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So, dann mal ich…
Slash – Hard&Fast
Einer der wohl bekanntesten Gitarristen begrüßt mich auf dem diesjährigen Sampler. Fröhlich-funkiger Hard Rock, bei dem (wie sollte es anders sein) die Leadgitarre dominiert. Und ein Sänger, der zum Mitsingen geradezu einladen will. Ganz nett, passt sicher gut in eine Kneipe o.ä., aber nix, was ich persönlich anhören oder gar kaufen würde. 03/10
Disemboweled – Mississippi Redneck Terror
Disemboweled? Den Namen hab ich doch schon mal gehört. Oder verwechsle ich da grad was? Hab mich informiert, ist eine neue Band mit dem ersten Release. Auch gut. Und mit welcher Band hab ich das jetzt verwechselt? Egal. Geboten wird Death Metal der dreckig-stumpfen Sorte, mal langsam-groovend, eher aber in schnelleren Gefilden unterwegs. Und der Sänger grunzt sich die Seele aus dem Leib, dass es eine wahre Freude ist. Erinnert mich ein wenig an das da:
http://www.ebaumsworld.com/flash/play/735/
Hm, wenn ich mir das Bandfoto näher anschaue… eine der Nasen kommt mir bekannt vor. :haha: Kurzweilige Unterhaltung, auf die Dauer aber etwas zu eintönig. 05/10
Forgotten Tomb – Adrift
Ah, Forgotten Tomb. Forgotten Tomb? Hm, die hatte ich etwas bissiger in Erinnerung, denn das hier ist „nur“ melodischer Black Metal mit leichten Doom-Einflüssen, abwechselnd Klar- und Kreischgesang. Der Song plätschert etwas vor sich hin. Zwischendrin ein kleines Intermezzo mit Akkustikgitarre, danach weiter im Plätschertakt. Das Stück ist nicht schlecht, aber irgendwie nix Besonderes, mir fehlt es an Höhepunkten. 05/10
Minas Morgul – Leben
Mein erster Gedanke bei dem Bandnamen war: jetzt dooooomt es! Schon die ersten paar Takte verraten mir, dass ich mich irre. Irgendwie ist heute nicht mein Rate-Tag. Melodischer Death? Irgendwas paganmäßiges? „Feuer und Flammen“ sind die ersten Worte, die ich vernehme. Uh, das Schlagzeug ist aber viel zu stark im Vordergrund, und der Drummer malträtiert bevorzugt die Basstrommel, abwechselnd im Dauerfeuer oder im Feuerstoß. Sehr eindimensional. Und dadurch werden grad die Gitarren unterdrückt. Ne, ist mir zu eintönig und einfach nicht gut genug. Die deutschen Texte retten da auch nix. 02/10
Exilia – Unconventional
Exilia kenn ich vom Namen her. Erinnert mich an Korn, Guano Apes oder sowas. Die Stimme der Dame gefällt mir, die Musik ist funky-groovig, aber einfach nicht mein Ding. 02/10
Stone Sour – Tired
Stone Sour? Einer von denen ist doch bei Slipknot? Egal, die Band hatte ich bisher irgendwie ignoriert, warum auch immer… jetzt erkenne ich auch, wieso: nette Rockmusik, guter Sänger, Mitsingmucke, aber zu wenig Biss, keine Höhepunkte. Zum Nebenher-Hören ganz nett, aber kaufen würd ichs nicht. 03/10
Die Toten Hosen – Heute hier, morgen dort
Hier wird man wohl von nix verschont 😆 Radiotauglicher Punkrock, Mitsing-Chorus. Hosen halt. Ist mir ne Ecke zu fröhlich. 03/10
Richie Sambora – Nowadays
Ah, der Bon-Jovi-Gitarrist. Ich kenn von dem eigentlich nur ‚Hard times come easy‘. Sollte sich das ändern? Geboten wird flotter Hard-Rock. Ist ja alles ganz nett, aber ich kann damit nur wenig anfangen. 03/10
The Cranberries – Schizophrenic Playboys
Die Stimme kenn ich seit ‚Zombie‘, und die ist einfach unverkennbar. Pop-Rock-Folk-Nummer, die von Akkustik-Gitarre und gelegentlichen Streichern getragen wird. Ich kann jetzt nicht mal was Schlechtes darüber sagen, außer das unsägliche „ist nicht mein Ding“. 03/10
Alcest – Là où naissent les couleurs nouvelles
Von Alcest hab ich auch einen Titel auf meinen Sampler gepackt, aber nicht diesen sondern ‚Faiseurs de mondes‘. Verträumte Gitarren, der klagende Gesang von Neige… einfach schön. Hat er grad schön gesagt? Ja, schön. Und ich finds auch super, dass sanft an die Wurzeln von Alcest erinnert wird, die halt im Black Metal liegen: je eine kurze Passage Gekeife und Blastbeats – alles entschärft, keine Frage. Aber imho passt es einfach. Und der Titel ist einfach super. 09/10
Slash – One last thrill
Slash? Schon wieder? Es sind nicht die musikalischen Gefilde, in denen ich mich sonst bewege, ich kann da keine qualifizierte Meinung abgeben. Eins unterscheidet diesen Titel jedoch vom ersten Slash-Beitrag: der Gesang nervt. Viel zu hektisch. 02/10
Europe – Doghouse
Oh, Europe… die gibt es noch? Singt da immer noch Joey Tempest? An der Stimme kann ich das nicht erkennen. Ist auch egal – absolut langweiliger melodischer Hard-Rock. 02/10
Richie Sambora – Learning how to fly with a broken wing
Und täglich grüßt das Murmeltier… deswegen könnte ich jetzt auch den Text von oben reinkopieren. 03/10
Die Toten Hosen – Europa
Ich glaub, ich seh doppelt… ich hätte ja jetzt die Nummer erwartet, die immer wieder im Radio rauf- und runtergespielt wird, aber die kommt nicht. Hier geht es wohl um die Menschen, die aus Afrika fliehen und mit einem Boot nach Europa übersetzen wollen. Keine flotte Punk-Rock-Nummer, sondern eher etwas ernster gestaltet. Wieso wird der nicht im Radio gespielt? Auf alle Fälle besser als der ersten Hosen-Titel. 04/10
The Cranberries – Tomorrow
Tja… wieder eine Pop-Rock-Folk-Nummer, wobei mir diese etwas besser gefällt. Woran es wohl liegt? An dem fragileren Gesang, vermute ich mal. 04/10
Fazit
Ich hab vermutlich den Sampler mit dem größten radiotauglichen Anteil erwischt. Wenn man seinen Fokus auf anderen Genres hat, ist man damit… überfordert? Oder wenigstens nicht darauf eingestellt? Von daher hab ich mich bei der Bewertung recht schwer getan, also die Abwägung zwischen persönlichen Vorlieben und der musikalischen Qualität (die man ja schwer abstreiten kann). Mit dem Alcest-Titel ein einsamer Höhepunkt. Ein wenig Mittelmaß bzw. kurzweilige Unterhaltung, und dann halt der Rest. Als ich gesehen hatte, dass ich den Sampler von Novocaine erhalte, hätte ich nicht damit gerechnet. Hatte den Bengel etwas anders eingeschätzt. Von daher: Überraschung gelungen.
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Auge um Auge lässt die Welt erblinden There's class warfare, all right, but it's my class, the rich class, that's making war, and we're winning.