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So, ich habe den Sampler von Delirium vorliegen, den ich im Laufe der Tage abarbeiten will. Da er sehr vollgepackt mit Black- und Death-Kram ist, dürfte er für den Großteil der diesjährigen Teilnehmer genug Interessantes bieten. Zwar bin ich etwas enttäuscht, da ich Diversität schätze, aber solange der Sampler hochqualitativ ist, will ich mich nicht beschweren.
Part I
01. Desolate Shrine – Plane Of Awake (Dreams Over The Angel – Serpent Tower)
Soweit ich mich erinnere, schaffte es diese Band gerade noch so auf diesen Sampler, was am späten Releasetermin lag. Da wurde ich natürlich neugierig, wenn man sich in der kurzen Zeit entschließt doch noch einen Song aus diesem Album in den Jahressampler zu tun. Als Opener ist er mir jedoch zu „verwaschen“. Was hier geboten wird ist grummeliger Death mit ordentlich Verzerrung, der mich an Ævangelist (ebenfalls auf diesem Sampler vorhanden) erinnert. Die Atmosphäre mag irgendwie nicht aufkommen und irgendwie erinnert es mich daran, dass ich mal in das Debüt reingehört hatte, aber mir ebenso wenig gegeben hat. Wirklich dunkel, fies oder böse klingt das erst, wenn man sich wirklich konzentriert, denn ansonsten ist der Song nicht wirklich vereinnahmend. Kurzweilig Gedröhne und Gerumpel, aber im Vergleich zu ähnlich-gearteten Bands gibt mir das nicht viel, schade. Pluspunkt für die stärkere zweite Hälfte, die den Song noch versöhnlich ausklingen lässt.
5,5/10
02. Wreck And Reference – Spectrum
Es beginnt mit noise-artigen Störgeräuschen, die zunächst einen sehr starken Eindruck machen. Plötzlich das Einsetzen von Gitarrenzupfen und einem leicht verwirrt klingenden Sänger, der von vereinzelten Drum-Schlägen untermalt wird. Obendrein werden noch hypnotische BM-Riffs eingeworfen, bis der Song dann auch schon vorbei ist.
Genau das ist der Grund, wieso es manchmal nichts bringt sich auf eine musikalische Beschreibung zu verlassen, da sich am Ende eh bei jedem Leser andere Bilder im Kopf bilden. Auf den vier Minuten wird ein charmanter Einblick in eine nicht so harsche Variante des Drones/Noise geboten, den ich mir nur zu gerne auf Albumlänge geben würde und nur weiterempfehlen kann. Wem die Beschreibung im ersten Absatz nicht zusagt: Scheiß drauf, am Ende hört es sich für euch eh anders an, als ich es in Worte fassen könnte 😛 Tolle Atmosphäre, die sich immer wieder auf’s Neue umwirft und neu entfaltet. Zwar schafft er es nicht sich so intensiv ins Gehirn zu bohren, wie hartnäckige 20-Minüter, aber die Essenz davon wird hier klar abgerufen. Da ich gerade sehe, dass alle Songs nur so kleine Schmankerl sind, ist das für mich idealer on-the-way-Drone für zwischendurch, ohne dabei abwertend klingen zu wollen.
8/10
03. Bosse-De-Nage – The Arborist
Zur Releasezeit wurde das Album im Legacy ja mit einer Wertung von 4/15 abgestraft und als langweiliger Blackmetal bezeichnet. Eigentlich ein Unding, so spielen Bosse-De-Nage auf unterhaltsame Weise mit Shoegaze-Elementen, die zu desaströs-niederschmetternden Melodien auf dem Album führen. Zugegeben, meine Euphorie legte sich bald, doch bleibe ich dabei, dass es ein solider Release mit vielen hörbaren Momenten ist. Dieser Track bringt das Ganze eigentlich gut auf den Punkt, in dem er mit einem Grundriff startet, sich auf einen emotionalen Abweg begibt, nur um dann wieder auf das Hauptthema zurückzukommen. Es gibt wenig zu meckern, aber auch wenig hervorzuheben.
6,5/10
04. Muknal – Rotten Genesis
Hier gibt es für mich leider nicht viel zu sagen: Ein typischer OSDM-Track, der sich in Demo-Qualität und mit warnenden Riffs anpirscht um kompromisslos durchzuwalzen. Für Fans dieser Musik sicher interessant, aber mich lässt das leider kalt. Zwar peppen Muknal den Song mit netten Gitarreneffekten auf, in dem sie mit dem Gequietsche und Gejaule der Saiten Akzente setzen, aber diesmal kann ich dem ganzen Soundbrei relativ wenig abgewinnen.
4/10
05. Skogen – Aska
Der Bandname sagte mir zwar was, aber konnte ich ihn bisher musikalisch nicht einordnen. „Aska“ erscheint mir jedoch wie ein moderner Skandinavien-BM Song, der sehr simpel aufgebaut ist. Und letzteres gefällt mir leider nicht daran. Die ersten drei Minuten finde ich nämlich sehr zäh: Das Riff zieht sich ohne Unterbrechung durch, wird zwar durch ein Soli aufgelockert, aber kombiniert mit dem stumpfen Drumming, war mir das dann doch zu wenig. Was danach folgt, kann man auch nicht wirklich als Schemawechsel bezeichnen. In ähnlicher Manier wird weitergriffelt, doch weder der Sänger noch die Riffs beeindrucken mich irgendwie. Skogen erinnert mich im Endeffekt an eine „freundlichere“ Variante von Svarttjern, die mir eigentlich auch sehr schnell auf den Geist gingen.
3,5/10
Im ersten Teil kommt der Sampler zwar noch nicht so gut weg, aber das liegt sicher daran, dass ich mich nicht sonderlich auf Black/Death spezialisiert habe und daher so manche Perlen einfach nicht zu schätzen weiß. Die anderen Parts werden jedoch weit postiver ausfallen.
Part II
06. Woman Is The Earth – Bird Song
Ein Interpret, von dem ich noch nie gehört habe, was mich sofort ärgert. Denn der Anfang zeigt die Aufgewühltheit, die in den folgenden 9 Minuten steckt. Starke Riffs, die sich immer wieder im Wust herumwälzen, aufwirbeln und überwältigen. Zu stark, als dass ich mich damit aufhalten kann, den Song weiter zu beschreiben. Muss her.
9/10
07. Kontinuum – Lýs Milda Ljós
Kenn ich, mag ich, aber hab andere Favoriten auf der Platte. Zeigt aber eine schöne Facette des abwechslungsreichen Albums.
8/10
08. Svartidauði – Sterile Seeds
Diese „Newcomer“ stammen zwar genauso wie Kontinuum aus Island und haben 2012 ihr Debüt rausgebracht, nur gibt es Svartidauði schon seit 10 Jahren, wobei sich natürlich einiges an Erfahrung anhäuft. Der Vergleich liegt zwar nahe, sie in einen ähnlichen Abgrund wie Portal zu werfen, doch vermengen sich viele Black Metal-Elemente mit dem rumpeligen Sound. Wie Nik es so häufig benennt, gibt es hier viele „Schwarmgitarren“, die sich kaum Auszeit nehmen, da alle Songs des Albums um die zehn Minuten gehen, wobei „Sterile Seeds“ schon die 15-Minuten-Marke bricht. Das ist auch das, was mir an den Songs so zuschaffen macht: Es ist ja schön, wenn die Band es inzwischen hinbekommt kohärentes Songwriting so lange durchzuziehen, aber dabei erscheinen viele Momente auch recht zäh, was mich dann doch ab und zu aus der Bahn wirft. Ohne Frage beklemmender Sound, aber seien es die teilweise langsamen Drums oder die gequälten Vocals, irgendwie ergibt das für mich nicht immer ein stimmiges Bild, wenn man im Gegensatz die zischenden Gitarren hört.
7/10
09. Baptism – The Prayer
Was hier geboten wird ist klassischer Skandinavien-BM, der mit seinem melodischen Zwischensequenzen eindeutig Tribut an größere Namen zollt. Es wird zwar nichts wirklich falsch gemacht, doch irgendwie liegt mir das dann doch nicht. Da die Riffs jedoch gut sind, gebe ich eine überdurchschnittliche Wertung ab, aber es bräuchte schon einen längeren Überzeugungstext, wieso sich das so sehr vom üblichen Kram aus dem Bereich abheben soll.
5,5/10
10. Nefandus – Crown Of Labour And Strength
Oh, mit 3:41 der kürzeste Track des Samplers und es wird hier auch keine Sekunde verplempert: Knalliges BM-Feuerwerk mit grummeligen Vocals und schrillem Gitarrenspiel. Tja, aber irgendwie auch nicht so das, was mich zum Headbangen bringt. Für Genre-Freunde sicher ein Fressen, aber der vorhersehbare Aufbau und das nicht-überzeugende Bedrohliche in der Musik macht es für mich leider nicht fesselnd.
5/10
Ok, auch hier hat mir nicht alles gefallen, aber es hat mit „Woman Is The Earth“ einen wundervollen Tipp für mich bereit gehalten, also immerhin!
Part III
11. Witchrist – Funeral Lotus
Witchrist sind mir mit ihrem Schlangengott-Cover auch schon letztes Jahr aufgefallen, doch sagte mir die Musik nicht wirklich zu. Jetzt begegne ich ihnen hier wieder und muss mich dabei durch einen schleppenden Doomsong schlängeln, der sich die ersten Minuten sehr behäbig anfühlt und mit Zeitlupen-Riffing ein recht zähes Klangerlebnis bereitet. Die Vocals halten sich, wie ich es aus diesem Sampler fast schon gewohnt bin, eher im Hintergrund und growlen kalt im Hintergrund umher. Das zweiminütige Ausklingen hat am Ende dann doch was für sich, aber unterm Strich nicht wirklich meine Baustelle.
3/10
12. Panopticon – Killing The Giants As The Sleep
Definitiv eine Truppe deren Name hier zurecht die Runde macht. Ohnehin starker BM trifft auf Flöten und anderem Paganzeugs, was normalerweise zu albernem Metschwinger-Metal verkommen würde. Aber auf Kentucky wird das Potenzial dieser Kreuzung gezeigt und speziell dieser Song hat es in sich. Abwechslungsreich und mit Höhen und Tiefen knallt es dabei die kompletten 12 Minuten durch und am Ende fühlt man sich wirklich begraben. Nach einem turbulenten Start erhält man Einsicht in die atmosphärischen Gefilde Panopticons und es ist alles voller Bedacht verknüpft. Selbst der aufwühlende Ausbruch kommt überhaupt nicht deplatziert vor, sondern fühlt sich schon fast notwendig an. Ich weiß selbst nicht, wieso das Album bei mir nicht höher in der Gunst steht, denn zumindest dieser Track zeigt das Album von seiner stärksten Seite.
9/10
13. Menace Ruine – Arsenikon (Faded In Discord)
Hier lässt sich ähnliches sagen wie schon beim Kontinuum-Song, da ich ich das Album auch schon kenne. Der Song ist großartig, doch nicht mein Fave von „Alight In Ashes“. Die drone-artigen Riffs spielen sich selbst ins Delirium (ha, den wollte ich schon die ganze Zeit irgendwo einbauen) und können einen stellenweise in den Wahnsinn treiben. Doch das ist die Stärke des Songs und die heulenden Female-Vox täuschen nicht darüber hinweg, wie klirrend er am Ende ist. Auf Albumlänge wird dabei eine sehr intensive Stimmung aufgebaut, die man erlebt haben sollte. Mir fällt erst jetzt auf, was Menace Ruine hier so ungewohnt klingen lässt: Es gibt keine Drums. Dass mir das nicht früher aufgefallen ist^^…
8,5/10
14. Ævangelist – Death Illumination
Beklemmender Grummel-Death, zu dem ich eigentlich schon andernorts mal geäußert habe. Aber das war auch schon eine Weile her und inzwischen muss ich sagen, dass ich es eigentlich schon irgendwie knorke finde. Die eingeworfenen Screams beleben auch den typischen Background-Growl-Style, an den sich ja viele Bands klammern und so erscheint das Klangbild doch gleich viel irrwitziger als ohnehin schon. Im Endeffekt würde ich Svartidauði zwar bevorzugen, aber hier wird eigentlich genug Abwechslung geboten, so dass sich das ganze noch interessanter darstellt. Zwischendurch gibt es diese Midtempo-Phasen mit klagendem Geheule und kratzigen Noten, die sich durch das Dickicht aus Bassklängen kämpfen, aber am Ende verlässt man sich auf die Knüppelattacken, an denen man nicht viel aussetzen kann.
7,5/10
15. Hexvessel – A Letter In Birch Bark
Nach dem Hören dieses Songs sollte ich mir eigentlich vornehmen, dem kompletten Album nochmal eine Chance zu geben. Der Gesang ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, das gleich vorneweg. Ansonsten stellt sich dieser Track als Sampler-Outro dar, so lässt sich sogar ein Akkordeon vernehmen, das sich zusammen mit den restlichen Instrumenten an schlummrigen Melodien versucht und insgesamt ein fast schon psychedelisches Bild liefert. Ich finde ja, dass dieser Song genausogut als Outro für die letzte Code gepasst hätte, selbst der Gesang hat einen ähnlichen Singsang wie auf ihrem letzten Album. Dieses komplett akustische an Hexvessel missfällt mir eigentlich, aber hier ist das makellos umgesetzt worden. Jedenfall ist der Track an sich und im Samplerkontext großartig. Mal sehen, ob ich das Album nochmal mit anderen Ohren hören kann.
9/10
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Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.