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Das Jahr fing gut an und endet eher beschissen.
Als Konzertjahr war 2012 ziemlich geil, auch ohne FOA.
Der Herr Obergrammatiknazi konnte im Februar erneut Trimonium sehen und sich erneut von der überragender Qualität des noch immer nicht veröffentlichten neuen Materials vergewissern. Mit Thin Lizzy und Judas Priest wurden zwei abartig geniale Klassiker erlebt, die man tatsächlich gesehen haben muss und die trotz der langjährigen Karriere weit oben in der Liste erstklassiger Live-Bands stehen. Ein Black Metal Einschlag beim Deathkult Open Air, unterhaltsame Unterbrechungen, verrückte Kommentare, Hitler und ein paar gute Neuentdeckungen (Urfaust, Vorkreist), die mittlerweile schon wieder aus der Wahrnehmung gewichen sind, war doch ganz nett. Das Metalfest hatte ebenfalls einige gute Bands zu bieten (Kyuss, Graveyard, Lonewolf), allerdings auch eine derbe Enttäuschung mit dem beschissenen Auftritt von W.A.S.P., den Megadeth ganz gut kompensieren konnten. Das folgende Highlight war dann, meinen langjährigen Götzen Slash endlich auch mal in Farbe und Bunt zu sehen, geiler Auftritt, derbe Riffs, eine Latte wie ewig nicht mehr und ziemlich schwächelnde Mötley Crüe. Mehr wegen den Forumspissern, denn der Bands wegen ging es dann zum Party.San, Gospel of the Horns wurden erneut für geil befunden, die übrigen Bands sind bereits im Nirvana des Gedächtnisses verschwunden. Zwei Wochen später ging es zum Schwarzmetallischen Höhepunkt des Jahres, dem Barther Open Air, Stadtpark, Spinnen und das Zelt quasi gegenüber der Bühne, dazu starke Auftritte von Minas Morgul, Forgotten Tomb und Alcest und schon ist das Festival knapp zusammengefasst. Die Überraschung des Jahres war dann das Konzert der Scorpions in Wrocław, neben der extrem kurzfristigen Planung und der recht langen Zugfahrt wird vor allem die exzellente Darbietung der Band erinnert, die in Verbindung mit dem Publikum aus dem Konzert tatsächlich ein unbeschreibliches Erlebnis machte. Selbst der Ausklang des Jahres bietet nochmals ein Live-Erlebnis der Extraklasse, Die Toten Hosen machten im November ihrem Titel als beste Live-Band Deutschlands ihrem Namen alle Ehre und werden am 30. in Berlin nochmals genossen.
Soviel zur Konzert-Revue, an Veröffentlichungen haben sich die Hosen mit Ballast der Republik unbestritten den ersten Platz verdient. Die Überraschungen des Jahres waren die Veröffentlichungen von Richie Sambora, der mit Aftermath of the Lowdown das eher schwächelnde Undiscovered Soul aussticht und The Cranberries, die sich mit Roses zurückmeldeten. Beide Alben haben sich nach den üblichen Einhörperioden schnell in die Beschallungsgewohnheiten eingegliedert und surren in stillen Momenten umher.
Minas Morguls neues Scheibchen Ära hingegen will noch immer nicht so recht zünden, obgleich Leben als Einzelstück zu glänzen weiß. Schwierig auch die jüngste Platte der italienischen Misanthropen, die Hörpraxis will nicht so recht anspringen, die Analyse lässt seit Wochen auf sich warten. Noch zu frisch in der Plattensammlung finden sich die Veröffentlichungen von Stone Sour und Exilia, die detailierte Verortung fällt auch hier noch schwierig, obgleich House of gold and bones bereits schwächer als sein Vorgänger wahrgenommen wird. Wenig Hörvergnügen bereiten Europe, Bag of Bones klingt nach einer Mischung aus jüngsten Nazareth und Deep Purple, an sich keine schlechte Beschreibung, doch ist der Bruch zu bisher bekannten Alben zu groß, um dies auch positiv zu werten, man vergleiche nur mal Seven Doors Hotel und Doghouse.
Die größte Enttäuschung des Jahres war (von dem wieder nicht erschienenen Trimonium Album mal abgesehen) definitv der Weltuntergang, sein Ausbleiben in Verbindung mit einer saftigen Betriebskostenabrechnung lässt sich nur als scheiße bezeichnen. Dank geht an Ardor, der sich als Fahrer, Organisator und Arschloch von einer frühmorgendlichen Stimmungskanone erneut bewährt hat. Sollte soweit alles sein, bei Fragen, fragt.
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