Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

Home Foren Maximum Metal Plattenladen Die Welt der Genres Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

#846267  | PERMALINK

Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Gründungsjahr/ort: 1985/Kansas City, Kansas (USA)

Genre: Melodic Power Metal, Hardrock

Status: Aktiv

klassisches Line-up:
Terry Dunn: Gitarre
Tommy Lee Flood: Gesang
Kent Durham: Schlagzeug
Chuck Hopkins (später Bill Westfahl): Bass

Bekanntheitsgrad::horns::horns:

Fakten:
Banshee sind eine Kuriosität, oder besser gesagt, werden/wurden sie dazu gemacht. Denn obwohl sowohl optisch als auch musikalisch alles auf Glam Metal bzw. zeitgemäßen US-Hardrock hindeutet, werden die Amis seit jeher als (Melodic) Power Metal-Band gelistet. Von der EP und dem Bandlogo einmal abgesehen, deutete die Jahre danach nämlich erstmal nicht viel darauf hin.
Gegründet wurde die Band im Jahr 1985 in Kansas City. Die Truppe war so etwas wie eine lokale Allstarband, da sie aus Mitgliedern relativ erfolgreicher Bands hervorging. Und zwar taten sich Tommy Lee Flood und Chuck Hopkins, beide bei Lick angestellt, mit dem örtlichen Gitarrenhelden der Band Frodo^^, Terry Dunn und dem Schlagzeuger Kent Brunham, damals bei Cryptkeeper, zusammen. Die erste Veröffentlichung als Banshee heißt Cry In The Night, erschien 1986 in Eigenregie und war eine EP. Besagtes Mini-Album verkaufte sich im Mittleren Westen der USA dermaßen gut, dass Metal Blade Records auf die Jungs aufmerksam wurden und sie signten. Es erschein eine Neuauflage von Cry In The Night, welche sich promt über 500.000 mal verkaufte. Der Song We Want You erschien außerdem auf dem neunten Teil der kultigen Metal Massacre-Reihe und auf dem Best Of-Sampler von Metal Blade Records.

Der Erfolg der Metal-Blade-EP wiederum, lies den Label-Riesen Atlantic Records aufhorschen, welcher sich schließlich Banshee annahm. Das Debüt Race Against Time erschien 1988, und sein Video zum Band-Hit Shoot Down The Night konnte sich wenigstens bei MTV’s Headbanger’s Ball sechs Monate lang erhöhter Aufmerksamkeit erfreuen. Während dieser Zeit verließ Hopkins die Band und wurde durch Bill Westfahl am Bass ersetzt.
Einen kommerziellen nennenswerten Durchbruch konnten die Amrikaner trotz guter Anfänge nie für sich verbuchen. Nach einem, für beide Seiten unzufriedenen, Verhältnis zwischen Label und Band wurde der Vertrag gekündigt und Banshee standen ohne Plattenvertrag da.
Rückblickend auf das durch und durch starke Debüt, kam das Sleaze Roxx Magazine zu folgendem Urteil bezüglich des ausbleibenden Erfolgs: „Jeder Song auf Race Against Time ist überzeugend, doch wie bei vielen anderen denkwürdigen Alben dieser Zeit auch, war es schlicht ein bisschen zu „overlooked“ „.


Das 1992/93 releaste Taken By Storm, welches wenigstens covermäßig den Schein einer US Power Metal-Band erweckt, wurde auf dem bandeigenen Snowblind Records Label zusammengeschustert. Diese Wortwahl ist von mir beabsichtig, besteht die Scheibe doch aus Stücken, die über die Jahre des Bandbestehens aufgenommen wurden, es ist also eher eine Compilation. Qualitativ, so finde ich, kann es, obwohl es bei Weitem nicht schlecht ist, jedoch nicht mit den ersten beiden Erscheinungen mithalten.
Die Originalauflage ist sehr gering, weshalb man heutzutage wohl eher die Neuauflage antrifft, die ihrerseits mit einem Bonus-Track geupdatet wurde.
Lokal konnte es ein wenig Aufsehen erregen und verkaufte sich entsprechend verhältnismäßig gut. Nichtsdestotrotz folgte die Auflösung Banshees.


2008 plante man im Zuge des Rocklahoma Festivals die Reunion. Nach langem hin und her, steht nun die Bandbesetzung mit den 1 1/2 Orignial-Mitgliedern Terry Dunn und Bill Westfahl und den Neuzugängen am Mikrofon, George Call (ex-Omen und –Aska) und Vinnie Parma fest, wobei letzte beiden erst einmal für Gigs in 2014 angestellt wurden.

2012 erschien das vorerst letzte Album der Band. Mindslave kommt mit einem, wie ich finde, sehr coolen Cover daher, und musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen sehr modern produziertem Heavy Metal und US Power Metal. Das, was ich bisher hören konnte, finde ich zwar nicht schlecht, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Aber letzteres tut hier ja auch nix zur Sache. Bleibt zu hoffen, dass die Herren mal nach Deutschland kommen!

Diskographie:
Cry In The Night (1986; EP)
Race Against Time (1988)
Taken By Storm (1993)
Mindslave (2012)
Tommy Lee Flood & Chuck Hopkins

Tommy Lee Flood & Chuck Hopkins