Ich bin letztens nach den Semesterferien wieder zurück in meine Studentenstadt „gezogen“ und hatte erstmal dicke Probleme mit Internet und Computer etc. Lahme Ausreden, aber was solls. Ich mach morgen weiter. Versprochen.

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    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #6728417  | PERMALINK

    Dancing Mad God

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    Ach, daran lag’s. Ist ja kein Ding, technische Probleme zählen zu höherer Gewalt 😉

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    #6728419  | PERMALINK

    A.F.P.

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    Portal brauen halt schon so ihr eigenes Süppchen, obwohl der DSO auf Death Metal Vergleich immer wieder genannt wird und auch gut passt. Avantgarde-Death-Black ist so eine ekelhafte Genre-Bezeichnung die da immer genannt wird. Da geht es einfach nur um das schiere Chaos, das ungreifbare und das Böse. Wenn man sich mal anschaut wieviel Arbeit diese Musiker in diese Musik eigentlich stecken und wie technisch versiert die eigentlich sind, nur um damit solch einen schweren, dicken und ungreifbaren Brei an Riffs zu fabrizieren find ich das schon irgendwie erstaunlich.
    http://www.youtube.com/watch?v=emrBZZtGFgI

    Teitanblood kann man halt schon irgendwie am ehesten in diese „War-Metal“ Schiene schubsen, mit Bands wie Revenge und Beherit und so Zeug. Da kenn ich mich auch nicht sehr gut aus, aber von dem was ich eben kenne, fand ich Teitanblood schon immer am überzeugendsten. Die Obskurität und der Okkultismus der in diese Art mit einfließt erschien mir immer am authentischsten. Viel mit apokalyptischen Kirchenchören, schwere Riffs und Vocals die regelmäßig klingen wie rückwärts abgespielt. Für gewisse Stunden ist das Album (Seven Chalices) einfach wunderbar und macht irgendwie echt Laune.

    Zu Altar of Plagues brauch ich nicht mehr viel sagen, außer das mir persönlich „Sol“ immer noch ein wenig besser gefiel, als „White Tomb“. Sol ist einfach noch rauher, weniger glatt-polierter klischee Post-Black-Metal-Rock. Wobei für mich White Tomb für mich auch immer eher als Pionier und definitiv als eines der besseren Werke diesen Studenten-Black-Metals gilt. Lohnen sich jedenfalls beide Platten. Viel Spaß damit.

    Bone Dance haben übrigens just am Freitag ein neues Album veröffentlicht, wie ich gestern mitbekommen habe. Und das in guter Quali! ^^
    http://bonedance.bandcamp.com/

    Gasp – Sky Flowers Through Horse Eggs

    Das ganze geht recht atmosphärisch los, auch wenn hier und da etwas verstolpert wird. Das Intro nimmt auch gleich ein ganzes Drittel des Songs ein. Wenn es dann mal losgeht, iwrd das Studio-Equipment erstm al gehörig vergewaltigt und überall wird übersteuert, das es förmlich weh tut. Ich bin mir auch nicht ganz sicher was sie damit bezwecken wollen. Aber irgendwie passt es halt schon auch zum Chaos das dabei ausbricht. Das ganze entpuppt sich also als typischer ein-Minütiger Grindcore/Powerviolence-Song eingepackt in jeweils eine Minute Intro und Outro. Nicht uninteressant insgesamt, diese Geschichte, aber dennoch einer der Songs die mir am wenigsten hängen geblieben sind auf diesem Sampler. Ich konnte ihm mittlerweile ja genügend Durchläufe geben 😉

    Thy Catafalque – Öszi Varàzslok

    Wieder zurück zu den Highlights. Auch wenn Thy Catafalque den einzigen und doch recht dicken Kritikpunkt glaich vorweg präsentieren: den Klargesang. Wow, das geht gar nicht. Was dann aber nach diesem ruhigen Atmosphäre-Part passiert, spottet jeder Beschreibung. Schlagzeug und &-Saiter performen ein wirklich mächtiges, gar schon Breakdown-artiges Riff, während Keys und alles was sonst eingesetzt wurde es irgendwie schaffen diese schwebende Atmosphäre des Anfangs zu wahren und der Sänger entpuppt sich entwickelt sich endlich vom frommen Mönch zu verzweifeltem, alles verfluchendem Schreihals. Auch wenn später im Song wieder der Klargesang dominiert und sogar panflöten-ähnliche Keyboard-Melodien auftauchen (ugh), schaffen es allein diese Zwischenspiele den Song dann doch in die vordersten Plätze des Samplers zu schießen. Thy Catafalque war btw ein Name mit dem ich mich schon ewig auseinandersetzen will, also auch Danke dafür.

    Pig Destroyer -The Gentleman

    Die sind mir natürlich schon irgendwie bekannt, ich denke ich hatte auch mal ein Album von denen auf dem Computer. Weiß gar nicht wie die durch die Vorauswahl gerutscht sind. Naja, nichtsdestotrotz wird grundsolider, wenn nicht gar toller Hardcore mit grindigem Einschlag und gleichzeitig viel Emotion und doch auch dicke-Hose-Riffs präsentiert. Definitiv eine starke Band, mit der ich mich wahrscheinlich auch viel zu wenig beschäftigt habe.

    End – Catastrophe

    Wieder zu einem unbekanntem Namen. End präsentieren sich mit geradezu hasserfülltem, apokalyptischem und sehr wildem Black Metal, der mit Growls unterstützt wird, die auch vom GAZA7Bird Eater Fronter stammen könnten, das Gesamt-Paket stimmt also, auch die Ausführung lässt eigentlich nichts zu wünschen übrig. Ein wenig schmerzt es jedoch, dass die Parts einfach zu schnell wechslen. Das alles kommt mir zu ungeduldig und hektisch vor. Sie schaffen es wunderbar einen Atmosphäre-Part mit rasenden Blasts und schwebenden Akkord-Folgen zu erschaffen und kaum fängt man an sich in diesen wunderbaren Nebel hineinzulegen wird man knüppelhart durch einen Drum-Fill in einen fast schon punkigen Riff geschubst und weiter durch die stinkende Ödnis gejagt. Hätten sie den Song (und damit jeden einzelnen Part) einfach auf das dreifach gestreckt, würde das dem Ganzen bestimmt sehr viel helfen. Das ist halt aber trotzdem Nörgeliei auf höchstem Niveau, denn eigentlich ist das dargebotene schon toll.

    Disbelief – Misery

    Aber nicht ganz so toll wie Disbelief. Ich zerbrech mir schon die ganze Zeit wie ich hier schlechteste Witze mit Kathy Bates anbringen könnte, aber irgendwie ist der Song einfach zu emotional und Ernst, um ihn für so etwas herzunehmen. Der Sänger steckt einfach auch die letzte Faser seines Herzes in diesen Song und überragt mit seinem Gebrüll auch irgendwie seine Bandkollegen, die ihn aber genau richtig unterstützen. Es geschieht nicht sehr viel, die Riffs sind nicht kompliziert sehr viel Repition und keinerlei Tempo-oder Taktwechsel. Das bräuchte es aber auch überhaupt nicht. Wie gesagt, der Sänger sorgt für den Rest. Sehr mitreißend und durchweg überzeugend. Würde mich freuen, wenn die das auch auf Albumlänge so hinbekommen.

    Dirge – Falling

    Dirge haben, zwischen Disbelief und Skepticism im großen Sampler-Finale eingeschnürt, vielleicht einen etwas unglücklichen Platz erwischt, denn zwischen eben genannten, geht der Song, so gut er auch ist, leider oft unter. Im Sampler Kontext hielt er für mich eher immer als kleine Verschnaufpause zwischen rasendem Hardcore und schwerstem Funeral Doom her. Separat betrachtet allerdings machen Dirge sehr viel richtig. Mit der Produktion haben sie genau ins schwarze getroffen. Ein langes instrumentales Intro, das schon mal alle Lasten der Welt auf das Herz des Hörers legt, wird irgendwann von typisch sludge-igem Brüll-Gesang unterstützt, der natürlich vortrefflich dazu passt. Was den Sänger allerdings nicht davon abhält auch hervorragende cleane Passagen, eher in einem Erzähl-Stil einzubringen. Das macht den Track durch und durch stimmig. Man hört, das es sich vermutlich nicht um studierte Musiker handelt, aber alles andere wäre hier auch völlig fahl am Platz. Gerade die teilweise etwas unsauberen Passagen und kleine Tempo-Verluste geben dem Song diese leichte instabilität die hervorragned zum nihilistischen Gesamtpaket beiträgt.

    Skepticism – Shred of Light, Pinch of Endless

    Der Song hat im Vorfeld ja schon viel Lob geerntet und ich kann mich dem eigentlich nur anschließen. Schwerster Doom, à la Mournful Congregation schleppt sich getragen von tiefsten Growls aus den dunkelsten Ecken des Raumes durch die Endlosigkeit und wie der Titel impliziert werden jegliche Lichtblicke, die vom Keyboarder und Gitarren-Melodien geschaffen werden recht schnell wieder von neuen immer noch elendigeren Riffs zunichte gemacht. Das ganze baut auf zu einem Klimax der nicht existiert. Kein Funke Hoffnung überlebt, nichts was irgendwie greifbar wäre, keine Rettung aus dem Loch in das man von Skepticism geworfen wird. Nur die schwere und feuchte Erde von der man langsam aber sicher komplett bedeckt wird, die das Grab letztlich zu schließen scheint verlöscht bleibt als letztes greifbares Gefühl bevor das unvermeindbare Ende eintritt. Der Song hätte so auch noch 20 Minuten weitergehen können und es hätte ihm kein bisschen was geschadet. Sicher keine Musik für jeden Zeitpunkt. Aber wenn es passt, dann kann ich mir kaum besseres vorstellen. Mit Skepticism werde ich sicherlich anfangen meine bestehenden Lücken im Doom aufzufüllen.

    Ich werd wie immer meinen Post nicht auf Tipp-und Dummheitsfehler untersuchen, da ich zu faul bin. Ich denke meistens wird man schon wissen was ich sagen will.

    Shoutouts gehen noch an Diapsiquir, die sich dann doch noch um einiges ins Positive gesteigert haben, je mehr Durchgänge ich ihnen (oder ihm) gegeben habe. Der besoffene Franzose nervt mich zwar immer noch sehr, aber an sich ist das ganze doch um einiges interessanter, als ich es ihm mit meinem Review zugesprochen habe. Als ich das Review geschrieben habe war ich auch einfach nicht in der richtigen Stimmung für sowas denke ich.

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    #6728421  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

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    Ah, cool, danke. Dann biste jetzt ja auch durch 🙂

    Dass bei Gasp nicht viel hängenbleibt, hatte ich fast befürchtet, trotzdem wollte ich die Band aber gern mal „erwähnt“ haben. Die Wahl fiel vor allem auf diesen Track, weil er eben den entfesselten Grindcore ebenso enthält wie die atmosphörischen, fast psychedelischen Sounds; beides geht auf dem Album fließend ineinander über, ist aber eher selten so auf einem Track vereint. Als ich eben nach zusätzlichen Songs auf YouTube gesucht habe, ist mir folgender Kommentar ins Auge gefallen:

    badmongo74fuckin amazing, you gotta hear their whole releases to get it.

    Das fasst es halt echt ganz gut zusammen und entsprechend bringen weitere Einzelsongs wahrscheinlich auch nicht viel (ich poste trotzdem welche :haha: ). Aber die Band ist faszinierend und ziemlich einzigartig, sofern ich das beurteilen kann. http://www.youtube.com/watch?v=ySBugaE2Yh4 http://www.youtube.com/watch?v=oEhTkFlGXMk http://www.youtube.com/watch?v=A1LTQ4zFQjg
    Thy Catafalque sind großartig, aber wenn du mit dem Klargesang Schwierigkeiten hast, bin ich nicht sicher, ob du auf Albumlänge glücklich wirst. Einer der Gründe, warum ich mich für „Öszi Varàzslok“ entschieden habe, ist, dass hier eben auch dem Gekreisch verhaltnismäßig viel Raum gegeben wird. Der beste Song ist IMHO dennoch dieser hier (kam aufgrund der Länge nicht in Frage): http://www.youtube.com/watch?v=-DDePrlB2Z4
    Pig Destroyer sind cool, genau die Art Grindcore, die ich mag. Auch die Texte finde ich hier reizvoll, hier z.B. der von „Gentleman“:

    I can swallow secrets and spit up blackmail
    saccharine words and plastic charm
    can dazzle for a short time
    I just want to help you in my own selfish way
    I will bow my head and kiss your hand
    wishing I could snap every finger

    Was End angeht, hast du ein Stück weit schon recht, aber ich finde, hier passt alles perfekt zusammen. Normalerweise reagiere ich auch sehr empfindlich, wenn eine Band ihre Ideen nicht ausspielt und zu schnell von Part zu Part springt, aber bei „Catastrophe“ entsteht genau dadurch diese manische Raserei, die den Track in meinen Ohren so durchschlagend macht. Weitere Songs spare ich mir jetzt mal, solltest du aber Interesse haben, suche ich dir gern was raus.

    Disbelief sind großartig, meine absoluten Favoriten aus dem Death-Metal-Genre (das ich sonst nicht wirklich höre). Zwar ist Misery schon einer meiner liebsten Songs, aber das Album Worst Enemy bewegt sich durchgehend auf sehr hohem Niveau. http://www.youtube.com/watch?v=Fy6MU0nu6T0 http://www.youtube.com/watch?v=dAYgRALg6Jo&feature=relmfu Eigentlich finde ich alle früheren Alben großartig, bis einschließlich Six Six Sick. Danach wurden sie mir zu technisch und der Sound zu clean (wobei sich das auch vorher schon angedeutet hat). Gibt auf jeden Fall eine Menge zu entdecken bei dieser Band.

    Dirge waren vielleicht nicht optimal platziert, da gebe ich dir Recht; vor allem aber zeigt dir dieser Track nicht ihr volles Potential, weil ich aufgrund der Songlängen keinen ihrer richtigen Brecher nehmen konnte. Falls du der Band eine ausgiebigere Chance geben möchtest, hör dir mal diesen Song an (ebenfalls vom 2011er Album Elysian Magnetic Fields): http://www.youtube.com/watch?v=gixlWUsGPxs
    Skepticism sind mit Sicherheit ein großartiger Ansatzpunkt, um extremen Doom Metal aufzuarbeiten. Farmakon ist mein liebstes Album von ihnen (dem ich irgendwann auch mal einen Post im „Perfekte Alben“-Thread widmen wollte), aber größeren Kultstatus genießen eigentlich das ambientlastigere Debüt und dessen Nachfolger Lead And Aether. Weil ein Menschenleben wahrscheinlich kaum ausreicht, diese ganzen YouTube-Videos anzuhören, verzichte ich hier auch mal…bei Bedarf kann ich aber auch hier noch Anspieltipps rauskramen.

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    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #6728423  | PERMALINK

    A.F.P.

    Registriert seit: 20.12.2007

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    Jo, da gibts ja einiges zu tun. Das mit Dirge sollte eigetnlich gar keine Kritik an der Sampler-Komposition an sich sein, der war nämlich sehr schön zusammengestellt 🙂

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    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #6728425  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

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    Freut mich 🙂

    Achja, danke für den Bonedance-Link da oben. Dass die was Neues haben, habe ich mitbekommen, der Matthias von Throatruiner hat mir Download-Links seiner Veröffentlichungen aus der letzten Zeit geschickt, als ich die Plebeian Grandstand/Cortez-Split vorbestellt habe. Werde ich mir auf jeden Fall zu Gemüte führen. An physischen Tonträgern wird’s aber wohl erstmal nur ’ne LP geben, das kommt mir natürlich nicht so gelegen…

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    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
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