Re: Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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h0az

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So, dann will ich auch mal meinen Stapel an Songs abarbeiten. Ich habe den Sampler vom Bahnkunden erhalten, ein größtenteils mit schwarzmetallischen Zutaten ausgestopftes 2-Stunden-Monster mich Hochs und Tiefs. Tracklist liest sich wie folgt:

1: Vetter – Over Havet (2:10)
2: Vetter – Brattefoss (9:46)
3: Woods of Infinity – Mot Usquebaugh (5:27)
4: Dämmerfarben – Und Winters Kälte Kehret Ein (5:52)
5: Botanist – Cordyceps (6:56)
6: Verstorben – Frei sind nur die Toten (9:34)
7: Nontinuum – The Gatherer (5:28)
8: Mgła – With hearts Toward None VII (10:02)
9: Urgewalt – Traumweber II: Illusion (9:12)
10: Formloff – Skævven (5:24)
11: Tulus – Labyrint (4:01)
12: Mondstille – Im Trauerhain (5:28)
13: Tjolgtjar – American Demon (4:12)
14: The Iniquity Descent – The Human Apheresis (3:20)
15: When Woods Make Graves – Elements of the Frozen Sky (24:11)
16: Year of the Goat – Angels‘ Necropolis (10:31)

Gesamt: 2:01:24

1: Vetter – Over Havet (2:10)
Eine mir bis dato unbekannte Band leitet den Sampler also ein. Kurze Recherche zeigt mir dann auch, dass dies das Debütalbum der Band ist und sie auch noch sehr unbekannt ist, wenn man nach Last.fm-Hörerschaft geht.
Over Havet ist ein symphonisches, stimmiges Intro. Dunkle, tiefe Streicher treffen auf Keyboardflächen und Soundeffekte, die ich nicht wirklich zuordnen kann, aber sehr gut aus Horrorfilmen kenne. Teils atmosphärisch, teils verstörend. Nix besonderes, aber sehr gut für ein Intro geeignet, sowohl für den Sampler als auch für das Album selbst.

2: Vetter – Brattefoss (9:46)
Der erste richtige Song ist passenderweise ebenfalls von Vetter. Zwar nicht Song Nr.2 Auf dem Album, aber da das Intro eh in Stille endet fällt das ohne Blick auf die Tracklist gar nicht auf.
Hier geht es wesentlich weniger symphonisch zur Sache. Innerhalb einer Millisekunde hat das Mini-Orchester seine Sachen zusammengepackt und wich einer wilden Horde (bzw. laut Metal Archives eine einzige Person), die von der ersten Sekunde an mit Blastbeats und stark verzerrten Riffwänden umherwütet. Das geht auch bis zur 90-Sekunden-marke fein dahin, wo das Tempo kurz gedrosselt wird um kurz darauf wieder in herrlich atmosphärisch-hypnotische Monotonie zu versinken. Ein sehr simpler, aber doch so effektiver Riff, erinnert angenehm an diverse Cascadian BM-Releases der letzten Jahre.
Ab der sechsten Minute hat es sich dann aber ausgeträumt. Spätestens hier kann man von Geballer reden und die Stimmung wird wesentlich beklemmender. Dieser Sturm dauert wie der kleine Part am Anfang nur sehr kurz und weich schnell etwas, mit dem ich wohl als allerletztes gerechnet hätte: Ein Mördergroove a la Stoner Doom aus dem Nichts, dazu klarer, beschwörerischer Gesang. Ein Ritual, bei dem eine schöne Tüte fast angebrachter ist als Ziegenblut :haha:
Damit endet der erste Longtrack dann auch. Ein schöner und vor allem interessanter Einstieg, auf die Band wäre ich ohne Hilfe wohl nicht gekommen. 8/10

3: Woods of Infinity – Mot Usquebaugh (5:27)
Woods of Infinity habe ich vom Namen her schon mal gehört, sonst aber nicht wirklich. Die Pulle wird mit einem Plopp geöffnet und raus kommt lo-fi Midtempo Black Metal, zu dem ein kleiner Kobold ins Migro keift. Zumindest klingt der Sänger stark nach dem, wie man diese Wesen in Spielen und Filmen synchronisiert. Finde ich jetzt nicht direkt nervig, schön ist aber auch etwas anderes. Bald ertönen auch die ersten Bläser und das ganze Spektakel erinnert rein musikalisch mehr an Folk/Pagan als an Black Metal.
Der Sänger zeigt sich im Laufe des Songs auch recht variabel, aber keine einzige der dargebotenen Gesangsarten, von klagenden alten bis zum betrunken ins Mikro grölenden Mann, will mir wirklich zusagen. Auch Musik an sich und Produktion sind eher im Durchschnitt angesiedelt. Alles in allem also okay, muss aber nicht sein. 4,5/10

4: Dämmerfarben – Und Winters Kälte Kehret Ein (5:52)
Die erste Band, die ich schon vorher kannte. Von der „Im Abendrot“ habe ich mir ein paar Songs angehört und fand die damals auch recht gut, keine Ahnung wieso ich da nicht das ganze Album angetestet habe. Dass da heuer schon Nachschub kam ist auch irgendwie an mir vorbeigegangen. Wie gut, dass es Samplerbattles gibt.
Wie erwartet gibt es Black Metal mit schönen Melodieläufen und zeitgemäßem Klang. Nach einem rasanten Einstieg wird das Tempo recht bald gedrosselt und den Melodien ein wenig mehr Luft zum Atmen geboten. An irgendeine Band erinnert mich das, mir will es aber einfach nicht einfallen. Ebenso kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wieso der abrupte Break bei 3:24 so einwandfrei funktioniert. Hat eigentlich mehr etwas von einem Songwechsel mit zu wenig Pause dazwischen, fügt sich aber trotzdem recht gut ein. Und wonach die Musik danach klingt kann ich sofort sagen: Wenn man den Riff um die Hälfte verlangsamt landet man unweigerlich bei Agalloch bzw. Gallowbraid und allen anderen Klonen. Wieder ein schöner und kurzweiliger Song, der nicht vom Hocker haut, aber wohl auch gar nicht den Anspruch danach stellt. 7/10

5: Botanist – Cordyceps (6:56)
Hier musste ich erstmal nachforschen, ob mir hier beim Taggen kein Fehler unterlaufen ist. Von Botanist kenne ich nämlich ein paar Songs und das hier will so gar nicht danach klingen. Die einzelnen Nummern hatten glasklare Produktion, eine total seltsame Atmosphäre, mehr Speed, Eine Zither, Dulcimer oder was auch immer statt bloßen E-Gitarren und was weiß ich noch alles. Auf jeden Fall genau das Gegenteil von dem, was mich hier mit Cordyceps erwartete. Damit ist indirekt auch schon gesagt, wie der Song klingt. Bloß wie finde ich das? Naja, nicht wirklich beeindruckend um ehrlich zu sein. Bei der Produktion hätte ein fetter Batzen mehr Druck nicht geschadet, alles rollt recht träge, undifferenziert und unspektakulär vor sich hin. Auch die Variationen im Songwriting hindern den Song leider nicht daran, sich ein wenig in die Länge zu ziehen.
Über all das könnte ich ja noch hinwegsehen. Was mich wirklich stutzig macht ist so gegen Ende hin, als die Fanfaren diese triumphierende Melodie wiederholen und der Rest der Instrumente artig mitmarschiert und dabei fortschreitend an Intensität zunimmt. Hier wurde meiner Meinung so viel Potential verschenkt, dass es mich ganz traurig macht, wobei ich der Produktion die Hauptschuld gebe.
Werde wohl irgendwann aus Interesse doch intensiv in die Band reinhören, vielleicht war das auch die „normalste“ Nummer und du warst einfach vorsichtig bei der Songwahl, keine Ahnung ^^. Aber das hier war eher schade als toll. 3,5/10

6: Verstorben – Frei sind nur die Toten (9:34)
Als ich mit 14 gerade in die erste Klasse der Handelsakademie kam, gab es da diesen Typen in der Parallelklasse. Die ganze zeit sprang er mit diesem olivgrünen, mit ein paar Killernieten garnierten Stoffmantel herum, dazu Springerstiefel. Ein Kollege sagte mir auch, dass er in der Klasse ständig am Herumtrommeln war und ähnliches. Privat machte er einen auf Hobbymisanthrop und hatte auch sein kleines „akustik Black Metal“ Projekt. Klischee-Kind eher. Heute hört er nur noch elektronische Musik, legt auf lokalen Veranstaltungen anständige, aber verdammt intensive Dubstep-Sets auf und ist verdammt froh, dass er sich das mit dem Metal-Tattoo damals doch noch überlegt hat.

Wieso ich das erzähle? Der Typ von Verstorben könnte locker eben dieser Typ sein. Auch wenn er auf dem Promo-Foto mit dem grottigen Baby’s first Corpsepaint samt Petruskreuz nicht unbedingt wie 14 aussieht. Ansonsten unterhaltsam sind Lehrbuch-BM-Riffs + lästige Drums, unfreiwillig todlustige Lyrics und dazu dieser Gesang, lol.
Diese Aufmache dieses Reviews hatte ich von der zweiten Minute des ersten Durchgangs an im Kopf und jetzt, nach dem 5. Mal anhören, musste ich sie in keinster Weise korrigieren. Ich schätze deinen Geschmack sonst ja, aber das war ja wohl hoffentlich der obligatorische Comedy-Part des Samplers… oder? 1/10, weil ich Intro/Outro schön fand.

7: Nontinuum – The Gatherer (5:28)
Ah, hier die erste Band, wo ich auch das dazugehörige Album kenne und auch schätze. Nontinuum ist einer dieser Schätze, ohne die ich ohne dieses Forum wohl nie oder erst gaanz spät kommen würde. Ich habe so wie’s aussieht eine Schwäche für australischen nicht-ganz-Black Metal. Jedenfalls habe ich mich in den letzten 2 Jahren in Woods of Desolation und Austere verliebt und nun hat es auch dieses Projekt in meine Toplisten geschafft. Wie jeder andere Song auf dem Album ist auch dieser voller schöner Melodien und Momente. Die verzweifelten Kreischer kontrastieren grandios mit den Alcest-artigen Klargesängen im Hintergrund. Lediglich der Snare-Sound aus der Dose fällt auf Albumlänge störend auf, sonst kann ich mich hier echt nicht beschweren. Ich persönlich hätte übrigens Surrogate genommen, nur ganz nebenbei. 8,5/10

8: Mgła – With hearts Toward None VII (10:02)
In einem anderen Forum wurde mir einmal gesagt, das hier sei der beste BM-Release des Jahres. In diesem anderen Forum hat man aber keinen Plan von Metal und ich bin diesem Tipp nie wirklich nachgegangen. Wobei ich das ruhig hätte tun können, der Bandname war mir schon ein Begriff und die Ratings im Internet fielen ja auch recht ansprechend aus.
Hier also meine Gelegenheit. Schon ab Sekunde eins überzeugt mich ein Riff, der wohl zu den besten gehört, die ich dieses Jahr hören durfte, wow! Auch wenn die Steigerung beim Drummer nebenan unnötig ist, weil berechenbar, 08/15 und mit zwei geschlagenen Minuten auffallend lang. Aber sobald sich das ganze aber in Blastbeats verwandelt bin ich im Himmel. Eine grandiose Melodie jagt die nächste. Okay, so viele wie das vielleicht klingt sind es dann nicht, muss aber auch gar nicht sein weil die hier präsentierten Ideen auch ein paar mehr Minuten füllen könnten, ohne jemanden zu langweilen. Der Sänger passt auch perfekt ins Bild und jeder Tempowechsel ist nachvollziehbar. Am Ende gibt es wieder den Anfangsriff auf die Ohren, um den zehnminütigen Kreis auch angemessen zu schließen. Alles richtig gemacht würde ich sagen, ich verneige mich in Dankbarkeit und Ehrfurcht. 9,5/10

FORTSETZUNG FOLGT…

~ ~ ~

…HIER:

9: Urgewalt – Traumweber II: Illusion (9:12)
So, wieder zurück nach Deutschland. Und auch wieder zurück in den tiefsten Black Metal Untergrund. Mit unter 200 noch weniger Anhänger in der last.fm Hörerschaft als Vetter und ebenfalls ein Debutalbum. Wie findest du nur immer solche Dinger, die unbemerkt unter dem Radar von so ziemlich jedem durchgerutscht sind? ^^
Das sagt jetzt natürlich nichts über die Qualität des Songs aus, ist nur bemerkenswert. Traumweber II selbst zeigt nach kurzem Lehrbuch-Intro sofort, dass es eine größere Fangemeinde verdient hätte. Die Produktion ist halt teilweise sehr lo-fi, man bekommt aber trotzdem alles wunderbar mit. Das Black Metal Grundgerüst wird dabei von Anfang an mit allerlei Chören, Keyboardspuren und sonstigen Extras ausgeschmückt, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt zu dick aufzutragen. Gegen Songmitte tritt die Zwei-Mann-Band auch mal auf die Bremse und macht Platz für einen erhabenen Midtempo-Walzer ab Minute 4. Dieser geht dann irgendwann in einen Riff über, den man sonst eigentlich im reinen Pagan Metal erwartet hätte. Fällt aber nicht wirklich als Störfaktor auf und gefällt mir nach mehrmaligem Anhören sogar ziemlich gut. Ein kurzweiliger und durchdachter Song, das gefällt.
Zum Meisterwerk reicht’s nicht, aber das Unwort „unterbewertet“ ist hier mehr als angebracht. 8/10

10: Formloff – Skævven (5:24)
Puh, schon Song 10 und ich kannte bis jetzt nur von drei Bands was, wobei ich nur von einer auch den Song kannte.
Auch von Formloff habe ich nicht bewusst was mitgekriegt. So wie der Song für mich klingt habe ich aber auch kein persönliches potentielles Highlight verpasst. Black Metal mit Melodie und einer omnipräsenten Orgel im Hintergrund. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Song bietet zwar Abwechslung und die Orgel ist jetzt ja auch nicht gerade Standard. Mit abgedroschenen Phrasen a la Musik ohne Ecken und Kanten kann ich also nicht daherkommen, das wäre gelogen. Aber wirklich toll finde ich an dem Song nichts. Gleichermaßen fällt aber auch nichts wirklich negativ auf und auch den Song als Gesamtwerk kann ich nicht ohne Gewissensbisse als Unterdurchschnitt abtun. In meinen Ohren (leider?) ein Paradebeispiel für „okay, kann man hören“. Eine perfekte 5,000../10

11: Tulus – Labyrint (4:01)
BÄM! Ein satter und alles weggroovender Riff, der seinesgleichen sucht, begrüßt mich hier. Erst mal schön plattwalzen lassen, dann in ein deutlich schnelleres Temo wechseln und mich vollständig weichklopfen. Tulus haben offenbar ein Händchen für Songwriting. Als wäre es das Selbstverständlichste auf Erden wechseln sich mehrmals erdige Midtempo-Stampfer mit schnellen Strophen ab. Als ob in beiden Tempi nicht schon genug coole Riffs vorhanden wären fährt die Band zum Schluss auch noch einen schönen Akustikgitarrenpart auf. Den hat man so zwar schon mehr als oft gehört, schadet aber auch nicht und schließt den kurzen, aber verdammt knackigen Song würdig ab. 8/10

12: Mondstille – Im Trauerhain (5:28)
Und hier haben wir den zweiten von nur drei Songs, die ich schon im Vorfeld kannte. Mit „Ich, der Pan“ habe ich von denen auch einen Song auf meinen eigenen Jahressampler gepackt. Das musste einfach sein, denn das Album ist eine der großen Überraschungen des Jahres für mich gewesen.
Beim Debüt hat die Band noch sehr viel auf Akustische Parts und Songs gesetzt, auf „Seelenwund“ dominiert ganz klar der Metal. Und was für einer: Vor allem die Melodien sind fantastisch, egal ob von den Gitarren oder von der toll eingebauten Violine. Meistens eingängig, oft erhaben und nur selten zu kitschig und zuckersüß-klebrig (kommt auch ein oder zweimal vor, aber nicht in diesem Song) .
Der Song selbst ist auch einer meiner Lieblinge auf dem Album. In der Mitte ein Riff, den man nur als stark und über allem schwebend bezeichnen kann. Gegen Ende setzt die Streicherfraktion dem ganzen die Krone auf. Einziger Kritikpunkt ist – wie schon bei Nontinuum – Der Drummer aus der Dose. Da hätte man mehr rausholen können, was aber auch eher auf Albumlänge erst richtig auffällt. Toller Song, tolles Album, eine sehr angenehme Überraschung, die ich ohne das Forum fast übersehen hätte, wofür ich mich hiermit noch einmal bedanke. 8,5/10

13: Tjolgtjar – American Demon (4:12)
Ololol, was kommt mir hier denn auf den virtuellen Plattenteller? Nach dieser ununterbrochenen Black Metal Orgie trällert plötzlich wer in mehr oder weniger schiefem Klargesang ins Mikro. Anfangs war ich belustigt, dann stark verwundert. Ich bin total überfragt, was soll das eigentlich sein? Klingt wie eine Parodie auf alten Heavy Metal, bloß dass zwischendrin auch ein eher schwarzmetallisches Krächzen zu vernehmen ist. Und wer denkt, dass das schon etwas eigen ist, soll sich den Song ab 1:35 anhören. Hier gibt es langsam und hymnisch vorgetragen den Klargesang von vorhin. „God bless America“ schwirrt mir um die Ohren und ich bin ein weiteres mal überfragt: Ist das jetzt zynisch/parodisch gemeint oder nicht? Ich denke eher schon, die Musik dazu hat mich aber echt irritiert. Ich traue mich hier nicht einmal, eine fixe Note zu vergeben. Irgendwie bin ich baff und bin echt interessiert, was dich zu einer Jahres-Top15-Platzierung bewogen hat ^^.

14: The Iniquity Descent – The Human Apheresis (3:20)
Vor dem mit Abstand längsten Song kommt der kürzeste dran – vom Intro abgesehen. Schade eigentlich, denn ich kann schon mal sagen, dass ich den Song ziemlich cool finde. Das Spektakel namens „The Human Apheresis“ ist am ehesten als Black ’n‘ Roll zu bezeichnen, wobei auch eine gewisse rotzige Hardcore-Attitüde mitschwingt. Vor allem live dürfte das ein toller Song sein, bei dem ich große probleme hätte, still stehenzubleiben. ist das ganze Album in etwa so? Das würde mich interessieren. 8/10

15: When Woods Make Graves – Elements of the Frozen Sky (24:11)
*abspeichern* Das ist also der fette Black Metal Endboss. Eine harte Nuss, die geknackt werden will.
Bei 24 Minuten erwartete ich ein ausgedehntes Intro in Post-Rock Manier, sprich langer und progressiver Songaufbau, optional auch in Wall-of-Sound-Manier. Aber falsch gedacht, ein paar mal mysteriöses Schellen und die Blastbeat-Raserei geht los.
Auf den Bandnamen bin ich schon das eine oder andere mal in diversen Blogs gestoßen. Hab zwar auch hier nicht reingehört, bei dem Gekritzel von einem Bandlogo, den Motiven auf den Albumcovers und auch beim Bandnamen dachte ich am ehesten an eine stark von Wolves in the Throne Room beeinflusste Einmannkapelle. Ganz daneben lag ich damit ja eh nicht, die Beiden Brüder auf der anderen Seite vom Atlantik klingen aber doch ein wenig erdiger.
Zehn Minuten lang schwelgt der Song in hypnotischer Monotonie, dann bricht das Gebilde in sich zusammen. Diese recht oft verwendete Umschreibung passt hier so gut wie selten, denn anders als mit dem Wort kollabieren kann man diesen Umbruch nicht beschreiben und übrig bleibt eine beträchtliche Schuttwolke aus purem Lärm. Diese klingt auch locker 2-3 Minuten nach, während im Hintergrund langsam eine Gitarrenmelodie im sich lichtenden Noise-Nebel hervorscheint. Momente wie diese sind gut geschrieben und nützen die vorhandene Zeit auch nahezu perfekt aus. An anderer Stelle wären zwei Minuten weniger keiner Sau aufgefallen. So toll es auch sein mag, einen fetten Monolithen von einen Song zu schreiben, an manchen Stellen im Song denke ich schon, dass weniger mehr gewesen wäre. Nichtsdestotrotz ein interessantes Hörerlebnis, eine ansehnliche Mischung aus Zitaten der großen Kaskaden-BM Vertreter aus den USA und eigenen Ideen. Auch hier könnte ich ruhig mal in das Album reinhören. Auch wenn es vier Songs hat, rein von der Albumlänge her kenne ich jetzt ja schon knapp die Hälfte ;). Sagen wir mal 7/10

16: Year of the Goat – Angels‘ Necropolis (10:31)
Und um noch schnell zu unterstreichen, dass der gute Herr Bahnkunde nicht nur Black Metal hört gibt’s am Ende noch ein wenig Occult Rock Revival zum Ausklang, hehe.
YotG sind auch die dritte Band, die ich vor dem Battle schon ausreichend kannte. Das vorliegende Album war auch sehr heiß von mir erwartet, war die EP Lucem Ferre doch mit Abstand mein liebstes Release dieser ganzen Retro-Bewegung.
Leider konnte Angels‘ Necropolis diese Erwartungen nicht ganz erfüllen. Das ist zwar sehr nett anzuhören und der Sänger hat nach wie vor eine übermächtige Stimme. Trotzdem haut mich das nicht mehr annähernd so um wie die EP, nicht einmal anständig begründen kann ich das Ganze. Die erste Hälfte des vorliegenden Songs ist auch schon so ein Paradebeispiel, das nicht wirklich bei mir zünden will. Der Song hat aber in der Mitte einen Break und danach wird’s schlagartig rockiger. Das kann mich schon eher hinreißen, vor allem der Refrain hat genau die Qualitäten, die auf Albumlänge diesen Release zu einer reinen Offenbarung gemacht hätte. Auch so ist das ganz klar Überdurchschnitt, aber da wäre mehr gegangen. 7/10

Obligatorisches Fazit:
Jo, somit bin ich am Ende dieser netten Aktion angelangt. Echt hart teilweise, wie unbekannt die Bands auf dem Sampler waren. Wäre das alles Indie Rock oder Post-BM gewesen würdest du einen Vorzeigeh*unwort*ter abgeben, haha. Von der Popularität abgesehen hat die Qualität aber in den meisten Fällen gepasst. Ein paar Sachen waren eher Durchschnitt, aber echte Verrisse gab es nur anderthalb. Vetter werde ich trotz deiner Zweifel auschecken, Mgła sowieso, Urgewalt, Tulus und The Iniquite Descent wohl auch irgendwann. Ich bedanke mich und vielleicht geht ja mal ein geplantes Battle zwischen uns. Ich glaube fast, das wäre recht erkenntnisreich ^^

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