Re: 2012 – der letzte Jahresrückblick ever

Home Foren Maximum Metal Plattenladen 2012 – der letzte Jahresrückblick ever Re: 2012 – der letzte Jahresrückblick ever

#6765733  | PERMALINK

Tenalach

Registriert seit: 22.12.2010

Beiträge: 2,904

SirMetalheaddann steuer ich auch nochmal ein paar bei. Wie immer frei aus dem Bauch heraus geschrieben und sicherlich nicht ganz fehlerfrei.

Hel – Das Atmen der Erde

Länger war es still um meine heimliche Lieblingsband aus deutschen Landen. Umso überraschender wurde das Album im Frühjahr 2012 in Eigenregie selbstveröffentlicht und überraschte mit modernen, aberdoch typischen Kompositionen. Die Arbeit am Klargesang machte sich bezahlt, denn er kommt nun fester und überzeugender daher als je zuvor. Ein hervorragendes Wechselspiel aus Licht und Schatten, relativ einfache und kurze, dafür umso effektivere Kompositionen und eine hohe Langlebigkeit zeichnen dieses Album aus. Gehört zum Besten, was 2012 veröffentlicht wurde – innerhalb Deutschlands gehen Hel für mich sogar hochverdient als Sieger aus dem Rennen. Nicht zuletzt wegen dem überirdischen „Jagdnacht“, der mich mit jedem Durchlauf aus den Socken haut und glücklich zurücklässt.
Fazit: Bärenstark, die Band ist musikalisch im Jahr 2012 angekommen und erfreut sich bester Gesundheit!

Korpiklaani – Manala
Eigentlich hab ich hier nur mal aus Neugier reingehört und wollte der Vollständigkeit erwähnen, dass es relativ unspektakulär geworden ist. Die Band hatte ja angekündigt, thematisch und musikalisch eher finsterere Töne anzuschlagen, viel zu hören ist davon jedoch nichts. Erwähnenswert ist das Instrumental „Dolorous“, welches zumindest einen kleinen Teil vom Feingefühl der Band preisgibt. Schließlich können sie es durchaus besser.
Fazit: Gut gemeint, aber weder Fisch noch Fleisch. Vielleicht aber ein Schritt in die richtige Richtung, um nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Lunar Aurora – Hoagascht
Hier muss ich nicht viel sagen. Absolut überzeugendes Album, ein grandioser Abschied einer Band, die in ihrer Diskographie schon vieles ausprobiert hat und dabei nahezu immer Großartiges vollbracht hat. Auch dieses Album ist anders und trotzdem spürt man immer, dass es sich um Lunar Aurora handelt. Hervorstehend ist für mich der Opener, der ebenfalls zu meinen Songs des Jahres zählt. Dabei wirft er sogar einen kleinen Schatten auf die restlichen Lieder, welche aber nüchtern betrachtet trotzdem verdammt stark sind.
Fazit: Fürs Erste wars das also mit Lunar Aurora. Über ne Reunion eines Tages kann man spekulieren. Sollte die nicht mehr kommen, bleibt trotzdem noch genügend Musik übrig, um die Band noch lange hören zu können. Hoagascht wär in dem Fall ein schöner Deckel 🙂

Marduk – Serpent Sermon
Ich muss ja sagen, dass die neueren Marduk mir zwar immer gefielen, ich aber die etwas schlichteren früheren Werke bevorzuge. Oftmals war mir der Klang für BM-Verhältnisse zu massig. Serpent Sermon zeigt da wieder in eine Richtung, die mir deutlich mehr zusaght. Die Gitarren kommen neben Vocals und Schlagzeug besser zur Geltung, wodurch das Gesamtpaket ansprechender auf mich wirkt. Auch hier ist der Opener der Killer schlechthin, welcher überraschend melodisch, aber dennoch giftig rüberkommt. „Into Second Death“, „Gospel Of The Worm“ oder „Coram Satanae“ stehen dem in nichts nach.
Fazit: Bin höchst zufrieden mit den Veränderungen und hätte mal Lust, mir das neue Material live anzuhören!

Oakenshield – Legacy
Das Debut der Briten fand ich ja erfrischend anders, auch wenn es an manchen Ecken noch etwas unausgereift war. Auf dem neuen Album präsentiert sich die Band mit einem deutlich klareren Sound, was ich etwas schade finde, da mir das Dumpfe und Rustikale am Klang des Debuts gut gefiel. Musikalisch hat man sich bei diesem Werk noch intensiver mit vorhandenen Melodien aus der europäischen Folklore beschäftigt. Manchmal fühlen sich die interpretierten Stücke dabei schon fast „geklaut“ an, andere Stücke funktionieren hingegen wunderbar, beispielsweise „Wen Heath“ oder „Clontarf“. Fürs dritte Album (könnte noch ein wenig dauern) wünsche ich mir eine Mischung aus dem Sound des ersten und der musikalischen Kompaktheit des zweiten Albums.
Fazit: nteressante Band, auch wenn ich noch Steigerungspotenzial sehe.

The Offspring – Days Go By
Meine Sommerplatte 2012. Kam genau zur richtigen Jahreszeit und versüßte mir so manchen bierseligen Abend mit meinen Kumpels. Schließlich gehören The Offspring zu den Bands erster Stunde und dementsprechend verfolgt man seine alten Helden mit Interesse mit. Finde die Platte durchaus unterhaltsam, ähnlich schon wie die letzte. Die Musiker werden schließlich auch nicht jünger und das komplett kindische Getue würd ihnen ohnehin keiner abnehmen. Insofern find ich es gut, dass die Platte energiereich, aber nicht zu gezwungen punkig klingt.
Fazit: Schön, dass es die Band in dieser Form noch gibt!

Revenge – Scum.Collapse.Eradication
Weil ich hier nur in Verlegenheit kommen würde, wenn ich mir ernsthaft was zur Musik schreiben müsste, spring ich mal gleich zum Fazit: Revenge.

Sagittarius – The Kingdom Come
Schöner Neofolk mit Klavier und Flöte. Die Texte sind häufig aus der deutschen Poetik inspiriert, muss man natürlich mögen. Finde das Album allerdings wie auch den Vorgänger „Songs From The Ivory Tower“ sehr gelungen. Bin kein Experte auf diesem Gebiet und weiß auch nicht, inwiefern das noch als Neofolk durchgeht, aber die Kompositionen sind durchaus anhörbar und authentisch.
Fazit: Ruhige Klänge angenehm rübergebracht, hat was sehr Traditionelles, was ich bekanntlich mag.

Sonata Arctica – Stones Grow Her Name
Uh, schwierig. Die Band macht es einem nicht einfach. Schon die letzten Alben wurden bunter und experimenteller und ich will auch gar nicht den alten Speed Metal-Zeiten nachtrauern. Trotzdem ist mir das Album diesmal ein Stück zu divers geworden. Der Vorgänger „The Days Of Grays“ hatte zwar auch schon poppige Stücke und Anderes, konnte dafür aber nen roten Faden aufweisen. Mit diesem Album werd ich nicht so wirklich warm, weil man vom einen Extrem ins andere geworfen wird. Banjo, Kinderstimmen, rotzige Töne, kitschige Töne… Ich seh da irgendwie kein Konzept. Immerhin die beiden „Wildfire“-Stücke sind toll geworden und mit Abstrichen auch ein paar andere Songs. Trotzdem nicht mehr so wirklich mein Fall.
Fazit: Weniger ist mehr, schade drum.

Sehr schön geschrieben und bei den ersten drei hast du meine vollste Zustimmung! Den Rest kann ich nicht bemerken, da nicht gehört oder nicht mein Geschmack. 🙂

--

Remember Kids: Its not across the street, its down the alley! Let it count! :) Musiksammlung