PLAYLIST OF THE WEEK

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  • #2165989  | PERMALINK

    Big Exit

    Registriert seit: 06.08.2009

    Beiträge: 1,751

    Wer was lesen will zitieren 🙂

    The New Amsterdams – Killed or Cured
    Ulver – Shadows of the Sun
    Polarkreis 18 – Polarkreis 18
    Mikoto – We Are The Architects
    M83 – Before The Dawn Heals Us
    Arms and Sleepers – Black Paris 86
    Philip Glass – Glassworks
    Radiohead – OK Computer
    Ef – Mourning Golden Morning
    Oceansize – Everyone Into Position
    Apparat – Walls
    Mobb Deep – The Infamous
    …And You Will Know Us by the Trail of Dead – Worlds Apart
    Nina Simone – Let It All Out
    Radiohead – In Rainbows

    Highlights von metal-hammer.de
    #2165991  | PERMALINK

    Ilo

    Registriert seit: 23.09.2007

    Beiträge: 13,393

    Im Schnelldurchlauf durch paar Platten die z.z. bei mir laufen…

    Coming Up For Air – Protagonauts 10″ / Split w. DFF

    Kennt man vielleicht von der Split mit Dead Flesh Fashion. Netter, leicht chaotischer Screamo aus der Gegend, welcher mit Songs wie „Boa“ oder „The Mustache Scareade“ fast sogar so etwas wie Hits am Start hat (wenn man in diesem Genre überhaupt von so etwas reden kann). Leider mittlerweile aufgelöst, aber für Genrefans sicherlich zwei sehr kurzweilige Releases.

    La Dispute – Somewhere At The Bottom Of The River Between Vega And Altair

    Ich glaube seit der letzten Lewd Acts hat mir keine Platte derartig aus der Seele gesprochen wie „Somewhere At The Bottom…“ von La Dispute. Unglaublich ergreifende und meisterhaft teils via Spoken-Words, teils via Modern-Life-Is-War-artigem geshoute vorgetragene Texte, dazu ein stilistisch sehr verspielter, aber stets sitzender Stilmix irgendwo zwischen Screamo und Hardcore – was will man mehr?! Toll auch, dass die Platte zwar all die Negativität des Lebens umrahmt, gegen Ende aber noch den Kreis mit einer ähnlich optimistischen Message schließt, wie das zuletzt Have Heart gemacht haben. Wer sich irgendwo in diesen Formulierungen bzw. dem Beschriebenen wieder finden kann, kommt an „Somewhere At The Bottom…“ eigentlich nicht vorbei.

    High Contrast – High Society

    Ich sage jetzt einfach mal direkt raus dass ich nicht die geringste Ahnung von Drum And Bass habe (obwohl mir der Stil eigentlich sehr taugt), also erspar ich euch irgendwelchen fachspezifischen Kommentare. Was ich aber sagen kann ist dass „High Society“ eine unglaublich entspannte und zugleich aufregende Platte ist, die weiß wie man mit seinen Reizen zu spielen hat bzw. wann man sie ausspielen muss (und wann einfach etwas Geballer von Nöten ist). Ideal, wenn man mal wieder mit Freunden ne Nacht durchzecht oder so.

    Das ultimative Argument für die Platte:

    http://www.youtube.com/watch?v=Wlh8hRNywDo

    Korn – Take A Look In The Mirror / Issues

    Hatte ich mal wieder Bock drauf. Nicht nur aus Nostalgiegründen toll, sondern auch weil Korn meiner Meinung nach die abgefuckteste Band ist, die je den Mainstream erreicht hat, und auch so manch gestandener Death-Metal-Kapelle in Sachen Härte den Rang abläuft. Warum? Klar, Korn sparen nicht mit ruhigen Parts, und auch der guter Herr Davis verbringt die meiste Zeit mit seiner klaren Stimme; doch wenn es mal zu einen Ausbruch kommt, dann so richtig. Gleichzeitig haben Korn wie ich finde zwar nicht gerade die technisch beeindruckensten Gitarristen (oder hatten), dafür aber sicherlich sehr kreative: Was hier an markanten Effekten und Riffs verballert wird beeindruckt zumindest meine Wenigkeit, und sorgt für Eigenständigkeit. Nicht zuletzt haben sich Korn aber auch was getraut: 7-Saiter-Gitarren, Hip-Hop-Elemente, und generell dieser spezielle, eigene Korn-Sound sorgten nicht umsonst für den Erfolg, wegen welchem sich viele jetzt zu schade sind, zu dieser Band zu stehen. Ich für meinen Fall bin es nicht und hatte die Woche mit meinem kleinem „Korn-Revival“ durchaus meinen Spaß. P.S.: Zwar sind die ersten beiden Alben in der Tat die besten, aber auch die späteren Sachen sind weit unterschätzt bzw. knüpfen da gut an!

    Heroin And Your Veins – Nausea

    War ne Empfehlung von xTOOLx. Kam bei Freunden, wenn ich’s mal im Hintergrund laufen hatte, nicht so gut an – die verbanden das ganze nämlich irgendwie mit langweiliger Western-Mucke. Ich für meinen Teil denk da eher an nen nebligen Hafen, und vor allem find ich es nicht langweilig. Wobei: Viel passiert nicht auf „Nausea“. Heroin And Your Veins machen eher einen auf Bohren & Der Club Of Gore und liefern sphärische, langsame, minimalistische und nicht zuletzt atmosphärische Musik. Das aber gekonnt, und irgendwie auch mal ganz anders.

    Slayer – Reign In Blood / Christ Illusion / World Painted Blood

    Zu „Reign In Blood“ sag ich nicht viel, für mich nach wie vor die ultimative Slayer an der es einfach nichts schlechtes gibt und die ohne Ende Spaß macht. Die Essenz des Metals, für mich! – auch, wenns ja eigentlich mehr en vogue ist, „Hell Awaits“ zu vergöttern, aber fuck off. Und „Christ Illussion“ ist – oh, das wird jetzt bitter – dann mittlerweile sogar meine Zweitlieblings Slayer! Nicht, weil ich die anderen Slayer-Platten irgendwie langweilig finden würde, nein, einfach weil „Christ Illussion“ mich irgendwie mehr mitreißt und mehr dazu auffordert, irgendetwas kaputt zu machen. Aber vielleicht liegt das auch einfach daran, dass ich nicht in den 80ern, sondern 20 Jahre später irgendwie ins Slayer-Universum eingestiegen bin. Was solls. Die neue, „World Painted Blood“, ist dann bei mir noch auf dem Prüfstand (jaja, bin was spät dran). Was ich bis jetzt sagen kann: Wird wohl für mich nicht an meine Slayer-Lieblinge ran kommen (was auch „Seasons In The Abyss“ impliziert), dürfte aber ne spaßige, kurzweilige Angelegenheit sein.

    Sex Jams – Post Teenage Shine

    Wer mal ne Abwechslung zu Sonic Youth braucht, sich dabei aber nicht allzu weit von den Windsturm-artigen Gitarren und dieser tanzbaren Melancholie entfernen will, der möge bitte das jüngst releaste Sex-Jams-Debüt antesten. Von ehemaligen Dimitrij-Mitgliedern gegründet und echt einer der feinsten Noise-Platten seit langem!

    Mouse On The Keys – An Anxious Object

    Verspielter Jazz, der trotzdem immer entspannt, aber eben auch aufregend bleibt. Kann ich nicht viel mehr zu sagen, außer halt dass „An Anxious Object“ ein wirklich herrlich-schönes Album ist, dass nicht bloß Genrefreunde angecheckt haben sollten.

    Burnt By The Sun – Heart Of Darkness

    Solche Platten muss es auch geben. Nimmt von Hardcore über Death- bis Thrash-Metal alles mit was Spaß macht und ist zwar herrlich simpel und direkt, trotzdem aber immer mit etwas Atmosphäre und irgendwo auch entfernt mit Tiefgang gesegnet. Schlichtweg spaßig.

    Dance Gavin Dance – Happiness

    Für mich schon seit langem die perfekte Platte um in den Tag zu starten. Mega eingängig, fröhlich – ohne dabei peinlich zu sein – und stets im stilsicher, was das Songwriting betrifft. Für ne Platte, die eigentlich irgendwo zwischen Postcore und Emo angesiedelt ist übrigens herrlich erfrischendes Gitarren, die mich manchmal etwas an die guten alten Cynic erinnern.

    Veil of Maya – The Common Mans Collapse

    Ich find die Platte irgendwie entspannt. Das will sie wohl nicht sein, ist ja schließlich recht vertrackter, technischer Death Metal, aber irgendwie geht das Ganze trotzdem super rein und macht einfach Spaß. Nicht unbedingt mit größtem Tiefgang gesegnet, aber wie gesagt: spaßig.

    Venetian Snares – Cavalcade Of Glee And Dadaist Happy Hardcore Pom Poms

    Kumpel war aufm Trip und kam auf die Platte im Hintergrund nicht klar. Hat mich dann auch irgendwann in den Wahnsinn getrieben, aber ich wollte trotzdem weiter hören. Für die etwas masochistisch veranlagten Fans elektronischer Alles-Kaputt-Mach-Musik, haha.

    #2165993  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Ich habe mir diese Woche vorgenommen, mich etwas kürzer zu fassen, den Scheiß liest doch niemand zu Ende und so. Ob und wie gut mir das gelungen ist, kann man weiter unten nachlesen:

    Sunn O)))

    …sind ja eigentlich eine Band, deren Konzept die Reduktion, die Konzentration, das Abnagen und Minimieren ist. Was kommt nun raus, wenn sie ihrer Essenz, diesem Produkt von kompromisslosem Zusammenstreichen etwas Neues hinzufügen (wie sie es ja auch teilweise auf „White 1“ und der Zusammenarbeit mit Boris gemacht haben) – wird der Sound dann nicht verwässert, verliert das Projekt dann nicht an Reiz, an Faszination? Was im Falle von „Monoliths & Dimensions“ rausgekommen ist, ist für mich das Beste, was Sunn O))) jemals veröffentlicht haben.

    „Aghartha“ fängt dabei doch mit einem grimmigen Aufdröhnen der Gitarre an, das für Sunn O))) eigentlich typisch ist, unfassbar verdichtet, formlos auf dem ersten Blick. Man kann den Moment, an dem das geschieht, nicht unbedingt bestimmen, es ist ein fließender und selbstverständlicher Prozess, doch irgendwann wandelt sich die Umgebung, man wähnt sich auf einer Streckbank. In den Momenten, in denen Sunn O)) mal etwas nachlassen, wird man sich der immensen Spannung bewusst, man spürt das Knacken der Gelenke, die reißenden Schmerzen. So ab der Mitte wandelt sich das Stück nochmal; immer mehr Geräusche schleichen sich von allen Seiten an, ein melodiefremdes Kratzen Tausender von Geigen, arhythmisches Trommeln, mittendrin immer noch Attila Csihar, der ganz nah am Ohr des Hörers spricht, mit seinem typischen groben Akzent. Pure Reizüberflutung, erst mit dem Einsetzen des Horns traut man sich, die Augen wieder zu öffnen. In diesen an Intensität kaum zu übertreffenden Minuten wird eigentlich deutlich, was Sunn O))) auch schon auf den früheren Alben, bloß mit anderen Mitteln und einer Herangehensweise von einer etwas anderen Seite, machten; hochpräzise Kammermusik, quasi eine Versinnbildlichung des Albumcovers. Ein schwarzes Loch aus der Ferne betrachtet, mittendrin aber ein feinnuanciertes Werk abertausender Pinselstriche.

    Und noch etwas, was sich auf den früheren Veröffentlichungen vielleicht schon im Ansatz erahnen ließ, jedoch nie ganz an die Oberfläche gelang, hat sich auf „Monoliths & Dimensions“ in den Vordergrund gedrängt; Licht. Schönheit. Hoffnung. Vielleicht noch nicht in „Big Church [megszentségteleníthetetlenségeskedéseitekért]“, dessen Chöre einem die Luftzufuhr abzuschneiden drohen, aber in „Alice“, gewidmet der Witwe von John Coltrane. Wenn auch der Anfang noch nicht vorausahnen lässt, was in den folgenden 16 Minuten auf den Hörer zukommt, es fühlt sich anders an als sonst, es will auch mit dem ersten Aufdröhnen der Gitarre nicht richtig nach Sunn O))) klingen. Was folgt, ist ein mühseliges Entsteigen aus dem Treibsand, der einen eigentlich schon lange verschluckt hatte, ein Greifen nach der Sonne, eine Sehnsucht nach Schwerelosigkeit – und auf dem von Bläsern und Harfen gebildeten Höhepunkt das Gefühl, seine körperliche Hülle wie einen Kokon durchbrochen zu haben und auf einer Wolke zu liegen. Das einzige der vier Stücke, das dieses Niveau nicht ganz halten kann, ist die relativ traditionelle Earth-Verbeugung „Hunting & Gathering (Cydonia)“ – doch auch dieser Gedanke bleibt einem während des Hörens im Halse stecken, ehe man ihn äußern kann.

    http://www.youtube.com/watch?v=oODgI-VLumI
    http://www.youtube.com/watch?v=zSqL9jzJHMo&feature=related

    A Place To Bury Strangers

    …spielen für mich auf „Exploding Head“ die perfekte musikalische Untermalung für ein Szenario aus Explosionen, fliegenden Gegenständen, aufgebrachten Massen und brennenden Mülltonnen. Nicht wegen etwaiger politischer Überzeugungen, nein, viel eher einfach des Moments wegen, als eine Liebeserklärung an die Schönheit von Chaos und Lärm. Die Tinnitusgefahr lauert schon nach dem ersten Song, das Blut verklebt die Augen, hinter der Wand aus Tränen sieht man vor dem grellen, neongrünen Licht eine verschwommene Silhouette flimmern. Um nochmal auf die Tinnitusgefahr zurückzukommen: Lautstärke ist die einzige große Maxime dieser größenwahnsinnig komprimierten Musik, laut und dröhnend ist alles auch dann noch, wenn im Grunde nichts mehr passiert. Wenn man wie Sänger und Gitarrist Oliver Ackermann schon Leiter einer Firma für Effektpedale ist, dann soll man doch auch zeigen können, was man aus diesen Effektpedalen rauszuholen vermag…Watchtower covern ja nun auch nicht unbedingt Teenage Jesus and the Jerks.

    An ihrer splittrigen Oberfläche sind die Songs ziemlich „Loveless“, auch „Psychocandy“ minus 60s-Süßholzgeraspel, vielleicht auch eine Kreissägenspitze Industrial und Drone. In ihrem dunklen, kalten Herzen sind sie frühe Joy Division und The Cure in ihren schwärzesten Momenten. In ihren geheimsten Wünschen, die sie in ihr Tagebuch niederschreiben, sind sie meistens perfekte Popsongs – eine Revolution, bei der ich nicht tanzen kann, ist schließlich nicht meine Revolution. „Exploding Head“ klingt dabei weniger nach einer kruden Mischung aus Clan of Xymox auf Speed und Noise als sein (na gut, mir nur teilweise bekannter, gnarr) Vorgänger, irgendwie geschlossener und standfester – abgesehen vom halt- und körperlosen, wie betäubt wirkenden Gesang, der strukturgebend fungieren soll, meistens aber so out of place wirkt wie ein Luftballon auf dem Schlachtfeld (was durchaus nicht negativ gemeint ist und auch sehr reizvoll sein kann). Ihr seht schon, meistens. Herzstück des Albums ist eine Ausnahme, der sechste Song „Ego Death“, der jeden Nanometer der Sinne mit Lärm belegt, alles, was bisher noch stand, mit einem Wimpernschlag dem Erdboden gleichmacht. Hiroshima, das ist nun DEIN Bewusstsein. Zudem ist der tiefe, atemlose Gesang von Ackermann hier so zupackend und elektrisierend sexy wie in keinem der anderen Songs – so c-c-come on

    Dass das Ganze trotz des grundsätzlich immer hohen Niveaus irgendwann ein klein wenig redundant wird, weil man sich um ein Mindestmaß an musikalischer Abwechslung nicht gekümmert hat – geschenkt. Ist aber eigentlich auch egal. Es ist laut – und darauf kommt es an.

    http://www.youtube.com/watch?v=MR5JV3qXbak
    http://www.youtube.com/watch?v=-PNUey8RiBU
    http://www.youtube.com/watch?v=A9IkivtSKLQ

    Minsk

    …veröffentlichten „The Ritual Fires Of Abandonment“ Anfang 2007 und…blah, blah, blah. Siehe Beitrag in Eddies Plattenkiste. Sollten sich die üblichen Verdächtigen dringend anhören!

    Junius

    …sind eine feine kleine Band aus Boston, die zusammen mit ähnlich gelagerten Bands wie Constants und Seneca ein noch kleineres Label zur Selbstorganisation betreibt und ausgesprochen nette und gefällige Musik macht. Auf dem selbstbetitelten Erstwerk von 2007, das ja eigentlich eine Zusammenstellung der beiden EPs „Forcing Out The Silence“ von 2004 und „Blood Is Bright“ von 2005 ist, klingt das partiell nach frühen Dredg und den leider recht wenig bekannten Khoma, hat aber eine deutlichere Post Rock-Verwurzelung. Die Kompositionen dürfen manchmal ein wenig ausschweifen, werden meistens aber recht streng wieder zu kompakten Rocksongs zurechtgestutzt, als strukturgebendes Element sollte eigentlich auch der Gesang fungieren – dieser klingt aber eigenartig brüchig, man stelle sich eine adoleszente Version von Robert Smith vor. Im weiteren Verlauf des Albums bzw. dem „Blood Is Bright“-Teil kommt dann aber dieser leicht pastorale Ton zum Tragen, der auch in manchen Momenten an Dave Gahan (und ja, andererseits immer noch Robert Smith) erinnert und somit gut zu der Ästhetik passt, die (zumindest noch hier) Alleinstellungsmerkmal der Band ist: die Nähe zum Post-Punk/New Wave. So kann man sich die eröffnende Bassline des neblig-blauen „A Word Could Kill Her“ auch hervorragend auf einem Album der Chameleons vorstellen.
    Auf dem „richtigen“ Debütalbum „The Martyrdom of a Catastrophist“ ist von solchen direkten Verweisen auf dem ersten Blick dann nichts mehr übrig. Was aber nun auf den Songs lastet, ist Pathos; noch mehr gar als auf der damit nicht eben geizenden s/t. Eben diese Mischung aus Elfenbeinturm-Ästhetik, Ernsthaftigkeit, aber auch Eindeutigkeit auf der anderen Seite, gemalt auf eine riesige Leinwand, um seine Bedeutung unübersehbar zu machen, aber eben mit grobem Pinselstrich. Dazu noch mit einem Konzept, auf das Gleiches zutrifft; „The Martyrdom of a Catastrophist“ beschäftigt sich mit dem Leben des umstrittenen russischen Katastrophisten Immanuel Velikovsky, dessen Thesen, dass zum Beispiel der menschliche Fortschritt nur durch Katastrophen fortwähre, widerlegt oder von vornherein nicht ernst genommen wurden, der an ihnen aber so überzeugt und leidenschaftlich festgehalten haben muss, wie es die Musik von Junius nahelegt. Genau wie diese These entbehrt die Musik nicht einer gewissen Faszination, ist aber oft genug ebenfalls vernunftwidrig und zum Scheitern verurteilt. Dann nämlich, wenn die Dynamik der Stücke (vor allem zu Anfang) von „Ooohooohooo“-Chören erstickt zu werden droht und „Dancing With Tears In My Eyes“ öfter hinter der Ecke hervorschaut, als einem lieb ist, dann ist einem dieses histrionische Wesen, sein lautes Klagen erschreckend egal, dann schießt man trotz des grundsätzlichen Wohlklangs der Songs entweder knapp daneben oder meilenweit übers Ziel hinaus.

    Das klingt jetzt alles abwertender und mehr nach Zeitverschwendung, als mir lieb ist und ich eigentlich beabsichtigt hatte, denn es gibt durchaus nicht wenige Momente, in denen diese Musik funktioniert. Dann entwickelt sie eine kristallene Klarheit, dann schälen sich wahre Hymnen aus dieser schieren Ansammlung von Ballast. So geschehen vor allem in der von den beiden Interludes „(turning to the spirits of the hours…)“ und „(…he fell before her)“ begrenzten Albummitte von TMOAC und „From The Isle of the Blessed“ von der s/t. Man schreit, man vergisst, man reißt sich los, rennt, um den Wind in seinem Gesicht zu spüren. Man atmet so tief und gierig ein, als ob man die ganze sternenklare Nacht in sich aufnehmen wollte, man spürt das Hämmern seines Herzens. Man springt von der Klippe in das Rauschen der Brandung. Der übermütige, traurig-euphorische Sturm und Drang-(Post-)Rock berstet vor purer Emotion, das ist Musik für leidenschaftliche Eskapisten, eine Glorifizierung des freien Falls mit Ausblendung des tödlichen Aufpralls. Wer da von Kitsch, Überambition und Melodramatik spricht, hat es genau erfasst und überhaupt nichts verstanden.

    http://www.youtube.com/watch?v=i3ACTY5i8k8
    http://www.youtube.com/watch?v=xMaEoNo3h9U
    http://www.youtube.com/watch?v=mhkDBIgTO8E

    Von Devil Doll

    …liefen diese Woche alle Alben einmal hintereinander. Püh. Sollte der höchst unwahrscheinliche Fall eintreffen, dass ich während des Schreibprozesses nicht draufgehe, gibt es in Form eines Bandthreads vielleicht demnächst wieder Buchstabensuppe fürs Volk (auch wenn mich die überwältigende Resonanz auf meinen The God Machine-Thread doch leicht demotiviert hat ).

    http://www.youtube.com/watch?v=mjj744cWdE4
    http://www.youtube.com/watch?v=67Am-MfYsYU&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=208_yZwANK8&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=wB1CByZxw8w

    #2165995  | PERMALINK

    Axe To Fall

    Registriert seit: 18.10.2009

    Beiträge: 9,142

    Weil ich kommende Woche nur sehr wenig Zeit habe meine Liste gleich mal in ausführlicherer Form:

    Coheed And Cambria – Year Of The Black Rainbow

    Der Nachfolger zum Meisterwerk „No World For Tomorrow“. Hat es deswegen erstmal schwer vorallem da die Platte als das bisher Progressivste der Band durchgeht. Aber das Songmaterial ist durchweg hochklassig und besticht auch mal mit einer Gänsehautballade wie „Far“. Ansonsten können vorallem Fans der Vorgängers zurgeifen. Auch wenn der etwas mehr Schmackes hatte. Nahe am Meisterwerk.
    9,5/10

    Ondskapt – Arisen From The Ashes

    War nach den Loborgie von Hellcommander sehr gespannt. Die Platte war auch definitiv kein Fehlkauf aber auch kein Kracher. Halt guter bis starker Black Metal der agressiven Art. Aber wie ich finde – ohne Akzente.
    7/10

    The Unwinding Hours – s/t


    Auch hier wieder große Erwartungshaltung. Schließlich handelt es sich hier um den Teilnachfolger von Aerogramme. Und die Erwartunge wurden locker erfüllt. Fließend, ruhig und voller magischer Momente. Einfach toll.
    8,5/10

    Bratze – Korrektur Nach Unten & Die Notwendigkeit Einer Übersetzung


    Endlich wieder eine Kombo die elektronische Musik richtig macht. Und dazu verdammt gute deutsche Texte. Sehr fein und mit leichtem 80ziger Flair.
    8/10

    Mouth Of The Architect – Quietly

    Tolle Band, tolles Album, tolles Cover, tolle Songs, tolle Melodien,…Für jeden Isis Fan Pflicht! Wunderschöner Postcore/Sludge. Einfach klasse.
    9/10

    The Angelic Process – Weighing Souls With Sand

    Manchmal muss man auch mal Glück haben. Anbetungswürdiges Stück Musik. Wall Of Sound. Toll.
    10/10

    The Ocean – Heliocentric

    Heißer Album-des-Jahres-Kandidat. Der Sängerwechsel offenbahrt völlig neue Facetten der Band, die Musik ist einfach schön. Kann aber nicht ganz mit dem Übergottmegaultraperfektionsalbum „Precambrian“ mithalten. Freu mich auf das zweite Album!
    10/10

    Ansonsten noch:
    Cathedral – The Guessing Game

    10/10

    Triptykon – Eparistera Daimones

    9,5/10

    Dark Fortress – Ylem

    9,5/10

    Negura Bunget – Virstele Pamintului

    9/10 (hört sich zurzeit leider etwas aus)

    --

    Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“
    #2165997  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Axe To FallAnsonsten noch:

    10/10

    9,5/10

    9,5/10

    9/10 (hört sich zurzeit leider etwas aus)

    Sieht da noch jemand außer mir nichts?

    #2165999  | PERMALINK

    Big Exit

    Registriert seit: 06.08.2009

    Beiträge: 1,751

    palezSieht da noch jemand außer mir nichts?

    nein Ich sehe auch nichts 😉

    #2166001  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Axe To Fall
    The Angelic Process – Weighing Souls With Sand

    Manchmal muss man auch mal Glück haben. Anbetungswürdiges Stück Musik. Wall Of Sound. Toll.
    10/10

    Dafür möcht ich dich am liebsten hassen 😉

    #2166003  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    TizDafür möcht ich dich am liebsten hassen 😉

    Was hindert dich daran? :haha:

    #2166005  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Big Exitnein Ich sehe auch nichts 😉

    Ebenso

    --

    #2166007  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    palezWas hindert dich daran? :haha:

    Der Fakt, dass er leider einen recht guten Musikgeschmack hat 😆

    #2166009  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Negură Bunget – Virstele Pamintului (7/10)
    Avantasia – The Wicked Symphony (8/10)
    Avantasia – Angel Of Babylon (8/10)
    Scorpions – Sting In The Tail (7,5/10)
    Nehemah – Shadows From The Past… (7/10)
    Mephistopheles – Landscape Symphonies (7/10)
    SuidAkrA – Emprise To Avalon (7/10)
    Belshazzar – Belshazzar (9/10)
    Sepultura – Roots (7/10)
    Deathspell Omega – Chaining The Katechon
    Deathspell Omega – Mass Graves Aesthetics
    Ephel Duath – The Painter’s Palette (9/10)
    Simple Existenz – Das Leben Vor Dem Tod (8/10)
    Freitod – Nebel Der Erinnerungen (8,5/10)
    Ondskapt – Arisen From The Ashes (10/10)
    Burzum – Belus (9,5/10)
    Triptykon – Eparistera Daimones (9,5/10)
    Slavery – Lost Reality (8,5/10)

    #2166011  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Hellcommander
    Belshazzar – Belshazzar (9/10)
    Slavery – Lost Reality (8,5/10)

    bitte 🙂

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #2166013  | PERMALINK

    Anna.

    Registriert seit: 31.12.2004

    Beiträge: 10,446

    Vergangene Woche lief bei mir:

    The Faceless – Akeldama (Death Metal)

    A Chinese Restaurant – My Dearest I Cannot Speak (Emocore/Pop-Punk)

    Slipknot – Iowa (Alternative Metal)

    The Agony Scene – The Darkest Red (Metalcore)

    The Agony Scene – The Agony Scene (Metalcore)

    The Agony Scene – Get Damned (Metalcore)

    Machinemade God – The Infinity Complex (Metalcore)

    Haste The Day – Burning Brigdes (Post-Hardcore)

    Cholera – The Answer To Infection (Deathcore)

    Parkway Drive – Killing With A Smile (Metalcore)

    Molotov Solution – The Harbinger (Deathcore)

    War From A Harlots Mouth & Molotov Solution – Split CD (Deathcore/Hardcore)

    #2166015  | PERMALINK

    Hagadogu

    Registriert seit: 10.11.2008

    Beiträge: 698

    GoresoakedWas machen die für ne Mucke?

    Technischen Deathcore

    --

    #2166017  | PERMALINK

    The Adversary

    Registriert seit: 09.11.2006

    Beiträge: 33,605

    Hail of Bullets-…Of frost and war
    Blacklodge-Solarkult
    Hell Militia-Cannonisation of the foul spirit
    Proclamation-Execration of cruel bestiality
    Enslaved-Mardraum: Beyond the within
    Ondskapt-Arisen from the ashes
    Cathedral-The garden of unearthly delights
    Beherit-The Oath of black blood
    Trouble-Psalm 9
    Bathory-Hammerheart
    Bathory-Twilight of the Gods
    Archgoat- The light-devouring Darkness
    Angelcorpse-Of Lucifer and lightning
    Mercyful Fate-Melissa
    Running Wild-Death or glory
    Fates Warning-Awaken the guardian
    Pentagram-Day of Reckoning
    The devil’s Blood-Come, Reap
    Drautran-Throne of the depths
    Demolition Hammer-Tortured Existence

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