Re: Kältetod vs. SirMetalhead

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Kaeltetod

Registriert seit: 06.09.2006

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The Martyrium – Der Baum

Irgendwie erwarte ich bei dem Songtitel Baumkuschelromantik…aber zum Glück wird dieser erste Gedanke nicht bestätigt.
Denn hier wird spröder, scheppernder und kauziger BM mit Viking Schlagseite zelebriert. Der Sound ist entsprechend schlecht (was ich bei dieser Art von Musik übrigens klasse finde) Der Song spielt sich zum großteil im Midtempo und wird eigentlich nur gegen ende etwas schneller. Hervorheben muss ich auch nochmal die Gitarre, welche mit Ihrer Melodie, die man recht weit im Hintergrund hört, dem ganzen geschepper noch etwas mehr Atmosphäre verleiht. Der Gesang ist recht hoch und klingt nach heiserem Gekeife…nervt mich jetzt aber nicht, weil der Gesang nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt wird.
Einzige, was ich zu meckern habe: Die gesprochenen, bzw. die gegrunzten Worte zu Beginn und in er Mitte. Ansonsten finde ich den Song ganz nett. 7/10

Wandar – Raunen

16 Sekunden Stille..anschließend geht es direkt los. Kein Intro. Kein Akkustikpart. Kein Klargesang…Wandar spielen recht traditionellen BM. Große Viking, oder Folk Querweisen konnte ich jetzt nicht ausmachen…aber egal:
Der Anfang ist einfach Klasse. Knappe 2 Minuten Raserei mit einer bedrückenden und melancholischen Atmosphäre..teilweise kommen mir ganz entfernt Drudkh in den Sinn. (zumindest was Athmosphäre angeht). Nach 3:40 Minuten gibt es einen Break…aber nur kurz..ein paar gekrächzte Worte..anschließend scheint sich der Himmel bei mir innerhalb 2 km umkreises zu verfinstern.
Jegliche Melancholie, jegliche bedrückende Atmosphäre ist einfach weg…jetzt herrscht Winter, Sturm und eiseskälte!
Black Meta, wie er „wahrer“ gar nicht geht…vom Riffing her kommen mir das ein, oder andere mal die BM´ler von Lorn in den Sinn (deren Towards the Abyss of disease Album kann ich nur jedem BM Fan ans herz legen..ne kältere BM Scheibe habe selten gehört). Jedoch verfallen Wandar auch nicht in stumpfe Raserei..es wirkt durchdacht und, wie oben schon beschrieben, eiskalt und genial! Gegen Ende wird nochmal der Stampfrhytmus ausgepackt, jetzt kommt der Viking Anteil…und er passt wie die Faust aufs Auge…nichtmal im Ansatz störend, oder gar kitschig, wird der ganze Song dadurch aufgelockert und lässt mir ein freudiges „wow!“ entfahren. Nach diesem kurzen Ausflug in Bathorymäßige Epic wird die handbremse wieder gelockert und der Song prügelt sich mit nem Chor und dem Anfangriffing zum Höhepunkt. Unglaublich was der Song alles zu Stimmungen transportiert. Alles greift perfekt ineinander und wirkt nicht wie eine lose Aneinandereihung von Songschnippsel. 10/10
Alles andere wäre für diesen Song eine Beleidung..Hut ab vor dieser band, diesem Song und dem Geschick einen solch übermächtigen BM Song zu schreiben.

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The world is grey, the mountains old The forge's fire is ashen and cold No harp is wrung, no hammer falls The darkness dwells in Druin's halls