Re: Asylrecht und Migration

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SirMetalhead
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Meiner Ansicht nach erweist du mit diesen Posts allen denjenigen einen Bärendienst, die ernsthaft über die Problematik diskutieren. Ist mir am Wochenende beim Lauschen diverser Gespräche irgendwie klar geworden.
Es scheint so, als wären manche Leute prinzipiell gegen alles, was mit Flüchtlingen zu tun hat. Den Krieg, die Schlepper, die fehlenden Grenzkontrollen, die Unterbringung, das lockergemachte Geld, die Islamisierung, die Kriegstraumatisierung, die Sozialkassen, die „alleinstehenden männlichen Syrer“, die Wirtschaftsflüchtlinge, die Willkommenskultur, die Kriminalität…

In jedem Punkt steckt Wahrheit, keine Frage. Aber wie soll ich einen ernst nehmen, der ja „nur ein besorgter Bürger“ zu sein vorgibt, wenn ihm anscheinend jedes Thema recht ist, auf den Tisch zu hauen?

Viele Leute haben berechtigte Ängste, ich auch. Direkte Anwohner, Mütter mit Schulkindern, der Mathematik befähigte Ökonomen, selbst manchen islamische Gemeinden ist das alles nicht ganz koscher (höhö). Das sind konkrete, auf einzelne Punkte bezogene Bedenken. Aber wer sich aus dem großen Topf immer schön bedient, wo es medial gerade was zu holen gibt, der hat (a) entweder eine allgemeine Ablehnung in sich (nicht Rassismus, das hab ich hier gelernt ;-)) oder (b) er kann das, was ihn tatsächlich beschäftigt, nicht entsprechend ausformulieren, weswegen er sich dessen bedient, was andere bereits vorgekaut haben. Auch wenn das vielleicht gar nicht mehr ganz dem entspricht, worum es ihm ursprünglich geht.

Edit: Meine Erfahrungen berufen sich auf ne Bürgerversammlung meiner Heimatstadt (16000 EW), in der mitten im Schul-und Wohngebiet eine Erstaufnahme für bis zu 1500 Flüchtlinge eingerichtet werden soll. Ebenfalls in ner alten (leeren) Schule. Das sind fast 10% der Stadtbevölkerung und natürlich haben viele ein ungutes Gefühl. Aber die berechtigten Punkte derer, die sich sachlich kritisch geäußert haben, sind am Ende mit den ganzen Stammtischgelaber kurzsichtiger „Allesablehnern“ in einen Topf gelandet. Die sind total verpufft, weil man auf so billige Pegida-Parolen nicht eingehen wollte.
Das ist meiner Meinung nach momentan auch der wirkliche Punkt, warum man so schnell rechts eingeordnet wird, wenn man sich kritisch äußert. Die brüllen einfach lauter. Und merken dabei nicht, wie sie der Debatte zu ihrem eigenen Nachteil (und dem der anderen) schaden.