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@ Unrein: Das gefällt mir schon besser als irgendwelche BILD-Zitate 🙂
Ein paar Punkte von meiner Seite:
— Der Familiennachzug wird wohl straffer geregelt werden, auch wenn man sich da zunächst nicht einig war, bzw. mit De Maizère einen Buhmann brauchte, der es verkündet. Für meinen Geschmack könnte man da ruhig selbstbewusster und geschlossener auftreten.
— Über „Wirtschaftsflüchtlinge“ ist man sich in der Politik größtenteils einig, auch wenn die Umsetzung momentan noch stockt.
— Jemandem, der wenig Geld hat, kommt es natürlich ungerecht vor, wenn Einreisende bestimmte Leistungen „umsonst“ bekommen. Tauschen würde wohl trotzdem keiner wollen. Ich stimm dir aber zu, dass man da als Gesetzgeber auch etwas sensibler vorgehen könnte, um für Verständnis bei den jeweiligen Bevölkerungsteilen zu werben.
— Dass tatsächlich Leute vor die Tür gesetzt werden, damit Flüchtlinge unterkommen können, würd ich jetzt aber pauschal nicht sagen. Klar, man muss auf bestimmte Sachen verzichten, beispielsweise Turnhallen oder dergleichen. Zum jetzigen Grad sehe ich das allerdings noch als etwas an, das man akzeptieren kann, wenn man in einem Land mit unserem Wohlstand lebt.
— Was mir momentan auch fehlt, sind klare Ansagen von oben: Viele Bürger wünschen sich einen Plan und seine Kommunikation über die Grenzen des Landes hinaus. Ich finde es immer noch richtig, dass Deutschland versucht, in dieser Situation ein Vorbild zu sein und sich nicht einfach am derzeitigen europäischen Tenor beteiligt. Aber das allein genügt nicht. Dieses Vorbild-Sein wird gerade auf dem Rücken einiger Berufsgruppen und Ehrenamtlicher ausgetragen, das ist nicht richtig.
— Ich wohne lieber in einem Land, das in der momentanen Situation vielleicht überfordert ist, als in einem, das nach außen Abschottung propagiert und nach innen die Angst der Bürger instrumentalisiert. Voraussetzung ist aber, dass man diese Überforderung wieder in den Griff bekommt.
— Rein finanziell wurde die derzeitige Lage ja bereits erörtert und für bewältigbar befunden [url href=“http://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-jahresgutachten-101.html“]1. Und auch aus krimineller Sicht belegen die Zahlen des BKA, dass es bisher nicht unbedingt zu einem Anstieg durch die Flüchtlinge kam [url href=“http://www.focus.de/politik/deutschland/bka-bericht-fluechtlinge-sind-nicht-krimineller-als-deutsche_id_5086397.html“]2. Die Herausforderung liegt eher im Sozialen. Aber das kann man nicht stemmen, wenn wöchentlich Leute auf Podien Angst schüren und Abneigung anfeuert. Aber ich stimmt dir zu, nur „wir schaffen das“ ist als Gegenargument zu wenig.