Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)

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  • #6360611  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

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    Ja, Zeit wirst du dir nehmen müssen. Danke für das Lob

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    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
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    #6360613  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

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    Deftones – Koi No Yokan

    Schon 2 Jahre nach ihrem letzten Album Diamond Eyes bringen auch die Deftones dieses Jahr ein neues Album auf den Markt. Anfangs war ich relativ skeptisch, da mir Diamond Eyes aus irgendeinem Grund mir nach wie vor nicht wirklich gefällt, aber Koi No Yokan gelang es relativ schnell diese Bedenken zu zerstreuen. Man entwickelt sich konsequent weiter und konzentriert sich auf die eigenen Stärken, um diese voll auszuspielen.

    Der Albumtitel stammt aus dem japanischen und hat keine exakte deutsche Entsprechung und meint am ehesten „Vorahnung der Liebe“ beziehungsweise eine ganz besondere erste Begegnung, ohne wirklich dem deutschen „Liebe auf den ersten Blick“ zu entsprechen. Deutlich verbessert zeigt sich die Band auch in der Covergestaltung, das von Diamond Eyes hat mir nicht wirklich zugesagt.

    Aber nun zum wichtigsten, der Musik. Was an Koi No Yokan zuerst auffällt ist die phänomenale Hitdichte der Platte. Der groovige Opener Swerve City mit Chinos fast hypnotischem Gesang, das verträumte Entombed, das epische Tempest oder das großartige Rosemary mit seine ruhigem Anfang und dem Ausbruch in der Mitte, die Platte hat jede Menge Songs die das Ohr so schnell nicht wieder verlassen. Und trotz dieser gewissen Eingängigkeit gelingt es der Platte quasi mit jedem Durchgang zu wachsen, denn bei allem Gespür vor großartige Refrains und tolle Melodien sind die Songs derart detailverliebt, das man gar nicht anders kann als jedes Mal wieder etwas neues zu entdecken, und Ausfälle gibt es zum Glück auch keine. Dazu finde ich, dass die derzeitige Ausrichtung mit starken Dreampop und Shoegaze-Einflüssen einfach sehr gut zu der Band passt, obwohl mich auch schon deutlich andere Werke der Band wie White Pony und Saturday Night Wrist enorm begeistern konnten. Vor allem Entombed erinnert mich mit seiner sphärischen Entrücktheit immer wieder an The Pains Of Being Pure At Heart oder auch an Souvlaki von Slowdive, eines der großartigsten Shoegaze-Alben überhaupt, dem man auch soundtechnisch an manchen Stellen relativ nahe kommt. Der Sound ist sowieso ziemlich gelungen, egal ob in den sphärischen oder den härteren Passagen. Ein großer Pluspunkt ist dabei auch Morenos variabler Gesang, mal ganz verträumt, mal hypnotisch und stellenweise richtiggehend aggressiv, Probleme scheint er mit keiner Stimmlage zu haben.

    Die neue Deftones sollte in jedem Fall für jeden etwas sein, der unkonventioneller Rockmusik und großen Melodien nicht abgeneigt ist, denn beides bietet die neue Deftones reichlich und überflügelt den direkten Vorgänger damit deutlich. Die Deftones bleiben sich treu ohne stillzustehen, ein wahrhaft tolles Album.

    http://www.youtube.com/watch?v=67oBykAKUuk

    http://www.youtube.com/watch?v=Ygit-mbBtAU

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    #6360615  | PERMALINK

    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    Hasde Räscht Nezy. Volle Zustimmung und so.

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    [COLOR=#ff0000]Last.fm[/COLOR] [COLOR=#ffa500]Musiksammlung[/COLOR] [COLOR=#00ffff]Filmsammlung[/COLOR] [COLOR=#00ff00]Comicsammlung[/COLOR] "Die Bestie hat meine Parkanlagen verwüstet! Das verzeihe ich dir nie! NIEMALS King Ghidorah!!!"
    #6360617  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Und schon wieder ein richtig gut geschriebener Text, Nezy 🙂 Und diesmal eine Band die ich kenne, ein Album, das ich – erst seit einigen Tagen – kenne, und beides mag, und ich kann dem Text eigentlich nur zustimmen!

    #6360619  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Freut mich wenn ihr das ähnlich seht 🙂 Gleich gehts weiter :haha:

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    #6360621  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Jess And The Ancient Ones

    Wenn es ein Genre gibt, das in den letzten extrem in den Fokus gerückt ist, dann ist es der Retro/Okkult-Rock. Angeführt von Bands wie The Devil’s Blood und Ghost oder auch Graveyard (wenn man das okkulte außer Acht lässt) haben sich jede Menge Gruppen diese Art Musik als Betätigungsfeld ausgesucht, sei es weil sie auf der Welle mitschwimmen wollen oder weil sie die Musik tatsächlich so spielen wollen. Dass im Zuge dieser Schwemme auch eine Menge an durchschnittlichem und schwachem Material – wozu in meinen Augen auch TDB und Ghost gehören – entsteht, ist nur logisch. Ebenso logisch ist aber auch, dass es Perlen zu entdecken gibt. Und eine der größten Perlen dieser Art sind meiner Meinung nach Jess And The Ancient Ones mit ihrem selbstbetitelten Debüt, das extrem stark geworden ist.
    Zuerst einmal können die Finnen mit einem tollen Artwork punkten, auch das Gatefold ist innen schön mit den Lyrics versehen, allein an der Innenhülle hätte man noch arbeiten können, Baroness setzen hier Maßstäbe mit großartigen bedruckten Innersleeves.
    Kommen wir nun aber zum zentralen Gegenstand jeder Platte, der Musik. Und die ist hervorragend auf diesem Album. Sicher, auch Jess And The Ancient Ones vermischen größtenteils Bekanntes und fügen es neu zusammen, aber hier funktioniert es einfach. Die Sängerin macht einen großartigen Job und sorgt immer wieder für Gänsehautmomente, getragen von den großartigen Melodien der Instrumentalisten. Dazu hat die Platte mit Sulfur Giants einen der Songs des Jahres zu bieten. Nach bedächtigem Beginn folgt ein sachter Gesangseinsatz mit langgezogenen Aaahahaaas (kaum zu glauben, aber das passt hier tatsächlich super), bevor der Song langsam Fahrt aufnimmt und durch die Gitarren getrieben auf einen der wohl großartigsten Refrains der letzten Jahre zusteuert.

    Oh, I Wish I’d Never Been Born

    Never Been Taken Away

    I Will Find My Place

    Sulfur Giants Lead The Way

    Diese Stelle führt jedes Mal zu sofortiger Gänsehaut bei mir, wahrlich eine der Melodien des Jahres. Danach nimmt der Song Tempo raus, wird leiser, sanfter und schmeichelt den Gehörgängen, obwohl er den Hörer auf die Folter spannt, denn man wartet einige Minuten bis man den Refrain wieder auf ihn loslässt und so für einen großartigen Abschluss einer wahren Hymne sorgt. Aber auch der Rest des Albums muss sich nicht verstecken, keiner der sieben Songs fällt großartig ab oder fällt negativ auf, die Platte sorgt für durchgängigen Hörspaß und meistens direktes Umdrehen und nochmal hören. Die Produktion ist typisch für diese Musik, schön erdig und warm, anderes würde auch kaum zum Konzept passen.
    Wer mit Retro-Rock etwas anfangen kann und von Frauenstimmen nicht verschreckt wird, sollte Jess And The Ancient Ones auf jeden Fall antesten und danach ins Regal stellen.

    http://www.youtube.com/watch?v=ofI2heJhcOc

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    #6360623  | PERMALINK

    Delirium

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,146

    Sehr sehr gut und passend geschrieben. Hab das Album auch auf LP und ich denke „Sulfur Giants“ ist wohl auch mein Favorit der ganzen Geschichte. 🙂

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    Ich meineseits finde [COLOR=#ff0000]Black Metal[/COLOR] ziemlich krass und düster , langweilt aber meinermeinug auf dauer. Die erste von Behemooth ist zu empfehlen.
    #6360625  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Jap, wirklich ein großartiger Song.

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    #6360627  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Deerhoof – Breakup Song

    Bei den bisherigen Alben ist mir das Rezensieren relativ einfach gefallen, es war irgendwie schon vorher klar wie das ganze aussehen wird. Bei der nun folgenden Band ist das etwas anders.

    Deerhoof sind eine Band, die schon seit fast 20 Jahren Musik macht, die mir aber bis zu diesem Jahr nie wirklich über den Weg gelaufen ist. So ist dann auch das zehnte Album Breakup Song, das dieses Jahr erschienen ist, mein Einstieg in die Band gewesen und hat die Band ziemlich schnell in den Fokus meiner Aufmerksamkeit gerückt, da es durch den umfangreichen Backkatalog auch noch viel zu entdecken gibt.

    Das vorliegende Album bietet ziemlich abgedrehten experimentellen Noise-Rock, der sich nirgends wirklich einordnen lässt. Nicht nur ist das ganze stellenweise ziemlich wirr und zerfahren mit Hang zur unmusikalischen Klangkollage, dazu hat die Sängern noch eine Stimmlage, die mich immer wieder an ein Kleinkind erinnert, einen besseren Eindruck finde ich zumindest dafür nicht. Beim ersten Durchlauf dachte ich daher, dass die Band mich einfach trollen will, aber das hat sich mit der Zeit gelegt. Auf jeden Fall ist es der Band gelungen, ihre vielfältigen Ideen in kurze, knackige Songs zu verpacken die stellenweise richtiges Hitpotenzial besitzen. Es ist dabei schwierig, zu versuchen, den Sound der Scheibe zu beschreiben, ohne ein langwieriges und meist auch doofes Track by Track-Review zu machen, aber Deerhoof machen es einem anders echt schwierig. Obskure Drumpattern, Störgeräusche, völlig unpassende Riffs und Gitarreneinsätze, dann wieder Gesangsmelodien die überhaupt nicht zum Rest passen. Ich bin jedes Mal aufs neue Fasziniert, was die Band sich in der halben Stunde so alles hat einfallen lassen. Aber egal ob teilweise leicht ins kitschige abdriftende Schmachtfetzen wie „Trouble With The Candyhands“ oder Noise-Attacken wie am Ende von „Zero Seconds Pause“, Die Band schafft es das alles vernünftig rüberzubringen. Muss aber zugeben, dass ich ganz froh bin, dass das Album nur eine halbe Stunde dauert, da ich zwar meistens auf Repeat drücke, aber mehr als eine Stunde davon wohl bisschen viel wäre.
    Tja, für wen ist das was? Keine Ahnung, ist ziemlich merkwürdige Musik, also würde mir als erstes Hati einfallen. Aber auch sonst sollte jeder mal reinhören, interessant ist es allemal.

    http://www.youtube.com/watch?v=_bskPUYuK28
    http://www.youtube.com/watch?v=ocVmUqWdiUU
    http://www.youtube.com/watch?v=39D3Cx53n_s
    http://www.youtube.com/watch?v=DQmF64kGMRs

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    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6360629  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Die hatte ich gestern im Media Markt in der Hand, habs dann trotz dem coolen Cover verpasst da reinzuhören, mal nachholen 🙂

    #6360631  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Genau, mach das besser mal 🙂

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    #6360633  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Ah, klingt ziemlich cool, wenn auch sehr abgedreht. Album kommt sicher auf „die Liste“ ^^. Ne, das ist schon cool, könnte ich mir aber wohl nicht immer geben, dafür ist es zu anstrengend und aufgeregt.

    #6360635  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    Nezyrael[…]Tja, für wen ist das was? Keine Ahnung, ist ziemlich merkwürdige Musik, also würde mir als erstes Hati einfallen.[…]

    Nur für’s Protokoll: Nein, für mich ist das nichts :angel:

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6360637  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    TizAh, klingt ziemlich cool, wenn auch sehr abgedreht. Album kommt sicher auf „die Liste“ ^^. Ne, das ist schon cool, könnte ich mir aber wohl nicht immer geben, dafür ist es zu anstrengend und aufgeregt.

    Du ahnst gar nicht wie toll dieser Post heute Abend kam…:haha:

    Aber ja, kann ich gut nachvollziehen

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6360639  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Skeletal Remains – Beyond The Flesh

    Der Leadgitarritst der Ami-Thrasher FUELED BY FIRE, Chris Monroy, hat mit seinem Nebenprojekt SKELETAL REMAINS nun auch das erste Album zur Marktreife gebracht. Im Gegensatz zu seiner Hauptband, die zwar auch Death-Metal-Einflüsse verarbeitet, wird sich hier voll und ganz dem klassischen Todesblei verschrieben und so ist es auch kein Wunder, dass man schliesslich bei FDA Rekotz gelandet ist, einem deutschen Label dass in letzter Zeit immer mehr Perlen unters Volk bringt.

    SKELETAL REMAINS beackern dabei eher den Death Metal amerikanischer Herkunft, die Songs erinnern stets an Genregrößen wie DEATH, OBITUARY oder MORGOTH. Als erstes fällt dabei Monroys Gesang auf, der wie eine wilde Mischung aus John Tardy und Martin van Drunen klingt und gerade die Hysterie der beiden perfekt einfängt. Bessere Referenzen kann man als Sänger eigentlich kaum auffahren. Natürlich nützt aber der beste Gesang nichts, wenn die Songs nichts taugen. Davon kann hier aber keine Rede sein, denn die acht, größtenteils im Uptempo gehaltenen Songs, lassen das Herz jedes Death-Metal-Fans höher schlagen und die 30 Minuten wie im Flug vergehen. Die Band beweist dabei vor allem in den häufig eingesetzten Soli auch eine gewisse technische Versiertheit, ohne jedoch jemals in nervige Frickelei auszuarten. Qualitativ bewegen sich dabei alle acht Songs auf einem durchgehend hohen Niveau, wobei man Anthropophagy noch am ehesten hervorheben könnte. Der Sound der Platte fängt dabei geschickt das Oldschool-Feeling der Platte ein, ohne jedoch verstaubt oder saftlos zu klingen.

    Der einzige Vorwurf den man dem Album meiner Meinung nach machen könnte, ist die etwas kurze Spielzeit mit nur knapp über 30 Minuten. Da man aber sowieso meistens einfach nochmal von vorne anfängt, fällt auch das nicht wirklich ins Gewicht. Das Album ist ein extrem gelungener Tribut an die alten Helden, ohne dabei das Gefühl zu vermitteln, dass man bloß abgekupfert hätte.

    http://www.youtube.com/watch?v=K4-8jV42roc

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