Re: Freie Meinungsäußerung?

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Andreas Schoewe

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Beiträge: 42

Habe da in all den bisherigen 15 Jahren auch noch nie Probleme gehabt (was die Rezensionen betrifft).

In Sachen Interviews gestaltet sich das alles in der Regel auch ziemlich locker, zumal fast alle Musiker sehr wohl mit Kritik umgehen können. Bei den Gesprächen mit den Musikern findet sowieso eine gewisse Interaktion statt, sodass der Journalist mit Gespür für die Situation unter Umständen zwar nicht jede Klippe (im Sinne von „dem Künstler unangenehme Fragen“ stellen) umschiffen kann (das würde dann auf eine „Hofberichterstattung“ hinauslaufen und darf auch nicht das Anliegen eines Interviews sein), aber zumindest ein Auflaufen mit voller Fahrt kann verhindert werden. Oft sind es auch die Musiker selbst, die während des Gesprächs ihre Grenzen abstecken, die dann akzeptiert werden, so es sich in einem akzeptablen Rahmen bewegt – bestes Beispiel hier: Jon Schaffer. Der Iced Earth-Chef ist nicht gewillt, sich zu aktuell-politischen Fragen zu äußern, da er sich als neutraler Entertainer sieht, nicht als (parteilicher) Politiker. Wie gesagt: In diesem speziellen Fall halte ich das für legitim.
Anders (Achtung! Gedankenspiel!) sähe das im erwähnten Beispiel aus, wenn es im Vorfeld eines Interviews mit W. Axl Rose (Achtung! Noch einmal: Das ist nur ein Gedankenspiel!) heißen würde, er beantwortet keine Fragen darüber, warum die Arbeiten an CHINESE DEMOCRACY so lange dauer(te)n – das wäre eine wesentliche Frage zum Fach, die wohl alle Fans interessiert und an der ich nichts „Sittenwidriges“ finden kann. Diese Frage würde ich dann trotzdem stellen – auch wenn der Eklat in Form des Gesprächsabbruchs droht. Aber ein solcher „Rauswurf“ ist mir ebenfalls noch nie passiert.

In diesem Sinne: Hail & kill!
Der Schöwe

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