Re: 2012 – der letzte Jahresrückblick ever

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Tiz

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Und ab zum Ende:

Lee Ranaldo – Between The Times and The Tides
Der Gitarrist von Sonic Youth mit seinem ersten hörbaren Soloalbum. Hörbar weil es diesmal keine Noiseattacken sind, sondern braver und klarer Indie Rock. Der Vorabsong war absolut klasse und ein riesiger Hit, zumindest für mich, der Rest hinkt dem leider ein bisschen nach. So bleibt im Endeffekt ein guets Album, das aber, zumindest dem Vorabsong nach zu urteilen, noch viel mehr hätte sein können.

John K. Samson – Provincial
Vielleicht der einzige richtige Fehlkauf 2012. Ein ehemaliger Sänger einer Punkrock Band nimmt ein Soloalbum auf. Wer jetzt wie ich auf etwas im Dave Hause Stil hoffte, wird herbe enttäuscht. Langatmiger und langweiliger Singer/Songwriter Pop, der leider kaum mitzureissen vermag.

Secrets of the Moon – Seven Bells
1. Ja, Seven Bells ist ein richtig starkes Album geworden.
2. Ja, Secrets Of The Moon gehören eindeutig zu den besten Black Metal Bands, die Deutschland momentan zu bieten hat.
3. „The Three Beggars“!
4. Das Album ist von einer richtig starken und bedrohlichen Atmosphäre umgeben, welche die Band absolut glaubhaft rüberzubringen vermag.
5. Das Cover ist schlichtweg super.
6. Die konzeptuelle Umsetzung und Integration der „Seven Bells“ ist richtig cool gelungen.
7. „Privilegivm“ bleibt dennoch mein Favorit der Band.

Shining – Redefining Darkness
kommt noch, habs erst einmal gehört.

Spiritualized – Sweet Heart, Sweet Light
Eines der Spacemen 3 Nachfolgeprojekte und vielleicht eine der wichtigsten Neo-Psychedelia „Bands“ kommt mit einem neuen Album um die Ecke. Ich kannte Spiritualized vorher gar nicht, war aber nach dem Reinhören spontan begeistert und bin auch heute noch recht angetan vom Album. Starker, emotionaler, mitreissender und trotzdem sehr eingängiger Neo-Psychdelica, der auch vom starken Gesang profitiert. Die Mischung aus Leichtigkeit und Bedrücktheit stimmt genauso wie diejenige aus Eingängigkeit und Komplexität, wobei letzteres auch für die Langzeitwirkung der Platte verantwortlich ist. Für mich wohl der Startschuss, mich mehr mit dieser Musik zu beschäftigen und sicher auch ein grosser Anreiz, nächsten Sommer die Diskographie der Band, aber auch von Spacemen 3, weiter zu erkunden.

Stagnant Waters – Stagnant Waters
Wohl das abgefahrenste und verworrenste Album in dieser Liste, natürlich neben „Bish Bosch“. Aber was das französisch-norwegische Künstlerkollektiv hier abzieht, das ist Avantgarde Black Metal auf höchstem Niveau. Irre Breaks, kaputte Dissonanzen, Streicher und ein wahnsinniger Gesang vermischen sich zu einer tödlichen Mixtur, die man entweder liebt oder hasst. Ein unglaublich komplexes und uneingängiges Album, bei dem es sich aber sehr lohnt dranzubleiben, denn das Gebotene ist wahrlich einmalig und kaum vergleichbar. Stellt euch einfach vor, Deathspell Omega würden mit Unexpect ein Kind zeugen, subtrahiert die daraus entstehenden überladenen Songs und voilà, ihr habt ein ungefähres Bild von Stagnant Waters.

Storm Corrosion – Storm Corrosion
Und die nächste Wundertüte gleich hintenan. Akerfeldts und Wilsons viel beachtetes, viel verspottetes und viel kritisiertes Projekt von avantgardistischen Ausmassen. King Crimson minus Rock treffen auf Talk Talk minus Mundharmonika, garniert mit den Eigenheiten der beiden Kreativköpfen dahinter. Ein sehr polarisierendes Album, das (wie schon „Grace for Drowning“) meinen Geschmack einfach zu 100% trifft. Musik zum darin versinken und eingehen, unglaublich berührend und mitreissend. Tonkunst auf allerhöchstem Niveau. und das sehe ich wirklich so!

Swans – The Seer
Ja ich gebs zu, ich bin immer noch nicht ganz so euphorisch über dieses Album wie viele andere hier. Ohne Widerrede, „The Seer“ ist ein Monster von einem Album, ein asketisches, psychedelisches und lichtverschlingendes Monstrum. Doch irgendwie fehlt mir hier einfach der Zugang auf der persönlichen Ebene, mir fehlt, blöd gesagt, das Identifikationsmerkmal, das mir dieses Album auch persönlich nahe bringt. Ähnlich wie dies Axe To Fall mit der neuen Deftones beschrieben hat, es ist musikalisch riesig und unglaublich gut, aber der letzte Funken will mich einfach nicht packen und ich versuche es weiter und hoffe, dass es noch klappt, am besten so wie bei der „Soundtracks for the Blind“.

This Love Is Deadly – This Love Is Deadly
Yay, Sommermusik aus Deutschland. Krachiger und mitreissender Indie/Noise Rock, der ein bisschen an A Place to Bury Strangers erinnert und mit starken Songs, tollem Gesang und viel Dynamik aufwarten kann. Ein formidables Debut, das Hoffnungen auf weitere tolle Alben aufkommen lässt.

The Unwinding Hours – Afterlives
Wohl das „Kuschelalbum“ des Jahres. Wolkenweicher, luftiger und dennoch sehr melancholischer Alternative/Indie/Shoegaze-was-weiss-ich-genau. Ein Album für kalte Winterabende vor dem Kamin oder warmen Sommernächten vor rotem Sonnenuntergang, das trotz dieser kitschigen Assoziationen sehr viel Tiefgang und musikalische Klasse vorzuweisen hat. Man merkt schon, dass diese Herren ihre Wurzeln bei Aereogramme hatten, und das ist gut so. Ein hübsches Kleinod und Melodien- und Gesangwunder. Ganz schönes Album.

Verdunkeln – Weder Licht Noch Schatten
Ich kenn den Vorgänger leider immer noch nicht, werde dies aber wohl noch nachholen. „Weder Licht Noch Schatten“ ist indes ein gutes, wenngleich nicht überragendes Black Metal Album geworden. Vorallem die Gitarrenarbeit, auch in Zusammenhang mit der Produktion, ist äusserst gelungen. Insgesamt aber leider nicht ganz so überragend, dafür fehlen die ganz grossen Momente und der Gesang ist teilweise auch arg unspektakulär geraten. Kommt dieses Jahr nicht an die ganz grossen ran.

Vierkanttretlager – Die Natur Greift An
Die meisten kennen diese Band vielleicht von diesem Stefan Raab Songcontest da, wo das coole „Fotoalbum“ für irgendein Bundesland aufgeführt wurde. Oder man kennt die Band wegen dem Casper Feature, aber eigentlich hat das Debut der deutschen Indie Rocker viel mehr zu bieten. Intelligente Texte treffen auf knackige Melodien und Riffs, die sofort ins Ohr gehen, ohne dabei den Hörer nach kurzer Zeit schon zu nerven. Dazu noch die tolle Stimme und die Mischung ist perfekt. Super Debut und „Gib Dem Leben keinen SInn“ ist einfach ein Hit vor dem Herrn!

Vinterforest – Aarstider
W
ar ne Gratisbeilage zu einer Bestellung. Durchschnittlicher Black Metal mit ein paar okayen Melodien, nichts was man kaufen müsste.

Scott Walker – Bish Bosch
Eigentlich kann ich hierzu gar nichts schreiben, es würde in ein riesiges Reviews ausarten. Ich sag nur folgendes: „Bish Bosch“ kommt nicht ganz an seinen Vorgänger ran, ist aber ein monumentales, umwerfendes und riesiges Monument eines der aussergewöhnlichsten Künstler unserer Zeit.

Warlord – Anthology
Endlich ein Rerelease vom US-Metal Klassiker, inklusive viel Bonusmaterial. Wer US Metal mag, der braucht diese Compilation, ausser man hat das Album bereits.

Xiu Xiu – Always
Noch mehr durchgeknallter Post Punk/Noise/Art Rock. Ein ziemlich anstrengendes, aber auch pechschwarzes Album, das in erster Linie beweist, dass ich mich weiter mit dieser Band beschäftigen muss. Ziemlich durchgeknallt, aber auch ziemlich gut.