Re: Asylrecht und Migration

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Leukon

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attoparsecNö, den IQ meinte ich nicht, das war eher im Rahmen dieser Grafik auf der letzten Seite gedacht. Die Verhältnisse, in denen jemand aufwächst, haben einen starken Einfluss auf die Entwicklung einer Person. Wenn Kindheit, Jugend und die frühen Erwachsenenjahre geprägt sind von Gewalt, Armut, Kriminalität, Diskriminierung, Perspektivlosigkeit, Bildungsdefiziten, Arbeitslosigkeit, falschen Vorbildern etc., färben diese Verhältnisse auf die Person ab. Bring den Menschen Wertschätzung entgegen, gib ihnen ordentliche Bildung, einen Job von dem sie leben können, und schon geraten weniger auf die schiefe Bahn.

These (1): Die besondere Kriminalitätsbelastung bestimmter ethnischer oder rassischer Gruppen kommt von der Kriminalität, die überall dort aufblüht, wo sich diese Gruppen niederlassen.

Stellungnahme: Irgendwo muss es doch ein Huhn geben, das dieses Ei gelegt hat.

These (2): Die Kriminalität kommt von der Diskriminierung

Stellungnahme: Diese Hypothese kann nicht erklären, warum keineswegs alle, sondern nur manche ethnischen Minderheiten häufiger im Zusammenhang mit Straftaten auffallen. Ostasiatische Minderheiten zum Beispiel begehen sogar erheblich weniger Delikte als Europäer.

Der zweite Einwand ist, dass das innerhalb der USA auftretende Muster auch im internationalen Vergleich auftritt. Schwarze begehen auch in Staaten mit schwarzer Mehrheitsbevölkerung im Vergleich mit weißen Nationen erheblich häufiger Tötungsdelikte, gefährliche Körperverletzungen und Vergewaltigungen (Studie).

These (3): Die Kriminalitätsbelastung ist durch niedrigen sozioökonomischen Status zu erklären

Stellungnahme: In diesen Zusammenhang wäre erstens einmal klärungsbedürftig, was die eigentliche Ursache dafür ist, dass es Schwarze und Hispanics im Gruppenstandard weniger Bildungs- und Berufserfolg haben. Die “Diskriminierungshypothese“, die auf die Ausgrenzung ethnischer und rassischer Minderheiten abstellt, liefert dafür keine plausible Erklärung. Wenn Schwarze und südamerikanische Mestizen durch ihren Minderheitenstatus gehindert sind, ihr Potenzial zu entfalten, wie kann es dann sein, dass es anderen Minderheiten (Ostasiaten; Inder mit hoher Kastenzugehörigkeit; Juden) gelingt, auf Eliteuniversitäten und in angesehenen Berufen überrepräsentiert zu sein? Selbst wenn es eine Assoziation zwischen Kriminalität und geringerem ökonomischem Erfolg gibt, muss es sich dabei nicht um eine Kausalbeziehung handeln. Es könnte ebenso gut sein, dass es einen dritten Faktor gibt, der die Varianz auf beiden Gebieten erklärt.

Zweitens gibt es im weder im internationalen noch im longitudinalen Vergleich einen belastbaren Zusammenhang zwischen Wohlstand und Kriminalität (mehr dazu hier). Hinzukommt, dass in karibischen und afrikanischen Staaten Wohlstand und Kriminalitätsbelastung sogar positiv korreliert sind (Studie).

Und Drittens: Selbst wenn für mögliche statistische Störfaktoren wie mangelnde Bildung, Armut und Arbeitslosigkeit kontrolliert wird, fällt der Zusammenhang zwischen Gewaltverbrechen und schwarzem und hispanischem Bevölkerungsanteil in der US-Kriminalstatistik nur unwesentlich schwächer aus (vgl. hier, S. 11 f.). Wieviel Gewaltkriminalität es in einer Stadt X gibt, lässt sich viel besser anhand der Bevölkerungszusammensetzung als anhand des sozioökonomischen Status vorhersagen.

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