Re: Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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Eddie1975

Registriert seit: 13.05.2005

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Mir lag Kosmonauts Sampler zur Begutachtung vor, und das Ganze liest sich wie folgt:

1. Architects – These Colours don´t Run

Die Band ist mir zumindest vom Namen her ein Begriff, da mich die meisten modernen „irgendwasmitCore-Hybriden“ aber in der Regel nicht interessieren, hab ich nie bewusst reingehört. Der Song präsentiert sich im erwarteten Sound-Gewand, viel Gefrickel, viele Breakdowns, Genreübliche Vocals, alles in allem nichts was mich irgendwie überraschen würde. Zumindest ist das Material recht eingängig arrangiert und auch die Melodiebögen wissen durchaus zu gefallen. Kein Abschalter, aber auch kein Highlight, daher wohlwollende 5/10.

2. Parkway Drive – Dark Days

Für Parkway Drive gilt im Prinzip dass, was ich bereits über Architects gesagt habe, mit dem Unterschied, dass mir dieser Song deutlich besser gefällt. Im Grunde bewegt sich auch dieser Song innerhalb des gängigen Metalcore-Korsetts, ist dabei aber durchaus ansprechend umgesetzt: Vorwiegend im Midtempo-Bereich, eingängige Strukturen, kraftvolle Vocals (dankenswerterweise kein Klargesang) und eine spürbare, authentische HC-Attitüde – insgesamt zwar nichts, was ich mir kaufen würde, aber zu Beschallung einer bierseligen Konzertanfahrt oder zum gepflegten Mittags-Mosh auf dem nächsten WFF taugts allemal.
8/10

3. The Ghost Inside – Engine 45

Wir bleiben beim Core, namentlich sagt mir die Band zwar nichts, aber ich tippe, dass diese Jungs bei vielen Kids richtig angesagt sind: Moderne, extremmetallische Härte trifft auf klassische Westcoast-Punkmelodien. Zwar nichts weltbewegend Neues, aber auch kein Abschalter. Nervig finde ich aber die clean gesungenen Passagen, die zudem zum Ende hin den kompletten Song dominieren. Weniger Pop, mehr Rotz bitte. Andererseits ist es wahrscheinlich genau diese Mischung, die die Mädels vor der Bühne dahinschmelzen lässt.
4/10

4. War From a Harlots Mouth – The Black Lodge

Diese Band ist mir wieder ein Begriff, bei verschiedenen Gelegenheiten hab ich sogar Material zu hören und einmal sogar Live zu sehen bekommen. Allein – wir werden keine Freunde mehr in diesem Leben. Unabhängig von den unzweifelhaft zu Tage tretenden spieltechnischen Fertigkeiten der Musiker gibt es absolut nichts, was mich an diesem Song auch nur im geringsten packt. Da ist keine Struktur, kein Druck, keine Emotion, nichtmal ehrlich rübergrachte Aggression entnehme ich diesem Griffbrett-Gewichse. Sorry, nicht meine Tasse Tee.
2/10

5. Geraniüm – Fashion fuck off

Noch nie von dieser Band gehört. Der Song brettert jedenfalls in bester Asi-Punkmanier direkt nach vorne los, der Songtitel passt auch, der Kopf wippt mit, die Hand will zur Dose Schwanenpils (das Gute, für 0,56 Cent) greifen…doch was ist das? Auf einmal klingts, als würde jedes Bandmitglied nen anderen Song spielen wollen. Ist das jetzt Kunst? Kriegen sie nochmal die Kurve?…oh, schon vorbei. Naja.
3/10

6. Liberteer – I Am Spartacus

Ok, das mag ich. Schöner, Oldschool-Grindcore sowohl von der inhaltlichen Ausrichtung der Band, als auch vom Sound her, der dankenswerter Weise nahe am (Crust)-Punk und nicht am Death Metal operiert. Das Streicher-Sample lässt aufhorchen, ist aber kurz genug, um nicht zu irritieren. Kaufen würde ich das zwar auch nicht, aber hören kann man es gut.
6/10

7. Wot Gorilla – I beat up the Bathroom. I´m Sorry.

Ach herrje, der Soundtrack zur gemeinsamen Party von Mediendesign-Trainees und KoWi-Erstsemestern. Loungig, spacig, hip, abgefahren, intellektuell fordernd, künstlerisch wertvoll….und stinkendlangweilig. Während sich Bionaden-Birte und Hornbrillen-Leonhard beim Mojito (mit fair gehandelten Minzblättern) angeilen und beide so tun, als hätten sie Sartre gelesen, setzte ich nen Grünen in den Tofu-Auflauf und wechsele die Location.
0/10

8. Awolnation – Sail (Die von Kosmonaut vorgesehene Remix-Variante stand bei Soundcloud nicht mehr zu Verfügung, deswegen bezieht sich die Rezension auf die bei YT eingestellte Original-Version.)

Hach, das ist aber auch ein fieser, kleiner Ohrwurm. Stilistisch eigentlich nicht meine Ecke, aber die düstere und sterile Atmosphäre des Songs, der monotone Refrain und die minimalistische Gestaltung sprechen durchaus an. Könnte ich mir auch gut als Score eines Films vorstellen. Die Band merk ich mir mal, könnte man anchecken.
6/10

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler