Re: Frau Merkel, öffnen Sie die Ehe für alle!

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Leukon

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DarayHier habe ich eine Verständnisfrage: In wie fern ist die Ehe vorteilhaft für eine Familiengemeinschaft und deren Dauer.

Die Trennungswahrscheinlichkeit ist bei nichtehelichen Partnern viel größer. Der wesentliche Unterschied zwischen Ehe und unverheiratetem Zusammenleben ist ja gerade, dass im letzteren Fall die Partner die Beziehung meist nicht der Einschätzung der Dauerhaftigkeit unwerfen. Eine solche Einschätzung wird vielmehr im Regelfall (erst) mit einer Eheschließung zum Ausdruck gebracht. Das funktioniert einerseits auf einer symbolischen Ebene, andererseits wird der institutionelle Rahmen aber auch durch eine Verrechtlichung der Bindung verfestigt, die zB Rechtsansprüche auf Unterhalt schafft. Es ist übrigens vollkommen naiv zu glauben, die Ehe wäre an sich ein rechtliches Privileg oder sowas…Es entstehen mit der Eingehung einer Ehe (bzw. Lebenspartnerschaft) auch eine ganze Menge rechtliche Pflichten, die ganz schön teuer werden können.

Und wie bringst du diesen Zweck der Ehe mit der durch die Gesellschaft sanktionierten Scheidung vereinbar?

Ich hab ja nicht behauptet, dass das Ziel stabiler Ehen um jeden Preis verfolgt würde. Das wäre auch unangemessen. Überhaupt ist es ja nicht so, dass man sich in der deutschen Rechtsordnung einfach von heute auf morgen scheiden lassen könnte, sondern erst nach längerem Getrenntleben (es kann sein, dass es da um mehrere Jahre geht). Ich halte das Scheidungsrecht aufgrund der Restriktionen, mit denen die Scheidung belegt ist, eher für geeignet, meine Argumente zu stützen, als umgekehrt.

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