Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

Home Foren Maximum Metal Plattenladen Die Welt der Genres Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

Ansicht von 14 Beiträgen - 91 bis 104 (von insgesamt 104)
  • Autor
    Beiträge
  • #846255  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: unbekannt

    Genre: Hardrock, Glam Metal

    Status: Aufgelöst

    Line-up:
    Toni Guistino: Schlagzeug
    Dave Sciammacco: Gitarre
    Freddy Grasseschi: Gesang
    Glenn Steward: Bass

    Bekanntheitsgrad:
    :horns::horns:

    Fakten:
    Als ich mir heute so dachte „Och, schreibste heute mal über Roxxi. Wirste schon Infos drüber finden.“, ging ich definitiv nicht davon aus, dass ich nun am Rechner sitze und keine Ahnung habe, welche Fakten ich über die Band preisgeben könnte, da ich absolut nichts gefunden habe. Es verwundert mich deshalb, weil das Video zu Drive It To Ya Hard!, dem Titelstück ihres Debüts und einzigen Albums immerhin auf MTV lief. Ein paar Fakten hatte ich mir also erhofft^^
    Okay. Was nicht sein soll, soll halt nicht sein. Das hindert mich aber nicht daran, diese Band zu erwähnen, denn das haben die Jungs allemal verdient. Wer ein solches Hardrock/Glam-Juwel erschafft, muss in jeder gut geführten Sleaze/Glam/Hardrock/AOR-Datenbank Erwähnung finden!


    Fernab der Großen des Genres, gehört Roxxis Meisterwerk, gemeinsam mit den Debüts von Razormaid, Pretty Boy Floyd, Juliet und Rock Candy zum absoluten Besten, was diese Musik je hervorbrachte. Füller sind Fehlanzeige, vielmehr weiß man nicht, welchen Song man hervorheben soll. Drive It To Ya Hard! besitzt im Grunde alles, was ein perfektes Glam/Hardrock Album ausmachte, um in den Staaten richtig durchzustarten. Ein Grund, dass es nicht klappte, mag das doch relativ später Erscheinungsjahr sein, da es 1990 ja so langsam dem Ende zuging. Ich vermute jedoch, dass es der Flut an Bands zu verschulden ist.
    Spekulationen^^
    Fakt ist, dass die Scheibe mit Ohrwürmern vollgepackt ist. Rockige Nummern dominieren natürlich, doch auf die Schmalzballade wollte man ebenso selbstverständlich auch nicht verzichten. Diese hört auf den Namen Wasted Love und ist ganz, ganz großes Balladen-Kino. Lasst Euch dies gesagt sein 🙂 Leider Gottes gehört das Album zu jenen, die man nicht mal so eben um die Ecke im Plattenladen bekommt. Es lohnt sich aber auf alle Fälle die Augen offen zu halten und ggf. ein paar Mark mehr zu investieren.
    Nun, bevor ich das hier noch weiter unnötig in die Länge ziehe, lasse ich lieber die Musik sprechen. Hätte wirklich gerne mehr Informatives dargeboten :/

    Diskographie:
    Drive It To Ya Hard! (1990)

    Highlights von metal-hammer.de
    #846257  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: unbekannt/ L.A. Kalifornien (USA)

    Genre: Glam Metal

    Status: Aufgelöst

    Letztes bekanntes Line-up:
    [TABLE=“width: 100%“]
    [TR=“class: ligne_lineup“]

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD][TABLE=“width: 100%“]
    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]Jose Anes
    : Vocals

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]Johnny Angel
    : Gitarre

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]Stephen Shaw
    : Gitarre

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]Jeff Powell
    : Bass

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]David Joel
    : Drums

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns:

    Fakten:
    Ähnlich unbekannt wie Roxxi und sogar ohne Video am Start, dafür aber nicht minder toll, wäre die Glam-Formation Rock Candy. Manch einem, vermutlich denjenigen unter Euch, die The Dirt, die Mötley Crüe-Biographie lasen, wird der Bandname mehr oder weniger geläufig sein. Genau. Es handelt sich bei Rock Candy um die Band, in der Vince Neil sang, bevor er von seinen zukünftigen Crüe-Kollegen abgeworben wurde.
    Die Amis zerlebrieren extrem (lolly)poppigen Glam Metal, wie das quietschbunte Cover schon erahnen lässt, das bedeutet, dass selbst jemand, die/der mit Bands wie Cinderella klarkommt, noch lange nicht mit dem Sound von Rock Candy konform gehen muss. Gab es die ein oder andere Band, die im Laufe der 80er etwas vom Image der „Schwanzrocker“ wegwollte und plötzlich sleazy ware, was dem plötzlichen Erfolg von Truppen wie Guns ‚N Roses und den L.A. Guns zu verschulden sein drüfte, dachte man im Camp von Rock Candy nicht im Entferntesten daran. Ganz im Gegenteil.^^ Ganz im Zeichen von Tuff und Warrant, wollte man mit cheesy Sound und catchy Glam Metal die Herzen der Mädels erobern und die eigenen Taschen füllen.

    Dieser Traum wurden den Jungs leider nicht erfüllt. Nun, ich würde ja gerne sagen, dass es die Band verdient hätte, immerhin gehört deren Album zu meinen Glam-Faves, doch wer so extrem offensichtlich und kalkuliert darauf aus ist mit dem Strom zu schwimmen, muss halt damit rechnen auf’s Maul zu fallen. Da spricht jetzt der Fuck-Kommerz-Typ in mir^^

    Nichtsdestoweniger stellt man sich ein Stück hochwertigste Glam-Kost in den Schrank, sollte man in die glückliche Lage kommen, die CD zu einem halbwegs humanen Preis zu bekommen. Erschienen ist das Rock Candy-Debüt im Hochzeitalter des Glam Metals, im Jahre 1987, und heißt Sucker For A Pretty Face.
    Was realtiv farblos beginnt (Radio), entwickelt sich zu einem umso stärkeren Album. Head Over Heels, Long Distance Love Affair, der saucoole Titeltrack Sucker For A Pretty Face, Ball 4 Chain und auch jeder sonstige Track sind uuunglaublich stark und lassen jedes Galm-Herz höher schlagen. Eines der Alben, die ich ohne um den heißen Brei zu reden, jedem ans Herz lege. Auf Balladen wird hier übrigens ganz verzichtet, was einerseits extrem untypisch für die Bands dieser Zeit war, andererseits aber bei der soften Auslegung des Albums auch nicht zwingend notwendig war, würde ich sagen^^
    Rock Candy – Sucker For A Pretty Face, ein (fast) perfektes Album!

    [TR]
    [TD]

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]Diskographie:
    Sucker For A Pretty Face (1987)

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]

    [TR=“class: ligne_lineup“]
    [TD]

    #846259  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1985, Boston/Massachussets (USA)

    Genre: Hardrock, Funk Metal

    Status: Aktiv

    erfolgreichstes Line-up:
    Gary Cherone: Gesang
    Nuno Bettencourt: Gitarre
    Pat Badger: Bass
    Paul Geary: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns::horns:

    Fakten:
    Alles begann im Jahre 1981, als man die Band The Dream ins Leben rief. Später sollten daraus Extreme, eine der erfolgreichsten Bands der späten 80er und frühen 90er Jahre, hervorgehen, doch bis es soweit war, zogen ein paar Jahre ins Land.
    Als The Dream, als zukünftiges Extreme-Mitgliedet war Paul Geary mit von der Partie, veröffentlichte man bereits ein sechs Lieder umfassendes Album, dessen Name mir jedoch nicht bekannt ist. 1985 konnte man einen von MTV veranstalteten Musikerwettbewerb ganz klar für sich entscheiden. Der Siegersong war keine geringerer, als Mutha (Don’t Want To Go To School Today), welcher schon bald fester Bestandteil einer jeden Extreme-Stelist werden sollte und ein Highlight des Debüts wurde.
    Nicht lange nach dem Sieg bei erwähntem Wettbewerb nannte man sich in Extreme um. Mit dem neuen Bandnamen gingen der damalige Sänger und der Gitarrist, und man konnte mit Nuno Bettencourt, einem Gitarrehelden wie er im Buche steht, und Gary Cherone, einem Frontmann und Entertainer, wie es ihn kaum ein zweites Mal gibt, zwei absolute Hauptgewinne an Bord holen.
    1986 stieß dann noch Pat Badger zur Band, welcher Paul Magonen ersetzte. Die Extreme-Besetzung schlechthin hatte sich gefunden.
    Zwar erspielte man sich in seiner Heimatstadt Boston und Umgebung im Laufe der Jahre einen ziemlich guten Ruf, und ging 1986 sogar in Europa (u.a. Protugal der Heimat Bettencourts) auf kleine Tour, doch stand man nach wie vor ohne Plattenvertrag da.
    Das Blatt wendete sich ein Jahr später, als man 1987 den Boston-Music-Award gewann und beim Majorlabel A&M den langersehnten und hart erkämpften Plattenvertrag unterzeichnete. Ihren ersten, kleinen Erfolg konnte die Band mit der Nummer Play With Me verbuchen, die Teil des Soundtracks zum Film Bill & Teds verrückte Reise Durch Die Zeit wurde.

    Noch ein Jahr zog ins Land, bis das selbstbetitelte Debüt erschien. Jenes konnte sich aber leider nicht über die Grenzen des Bundesstaates hinaus beweisen, was eigentlich sehr schade ist, denn die Scheibe besteht aus ausnahmlos starken Stücken. Was heute ein Muß in jeder Extreme-Setlist ist und beim Publikum verdammt gut ankommt, wollte damals offenbar niemand hören.
    Alles änderte sich jedoch mit dem Erscheinen des zweiten Albums Extreme II: Pornograffiti – A Funked Up Fairytale, welches binnen kürzester Zeit zu einem Welterfolg avancierte. Auch wenn die Lieder Get The Funk Out und Hole Hearted international gut punkten konnten, war es die Akustik-Ballade More Than Words, die Pornograffiti zu einem Multi-Platin-Album und Extreme zu einer der erfolgreichsten und gefragtesten Bands ihrer Zeit machte.


    Ihr drittes Album III Sides To Every Story von 1992, konnte trotz aller Qualität den Erfolg des Vorgängers nicht erreichen, was wohl primär dem Fehlen einer radiotauglichen Single zu verschulden war.
    Den Gipfel ihrer Karriere erreichten Extreme, als sie 1992, im Zuge des Freddy-Mercury-Gedenk-Konzerts, im Stadion von Wembley auftraten. Man entschied sich zu einem Queen-Medley, welches anschließend mit More Than Words gekrönt werden sollte. Das Medley kam bei den Fans unglaublich gut an, und der Rolling Stone wählte den zwanzigminütigen Auftritt unter die besten fünf Performences aller Zeiten.

    1994 verließ Geary die Band und wurde vorübergehend vom ehemaligen Annihilator-Drummer Mike Mangini ersetzt, mit dem die Truppe den Auftritt beim Monsters Of Rock meisterte.
    Album Nummer vier (Waiting For The Punchline) sollte wohl den Geist der Zeit atmen, was sich dadurch zeigte, dass es sehr grungig ausfiel. Das Ergebnis war ein kommerzieller Flop, in dessen Zuge sich die Band auflöste.

    Während der folgende Jahre starteten die einzelnen Musiker Solokarrieren oder verdingten sich in anderen Bands. Gary Cherone z.B. ersetzte Sammy Hagar bei Van Halen und ist auf dem Album III zu hören. Da es floppte, wurde Cherone kurzum wieder an die Luft gesetzt.

    Es dauerte ganze 10 Jahre, bis Extreme wieder gemeinsam auf der Bühne standen. Beim ersten Auftritt wurde Badger noch von Carlo Restivo vertretent.
    Schlagzeuger Paul Geary hielt es nur ein Jahr aus, bevor er sich verabschiedete. Bis 2007 passierte nichts weltbewegendes im Extreme-Lager, weshalb man ganz gut ohne einen festen Drummer auskam. Im selben Jahr präsentierte man sich jedoch mit neuem Schlagzeuger (Kevin Figueiredo) und gab bekannt, bald ein neues Studioalbum aufzunehmen.
    Saudades de Rock wurde 2008 released. Zwei Jahre später gab es das vorerst Letzte Album Take Us Alive – eine Live CD/DVD, die ein Konzert aus Boston erhalten.

    Leider gibt es kein vernünftiges Video vom Debüt :/


    Extreme heute

    Diskographie:
    Extreme (1988)
    Extreme II: Pornograffiti – A Funked Up Fairytale (1990)
    III Sides To Every Story – Yours, Mine And the Truth (1992)
    Waiting For The Punchline (1995)
    Sadaudes de Rock (2008)

    #846261  | PERMALINK

    King Diamond

    Registriert seit: 14.02.2004

    Beiträge: 8,372

    Sehr schön mal wieder Saro.
    Extreme habe ich kennengelernt, weil ein guter Kumpel von mir die immer laufen hatte. Allerdings konnte ich mit dem teilweise funkigen Material erst so recht nichts anfangen und habe die Band lange links liegen gelassen. Erst nachdem ich mir die III Sides gekauft habe, war ich „mutig“ genug, mich mit der Vorgänger Scheibe näher auseinander zu setzen.
    Hat sich gelohnt, muß ich zugeben. Leider kommt die III Sides häufig schlecht weg. Warum, keine Ahnung. Darauf sind durch die Bank nur hochklassige Songs zu hören. Vielleicht lag es wirklich daran, daß der Scheibe der Single Hit fehlte.

    --

    Musik Messi (© creeping deathaaa)
    #846263  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Danke 🙂

    Sehe ich mit dem III-Album genau sehe. Finde es richtig stark. Ich muß es mir nur mal zulegen^^
    Auch sonst erging es mir ähnlich. Dass ich mich für die Band erwärmen konnte, dauerte seine Zeit, aber inzwischen mag ich sie sehr. Habe sie auch im Juli gesehen – eine klasse Liveband!

    #846265  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1984 (als Data Clan)/ L.A., Kalifornien (USA)

    Genre: Hardrock

    Status: Aufgelöst

    erfolgreichstes Line-up:
    Jizzy Pearl: Gesang
    Skid: Bass
    Jon E. Love: Gitarre
    Joey Gold: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns:

    Fakten:
    Fälschlicherweise werden neben Extreme auch immer wieder Love/Hate aus Los Angeles zum Glam Metal gezählt. In Sachen Glam und Sleaze absolut inkompetente Magazine wie das Rock Hard, heben sich bei solchen Gelegenheiten immer ganz besonders hervor. Mit Glam Metal hat die Musik, abgesehen davon, dass sie dem US-Hardrock zugeordnet werden kann, nicht wirklich etwas am Hut.
    Ursprünglich begann man sogar als New Wave-Band und nannte sich Data Clan. Gegründet wurde die Truppe 1984, welche neben den zukünftigen Love/Hate-Members Jon E. Love (Gitarre), Chris „Skid“ Rose (Bass) und Joey Gold (Schlagzeug) auch die Herren Mark Hollis (Gesang) und Rodney (Keyboards) beheimatete. Im noch jungen Jahr1985, fand man mit Jizzy Pearl einen neuen Frontmann, mit dem man kurz darauf eine 4-Track-EP aufnahm. Im Laufe der Zeit fand eine musikalische Entwicklung innerhalb der Band statt. Nach und nach bewegte man sich vom New Wave-Sound weg, hin zu immer rockigeren Klängen. Mit dieser Änderung erfolgte 1986 auch der Namenswechsel in Love/Hate.
    Erste Erfolge konnte man noch vor den Aufnahmen zum Debüt verbuchen. Zu verdanken ist es einem 5-Song-Demo, welches vom Ratt-Bassisten Juan Croucier produziert wurde. Die dort enthaltenen Nummern Angel und Why Do You Think They Call It Dope fanden 1988 einen Platz auf den Soundtracks zu A Nightmare On Elmstreet 4 und Critters 2 und wurden für das Debüt später noch einmal neu eingespielt.
    1989 kam es zum Unterzeichnen des ersten Plattenvertrags beim Major Columbia Records, und im darauffolgenden Jahr erschien das erste Album Blackout In The Red Room.


    Die Videos zu Why Do You Think They Call It Dope und dem Titelsong laufen auf MTV in Dauerrotation. Entwickelten sich ehemalige Glam-Bands wie Mötley Crüe bereits im Laufe der 80er hin zu einem etwas rauheren Image, waren Love/Hate niemals, zu keinem Zeitpunkt dem Glam Metal zuzuordnen. Von Anfang an spielte die Band eher dreckigen Hardrock und ist, wenn man schon eine populäre Genrebezeichnung wählen mag, im Sleazerock heimisch. Genau genommen, trifft es noch nicht mal diese Bezeichnung. Gegen Ende der 80er gab es einige Bands wie die bereits erwähnten Extreme, aber auch Zodiac Mindwarp & The Lovereaction und Circus Of Power, die im Grunde nicht mal Sleazerock spielten, sondern ihre eigene kleine Anarcho-Ecke im US-Hardrock-Zirkus der späten 80er und frühen 90er für sich beanspruchten.
    Es folgten Touren im Vorprogramm von Dio und AC/DC, welche der Band jedoch nur in England wirklichen Erfolg brachten. Die Erwartungen des Labels bezüglich der Verkaufszahlen, blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Lediglich 250.000 Kopien gingen über die Ladentheken. 1991 ging man mit Skid Row auf Tour und released während dieser Zeit die Evil Twin-EP.


    1992 erscheint Wasted In America, welches mit dem 20. Platz in den US-Charts das Erfolgreichste der Band werden sollte. Eine Tour mit Ozzy Osbourne verschlug die Band ein weiteres mal auf den alten Kontinent. Nach Beendigung der Tour, wird die Band aus ihrem Vertrag mit Columbia Records entlassen.
    Vom Reichtum eines Rockstars ist man noch meilenweit entfehrnt, weshalb Bassist Skid seine Corvette verkaufen muß, damit die Band das nächste Album finanzieren muß. Gitarrist Jon E. Love verlässt die Band und wird duch Darren Householder ersetzt.


    Auf dem 93er Album Let’s Rumble hat man mit der Nummer Spinning Wheel sogar einen kleinen US-Radio-Hit zu verbuchen und geht 1995 erneut auf Europa-Tour. Diesmal geschieht das Ganze im Rahmen der Blind Guardian Christmas Party Tour und spielt dort zusammen mit Saxon, Rage, Yngwie Malmsteen, Skyclad und eben Blind Guardian. Währenddessen verschlägt es den alten Gitarrero Jon E. Love zurück zur Band, mit ihm spielte man den Nachfolger I’m Not Happy ein. Dieses Album kann man getrost als einen großen Flopp bezeichnen. Daraufhin ergab sich die Band der Untätigkeit, löste sich aber nicht offiziell auf.


    Jizzy beginnt eine Solokarriere, und seine Kollegen Skid, Joe und Jon gründen die Band Skoe. 1997 raffte man sich zusammen und es erschien Album Nummer 5, welches man dem Namen Livin‘ Off Layla gab. Das Groß der dort enthaltenen Songs, wurden von Skoe geschrieben. Veröffentlicht wurde es jedoch unter Love/Hate. Pearl ist auf dem Album zu hören, allerdings beendete er die Aufnahmen nicht. Die fehlenden Vocals werden vom Bulletboys-Sänger Marq Torin ergänzt. Auch dieses Album floppt, obwohl Love/Hate im Frühjahr 1998 erneut als Vorgruppe von Dio auf deren Nordamerikatour spielen.
    1999 erscheint mit Let’s Eat das bislang letzte Album unter dem Love/Hate Banner. War Skid Rose bis dato der Hauptsongwriter der Band, so ist er in dieses Album gar nicht involviert. Die Songs stammen allesamt aus der Feder Jizzy Pearls und des Schlagzeugers Joey Gold. Eingespielt wurde das Album u.a. von dem Gitarristen Jon Jones, dem Bassisten Jeff Simon und dem Sessiondrummer Robbie Black.


    Bis zur Auflösung 2014, die von Jizzy auf der 2013er England-Tour bekannt gegeben wurde, war die Band nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Bandmitglieder kamen und gingen und kamen wieder, nur Pearl war in jeder Konstellation dabei. Der große Krach kam zustande, als sich Jizzy mit seinen ehemaligen Bandkollegen, insbesondere Love aufgrund von Namensrechten in die Wolle bekam. Dieser behauptete nämlich immer, dass es sich bei dieser Band nicht mehr um Love/Hate handle und das neue Album deshalb unter anderem Namen veröffentlicht werden sollte. Schlußendlich erschien Crucified als Soloalbum.
    Ende^^

    Diskographie:
    Blackout In The Red Room (1990)
    Wasted In Amercia (1992)
    Let’s Rumble (1993)
    I’m Not Happy (1995)
    Livin‘ Off Layla (1997)
    Let’s Eat (1999)

    #846267  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1985/Kansas City, Kansas (USA)

    Genre: Melodic Power Metal, Hardrock

    Status: Aktiv

    klassisches Line-up:
    Terry Dunn: Gitarre
    Tommy Lee Flood: Gesang
    Kent Durham: Schlagzeug
    Chuck Hopkins (später Bill Westfahl): Bass

    Bekanntheitsgrad::horns::horns:

    Fakten:
    Banshee sind eine Kuriosität, oder besser gesagt, werden/wurden sie dazu gemacht. Denn obwohl sowohl optisch als auch musikalisch alles auf Glam Metal bzw. zeitgemäßen US-Hardrock hindeutet, werden die Amis seit jeher als (Melodic) Power Metal-Band gelistet. Von der EP und dem Bandlogo einmal abgesehen, deutete die Jahre danach nämlich erstmal nicht viel darauf hin.
    Gegründet wurde die Band im Jahr 1985 in Kansas City. Die Truppe war so etwas wie eine lokale Allstarband, da sie aus Mitgliedern relativ erfolgreicher Bands hervorging. Und zwar taten sich Tommy Lee Flood und Chuck Hopkins, beide bei Lick angestellt, mit dem örtlichen Gitarrenhelden der Band Frodo^^, Terry Dunn und dem Schlagzeuger Kent Brunham, damals bei Cryptkeeper, zusammen. Die erste Veröffentlichung als Banshee heißt Cry In The Night, erschien 1986 in Eigenregie und war eine EP. Besagtes Mini-Album verkaufte sich im Mittleren Westen der USA dermaßen gut, dass Metal Blade Records auf die Jungs aufmerksam wurden und sie signten. Es erschein eine Neuauflage von Cry In The Night, welche sich promt über 500.000 mal verkaufte. Der Song We Want You erschien außerdem auf dem neunten Teil der kultigen Metal Massacre-Reihe und auf dem Best Of-Sampler von Metal Blade Records.

    Der Erfolg der Metal-Blade-EP wiederum, lies den Label-Riesen Atlantic Records aufhorschen, welcher sich schließlich Banshee annahm. Das Debüt Race Against Time erschien 1988, und sein Video zum Band-Hit Shoot Down The Night konnte sich wenigstens bei MTV’s Headbanger’s Ball sechs Monate lang erhöhter Aufmerksamkeit erfreuen. Während dieser Zeit verließ Hopkins die Band und wurde durch Bill Westfahl am Bass ersetzt.
    Einen kommerziellen nennenswerten Durchbruch konnten die Amrikaner trotz guter Anfänge nie für sich verbuchen. Nach einem, für beide Seiten unzufriedenen, Verhältnis zwischen Label und Band wurde der Vertrag gekündigt und Banshee standen ohne Plattenvertrag da.
    Rückblickend auf das durch und durch starke Debüt, kam das Sleaze Roxx Magazine zu folgendem Urteil bezüglich des ausbleibenden Erfolgs: „Jeder Song auf Race Against Time ist überzeugend, doch wie bei vielen anderen denkwürdigen Alben dieser Zeit auch, war es schlicht ein bisschen zu „overlooked“ „.


    Das 1992/93 releaste Taken By Storm, welches wenigstens covermäßig den Schein einer US Power Metal-Band erweckt, wurde auf dem bandeigenen Snowblind Records Label zusammengeschustert. Diese Wortwahl ist von mir beabsichtig, besteht die Scheibe doch aus Stücken, die über die Jahre des Bandbestehens aufgenommen wurden, es ist also eher eine Compilation. Qualitativ, so finde ich, kann es, obwohl es bei Weitem nicht schlecht ist, jedoch nicht mit den ersten beiden Erscheinungen mithalten.
    Die Originalauflage ist sehr gering, weshalb man heutzutage wohl eher die Neuauflage antrifft, die ihrerseits mit einem Bonus-Track geupdatet wurde.
    Lokal konnte es ein wenig Aufsehen erregen und verkaufte sich entsprechend verhältnismäßig gut. Nichtsdestotrotz folgte die Auflösung Banshees.


    2008 plante man im Zuge des Rocklahoma Festivals die Reunion. Nach langem hin und her, steht nun die Bandbesetzung mit den 1 1/2 Orignial-Mitgliedern Terry Dunn und Bill Westfahl und den Neuzugängen am Mikrofon, George Call (ex-Omen und –Aska) und Vinnie Parma fest, wobei letzte beiden erst einmal für Gigs in 2014 angestellt wurden.

    2012 erschien das vorerst letzte Album der Band. Mindslave kommt mit einem, wie ich finde, sehr coolen Cover daher, und musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen sehr modern produziertem Heavy Metal und US Power Metal. Das, was ich bisher hören konnte, finde ich zwar nicht schlecht, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Aber letzteres tut hier ja auch nix zur Sache. Bleibt zu hoffen, dass die Herren mal nach Deutschland kommen!

    Diskographie:
    Cry In The Night (1986; EP)
    Race Against Time (1988)
    Taken By Storm (1993)
    Mindslave (2012)
    Tommy Lee Flood & Chuck Hopkins

    Tommy Lee Flood & Chuck Hopkins

    #846269  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079


    Gründunggsjahr/ort: 1980, Los Angeles/Kalifornien (USA)

    Genre: Glam Metal, Sleazerock

    Status: Aktiv

    Line-up:
    Vince Neil: Gesang
    Nikki Sixx: Bass
    Mick Mars: Gitarre
    Tommy Lee: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns::horns:

    Fakten:
    Mötley Crüe wurden 1980 in Los Angeles von Nikki Sixx gegründet, welcher vorher in der Band London spielte. Sie sind die Ur-Väter all der anderen, folgenden Glam-Bands und auch der Grund und Auslöser für über eine Dekade andauernde musikalische Dominanz besagten Genres in den USA. Obwohl man südlich von Skandinavien dem Glam nicht sonderlich zugetan war und ist, gehören Mötley Crüe seit jeher zu einer der wenigen hier anerkannten und recht populären Bands. Möglicherweisen liegt es daran, dass sie nie dermaßen poppig waren, wie es auf viele andere Genre-Kollegen zutrifft.
    Weltweit konnten die Amis bis jetzt über 50 Millionen Tonträger verkaufen.

    Als zweites Mitglied der Band konnte Sixx den jungen Schlagzeuger Tommy Lee an Land ziehen, welcher ihm auf Anfrage hin von einem Kumpel empfohlen wurde. Tommy spielte damals noch bei Suite 19, konnte aber sofort für die neue Band Sixx‘ begeistert werden.
    Auf Mick Mars, dem Ruhepol der Band, wurde man per Anzeige in einem Musikermagazin aufmerksam. Lee und Sixx besuchten einen Auftritt des kleinen Gitarristen und waren von seinem bluesigen Gitarrenspiel sofort überwältigt.
    Noch bevor man komplett war, wurde man bei der Namenssuche für die Band fündig. Ursprünglich schlug Nikki Christmas vor, was aber bei den anderen beiden Herren nicht gerade auf Gegenliebe stieß. Als sich Mick Mars daran erinnerte, dass ein Bassist seiner alten Band ihn und seine neuen Kumpane als Bunter Haufen (Motley Crew)bezeichnete, war der Bandname gefunden. Vorerst wählte man die Schreibweise Mottley Krew, änderte dies aber bald in Mötley Crüe um. Die Umlaute über dem O und dem U wurden aus Sypathie der Band zu ihrem Lieblingsbier Löwenbräu gewählt.
    Auf der Suche nach einem passenden Sänger wurde man in dem strohblonden Vince Neil fündig, welcher seinerzeit bei Rock Candy sang und bereits lokale Berühmheit erlangt hatte. Dieser lehnte vorerst jedoch ab, besann sich schlußendlich aber eines besseren, als seine Band verkündete, zukünftig mehr in Richtung New Wave zu musizieren. Dass sie das nicht durchhielten, zeigt das Glam Juwel Sucker For A Pretty Face, welches von Rock Candy 1987 veröffentlich wurde.

    1981 erschien in Eigenregie das Debüt Too Fast For Love, welches zunächst auf dem eigenen Label Leathür Records released wurde. Der Erfolg des Albums in L.A. und Umgebung sorgte dafür, dass die junge Band von Electra Records unter Vertrag genommen wurde. Too Fast For Love wurde remastert und in einer wesentlich größeren Auflage bereits 1982 wiederveröffentlicht.

    Innerhalb kurzer Zeit erlangte die Band landesweiten Ruhm. Alle zwei Jahre wurden Alben veröffentlicht, Ruhm und Verdienst nahmen zu, genau so wie der Drogenkonsum. Gab es jemals eine Band, die Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll verkörperten und bis zum Exzess zelebrierte, dann war das Mötley Crüe.

    Shout At The Devil erschien 1983. Auch wenn man der Truppe das satanische Immage nie so recht abkaufen konnte, tat das dem Erfolg keinen Abbruch. Nachdem das Debüt mit dem Opener Live Wire einen Videoclip auf MTV verbuchen konnte, legte man mit den Songs Too Young To Fall In Love und Looks That Kill nach, und der berühmte Musiksender bedankte sich mit Heavyrotation.
    Als Highlight dieser Ära kann man mit Sicherheit den Auftritt auf dem US Festival ’83 nennen, wo man neben Judas Priest vor über 100.000 Menschen auftrat.
    Ein Jahr später ereignete sich eine der größten Tragödien in der Geschichte des Rock ’n‘ Rolls, als Vince Neil in Begleitung des damaligen Hanoi Rocks-Drummers Razzle, angesoffen und auf Drogen, Nachschub besorgen wollte. Neil fuhr mit seinem neuen Sportwagen und übersah einen sich nähernden Wagen. Es kam zur Kollision, bei der die Familienmitglieder des anderen Wagens schwer verletzt wurden und sein Beifahrer Razzle verstarb. Vince verbüßte daraufhin eine mehrmonatige Haftstrafe.

    Die Drogen zollten ihren Tribut, keine Frage. Laut Band geschah das auch auf songwriterischer Ebene, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Dem Erfolg der Band tat das auch keinen Abbruch. Theatre Of Pain (sollte ursprünglich Entertainment Or Death heißen) erschien 1985 und konnte mit der Halb-Pianoballade Home Sweet Home und dem Rock-n-Roller Smoking In The Boys Room zwei Megahits verzeichnen.


    Nach dem Release von Girls, Girls, Girls (1987), zwei weiteren sehr erfolgreichen Singleauskopplungen (Wildeside, Girls Girls Girls) und einer ebenfalls erfolgreichen Weltournee, kam es zur Drogen-Eskalation. Nikki Sixx, inzwischen auf Heroin und bereits um eine Nahtoterfahrung in Form einer Überdosis reicher, konnte die Finger nicht von den Drogen lassen und verpasste sich prompt im Beisein von Slash und einem der Skid Row-Jungs die zweite Überdosis. Es folgte eine Entziehungskur, infolge derer sich die ganze Band beteiligte. Endlich (vorübergehend) clean, begab man sich anschließend ins Studio, um das bis dato erfolgreichste Crüe-Werk einzuspielen.


    Dr. Feelgood erschien 1989 und konnte als erstes Crüe-Album die Poleposition in den US-Charts für sich einnehmen. Die folgende Tour wurde noch erfolgreicher, jedoch kam es währenddessen zu immer stärkeren Streitgkeiten zwischen den Hitzköpfen Lee und Neil. Dabei war es Vince, der sich immer mehr distanzierte.

    Zu den Aufnahmen zum Feelgood-Nachfolger erschien dieser irgendwann nicht mehr zu den Proben und wurde aufgrund dessen gefeuert. Fündig wurde man in John Corabi, welcher gesanglich mal so gar nichts mit seinem Vorgänger gemeinsam hatte. Außerdem hatte die Band Dank dem Neuzugang nun auch das erste Mal zwei Gitarristen im Reportoire. Das mit ihm aufgenommene selbstbetitelte Album floppte zwar, konnte aber nichtsdestotrotz in der Presse z.T. sehr gute Kritiken einfahren.
    Stilistisch hatte man sich vom Sound der 80er entfernt und klang nun viel erdiger und alternativer. Mit Corabi erschien das Video zum Song Hooligan’s Holiday.

    In dieser Besetzung ging man wieder ins Studio um Generation Swine einzuspielen. Corabi war an dem Album insofern beteiligt, dass schon jede Menge Gitarren- und Gesangsspuren von ihm eingespielt worden waren. Während dieser Aufnahmesession vereinbarten die Anwälte der zerstrittenen Parteinen Neil und Crüe ein Treffen. Grund war der Druck der Öffentlichkeit, die eine Reunion in der Urbestzung forderte. Es kam, obwohl das Treffen sehr eisig verlief, zur geforderten Reunion und Corabi wurde gefeuert. Damit jedoch nicht genug. Obwohl dieser bereits einiges zum neuen Album beigetragen hatte, bekam er keine Credits zugesprochen.
    Nicht gerade die feine englische Art.
    Immerhin Platz 4 in den US-Charts, floppten Album und die Tour völlig zurecht, denn musikalisch bewegte man sich in Gefilden, in denen man überhaupt nicht heimisch ist und das hört man dem Album jederzeit an. Verkorkst klingende Samples und alternativ-grungige Gitarren und Melodien bilden einen Brei, dem man zumindest altgedienten Fans nicht antun kann. Weg von der Party, hin zum No-Future-Geheule der Cobain-Generation, wurden während der Shows Bilder von Krieg, Tierquälerei und Elend über das Schlagzeug Lee’s projeziert.

    Es kam erneut zum Streit zwischen Tommy und Vince, infolge dessen es zu Handgreiflichkeiten kam und Tommy die Band verließ. Einen würdigen Ersatz fand man im Drum-Tier Randy Castillo, der auch auf dem Nachfolger von 2000, New Tattoo, zu hören ist. Lange hielt es ihn jedoch nicht bei der Band. Ob es an gesundheitlichen Gründen lag, weiß ich nicht (Randy verstarb 2002). Noch im selben Jahr belegte eine junge Dame den Platz am Schalgzeug. Mit Samantha Maloney ging man auf Tour und veröffentlichte die DVD Lewd, Crüed & Tattooed Live.
    Abgesehen von irgendwelchen Skandalen und Affären, hatte die Band über eine Dekade lang jedoch nichts wirklich Nennenswertes erreicht. New Tattoo war zwar stilistisch eine Rückbesinnung zu alten Tugenden, ist auch nicht wirklich schlecht geworden, wirkt aber im Vergleich zu den alten Alben recht uninspiriert und blutleer.

    Nachdem man die xte Best-Of-Compilation veröffentlichte, gab die Band 2004 die Rückkehr von Tommy Lee bekannt. Trotzdem dauerte es noch vier weitere Jahre, bis mit dem überdurchschnittlich starken Saints Of L.A. das bisher letzte Crüe-Album veröffentlicht wurde. Die Marschrichtung war klar: Mal wollte das machen, was man am besten kann, nämlich rotzigen Party-Rock’n’Roll made in L.A. . Allerdings sollte das ganze trotzdem zeitgemäß klingen, weshalb man Musiker von u.a. Papa Roach als Unerstüzung mit an Bord holte. Saints Of Los Angeles konnte sich bis auf Platz 4 der US-Charts hocharbeiten.
    Die bislang letzte Veröffentlichung ist die Single Sex von 2012.

    2013 gab die Band bekannt, dass sie sich 2015 nach einer Abschiedstour, die nicht unnötig in die Länge gezogen werden soll, auflösen wird.

    Als Empfehlungen jenseits der Studioalben möchte ich hier noch die Best Of-Compilation Decade Of Decadence, welche mit Primal Scream, Rock ‚N‘ Roll Junkie, Teaser, Angela und dem Sex Pistols-Cover Anarchy in The U.K., gleich mehrere hochwertige Non-Album-Tracks enthält und das fantastsiche Live-Album und die dazugehörige DVD Carnival Of Sins, sowie die Band-Biographie The Dirt, nennen.

    Diskographie:
    Too Fast For Love (1981)
    Shout At The Devil (1983)
    Theatre Of Pain (1985)
    Girls, Girls, Girls (1987)
    Dr. Feelgood (1989)
    Mötley Crüe (1994)
    Generation Swine (1997)
    New Tattoo (2000)
    Saint Of Los Angeles (2008)

    #846271  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1978, Los Angeles/Kalifornien (USA)

    Genre: Glam Metal, Hardrock

    Status: Aktiv

    erfolgreichstes Dokken-Line-up:

    Don Dokken: Gesang
    George Lynch: Gitarre
    Jeff Pilson: Bass
    Mick Brown: Schlagzeug

    als Don Dokken:
    Don Dokken: Gesang
    John Norum: Gitarre
    Billy White: Gitarre
    Peter Baltes: Bass
    Mikkey Dee: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns::horns:

    Fakten:

    Ein weiteres Glam-Schwergewicht sind die nach ihrem Sänger benannten Amis Dokken, welche bereits in den späten 1970er Jahren gegründet wurden. Antrieb für alles was noch kam, war Sänger Don Dokken, welcher seine Karriere jedoch nicht in den Staaten, sondern für eine Glam-Kapelle recht untypisch, in Deutschland begann. Dort begann er mit diversen amerikanischen Musikern zusammenzuspielen.
    Ursprünglich The Boys heißend, benannte man sich bald in Dokken um. Das erste Dokken-Line-Up bestand neben dem Namensgeber aus dem Bassisten Juan Croucier und dem Schlagzeuger Greg Pecka, wobei letzterer recht flott durch Gary Holland ersetzt wurde. Mit George Lynch, welcher vorher bei Xciter spielte, fand die Band nicht nur einen zweiten Songwriter, sondern auch ein weiteres Aushängeschild. Don und George schrieben gemeinsam als erstes die beiden Dokken-Klassiker Paris Is Burning und I Can’t See You Anymore. Die Qualität beider Stücken ließen die ersten Labels aufhorchen.
    Als ersten Release ist die Single Hard Rock Woman zu verbuchen, welche 1978 erschien und mit gerade mal 500 Kopien heutzutage sehr gefragt ist. Diese Scheibe sicherte der Band den ersten Plattendeal mit dem in Stommeln bei Köln ansässigen Studio des Produzenten Dieter Dierks. Ein Jahr später erschien die EP Back In The Streets.

    Das Debut Breaking The Chains erschien 1981 auf Carrere Records, bescherte der Band einen Vertrag beim Labalriesen Elektra und wurde dort 1983 nochmals neu aufgenommen und mit veränderter Tracklist Re-Released. Für nicht wenige das schlechteste Dokken-Album der Frühphase (1981-1990), ist es inzwischen mein Lieblingsalbum der Band.
    Nach dem Amerika-Release des Erstlings, tourte man u.a. mit Blue Öyster Cult durch die Staaten. Es folgte im Herbst eine weitere Tour mit Rainbow, allerdings schmiss man Dokken nach nur wenigen Konzerten von Bord, weil es, Gerüchten zufolge, den damaligen Rainbow-Gitarristen Ritchie Blackmore zu sehr am Ego kratze, auf der eigenen Tour mit George Lynch einen weiteren Top-Gitarristen neben sich zu haben, der ihm die Show stehlen konnte.


    1984, dem Jahr, in dem der Zweitling Tooth And Nail erschien, verließ Basser Juan Crocier die Band in Richtung RATT und wurde durch die Rampensau Jeff Pilson (heute Foreigner) ersetzt. Zwar fand das Album, genau wie sein Nachfolger von 1985 (Under Lock And Key) in den Staaten und sogar in Deutschland guten Anklang, und es wurden auch fleißig Singles ausgekoppelt und Clips gedreht, jedoch mußte man, trotz unsterblicher Genre Klassiker á la Tooth And Nail, Into The Fire, In My Dreams oder der genialen Powerballade Alone Again auf einen Mega-Durchbruch wie den von Poison verzichten.

    Wie viele andere Bands auch, hatten Dokken ebenfalls mit zwei Riesenegos zu kämpfen, in diesem Fall mit denen von Don und George. So langsam begann es zu kriseln.

    Den größten Erfolg konnte man mit dem Album Back For The Attack verbuchen, welches Platz 13 in den US-Charts erreichte. Im selben Jahr (1987) steuerte man zwei Nummern zum damals neuen Freddy Krüger-Film bei. Dream Warriors kann man im Abspann bewundern.
    Auf der folgenden Japan-Tour wurde ein Live-Album mitgeschnitten, welches unter dem Namen Beast From The East erschien. Dieses Album gewann seinerzeit übrigens den Metal Hammer-Soundcheck 🙂
    Indes wurde die Kluft zwischen Dokken und Lynch immer größer und es folgte die im Jahr 1989 bekanntgegebene Auflösung der Band.

    Don Dokken wollte die Band jedoch nicht so einfach begraben und stellte sich eine neue Mannschaft aus Musikern zusammen, welche damals schon größtenteils keine unbeschriebenen Blätter waren und aus Mikkey Dee (ehm. King Diamond, Motörhead), Peter Baltes (Accept), John Norum (Europe) und Billy White (ehm. Watchtower) bestand. Zu seinem Leidwesen verlor er die Klage um die Namenrechte gegen seine ehemaligen Mitstreiter. Das ist es auch der Grund, weshalb das folgende Album, welches den passenden Namen Up From The Ashes trägt und 1990 erschien, unter dem Bandnamen Don Dokken läuft.



    Da es vom Sänger aus kein Soloprojekt sein sollte, habe ich weiter oben auch ebenjenes Bandlogo in diesen Post gepackt und nicht einen seperaten Beitrag geschrieben.
    Qualitativ, und da dürfte mir kein Dokken-Fan widersprechen, braucht sich Up From The Ashes hinter keinem seiner Vorgänger zu verstecken. In vielen Punkten, stellt das Album sogar das bisherige Meisterwerk in der „Band“Disko dar. Nichsdestotrotz erreicht das Album nur Platz 50 der Charts. Während dieser Zeit gründeten Lynch und Schalgzeuger Mick Brown die Band Lynch Mob, welche, mal abgesehn vom ebenso innovativen Bandnamen wie Dokken, ebenfalls mit hochklassigen Alben brillieren konnte.

    1994 reformierte sich die Band nach einem Angebot aus Japan und spielte für den dortigen Markt das Album Dokken ein, das ein Jahr später unter dem Namen Dysfunctional im Rest der Welt erschien. Das Album erreichte in den US-Charts Platz 47. 1996 veröffentlichte die Band mit One Live Night ein Akustik-Live-Album.

    Das 1997er Album Shadowlife erreichte nur noch die Top 200 der Billboard Charts.
    Ich persönlich bin nach Dokken ausgestiegen und kann zu den nachfolgenden Alben keine Kommentare abgeben. Was mir jedoch auffiel, war die doch sehr alternative Auslegung des 94er Reunion-Albums. Offenbar versuchte man, wie auch zig andere ehemaligen Glam-Bands, den musikalischen Anschluß zu finden. Zwar versagte man kompositorisch nicht, wie es z.B. Mötley Crüe taten, mit Ruhm bekleckerte man sich jedoch auch nicht. Eine der wenigen Bands, die den Spagat wirklich schafften, waren die B&B-Opfer von Winger.

    In den folgend Jahren folgten Unmengen an Personalwechsel. Dieses Durcheinander hört man, laut einigen Rezensionen, den Alben auch an. Es erschienen seitdem Erease The Slate (1999), Long Way Home (2002) und Hell To Pay (2004). Seit dem im Jahre 2008 erschienenen Lightning Strikes Again-Album liest man von einer Rückbesinnung zu den Wurzeln. Die Kritiken zu Broken Bones von 2012 fielen sogar weitestgehend positiv aus. Letztes Album werde ich mir definitiv noch zulegen, und wenn ich mir ein Bild gemacht habe, gehe ich gerne noch genauer darauf ein.


    Unabhängig davon wünsche ich mir mal ein Konzert in Good Old Germany.^^


    Diskographie (als Dokken):

    Breaking The Chains (1981 & 1983)
    Tooth And Nail (1984)
    Under Lock And Key (1985)
    Back For The Attack (1987)
    Dokken/Dysfunctional (1994 [Japan-Release]/1995)
    Shadowlife (1997)
    Erease The Slate (1999)
    Long Way Home (2002)
    Hell To Pay (2004)
    Lightning Strikes Again (2008)
    Boken Bones (2012)

    als Don Dokken:
    Up From The Ashes (1990)

    #846273  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 2006, New York/New York (USA)

    Genre: Sleazerock

    Status: Aktiv

    Line-up:
    Johnny Prince: Gitarre
    Brian Beck: Schlagzeug
    Eric Jayk: Gesang
    Ali Hassan: Bass
    Aaron Joos: Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns:

    Fakten:
    Zu den jüngeren Vertretern des Sleazerock gehören die Amis von Wildstreet, die im Jahre 2006 in New York ins Leben gerufen wurden. Auch wenn man sich innerhalb der Szene einen ordentlichen Namen erspielen konnte, ist man außerhalb des Sleazeuniversums weitestgehend unbekannt. An der Qualität der bisherigen Veröffentlichungen liegt es definitiv nicht, denn die sind mal ganz weit oben anzusiedeln, vielmehr liegt es wohl daran, dass guter Geschmack nicht mehr so weit verbreitet ist, wie das noch vor 30 Jahren der Fall war 😉
    Das gleichnamige Debüt erschien 2008 und ist gespickt mit hochkarätigen Sleazenummern, die gerne mal Erinnerungen an Genregrößen wie den L.A. Guns wachrufen. Edelperlen wie Hard On You, Soldier Of Love und Midnight Gipsy hätten diese jedenfalls nicht besser hinbekommen.


    Zwar brachte man es bisher nur auf ein vollwertiges Album, jedoch versteht es die Band, ihrer Anhängerschaft die Wartezeit gekonnt zu versüßen. 2011 erschien die EP Wildstreet II … Faster …Louder, auf der man das Niveau des Erstlings nicht nur halten konnte, sondern es sogar schaffte, die Messlatte nochmals ein Stück höher zu setzen. Zu den Nummern Poison Kiss und Cocked & Ready wurden zwei Clips gedreht.


    Nur ein Jahr später erschien die Single Easy Does It, welche leider schon vergriffen ist. Das namensgebende Stück ist das bisherige Meisterwerk im jungen Schaffen der Amerikaner und wurde in Form eines würdigen Videodokuments geehrt!
    Ich harre der Dinge, die da kommen, welche ja nur fantastisch sein können, wenn die Band ihren „Run“ beibehalten kann 🙂

    Diskographie:
    Wildstreet (2008)
    Wildstreet II … Faster…Louder (EP, 2011)
    Easy Does It (Single, 2012)

    #846275  | PERMALINK

    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    Wo Mötley Crüe kompositorisch versagt haben zählst du aber nicht dss selftitled oder?

    --

    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
    ebay kaufen! amon amarth,kreator,atrocity,slayer,anthrax,dimmu borgir [COLOR=#ff0000]über land und unter wasser habe ich mein glück gesucht[/COLOR]
    #846277  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Mr.TortureWo Mötley Crüe kompositorisch versagt haben zählst du aber nicht dss selftitled oder?

    Nein, die „Generation Swine“.

    #846279  | PERMALINK

    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    Ich hab durch die 3 für 15 Euro Aktion bei Amazon hinder entdeckt.
    Irgendwie find ich die cooler als Zb Black stone cherry. Hat sich schon einer mit denen beschäftigt?

    --

    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
    ebay kaufen! amon amarth,kreator,atrocity,slayer,anthrax,dimmu borgir [COLOR=#ff0000]über land und unter wasser habe ich mein glück gesucht[/COLOR]
    #846281  | PERMALINK

    King Diamond

    Registriert seit: 14.02.2004

    Beiträge: 8,372

    Habe nur deren erste Scheibe. Die ist zwar gut, aber irgendwie habe ich da dennoch nicht weiter nachgehakt.

    --

    Musik Messi (© creeping deathaaa)
Ansicht von 14 Beiträgen - 91 bis 104 (von insgesamt 104)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.