Re: Frau Merkel, öffnen Sie die Ehe für alle!

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abrakadabra

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LeukonDann schlage ich vor, dass du das von mir angeführte Sondervotum von Evelyn Haas liest. Einfach die Fundstelle bei Google eingeben und zum Ende des Urteilstextes scrollen. Auf der Grundlage können wir gerne weiterdiskutieren. Wenn dir das zu anstrengend ist: auch gut, aber dann ist mir meine Zeit zu Schade für eine weitere Diskussion.

Ich habe mir ihr Sondervotum durchgelesen, und finde ihre Argumentation keine besonders gute Basis für eine Diskussion, jedenfalls keine Gesellschaftspolitische. In ihrer Argumentation geht es (und das ist auch nicht überraschend) mitnichten darum, ob eine Gleichstellung der Ehe mit der Lebenspartnerschaft gut oder schlecht ist für die Gesellschaft (und dieser Frage auszuweichen, heißt, an einer politischen Diskussion über die „Homoehe“ nicht teilnehmen zu wollen), sondern ob sie mit der Verfassungsmäßigen Institutsgarantie der Ehe vereinbar ist, die angeblich (warum, konnte ich ihrer Argumentation nicht entnehmen) eine exklusivität der Ehe in gewissen Belangen garantiere.

Warum diese Exklusitität jetzt wichtig oder gut ist, darüber steht in ihrer Argumentation, weil es auch darum nicht geht, nichts. Ich nehme jedenfalls stark an, dass die Befürworter der Homoehe mit dem „Exklusivitätsgebot“, von dem Haas spricht, nicht einverstanden sind, und, in Ermangelung einer Begründung ihrerseits, warum man als Gesellschaft der Ehe diese Exklusivität gewähren soll, mit ihrer Argumentation schlichtwegs nichts anfangen können, weil sie von völlig unterschiedlichen Prämissen ausgeht.

p.s. Eine lesbische Beziehung hat doch durchaus generatives Potenzial: es gibt die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung bzw. der Zuhilfenahme eines Mannes, um schwanger zu werden.

edit: Ah, mir ist gerade aufgefallen, dass es natürlich außer steuerlichen Vorteilen noch weitere gibt, die man durch ein Eheschließung erhält: Z.b. muss man gegen Ehepartner nicht (?) gerichtlich Aussagen usw. Diese Vorteile sollten durchaus auch für eingetragene Lebenspartnerschaften gelten, da eben ein Bedürfnis besteht, den eigenen Partner nicht hinter Gitter bringen zu müssen.