Freie Meinungsäußerung?

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  • #7909  | PERMALINK

    Hail and Kill

    Registriert seit: 20.12.2003

    Beiträge: 8,198

    Da es hier ja schon ab und an mal vorkommt, daß sich der ein oder andere Fan und Künstler über eine Rezi von euch beschwert, weil er die Ansicht vertritt, daß er zu unrecht negativ bewertet worden sei, wollte ich mal wissen, ob ihr nicht nur mit derartigen Meinungsverscheidenheiten zwischen euch und den Küsntlern zu tun habt, oder ob es auch schonmal zu gravierenderen Problemen gekommen ist. Schließlich gelten ja nicht alle Metaller „pflegeleicht“.

    Damit meine ich, ob euch ein Musiker oder eine Plattenfirma schon mal seinen Anwalt auf den Hals gehetzt hat, weil sich die betreffenden Personen sich in euren berichten falsch wiedergegeben fühlten, oder weil ihr während des Interviews einfach die falschen Fragen gestellt haben und sich der Interviewpartner zu sehr auf den Schlips getreten vorkam.
    Dürftet ihr zum beispiel Axl Rose fragen, wieso die Produktion von „Chinese democracy“ so elend lange dauert, oder müsst ihr befürchten, daß er gleich ausflippt und das Interview abbricht.

    Gibt es Künstler, die sich gar nicht mehr von euch interviewen lassen wollen? Oder sagt ihr bei bestimmten Bands selber, daß ihr diese nicht interviewen wollt, weil dabei am Ende kein positives Ergebnis bei rauskommt?

    Im Endeffekt würde ich gerne wissen, ob ihr beim verfassen eurer Artikel freie Hand habt, oder fragt ihr, bevor die Ausgabe in Druck geht, selber euren Anwalt, um euch keinen Ärer einzuhandeln?

    Das sind jetzt zwar viele Fragen, aber ich hoffe, daß ihr mir wenigsten einen Teil davon beantwortet könnt.

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    #704367  | PERMALINK

    Dark Petra

    Registriert seit: 02.12.2003

    Beiträge: 259

    Es gibt erstaunlich wenig Probleme in dieser Hinsicht. Die meisten Musiker nehmen Kritik recht gelassen, weil eine Bewertung eben eine subjektive Sache ist, und das wissen/respektieren sie. Interview-Boykott von einem Künstler gibt es momentan nicht, mit Running Wild hatten wir in der Vergangenheit Probleme, aber das hat sich inzwischen auch erledigt. Klar kommt es vor, dass der eine oder andere von uns nicht mit Musiker XY kann, aber das lässt sich leicht dadurch regeln, dass dann jemand anders das Interview/die Rezension übernimmt. Es ist ja ein Geben und Nehmen, und keine hat was davon, wenn er nicht im Heft stattfindet. Bei uns beschweren sich die Leser, warum die Band fehlt, und die Musiker bekommen keine Promotion.
    Fragen können wir, was wir für richtig halten. Wenn jemand nicht antworten will auf eine Frage, ist das natürlich in Ordnung. Aber keine Antwort ist meistens eben auch eine Antwort 😆 – meistens sogar eine aussagekräftigere als eine Wischiwaschiantwort.
    Und nein, die Anwälte stehen nicht Schlange vor unserem Büro

    👿 . Die Interviews werden aufgezeichnet, und dann lässt sich im Zweifelsfall belegen, ob ein Musiker das tatsächlich so gesagt hat oder nicht. Und gegen Rezensionen kann man nicht klagen. Das ist ein Testbericht – darauf hat der Künstler (genau wie ein Produkthersteller bei einem Stiftung Warentest-Urteil) keinen Einfluss. Sonst wäre die Rezi ja nichts wert.

    --

    Wenn's weh tut, geht's noch lang!
    #704369  | PERMALINK

    INGRIMM

    Registriert seit: 05.01.2005

    Beiträge: 13,684

    Wär ja noch schöner,wenn jeder Musiker die Rezi „zensieren“ kann!!! Ich glaub,dann gäb es nur 7er Bewertungen,und das kanns ja wohl nicht sein. Obwohl,dann könnte sich auch kein Leser mehr beschweren,daß „seine Lieblinge“ so schlecht weggekommen sind und wir wären dem Weltfrieden näher! 😆 😈

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    14.2.2006-Geburt meiner Tochter Emma!!! 1. Vorsitzender des Clubs STOLZER BARTTRÄGER NICHT die Band!!! :8)
    #704371  | PERMALINK

    Andreas Schoewe

    Registriert seit: 02.12.2003

    Beiträge: 42

    Habe da in all den bisherigen 15 Jahren auch noch nie Probleme gehabt (was die Rezensionen betrifft).

    In Sachen Interviews gestaltet sich das alles in der Regel auch ziemlich locker, zumal fast alle Musiker sehr wohl mit Kritik umgehen können. Bei den Gesprächen mit den Musikern findet sowieso eine gewisse Interaktion statt, sodass der Journalist mit Gespür für die Situation unter Umständen zwar nicht jede Klippe (im Sinne von „dem Künstler unangenehme Fragen“ stellen) umschiffen kann (das würde dann auf eine „Hofberichterstattung“ hinauslaufen und darf auch nicht das Anliegen eines Interviews sein), aber zumindest ein Auflaufen mit voller Fahrt kann verhindert werden. Oft sind es auch die Musiker selbst, die während des Gesprächs ihre Grenzen abstecken, die dann akzeptiert werden, so es sich in einem akzeptablen Rahmen bewegt – bestes Beispiel hier: Jon Schaffer. Der Iced Earth-Chef ist nicht gewillt, sich zu aktuell-politischen Fragen zu äußern, da er sich als neutraler Entertainer sieht, nicht als (parteilicher) Politiker. Wie gesagt: In diesem speziellen Fall halte ich das für legitim.
    Anders (Achtung! Gedankenspiel!) sähe das im erwähnten Beispiel aus, wenn es im Vorfeld eines Interviews mit W. Axl Rose (Achtung! Noch einmal: Das ist nur ein Gedankenspiel!) heißen würde, er beantwortet keine Fragen darüber, warum die Arbeiten an CHINESE DEMOCRACY so lange dauer(te)n – das wäre eine wesentliche Frage zum Fach, die wohl alle Fans interessiert und an der ich nichts „Sittenwidriges“ finden kann. Diese Frage würde ich dann trotzdem stellen – auch wenn der Eklat in Form des Gesprächsabbruchs droht. Aber ein solcher „Rauswurf“ ist mir ebenfalls noch nie passiert.

    In diesem Sinne: Hail & kill!
    Der Schöwe

    --

    Heavy Metal is the Law!
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