2012 – der letzte Jahresrückblick ever

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  • #6765717  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

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    PommesgabelliebhaberHier herrscht akuter Fanboy-Alarm! MPE gehören zu meinen Lieblingsbands und sind für mich die beste Bands des melodischen Death Metal. Ja wirklich. Deswegen wird es jetzt sicher noch subjektiver als sonst. Also Hoffnungen bzw. Erwartungen hatte ich nicht mehr großartig, zu lang hat es gedauert und zu viele Wechsel gab es in der Zwischenzeit. Dazu kam dann noch vor mehreren Monaten ein ganz kurzer Schnipsel, den man hören konnte und der mir, auch wenn natürlich nur wenig aussagekräftig, überhaupt nicht zusagte.

    Bis hierhin würde ich zustimmen: die Platte ist am Ende jedoch unter dem Banddurchschnitt und eine meiner größten Enttäuschungen des Jahres…

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    Highlights von metal-hammer.de
    #6765719  | PERMALINK

    Bahl

    Registriert seit: 13.09.2005

    Beiträge: 1,745

    HatiBis hierhin würde ich zustimmen: die Platte ist am Ende jedoch unter dem Banddurchschnitt und eine meiner größten Enttäuschungen des Jahres…

    Bisher finde ich sie echt stark, kann mir aber durchaus vorstellen, dass sie sich schnell abnutzt. Für mich steht aber auch fest, dass sie an ihre beiden Vorgänger nicht herankommt.

    --

    Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.
    #6765721  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    M – P

    Make A Change… Kill Yourself – Fri
    Die Dänen mit dem coolsten Bandnamen sind wieder zurück und nicht viel glücklicher als auf dem Vorgänger. Wie auf „II“ dominiert auf „Fri“ nichts als Schwärze und Depression, dargeboten durch schlurfende Gitarrenwände, die hin und wieder Tempo aufnehmen, gequälten, aber genau deswegen grossartigen Melodien, und wabernden Dark Ambient Einschüben. Die grosse Innovation ist hier natürlich nicht zu erwarten, doch liefern MACKY ihren Depressive Black Metal auf konstant hohem Niveau ab, wobei einzig die zu klare Produktion für den ein oder anderen einen Kritikpunkt darstellen könnte.

    Maladie – Plague Within
    Die deutschen Newcomer wurden ja stellenweise sogar als die neue grosse Black Metal Hoffnung abgefeiert, doch auch wenn das Album durchaus sehr stark ist, würde ich wohl doch nicht so weit gehen. Aber wie gesagt, „Plague Within“ bietet eine frische, starke und mitreissende Herangehensweise an moderneren Black Metal, der vor Experimenten nicht zurückschreckt und mit einer ordentlichen Portion Emotionalität daherkommt und wunderbar zwischen Wahnsinn und Depression hin- und herwechselt. Hier ist eindeutig sehr viel Potential vorhanden und viel davon wird auch schon ausgespielt, tolles Debut.

    Manetheren – Time
    Ich muss sagen, dass ich von dem Album ein bisschen enttäuscht bin. Nach einem sehr euphorischen Review hatte ich mal reingehört und war ziemlich begeistert, das Album konnte diese Begeisterung leider nicht entfachen. Handwerklich und ideenmässig sicher sehr gut gemacht, zieht sich „Time“ titelgemäss unglaublich in die Länge und wirkt wie Kaugummi. So stellen sich leider schnell Ermüdungserscheinungen ein, was angesichts der Qualität des Gebotenen sehr schade ist. Aber eben, es langweilt mich teilweise richtig, auch wenn es eigentlich gut wäre.

    The Megaphonic Thrift – s/t
    Norwegische Sonic Youth Kopie, die man sich im Sommer gut geben kann.

    Membaris – Entartet
    Ohne grosses Brimborium und ohne grosse mediale Präsenz brachten die deutschen Membaris den Nachfolger zum grossartigen „Grenzgänger“ auf den Markt. „Entartet“ zeigt dabei stellenweise noch Merkmale des Vorgängers, hat sich aber insgesamt doch recht von dessen Sound entfernt. Persönlich finde ich das neue Album aber sogar noch einen Tacken genialer, da die deutschen hochemotionalen und mitreissenden Black Metal in Perfektion bieten. Dabei mischen sie Mid-Tempo mit Rasereien und Gitarrenwände mit filigranen Melodien wie man es besser fast nicht machen könnte. Jeder Song packt sofort und geht dabei tief unter die Haut, wie es nur bei wenigen Bands der Fall ist. Klar eines der (vielen) grossen Black Metal Highlights des Jahres.

    The Men – Open Your Heart
    Noch mehr cooler Indie Rock, in diesem Falle aber mit einer gehörigen Portion Noise Rock vermischt. Das Album bringt dabei die Vorzüge der beiden Genres auf den Punkt, will heissen krachige Gitarren, knackige Songs, viel Gefühl und gute Stimmung, die nicht nervt. Tolle Sache.

    Merrimack – The Acausal Mass
    Die Franzosen liefern mit ihrem nunmehr vierten Album ihr vielleicht bestes ab. Noch ein Stück vertrackter und uneingängiger als der Vorgänger, aber gleichzeitig auch von einer grossartigen, „teuflischen“ Atmosphäre umgeben, wie sie typisch für die neueren französischen Bands ist. Natürlich kann man der Band ankreiden, dass sie im Grunde nichts neues macht, aber das was sie macht, das ist schlichtweg sehr, sehr stark und mitreissend dargeboten. Alles andere ist meckern auf hohem Niveau.

    Mgla – With Hearts Toward None
    Man glaubt es kaum, doch „With Hearts Toward None“ ist gerade mal das zweite Album der Polen. Unglaublich ist dies einerseits wegen der irsinnig hohen Qualität, welche die Band seit ihren ersten EPs immer wieder an den Tag legt und andererseits wegen der grossen Aufmerksamkeit, die ihr bereits zuteil wird. Auf ihrem Zweitling verfeinern die Polen die Formel, die sie schon auf „Groza“ sehr gut dargeboten haben, noch weiter. Dies bedeutet Mid-Tempo Riffing, das sich teilweise wie eine schwarze Lavamasse anfühlt und quälende, verzweifelte Melodien und dennoch mit einer Art morbiden Schönheit, die dem Ganzen anhängt. Super Band und super Album, das die Top 15 leider knapp verpasst hat.

    Motorpsycho & Stale Storlokken – The Death Defying Unicorn
    Für fast 11 Monate war mein Album des Jahres, dieses Mammut-Meisterwerk. Entdeckt habe ich das Album durch ein euphorisches, ja in den Himmel lobendes Review in meinem ersten Visions Magazin, das ich mir gekauft hatte, weil mir langweilig war. Einmal reingehört war klar, dass dieses Album so schnell wie möglich her musste. Und es hat sich gelohht. Über 80 Minuten lang feuern die Norwegischen Prog-Wirrköpfe zusammen mit dem Jazz Komponisten aus allen nur erdenklichen Rohren. Moderne Klassik trifft auf Progressive Rock trifft auf Rock Oper trifft auf musikalische und kompositorische Höchstleistung. Einer der besten Orchester-Rock Verbindungen die es je gegeben hat und kompakt, kohärent und mitreissend wie nur weniges sonst. Eines der innovativsten, elaboriertesten und faszinierendsten Alben der letzten Jahre, das eigentlich auch die 1 im Poll locker verdient gehabt hätte. Ein Meilenstein, der wohl leider niemals als solcher beachtet werden wird, da zu unbekannt und verschroben.

    Muse – The 2nd Law
    Ich hatte Angst, wirklich Angst in dieses Album reinzuhören. Grund dafür waren etliche vernichtende Reviews und ein grottenschlechter Durchschnitt von <2.5 Punkten auf Rate Your Music, was wirklich schlecht ist. Aber ganz ehrlich: ich find das Album richtig cool, sogar besser als den Vorgänger. Muse trauen sich vieles, gehen Wege die sonst nur wenige bisher gegangen sind. Und das Erstaunliche ist, dass es oftmals aufgeht. Egal ob Classic Rock, Progressive Rock oder Brostep, die Songs schwanken zwischen Hits und herausfordernden, aber stimmigen Mini-Epen und Balladen. Auch der Gesang von Matt Bellamy und dem Basser, der auf zwei mal mitsingen durfte, ist auf gewohnt hochstehendem Niveau. Natürlich ist das bei weitem nicht jedermanns Sache, aber Muse gehen ihren Weg und tun dies auch nicht (wie oft geschrieben) in Richtung Mainstream, sondern so, wie es die Querdenker nun mal wollen.

    [B]Nachtmystium - Silencing Machine
    Ein bisschen schade finde ich es ja schon, dass Nachtmystium den Weg von "Assassins II" nicht weiter verfolgt haben. Aber mit "Silencing Machine" ist den Amis eine tolle Rückbesinnung auf die rohere Spielweise des Black Metal gelungen. Dabei lassen sie die Moderne trotzdem nicht vollständig aus den Augen, was darin mündet, dass man mit "Silencing Machine" eine schöne Werkschau hat, die altbewährtes und modernes genauso gut mixt wie Wut und Depression. Es zünden zwar nicht alle Songs vollständig, aber stark ist das Album allemal.

    [B]Ne Obliviscaris - Portal Of I
    Ein weiterer gefeierter Newcomer sind Ne Obliviscaris aus Down Under. Auf ihrem Debut, das einem einzigen Demo nachfolgt, spielen die Aussies starken und progressiven Melodic Black Metal, der vorallem durch den häufigen Einsatz einer Violine eine besondere Note erhält. Die Band ist aber auch vorallem dann am stärksten, wenn diese Violine im Einsatz ist, wobei die "normalen" Parts, vorallem die schwarzmetallischeren, nicht so herausragend sind. Aber auch das ist Kritik auf hohem Niveau, ist "Portal Of I" doch eines der besseren Progressive Metal Alben der letzten Jahre, das auch mit einer sehr gesunden Portion Experimentierfreudigkeit daherkommt und daher doch ein sehr starkes Debut darstellt.

    [B]Neurosis - Honour Found In Decay
    wird noch nachgetragen, muss ich noch ausgiebiger hören. Ersteindruck auf alle positiv, sowieso, da Neurosis.

    [B]Pallbearer - Sorrow And Extinction
    Sehr früh im Jahr erschien das starke Debut dieser Ami-Doomer. Sitlistisch nah am Epic Doom Metal, setzen Pallbearer aber auch auf eine rauschige und niederschmetternde Produktion und Atmosphäre, was die Band stilistisch ein bisschen in die Nähe der grossartigen Warning rückt, ohne deren Genialität vollständig zu erreichen, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Denn "Sorrow and Extinction" ist dennoch ein starkes Doom Metal Album, das auch mit starkem Gesang aufwartet. Müsste ich eigentlich mal wieder hören, kommt sicher super jetzt im Winter.

    [B]Perfume Genius - Turn Your Back N 2 It
    Ein relativ "komisches" Album ist dieser Silberling, stammend aus den USA. Irgendwo zwischen Singer-Songwriter, Chamber Pop und Indie Pop wird hier eine bezaubernd-schräg-depressive Atmosphäre aufgebaut, bei der man manchmal nicht so recht weiss woran man genau ist. Dazu trägt auch die Stimme bei, die irgendwie zwischen resigniert und fraglos pendelt und den Hörer in letzterem Zustand zurücklässt. Die kurze Spielzeit von einer halben Stunde macht es auch nicht einfacher. Interessant ist das Album aber allemal.

    [B]Peste Noire - Les Démos
    Tolle, schön aufgemachte Demo-Kollektion der durchgeknallten Franzosen. Hoffe aber trotzdem auf etwas neues im nächsten Jahr.

    [B]Placebo - B3 EP
    Der eine Totalausfall auf der EP ist zum Glück nur ein Cover, sodass die vier Eigenkompositionen doch einen positiven Gesamteindruck hinterlassen. Vorallem der Opener und der siebenminütige Rausschmeisser erinnern an die seligen Zeiten vor "Battle For The Sun", und Molkos Stimme geht auch noch schön unter die Haut. Bin mal gespannt, was das nächste Album nun bereithält.

    [B]Pontiak - Echo Ono
    Wieder eine relativ kurze Sommerplatte. Psychedelischer Shoegaze-Rock, der in den schillerndsten Farben daherkommt und alle Drogen zu ersetzen weiss. Cooles Album für die ganz heissen Tage.

    [B]Porta Nigra - Fin De Siècle
    Die Band, um die nur sehr wenig bekannt ist, ausser dass sie irgendwie mit Mitgliedern von Membaris verbandelt ist, bringt ihr Debutalbum auf den Markt und kann sogleich überzeugen. Auch wenn der Vorabsong "Megalomaniac" die Erwartungen ein bisschen zu hoch steigen liess, ist das Debut der Deutschen doch auf ganzer Linie überzeugend. Unkonventioneller, düsterer und fordernder (Black) Metal, der zwischen vielen Einflüssen hin- und herschwankt, was das Ganze ein bisschen schwer zu greifen macht, aber dafür umso mehr Langzeitwirkung bereithält. Auch wenn mit "Der Spiegel" ein schwacher Track dabei ist, der einfach nicht so mitreissen will wie der Rest des Albums, kann man hier bedenkenlos von einem der gelungensten Debuts des Jahres sprechen.

    #6765723  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Und ab zum Ende:

    Lee Ranaldo – Between The Times and The Tides
    Der Gitarrist von Sonic Youth mit seinem ersten hörbaren Soloalbum. Hörbar weil es diesmal keine Noiseattacken sind, sondern braver und klarer Indie Rock. Der Vorabsong war absolut klasse und ein riesiger Hit, zumindest für mich, der Rest hinkt dem leider ein bisschen nach. So bleibt im Endeffekt ein guets Album, das aber, zumindest dem Vorabsong nach zu urteilen, noch viel mehr hätte sein können.

    John K. Samson – Provincial
    Vielleicht der einzige richtige Fehlkauf 2012. Ein ehemaliger Sänger einer Punkrock Band nimmt ein Soloalbum auf. Wer jetzt wie ich auf etwas im Dave Hause Stil hoffte, wird herbe enttäuscht. Langatmiger und langweiliger Singer/Songwriter Pop, der leider kaum mitzureissen vermag.

    Secrets of the Moon – Seven Bells
    1. Ja, Seven Bells ist ein richtig starkes Album geworden.
    2. Ja, Secrets Of The Moon gehören eindeutig zu den besten Black Metal Bands, die Deutschland momentan zu bieten hat.
    3. „The Three Beggars“!
    4. Das Album ist von einer richtig starken und bedrohlichen Atmosphäre umgeben, welche die Band absolut glaubhaft rüberzubringen vermag.
    5. Das Cover ist schlichtweg super.
    6. Die konzeptuelle Umsetzung und Integration der „Seven Bells“ ist richtig cool gelungen.
    7. „Privilegivm“ bleibt dennoch mein Favorit der Band.

    Shining – Redefining Darkness
    kommt noch, habs erst einmal gehört.

    Spiritualized – Sweet Heart, Sweet Light
    Eines der Spacemen 3 Nachfolgeprojekte und vielleicht eine der wichtigsten Neo-Psychedelia „Bands“ kommt mit einem neuen Album um die Ecke. Ich kannte Spiritualized vorher gar nicht, war aber nach dem Reinhören spontan begeistert und bin auch heute noch recht angetan vom Album. Starker, emotionaler, mitreissender und trotzdem sehr eingängiger Neo-Psychdelica, der auch vom starken Gesang profitiert. Die Mischung aus Leichtigkeit und Bedrücktheit stimmt genauso wie diejenige aus Eingängigkeit und Komplexität, wobei letzteres auch für die Langzeitwirkung der Platte verantwortlich ist. Für mich wohl der Startschuss, mich mehr mit dieser Musik zu beschäftigen und sicher auch ein grosser Anreiz, nächsten Sommer die Diskographie der Band, aber auch von Spacemen 3, weiter zu erkunden.

    Stagnant Waters – Stagnant Waters
    Wohl das abgefahrenste und verworrenste Album in dieser Liste, natürlich neben „Bish Bosch“. Aber was das französisch-norwegische Künstlerkollektiv hier abzieht, das ist Avantgarde Black Metal auf höchstem Niveau. Irre Breaks, kaputte Dissonanzen, Streicher und ein wahnsinniger Gesang vermischen sich zu einer tödlichen Mixtur, die man entweder liebt oder hasst. Ein unglaublich komplexes und uneingängiges Album, bei dem es sich aber sehr lohnt dranzubleiben, denn das Gebotene ist wahrlich einmalig und kaum vergleichbar. Stellt euch einfach vor, Deathspell Omega würden mit Unexpect ein Kind zeugen, subtrahiert die daraus entstehenden überladenen Songs und voilà, ihr habt ein ungefähres Bild von Stagnant Waters.

    Storm Corrosion – Storm Corrosion
    Und die nächste Wundertüte gleich hintenan. Akerfeldts und Wilsons viel beachtetes, viel verspottetes und viel kritisiertes Projekt von avantgardistischen Ausmassen. King Crimson minus Rock treffen auf Talk Talk minus Mundharmonika, garniert mit den Eigenheiten der beiden Kreativköpfen dahinter. Ein sehr polarisierendes Album, das (wie schon „Grace for Drowning“) meinen Geschmack einfach zu 100% trifft. Musik zum darin versinken und eingehen, unglaublich berührend und mitreissend. Tonkunst auf allerhöchstem Niveau. und das sehe ich wirklich so!

    Swans – The Seer
    Ja ich gebs zu, ich bin immer noch nicht ganz so euphorisch über dieses Album wie viele andere hier. Ohne Widerrede, „The Seer“ ist ein Monster von einem Album, ein asketisches, psychedelisches und lichtverschlingendes Monstrum. Doch irgendwie fehlt mir hier einfach der Zugang auf der persönlichen Ebene, mir fehlt, blöd gesagt, das Identifikationsmerkmal, das mir dieses Album auch persönlich nahe bringt. Ähnlich wie dies Axe To Fall mit der neuen Deftones beschrieben hat, es ist musikalisch riesig und unglaublich gut, aber der letzte Funken will mich einfach nicht packen und ich versuche es weiter und hoffe, dass es noch klappt, am besten so wie bei der „Soundtracks for the Blind“.

    This Love Is Deadly – This Love Is Deadly
    Yay, Sommermusik aus Deutschland. Krachiger und mitreissender Indie/Noise Rock, der ein bisschen an A Place to Bury Strangers erinnert und mit starken Songs, tollem Gesang und viel Dynamik aufwarten kann. Ein formidables Debut, das Hoffnungen auf weitere tolle Alben aufkommen lässt.

    The Unwinding Hours – Afterlives
    Wohl das „Kuschelalbum“ des Jahres. Wolkenweicher, luftiger und dennoch sehr melancholischer Alternative/Indie/Shoegaze-was-weiss-ich-genau. Ein Album für kalte Winterabende vor dem Kamin oder warmen Sommernächten vor rotem Sonnenuntergang, das trotz dieser kitschigen Assoziationen sehr viel Tiefgang und musikalische Klasse vorzuweisen hat. Man merkt schon, dass diese Herren ihre Wurzeln bei Aereogramme hatten, und das ist gut so. Ein hübsches Kleinod und Melodien- und Gesangwunder. Ganz schönes Album.

    Verdunkeln – Weder Licht Noch Schatten
    Ich kenn den Vorgänger leider immer noch nicht, werde dies aber wohl noch nachholen. „Weder Licht Noch Schatten“ ist indes ein gutes, wenngleich nicht überragendes Black Metal Album geworden. Vorallem die Gitarrenarbeit, auch in Zusammenhang mit der Produktion, ist äusserst gelungen. Insgesamt aber leider nicht ganz so überragend, dafür fehlen die ganz grossen Momente und der Gesang ist teilweise auch arg unspektakulär geraten. Kommt dieses Jahr nicht an die ganz grossen ran.

    Vierkanttretlager – Die Natur Greift An
    Die meisten kennen diese Band vielleicht von diesem Stefan Raab Songcontest da, wo das coole „Fotoalbum“ für irgendein Bundesland aufgeführt wurde. Oder man kennt die Band wegen dem Casper Feature, aber eigentlich hat das Debut der deutschen Indie Rocker viel mehr zu bieten. Intelligente Texte treffen auf knackige Melodien und Riffs, die sofort ins Ohr gehen, ohne dabei den Hörer nach kurzer Zeit schon zu nerven. Dazu noch die tolle Stimme und die Mischung ist perfekt. Super Debut und „Gib Dem Leben keinen SInn“ ist einfach ein Hit vor dem Herrn!

    Vinterforest – Aarstider
    W
    ar ne Gratisbeilage zu einer Bestellung. Durchschnittlicher Black Metal mit ein paar okayen Melodien, nichts was man kaufen müsste.

    Scott Walker – Bish Bosch
    Eigentlich kann ich hierzu gar nichts schreiben, es würde in ein riesiges Reviews ausarten. Ich sag nur folgendes: „Bish Bosch“ kommt nicht ganz an seinen Vorgänger ran, ist aber ein monumentales, umwerfendes und riesiges Monument eines der aussergewöhnlichsten Künstler unserer Zeit.

    Warlord – Anthology
    Endlich ein Rerelease vom US-Metal Klassiker, inklusive viel Bonusmaterial. Wer US Metal mag, der braucht diese Compilation, ausser man hat das Album bereits.

    Xiu Xiu – Always
    Noch mehr durchgeknallter Post Punk/Noise/Art Rock. Ein ziemlich anstrengendes, aber auch pechschwarzes Album, das in erster Linie beweist, dass ich mich weiter mit dieser Band beschäftigen muss. Ziemlich durchgeknallt, aber auch ziemlich gut.

    #6765725  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    TizStagnant Waters – Stagnant Waters
    Wohl das abgefahrenste und verworrenste Album in dieser Liste, natürlich neben „Bish Bosch“. Aber was das französisch-norwegische Künstlerkollektiv hier abzieht, das ist Avantgarde Black Metal auf höchstem Niveau. Irre Breaks, kaputte Dissonanzen, Streicher und ein wahnsinniger Gesang vermischen sich zu einer tödlichen Mixtur, die man entweder liebt oder hasst. Ein unglaublich komplexes und uneingängiges Album, bei dem es sich aber sehr lohnt dranzubleiben, denn das Gebotene ist wahrlich einmalig und kaum vergleichbar. Stellt euch einfach vor, Deathspell Omega würden mit Unexpect ein Kind zeugen, subtrahiert die daraus entstehenden überladenen Songs und voilà, ihr habt ein ungefähres Bild von Stagnant Waters.

    Ich wünschte es hätte mehr solcher Alben dieses Jahr gegeben. *thumbs up*

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6765727  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Kennst du Alfa Obscura? DIe gehen auch in diese Richtung, wenngleich nicht so extrem wie Stagnant Waters, aber auch ein starker Mix aus technischem Black Metal und Industrial.

    #6765729  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

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    dann steuer ich auch nochmal ein paar bei. Wie immer frei aus dem Bauch heraus geschrieben und sicherlich nicht ganz fehlerfrei.

    Hel – Das Atmen der Erde

    Länger war es still um meine heimliche Lieblingsband aus deutschen Landen. Umso überraschender wurde das Album im Frühjahr 2012 in Eigenregie selbstveröffentlicht und überraschte mit modernen, aberdoch typischen Kompositionen. Die Arbeit am Klargesang machte sich bezahlt, denn er kommt nun fester und überzeugender daher als je zuvor. Ein hervorragendes Wechselspiel aus Licht und Schatten, relativ einfache und kurze, dafür umso effektivere Kompositionen und eine hohe Langlebigkeit zeichnen dieses Album aus. Gehört zum Besten, was 2012 veröffentlicht wurde – innerhalb Deutschlands gehen Hel für mich sogar hochverdient als Sieger aus dem Rennen. Nicht zuletzt wegen dem überirdischen „Jagdnacht“, der mich mit jedem Durchlauf aus den Socken haut und glücklich zurücklässt.
    Fazit: Bärenstark, die Band ist musikalisch im Jahr 2012 angekommen und erfreut sich bester Gesundheit!

    Korpiklaani – Manala
    Eigentlich hab ich hier nur mal aus Neugier reingehört und wollte der Vollständigkeit erwähnen, dass es relativ unspektakulär geworden ist. Die Band hatte ja angekündigt, thematisch und musikalisch eher finsterere Töne anzuschlagen, viel zu hören ist davon jedoch nichts. Erwähnenswert ist das Instrumental „Dolorous“, welches zumindest einen kleinen Teil vom Feingefühl der Band preisgibt. Schließlich können sie es durchaus besser.
    Fazit: Gut gemeint, aber weder Fisch noch Fleisch. Vielleicht aber ein Schritt in die richtige Richtung, um nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

    Lunar Aurora – Hoagascht
    Hier muss ich nicht viel sagen. Absolut überzeugendes Album, ein grandioser Abschied einer Band, die in ihrer Diskographie schon vieles ausprobiert hat und dabei nahezu immer Großartiges vollbracht hat. Auch dieses Album ist anders und trotzdem spürt man immer, dass es sich um Lunar Aurora handelt. Hervorstehend ist für mich der Opener, der ebenfalls zu meinen Songs des Jahres zählt. Dabei wirft er sogar einen kleinen Schatten auf die restlichen Lieder, welche aber nüchtern betrachtet trotzdem verdammt stark sind.
    Fazit: Fürs Erste wars das also mit Lunar Aurora. Über ne Reunion eines Tages kann man spekulieren. Sollte die nicht mehr kommen, bleibt trotzdem noch genügend Musik übrig, um die Band noch lange hören zu können. Hoagascht wär in dem Fall ein schöner Deckel 🙂

    Marduk – Serpent Sermon
    Ich muss ja sagen, dass die neueren Marduk mir zwar immer gefielen, ich aber die etwas schlichteren früheren Werke bevorzuge. Oftmals war mir der Klang für BM-Verhältnisse zu massig. Serpent Sermon zeigt da wieder in eine Richtung, die mir deutlich mehr zusaght. Die Gitarren kommen neben Vocals und Schlagzeug besser zur Geltung, wodurch das Gesamtpaket ansprechender auf mich wirkt. Auch hier ist der Opener der Killer schlechthin, welcher überraschend melodisch, aber dennoch giftig rüberkommt. „Into Second Death“, „Gospel Of The Worm“ oder „Coram Satanae“ stehen dem in nichts nach.
    Fazit: Bin höchst zufrieden mit den Veränderungen und hätte mal Lust, mir das neue Material live anzuhören!

    Oakenshield – Legacy
    Das Debut der Briten fand ich ja erfrischend anders, auch wenn es an manchen Ecken noch etwas unausgereift war. Auf dem neuen Album präsentiert sich die Band mit einem deutlich klareren Sound, was ich etwas schade finde, da mir das Dumpfe und Rustikale am Klang des Debuts gut gefiel. Musikalisch hat man sich bei diesem Werk noch intensiver mit vorhandenen Melodien aus der europäischen Folklore beschäftigt. Manchmal fühlen sich die interpretierten Stücke dabei schon fast „geklaut“ an, andere Stücke funktionieren hingegen wunderbar, beispielsweise „Wen Heath“ oder „Clontarf“. Fürs dritte Album (könnte noch ein wenig dauern) wünsche ich mir eine Mischung aus dem Sound des ersten und der musikalischen Kompaktheit des zweiten Albums.
    Fazit: nteressante Band, auch wenn ich noch Steigerungspotenzial sehe.

    The Offspring – Days Go By
    Meine Sommerplatte 2012. Kam genau zur richtigen Jahreszeit und versüßte mir so manchen bierseligen Abend mit meinen Kumpels. Schließlich gehören The Offspring zu den Bands erster Stunde und dementsprechend verfolgt man seine alten Helden mit Interesse mit. Finde die Platte durchaus unterhaltsam, ähnlich schon wie die letzte. Die Musiker werden schließlich auch nicht jünger und das komplett kindische Getue würd ihnen ohnehin keiner abnehmen. Insofern find ich es gut, dass die Platte energiereich, aber nicht zu gezwungen punkig klingt.
    Fazit: Schön, dass es die Band in dieser Form noch gibt!

    Revenge – Scum.Collapse.Eradication
    Weil ich hier nur in Verlegenheit kommen würde, wenn ich mir ernsthaft was zur Musik schreiben müsste, spring ich mal gleich zum Fazit: Revenge.

    Sagittarius – The Kingdom Come
    Schöner Neofolk mit Klavier und Flöte. Die Texte sind häufig aus der deutschen Poetik inspiriert, muss man natürlich mögen. Finde das Album allerdings wie auch den Vorgänger „Songs From The Ivory Tower“ sehr gelungen. Bin kein Experte auf diesem Gebiet und weiß auch nicht, inwiefern das noch als Neofolk durchgeht, aber die Kompositionen sind durchaus anhörbar und authentisch.
    Fazit: Ruhige Klänge angenehm rübergebracht, hat was sehr Traditionelles, was ich bekanntlich mag.

    Sonata Arctica – Stones Grow Her Name
    Uh, schwierig. Die Band macht es einem nicht einfach. Schon die letzten Alben wurden bunter und experimenteller und ich will auch gar nicht den alten Speed Metal-Zeiten nachtrauern. Trotzdem ist mir das Album diesmal ein Stück zu divers geworden. Der Vorgänger „The Days Of Grays“ hatte zwar auch schon poppige Stücke und Anderes, konnte dafür aber nen roten Faden aufweisen. Mit diesem Album werd ich nicht so wirklich warm, weil man vom einen Extrem ins andere geworfen wird. Banjo, Kinderstimmen, rotzige Töne, kitschige Töne… Ich seh da irgendwie kein Konzept. Immerhin die beiden „Wildfire“-Stücke sind toll geworden und mit Abstrichen auch ein paar andere Songs. Trotzdem nicht mehr so wirklich mein Fall.
    Fazit: Weniger ist mehr, schade drum.

    #6765731  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Schön geschrieben, auch wenn ich ausser der Lunar Aurora leider nix davon kenne, oder nur vom Namen her. Bei der LA stimme ich dir natürlich völlig zu, wie in meinem Review auch geschrieben.

    Bei folgend übrigens noch zwei Alben bis Ende Jahr:, neben der Neurosis und der Shining
    Finsterforst – Rastlos
    Sophie Hunger – The Danger Of Light

    Aber wird wohl wirklich Ende Jahr, muss mich erst einhören. Die Finsterforst macht aber schon mal einen starken Eindruck 🙂

    #6765733  | PERMALINK

    Tenalach

    Registriert seit: 22.12.2010

    Beiträge: 2,904

    SirMetalheaddann steuer ich auch nochmal ein paar bei. Wie immer frei aus dem Bauch heraus geschrieben und sicherlich nicht ganz fehlerfrei.

    Hel – Das Atmen der Erde

    Länger war es still um meine heimliche Lieblingsband aus deutschen Landen. Umso überraschender wurde das Album im Frühjahr 2012 in Eigenregie selbstveröffentlicht und überraschte mit modernen, aberdoch typischen Kompositionen. Die Arbeit am Klargesang machte sich bezahlt, denn er kommt nun fester und überzeugender daher als je zuvor. Ein hervorragendes Wechselspiel aus Licht und Schatten, relativ einfache und kurze, dafür umso effektivere Kompositionen und eine hohe Langlebigkeit zeichnen dieses Album aus. Gehört zum Besten, was 2012 veröffentlicht wurde – innerhalb Deutschlands gehen Hel für mich sogar hochverdient als Sieger aus dem Rennen. Nicht zuletzt wegen dem überirdischen „Jagdnacht“, der mich mit jedem Durchlauf aus den Socken haut und glücklich zurücklässt.
    Fazit: Bärenstark, die Band ist musikalisch im Jahr 2012 angekommen und erfreut sich bester Gesundheit!

    Korpiklaani – Manala
    Eigentlich hab ich hier nur mal aus Neugier reingehört und wollte der Vollständigkeit erwähnen, dass es relativ unspektakulär geworden ist. Die Band hatte ja angekündigt, thematisch und musikalisch eher finsterere Töne anzuschlagen, viel zu hören ist davon jedoch nichts. Erwähnenswert ist das Instrumental „Dolorous“, welches zumindest einen kleinen Teil vom Feingefühl der Band preisgibt. Schließlich können sie es durchaus besser.
    Fazit: Gut gemeint, aber weder Fisch noch Fleisch. Vielleicht aber ein Schritt in die richtige Richtung, um nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

    Lunar Aurora – Hoagascht
    Hier muss ich nicht viel sagen. Absolut überzeugendes Album, ein grandioser Abschied einer Band, die in ihrer Diskographie schon vieles ausprobiert hat und dabei nahezu immer Großartiges vollbracht hat. Auch dieses Album ist anders und trotzdem spürt man immer, dass es sich um Lunar Aurora handelt. Hervorstehend ist für mich der Opener, der ebenfalls zu meinen Songs des Jahres zählt. Dabei wirft er sogar einen kleinen Schatten auf die restlichen Lieder, welche aber nüchtern betrachtet trotzdem verdammt stark sind.
    Fazit: Fürs Erste wars das also mit Lunar Aurora. Über ne Reunion eines Tages kann man spekulieren. Sollte die nicht mehr kommen, bleibt trotzdem noch genügend Musik übrig, um die Band noch lange hören zu können. Hoagascht wär in dem Fall ein schöner Deckel 🙂

    Marduk – Serpent Sermon
    Ich muss ja sagen, dass die neueren Marduk mir zwar immer gefielen, ich aber die etwas schlichteren früheren Werke bevorzuge. Oftmals war mir der Klang für BM-Verhältnisse zu massig. Serpent Sermon zeigt da wieder in eine Richtung, die mir deutlich mehr zusaght. Die Gitarren kommen neben Vocals und Schlagzeug besser zur Geltung, wodurch das Gesamtpaket ansprechender auf mich wirkt. Auch hier ist der Opener der Killer schlechthin, welcher überraschend melodisch, aber dennoch giftig rüberkommt. „Into Second Death“, „Gospel Of The Worm“ oder „Coram Satanae“ stehen dem in nichts nach.
    Fazit: Bin höchst zufrieden mit den Veränderungen und hätte mal Lust, mir das neue Material live anzuhören!

    Oakenshield – Legacy
    Das Debut der Briten fand ich ja erfrischend anders, auch wenn es an manchen Ecken noch etwas unausgereift war. Auf dem neuen Album präsentiert sich die Band mit einem deutlich klareren Sound, was ich etwas schade finde, da mir das Dumpfe und Rustikale am Klang des Debuts gut gefiel. Musikalisch hat man sich bei diesem Werk noch intensiver mit vorhandenen Melodien aus der europäischen Folklore beschäftigt. Manchmal fühlen sich die interpretierten Stücke dabei schon fast „geklaut“ an, andere Stücke funktionieren hingegen wunderbar, beispielsweise „Wen Heath“ oder „Clontarf“. Fürs dritte Album (könnte noch ein wenig dauern) wünsche ich mir eine Mischung aus dem Sound des ersten und der musikalischen Kompaktheit des zweiten Albums.
    Fazit: nteressante Band, auch wenn ich noch Steigerungspotenzial sehe.

    The Offspring – Days Go By
    Meine Sommerplatte 2012. Kam genau zur richtigen Jahreszeit und versüßte mir so manchen bierseligen Abend mit meinen Kumpels. Schließlich gehören The Offspring zu den Bands erster Stunde und dementsprechend verfolgt man seine alten Helden mit Interesse mit. Finde die Platte durchaus unterhaltsam, ähnlich schon wie die letzte. Die Musiker werden schließlich auch nicht jünger und das komplett kindische Getue würd ihnen ohnehin keiner abnehmen. Insofern find ich es gut, dass die Platte energiereich, aber nicht zu gezwungen punkig klingt.
    Fazit: Schön, dass es die Band in dieser Form noch gibt!

    Revenge – Scum.Collapse.Eradication
    Weil ich hier nur in Verlegenheit kommen würde, wenn ich mir ernsthaft was zur Musik schreiben müsste, spring ich mal gleich zum Fazit: Revenge.

    Sagittarius – The Kingdom Come
    Schöner Neofolk mit Klavier und Flöte. Die Texte sind häufig aus der deutschen Poetik inspiriert, muss man natürlich mögen. Finde das Album allerdings wie auch den Vorgänger „Songs From The Ivory Tower“ sehr gelungen. Bin kein Experte auf diesem Gebiet und weiß auch nicht, inwiefern das noch als Neofolk durchgeht, aber die Kompositionen sind durchaus anhörbar und authentisch.
    Fazit: Ruhige Klänge angenehm rübergebracht, hat was sehr Traditionelles, was ich bekanntlich mag.

    Sonata Arctica – Stones Grow Her Name
    Uh, schwierig. Die Band macht es einem nicht einfach. Schon die letzten Alben wurden bunter und experimenteller und ich will auch gar nicht den alten Speed Metal-Zeiten nachtrauern. Trotzdem ist mir das Album diesmal ein Stück zu divers geworden. Der Vorgänger „The Days Of Grays“ hatte zwar auch schon poppige Stücke und Anderes, konnte dafür aber nen roten Faden aufweisen. Mit diesem Album werd ich nicht so wirklich warm, weil man vom einen Extrem ins andere geworfen wird. Banjo, Kinderstimmen, rotzige Töne, kitschige Töne… Ich seh da irgendwie kein Konzept. Immerhin die beiden „Wildfire“-Stücke sind toll geworden und mit Abstrichen auch ein paar andere Songs. Trotzdem nicht mehr so wirklich mein Fall.
    Fazit: Weniger ist mehr, schade drum.

    Sehr schön geschrieben und bei den ersten drei hast du meine vollste Zustimmung! Den Rest kann ich nicht bemerken, da nicht gehört oder nicht mein Geschmack. 🙂

    --

    Remember Kids: Its not across the street, its down the alley! Let it count! :) Musiksammlung
    #6765735  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

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    TizSchön geschrieben, auch wenn ich ausser der Lunar Aurora leider nix davon kenne, oder nur vom Namen her. Bei der LA stimme ich dir natürlich völlig zu, wie in meinem Review auch geschrieben.

    danke (auch an Absentia),kann ich nur zurückgeben 🙂 Da merkt man mal, was überhaupt so alles los ist – du beschreibst beispielsweise oft Interpreten, von denen ich schonmal gehört habe, allerdings keine Vorstellung von der Musik habe. Das hier musst du aber nochmal erklären:

    TizBei folgend übrigens noch zwei Alben bis Ende Jahr:, neben der Neurosis und der Shining
    Finsterforst – Rastlos
    Sophie Hunger – The Danger Of Light

    😐

    #6765737  | PERMALINK

    Tiz

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    Beiträge: 4,651

    Oh, da hat der Tag doch ein paar Spuren hinterlassen, das sollte eigentlich folgendes heissen: ^^
    bei mir folgen übrigens noch zwei Alben, als Reviews, neben der Neurosis und der Shining:
    – Finsterforst – Rastlos
    – Sophie Hunger – The Danger Of Light

    Jetzt sollte es verständlich sein 🙂

    #6765739  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    #6765741  | PERMALINK

    Pestbote

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    Ich habe mir dieses Jahr nur wenige der in diesem Jahr erschienenen Alben gekauft, dennoch haben sich 2 sehr herauskristalisiert.

    Motorpsycho & Stale Storlokken-The Death Defying Unicorn
    Dieses Album ist einfach ein Meisterwerk. Habe dieses Album zufällig entdeckt.
    Der Name „Motorpsycho“ fiel mir sofort ins Auge und ich dachte, könnte ja irgendwas mit Psychedelischem Rock zutun haben, hatte es dann auch! Klingt blöd , ist aber so.
    Das Teil hat mich sofort gefesselt. Diese Mischung aus psych. Rock , Jazz und ein wenig Klassik ist brilliant großartig. Ein bombastisches Werk , das abwechslungsreicher denn je ist.Faszinierend und einfach umwerfend. Kann keinen Vergleich zu anderen Motorpsycho Alben ziehen, denn ich kenne keine anderen. Ich glaube aber, dass sie so ein Album noch nicht veröffentlicht haben. War auch mein Favorit bis, naja, das neue Graveyard Album rauskam.

    Graveyard-Lights Out
    Wow! Das letzte Werk war schon der Hammer und dieses ist schon wieder der Hammer. Ein Album mit großartigen Melodien, was mich auch sofort gefesselt hat.
    Die Herren haben einfach ein Händchen für tolle Songs, die unter die Haut gehen. Eine der besten Newcomer der letzten Jahre.Top

    Beide genannten Alben sind eine Klasse für sich und wenn ich es recht überlege haben beide den ersten Platz verdient.

    --

    She´s got The Jack
    #6765743  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

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    Beiträge: 30,318

    letzte Runde:

    Tenacious D – Rize Of The Fenix
    Mit der gewohnten Portion Selbstwitz gabs auch dieses Mal keine Enttäuschung aus dem Hause D. Ist zwar erst ihr drittes Album, aber man darf mittlerweile sicher sein, dass sie nichts anbrennen lassen. Klar, man kann wie immer nicht mit JEDEM Song was anfangen, da einfach sehr viel ausprobiert wird (beispielsweise „To Be The Best“ in Disco-Manier), aber der Titeltrack, „Señorita“ oder „The Ballad Of Holywood Jack And The Rage Kage“ sind einfach nicht nur lustig, sondern auch musikalisch hochwertig und vor allem mitreißend.
    Fazit: The fuckin‘ D is back.

    Threshold – March Of Progress
    Erstaunlich, wie die Band den Tod von Sänger Andy McDermott verdaut hat. Schön zudem, dass sie mit Damian Wilson einen bereits bekannten Namen ins Boot holen. Finde seine Stimme sehr angenehm, ebenso dass sie in sehr vielen Fällen gedoppelt und mehrstimmig aufgenommen wurde. Musikalisch wirkt das Album größtenteils nachdenklich, aber auch spürbar positiv und bezüglich der Kompositionen spielt es bei mir ebenfalls ganz oben in der ohnehin schon grandiosen Diskographie mit.
    Fazit: „Ashes“ ist wohl mein Song des Jahres, aber das Album hat auch in den restlichen 65 Minuten sehr viel zu bieten. Ich war sogar ein wenig überrascht, dass es so gut geworden ist.

    Vintersorg – Orkan
    Knifflig. Da verspricht der Titel „Orkan“ ein furioses und nordisches Werk, meine Ernüchterung setzte jedoch bereits nach wenigen Sekunden des Openers „Istid“ ein. Furios – ja, nordisch oder gar klassisch – nein. Die Kompositionen sind ambitioniert und kommen bestimmt von Herzen, trotzdem hab ich das Gefühl, dass ich mich allmählich von der Band entferne. Schließlich ist der momentane Stil nicht komplett neu, nur ruht in mir vor jedem neuen Album die Hoffnung, dass ich mit den Melodielinien und Strukturen besser zurechtkomme als auf dem vorangegangenen. Solens Rötter fand ich ziemlich lahm, Jordpuls zeigte wieder nach oben. Leider setzte sich dieser Aufwärtstrend zumindest für mich nicht fort. Einzig „Urvädersfången“ konnte mich so wirklich überzeugen.
    Fazit: Alles andere als schlecht, aber ich kann nicht viel damit anfangen.

    Waylander – Kindred Spirits
    Meine Überraschung des Jahres. Seit diesem Album sehe ich die Band mit anderen Augen, selbst vorhergehende Werke konnte es rückwirkend noch aufwerten. Einfach aus dem Grund, dass mir nun klar ist, worauf es Waylander abgesehen haben. War dies in den bisherigen Alben noch nicht wirklich deutlich zu hören, scheint jetzt ein Profil geschaffen worden zu sein, mit dem sich die Band sehen lassen kann. Die Mischung aus Rhythmusgitarren und Flöteneinlagen war nie harmonischer, die Songs sind extreme Ohrwürmer und klingen außerordentlich frisch und energiereich. Wer hiermit nicht warm wird, der hat an der Band vermutlich auch in Zukunft keine große Freude. Ich hingegen bin extrem froh über die Entwicklungen.
    Fazit: Unerwartet überragend.

    Wintersun – Time I
    Da mein Leserbrief zum Album leider nicht abgedruckt wurde, füg ich ihn einfach mal hier ein, da er meine Eindrücke zum Album gut zusammenfasst:
    vom neuen Wintersun-Album mag man ja halten, was man möchte. Was mich aber verärgert, ist die Tatsache, wie das Album letztenendes veröffentlicht wurde: Seit der Ankündigung von Arbeiten am neuen Album sind mittlerweile sechs Jahre vergangen und es gab viele Umstände, die das Vorankommen verzögerten. Umso ärgerlicher finde ich es, dass wenige Monate vor dem Release angekündigt wurde, das Album in zwei Teile aufzusplitten. Begründet wurde dies von Nuclear Blast mit der Komplexität des Materials oder der Gesamtspielzeit von etwas über 80 Minuten. Zu allem Überfluss wurden diese Ankündigungen im Namen von Wintersun veröffentlicht, obwohl sich mittlerweile herausstellte, dass Jari selbst niemals vorhatte, das Album in Stücke zu teilen.
    Zu dieser fadenscheinigung Begründung lässt sich Folgendes sagen: Was die Komplexität angeht, würde ich gerne selbst entscheiden, was ich meinen Ohren zutrauen kann und ab wann mir ein Album zu viel ist. Und in diesem Fall wirkt Time I leider extrem unvollständig und kurz – nicht nur für mich, wie auf vielen Diskussionsplattformen zu lesen ist.
    Das „Problem“ mit der Spielzeit hätte man durch eine Vorab-EP oder dem Weglassen eines Instrumentalstücks sicherlich eleganter lösen können. Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass noch nichtmal alle Stücke aufgenommen sind. Das Argument, man wolle die Fans nicht noch länger warten lassen, finde ich vor dem Hintergrund der langen Wartezeit, geradezu lächerlich. Auf ein halbes Jahr mehr wäre es hier auch nicht mehr angekommen. Anstatt dessen setzt man den Hörern nun zweimal 40 Minuten für mindestens 15 Euro vor und verkauft das auch noch als fanfreundliches Entgegenkommen. Sorry, aber das war meiner Ansicht nach ein Schnellschuss, der der Qualität der Musik eigentlich nicht gerecht wird.
    Entweder gab es schlechte Kommunikation zwischen Band und Label oder man wollte mit der Veröffentlichung schlicht mehr Geld rausschlagen. Zumindest eins von beiden muss sich Nuclear Blast in diesem Fall vorwerfen lassen.

    Wodensthrone – Curse
    Wer nach dem grandiosen Debut ein weiteres atmosphärisches Opus erwartet hat, der hat vermutlich – wie ich auch – beim Hören der ersten Töne etwas geschluckt. Zeichnete sich das Debut noch durch einen unwahrscheinlich weichen und beruhigenden Sound, klingt das neue Album deutlich grober und metallischer. Die Drums geben nach wie vor Vollgas, allerdings bewegen sie sich aufgrund der Rhythmusarbeit der Gitarren und einer lauteren Abmischung nun nicht mehr so weit im Hintergrund. Musikalisch hat sich ansonsten nicht viel geändert. Die Briten spielen nach wie vor eine interessante Mischung aus rasdendem Black Metal und hymnischen Elementen, ohne dabei jedoch jemals feierlich oder klebrig zu klingen. Dass hier jeglicher Pathos vermieden wird, macht die Band so reizvoll für mich und ich muss sagen, dass auch Curse seinen Zweck erfüllt. Für mich ist es zwar nicht so gut wie das Debut, allerdings lag da die Messlatte auch schon recht weit oben.
    Fazit: Tolle Band, gute Musiker. Wer Bands wie Fen, Skogen, Drudkh oder Winterfylleth mag, sollte sich die Burschen merken.

    Wolfsbane – Wolfsbane Save The World
    Blaze Bayley sieht Wolfsbane nicht als finanzielles Standbein, sondern lediglich als Spaß, den er mit den alten Kollegen gerne fortsetzt. Die Musik hat noch den ähnlichen Charme wie noch die bluesig-punkigen Hardrock-Alben der 90ger und so war ich auch dieses Mal interessiert. Von der Band mag ich längst nicht alles, genausowenig wie ich musikalische Offenbarungen erwarte. Trotzdem ist ihnen wieder ein leichtfüßiges und sonniges Album gelungen, welches sich nach 12-jähriger Veröffentlichungspause überraschend gut in die Diskographie einfügt.
    Fazit: Langfristig werde ich sicherlich Bayleys Soloalben bevorzugen, aber schön zu sehen, dass das Kapitel Wolfsbane noch nicht zu Ende ist.

    #6765745  | PERMALINK

    Motorbreath89

    Registriert seit: 23.11.2011

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    @wintersun: Da wird hoffentlich Jari selber einsehen, dass nach dem Erfüllen des Plattenvertrages ein anderes Label – wenn er denn Fanservice und nicht nur Geldscheffelei betreiben will – besser geeignet ist.

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