Re: Lust auf ein kleines Battle?

Home Foren METAL HAMMER’s Ballroom Meetingpoint User vs User Lust auf ein kleines Battle? Re: Lust auf ein kleines Battle?

#6900591  | PERMALINK

Neun Drehende Spiegel

Registriert seit: 05.11.2013

Beiträge: 145

So, ich hatte den Sampler des Sirs, und hier kommen meine Reviews:

01. Iron Maiden – The Loneliness Of A Long Distance Runner
Ganz offensichtlich erwartet mich hier klassischer Heavy Metal, der mir aufgrund seiner Eingängigkeit bisher nie wirklich zugesagt hat. „The Loneliness Of A Long Distance Runner“ beginnt mit einer Melodie, die mich an irgendein anderes Iron Maiden Lied erinnert, dass ich vor einiger Zeit mal gehört habe. Die Melodie wird nur von Saiteninstrumenten gespielt, und als das Schlagzeug einsetzt kommt es zu einem klaren Bruch. Eine andere Melodie setzt an, und der engelsklare Gesang steigt in den Song ein. Es folgen sich in melodien verwindende Gitarrenparts, langgezogene Refraingesänge, treibendes Schlagzeug, und vor allem wenig herausragendes.
Es tut mir leid, wenn ich damit jetzt jemandem vor den Karren fahre, aber für mich klingt das alles ziemlich ersetzbar. Das könnte wohl jeder andere Iron Maiden Song sein, genausogut aber auch von jeder anderen klassischen Heavy Metal Band praktiziert werden. Zu eingängig, zu einseitig, zu aufgedreht.
3/10

02. Wyrd – The Pale And The Dead
Hinter Wyrd verbirgt sich eine finnische Pagan Black Metal Band, deren Klang mir durch YouTube durchaus bekannt ist. „The Pale And The Dead“ habe ich dort sogar auch schon gehört.
Zunächst einmal knüppelt der Song ordentlich los, schwarzmetallische Riffs türmen sich vor einem brachialen Schlagzeug auf, eindringlicher, schwarzmetallischer Gesang durchbricht die Geräuschkulisse und drängt sich in den Vordergrund. Im Refrain gesellt sich eine dunkle, klare Stimme zum Gekeife dazu, und gemeinsam singen sie eine schöne (historische?) Melodie.
„The Pale And The Dead“ ballert so vor sich hin, bis das Tempo im Mettelteil plötzlich nachlässt. Schön streifen plötzlich klare Gitarrentöne vor dem Schlagzeug her, vermischen sich mit träumerischem Klargesang. Dann hebt das Tempo wieder an, und das Lied knüppelt die letzten Minuten so weiter, wie am Anfang.
Der Song ist meiner Meinung nach für Black Metal sehr „warm“. Mir gefällt vor allem der leicht träumerische Mittelteil, und die epische Keyboardunterstützung, die die Gitarren zum Ende hin noch erhalten. Solider pagan angehauchter Black Metal Song.
7,5/10

03. Rage – Back In Time
Ich befürchte schlimmes, als mir die ersten hellen Gitarrentöne entgegenschlagen. „Bitte keine schlimme Iron Maiden-Coverband“. Das eingesetzte, dudelnde Keyboard, das mir irgendwie das Bild eines Schlangenbeschwörers vor die Augen bringt, macht das ganze nicht besser, und unter normalen Umständen würde ich sofort ausschalten. Aber ich bin ja nicht zum Spaß hier, also mache ich „munter“ weiter.
Als sehr positiv empfinde ich den schön charakteristische Sänger, dessen Gesang man absolut nicht mit Iron Maiden verwechseln kann. Er verleiht dem Ganzen Song ein bisschen Eigenständigkeit, denn musikalisch wird hier nicht viel geboten, und rettet somit ein paar Punkte.
4/10

04. Helheim – De Eteriske åndevesenes Skumringsdans
Nun treffe ich also auf einen „Klassiker“ der Viking Metal Sparte. Ich erwarte viel, und werde absolut nicht enttäuscht:
„De Eteriske åndevesenes Skumringsdans“ bietet so ziemlich alles, was sich der gemeine Black Metal Hörer wünschen kann. Stupides Geballer, dass sich mit den immergleichen Riffs umgibt, faszinierendes Schlagzeug, trommelfellzerreißende Vocals, aber auch (und das ist besonders hervorzuheben) das gewisse Maß an Epik und Progressivität.
Immer wieder wir das Gedresche von fiesen Breaks unterbrochen, in denen geniales Schlagzeug und wirre Gitarren einen Balztanz aufführen. Das Ganze mutet teilweise schon fast wie ein Bastard aus Mathcore und Black Metal an.
Trotz Geknüppel und genialen Breaks kommen aber auch wunderschöne Melodien in dem fast neun minütigen Lied nicht zu kurz. DIese werden meist von einer hohen Frauenstimme mit epischem Pathos begleitet, was ich absolut faszinierend, mitreißend und wunderschön finde. So muss das sein.
8,5/10

05. Blind Guardian – Born In A Mourning Hall
Zum ersten Mal in meinem Leben höre ich Blind Guardian, und weiß überhaupt nicht, was ich zu erwarten habe.
Ich bin aber zunächst mal überrascht, denn irgendwo habe ich diese Band immer mit solchem klassischen Heavy/Power Metal verbunden, wie ihn Iron Maiden spielen, abe mir dringen recht brutale Speed Metal Riffs entgegen, und ich kann nicht anders als aufzuatmen. Das Schlagzeug ist durch den ganzen Song sehr treiben und schnell, ebnet krachenden Riffs den Weg. Die Riffs werden ab und an von langsameren Parts durchzogen, in denen epische Melodien gesungen werden, sodass ich nicht umhin komme, mich in diesen Teilen des Songs an Pagan Metal erinnert zu fühlen. Ansonsten ist der Song recht kurzweilig, macht aber dennoch Spaß, vor allem durch die treibenden Riffs, und die Überraschung, ganz anders zu klingen, als ichs im Hinterkopf verutet hatte.
6/10

--

"Phatasie, noch viel mehr als schiere Intelligenz, ist die wahre menschliche Qualität." - Terry Pratchett