Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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Saro

Registriert seit: 13.10.2010

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Gründungsjahr/ort: 1984 (als Data Clan)/ L.A., Kalifornien (USA)

Genre: Hardrock

Status: Aufgelöst

erfolgreichstes Line-up:
Jizzy Pearl: Gesang
Skid: Bass
Jon E. Love: Gitarre
Joey Gold: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns:

Fakten:
Fälschlicherweise werden neben Extreme auch immer wieder Love/Hate aus Los Angeles zum Glam Metal gezählt. In Sachen Glam und Sleaze absolut inkompetente Magazine wie das Rock Hard, heben sich bei solchen Gelegenheiten immer ganz besonders hervor. Mit Glam Metal hat die Musik, abgesehen davon, dass sie dem US-Hardrock zugeordnet werden kann, nicht wirklich etwas am Hut.
Ursprünglich begann man sogar als New Wave-Band und nannte sich Data Clan. Gegründet wurde die Truppe 1984, welche neben den zukünftigen Love/Hate-Members Jon E. Love (Gitarre), Chris „Skid“ Rose (Bass) und Joey Gold (Schlagzeug) auch die Herren Mark Hollis (Gesang) und Rodney (Keyboards) beheimatete. Im noch jungen Jahr1985, fand man mit Jizzy Pearl einen neuen Frontmann, mit dem man kurz darauf eine 4-Track-EP aufnahm. Im Laufe der Zeit fand eine musikalische Entwicklung innerhalb der Band statt. Nach und nach bewegte man sich vom New Wave-Sound weg, hin zu immer rockigeren Klängen. Mit dieser Änderung erfolgte 1986 auch der Namenswechsel in Love/Hate.
Erste Erfolge konnte man noch vor den Aufnahmen zum Debüt verbuchen. Zu verdanken ist es einem 5-Song-Demo, welches vom Ratt-Bassisten Juan Croucier produziert wurde. Die dort enthaltenen Nummern Angel und Why Do You Think They Call It Dope fanden 1988 einen Platz auf den Soundtracks zu A Nightmare On Elmstreet 4 und Critters 2 und wurden für das Debüt später noch einmal neu eingespielt.
1989 kam es zum Unterzeichnen des ersten Plattenvertrags beim Major Columbia Records, und im darauffolgenden Jahr erschien das erste Album Blackout In The Red Room.


Die Videos zu Why Do You Think They Call It Dope und dem Titelsong laufen auf MTV in Dauerrotation. Entwickelten sich ehemalige Glam-Bands wie Mötley Crüe bereits im Laufe der 80er hin zu einem etwas rauheren Image, waren Love/Hate niemals, zu keinem Zeitpunkt dem Glam Metal zuzuordnen. Von Anfang an spielte die Band eher dreckigen Hardrock und ist, wenn man schon eine populäre Genrebezeichnung wählen mag, im Sleazerock heimisch. Genau genommen, trifft es noch nicht mal diese Bezeichnung. Gegen Ende der 80er gab es einige Bands wie die bereits erwähnten Extreme, aber auch Zodiac Mindwarp & The Lovereaction und Circus Of Power, die im Grunde nicht mal Sleazerock spielten, sondern ihre eigene kleine Anarcho-Ecke im US-Hardrock-Zirkus der späten 80er und frühen 90er für sich beanspruchten.
Es folgten Touren im Vorprogramm von Dio und AC/DC, welche der Band jedoch nur in England wirklichen Erfolg brachten. Die Erwartungen des Labels bezüglich der Verkaufszahlen, blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Lediglich 250.000 Kopien gingen über die Ladentheken. 1991 ging man mit Skid Row auf Tour und released während dieser Zeit die Evil Twin-EP.


1992 erscheint Wasted In America, welches mit dem 20. Platz in den US-Charts das Erfolgreichste der Band werden sollte. Eine Tour mit Ozzy Osbourne verschlug die Band ein weiteres mal auf den alten Kontinent. Nach Beendigung der Tour, wird die Band aus ihrem Vertrag mit Columbia Records entlassen.
Vom Reichtum eines Rockstars ist man noch meilenweit entfehrnt, weshalb Bassist Skid seine Corvette verkaufen muß, damit die Band das nächste Album finanzieren muß. Gitarrist Jon E. Love verlässt die Band und wird duch Darren Householder ersetzt.


Auf dem 93er Album Let’s Rumble hat man mit der Nummer Spinning Wheel sogar einen kleinen US-Radio-Hit zu verbuchen und geht 1995 erneut auf Europa-Tour. Diesmal geschieht das Ganze im Rahmen der Blind Guardian Christmas Party Tour und spielt dort zusammen mit Saxon, Rage, Yngwie Malmsteen, Skyclad und eben Blind Guardian. Währenddessen verschlägt es den alten Gitarrero Jon E. Love zurück zur Band, mit ihm spielte man den Nachfolger I’m Not Happy ein. Dieses Album kann man getrost als einen großen Flopp bezeichnen. Daraufhin ergab sich die Band der Untätigkeit, löste sich aber nicht offiziell auf.


Jizzy beginnt eine Solokarriere, und seine Kollegen Skid, Joe und Jon gründen die Band Skoe. 1997 raffte man sich zusammen und es erschien Album Nummer 5, welches man dem Namen Livin‘ Off Layla gab. Das Groß der dort enthaltenen Songs, wurden von Skoe geschrieben. Veröffentlicht wurde es jedoch unter Love/Hate. Pearl ist auf dem Album zu hören, allerdings beendete er die Aufnahmen nicht. Die fehlenden Vocals werden vom Bulletboys-Sänger Marq Torin ergänzt. Auch dieses Album floppt, obwohl Love/Hate im Frühjahr 1998 erneut als Vorgruppe von Dio auf deren Nordamerikatour spielen.
1999 erscheint mit Let’s Eat das bislang letzte Album unter dem Love/Hate Banner. War Skid Rose bis dato der Hauptsongwriter der Band, so ist er in dieses Album gar nicht involviert. Die Songs stammen allesamt aus der Feder Jizzy Pearls und des Schlagzeugers Joey Gold. Eingespielt wurde das Album u.a. von dem Gitarristen Jon Jones, dem Bassisten Jeff Simon und dem Sessiondrummer Robbie Black.


Bis zur Auflösung 2014, die von Jizzy auf der 2013er England-Tour bekannt gegeben wurde, war die Band nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Bandmitglieder kamen und gingen und kamen wieder, nur Pearl war in jeder Konstellation dabei. Der große Krach kam zustande, als sich Jizzy mit seinen ehemaligen Bandkollegen, insbesondere Love aufgrund von Namensrechten in die Wolle bekam. Dieser behauptete nämlich immer, dass es sich bei dieser Band nicht mehr um Love/Hate handle und das neue Album deshalb unter anderem Namen veröffentlicht werden sollte. Schlußendlich erschien Crucified als Soloalbum.
Ende^^

Diskographie:
Blackout In The Red Room (1990)
Wasted In Amercia (1992)
Let’s Rumble (1993)
I’m Not Happy (1995)
Livin‘ Off Layla (1997)
Let’s Eat (1999)