LaTeX-Programmierung

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  • #98855  | PERMALINK

    bambi

    Registriert seit: 18.09.2008

    Beiträge: 2,733

    Halli Hallo,
    habe mir ein kleines Mammutprojekt aufgebrummt und möchte mich als Programmier-Laie in LaTeX einarbeiten.
    Soll für Berichte, Protokolle und Gutachten verwendet werden.
    Mit halben Auge habe ich hier gelesen, dass 1-2 Leute sich damit auskennen.

    Ich werf ein paar gezielte Fragen in den Raum, die durch bisherige Anleitungen und Youtube-Videos nicht abgdeckt werden:

    – Wie kann ich gezielt einstellen, dass fehlende Packages installiert werden?
    Kann er die sich irgendwie automatisch aus dem Netz holen?

    – Die Basics verstehe ich schon, aber wieso muckelt er rum, wenn ich für das Einfügen/Erlauben von Umlauten usepackage[latin1]{inputenc} anstatt usepackage[utf8]{inputenc} benutze?

    – Wie kann ich Tabellen erstellen und ordentlich nach meinem Gustus positionieren?

    – Wie kann ich eigene Bilder ins Dokument einfügen, die auf meinem Rechner sind?

    Ich probier mich jetzt erstmal an einem Inhaltsverzeichnis, vllt klappt das ja so ^^

    Dank ist jedem Ratgeber gewiss.:)

    --

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    #6987139  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    Ad Packages: Welches OS verwendest du? Bei Debianähnlichen systemen tut das ein „apt-get install texlive-full“, und bei windows installiert mixtex eigentlich die packages automatisch nach, wenn sie gebraucht werden. du musst sie halt nur einbinden mit \usepackage{blah}. Welches package geht denn bei dir nicht?

    Für Tabellen gibt es viele möglichkeiten. Liest du hier:
    https://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Tables

    „Bilder einfügen“ geht prinzipiell mit
    \includegraphics {filename}, jedoch solltest du dir, wenn du die auch beschriften und positionieren willst, das float-environment ansehen.
    hier ist es auch gnaz gut erklärt:
    https://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Importing_Graphics

    #6987141  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    bambiHalli Hallo,
    habe mir ein kleines Mammutprojekt aufgebrummt und möchte mich als Programmier-Laie in LaTeX einarbeiten.

    Ein Leidensgenosse! 😉

    – Wie kann ich Tabellen erstellen und ordentlich nach meinem Gustus positionieren?

    Tabellen halt in einer tabular-Umgebung
    \begin{tabular}{Ausrichtung der einzelnen Spalten (l,c,r)}
    A1 & B1 & C1 \\
    A2 & B2 & C2 \\
    \end{tabular}

    Standardmäßig sind die Zellen zentriert und in ihrer Breite an den innenliegenden Text angepasst.
    horizontale Trennlinien \hline bzw. \cline{Anfangsspalte-Endspalte}
    vertikale Trennlinien werden in der Ausrichtungsdefinition geschrieben z.B. {||c|c|r||} und gelten dann natürlich auch über die gesamte Tabelle.
    feste Spaltenbreite p{Breite}

    Probleme sind jetzt, dass 1. langer Text innerhalb einer Zelle nicht umgebrochen wird (auch wenn man eine feste Spaltenbreite definiert hat) und die Tabelle ggf. überragt; und 2. dass man bei definierter Spaltenbreite keine Ausrichtung abseits des Standards festlegen kann. Da muss man sich dann mit Zusammenfügen von Zellen ohne Trennlinie und Befehlen zum Textversatz (\hspace{}, \quad etc.) oder Boxen was hinwurschteln.
    Umständlich ist außerdem, dass eine evtl. Textformatierung für jede Zelle neu gesetzt werden muss.

    Ausrichtung der gesamten Tabelle entweder mit Umgebungen (center, flushleft etc.) oder indem man die ganze Tabelle wieder in eine Box packt, die man quais beliebig positionieren kann. Vor allem mit den Boxen muss man ein bisschen rumspielen, gefühlt folgt das Ergebnis mMn. keinen so richtigen Regeln :8)

    Zusammenfügen von Zellen: Prinzipiell läuft das mit \multirow{Anzahl}{Ausrichtung}{Inhalt} bzw. äquivalent \multicolumn{}{}{} (es muss das Paket multirow eingebunden werden). Mit einem * statt {Ausrichtung} in multirow wird der Spass automatisch vertikal zentriert. Ansonsten für die Textpositionierung auch wieder mit Boxen arbeiten.

    Ich bin mir grad nicht sicher, ob ich das jetzt alles so richtig aus dem Kopf hingeschrieben habe, deswegen schmeiß ich zur Verdeutlichung einfach mal den Code einer Tabelle ein, die wir nachbauen sollten. Da sollte so ziemlich alles demonstriert worden sein.
    https://groupware.tu-braunschweig.de/Session/154607-2Lw2DDsuEYBlSGXeGuEe-hidwjxv/MIME/Sent%20Items/246-02-B/Unbenannt.png
    [SPOILER]
    \documentclass[a4paper,12pt]{scrartcl}
    \usepackage[utf8]{inputenc}
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage[ngerman]{babel}
    \usepackage{tabularx}
    \usepackage{multirow}
    \begin{document}

    \begin{center}
    \begin{tabular}{||c|c|c|c|c||}
    \hline
    \hline
    \bfseries Expositions- & \bfseries Stahlbeton & \bfseries Vorspannung & \multicolumn{2}{|c||}{\bfseries Vorspannung mit} \\
    \bfseries klasse & \bfseries und & \bfseries mit & \multicolumn{2}{|c||}{\bfseries sofortigem Verbund} \\
    \ & \bfseries Vorspannung & \bfseries nachträglichem & \multicolumn{2}{|c||}{\mbox{}} \\
    \ & \bfseries ohne Verbund & \bfseries Verbund & \multicolumn{2}{|c||}{\mbox{}} \\
    \cline{2-5}
    \ & \multicolumn{4}{c||}{\bfseries mit Einwirkungskombination} \\
    \cline{2-5}
    \ & \bfseries quasi-ständig & \bfseries häufig & \bfseries häufig & \bfseries selten \\
    \hline
    \hline
    \multicolumn{1}{||l|}{X0, XC1} & 0,4 $^a$ & 0,2 & 0,2 & \multirow{2}*{—}\\
    \cline{1-4}
    \multicolumn{1}{||l|}{XC2-XC4} & 0,3 & 0,2 $^{b,c}$ & 0,2 $^b$ & \\
    \cline{1-1} \cline{4-5}
    \multicolumn{1}{||l|}{XS1-XS3} & & & Dekom- & 0,2 \\
    \multicolumn{1}{||l|}{XD1, XD2,} & & & pression & \\
    \multicolumn{1}{||l|}{XD3 $^d$} & & & & \\
    \hline
    \multicolumn{5}{||l||}{
    \begin{tabular}{rl}
    \scriptsize Anmerkungen: & \\
    $^a$ &\scriptsize \parbox[t]{11cm}{
    Bei den Expositionsklassen X0 und XC1 hat die Rissbreite keinen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit und dieser Grenzwert wird i. Allg. zur Wahrung eines akzeptablen Erscheinungsbildes gesetzt. Fehlen entsprechende Anforderungen, darf dieser Grenzwert erhöht werden.\\
    }\\
    $^b$ &\scriptsize \parbox[t]{11cm}{
    Zusätzlich ist der Nachweis der Dekompression unter der quasi-ständigen Einwirkung zu führen.\\
    }\\
    $^c$ &\scriptsize \parbox[t]{11cm}{
    Wenn der Korrosionsschutz anderweitig sichergestellt wird (Hinweise hierzu in den Zulassungen der Spannverfahren), darf der Dekompressionsnachweis entfallen.\\
    }\\
    $^d$ &\scriptsize Beachte 7.3.1\,(7).\\
    \end{tabular}
    } \\
    \hline \hline
    \end{tabular}
    \end{center}
    \qquad \itshape DIN EN 1992-1-1, Tabelle NA.7.1 \upshape

    \end{document}

    Ansonsten kann ich empfehlen, falls es sowas gibt, einen Kurs an der Uni zu besuchen. Möglichst natürlich einen, der nicht nur reinen Vorlesungsbetrieb macht, sondern auch Rechnerübungen oder Hausaufgaben mit Möglichkeiten, einen Hiwi im Rechnerpool zu fragen.
    Gerade als Programmierlaie habe ich zumindest die Erfahrung gemacht, dass man zwar im Selbststudium mit Internetsuche und Kopieren der Befehle den Spass einigermaßen hinkriegt, aber je nachdem, um welche Befehle es geht, braucht man da schon einiges an Hintergrundwissen zur Programmlogik, die man als Programmierlaie natürlich nicht hat und wo man mit geduldiger menschlicher Erklärung + sofort Ausprobieren einiges mehr mitnimmt. Bei dem Tabellenlayout hat sich ja z.B. schon gezeigt, dass man da mit „Excel-Logik“ nicht so weit kommt und spätestens bei Saveboxen und Makros mit (optionalen) Argumenten hat mich meine gottgegebene Verfahrens- und Denkweise vollkommen verlassen :haha:

    #6987143  | PERMALINK

    bambi

    Registriert seit: 18.09.2008

    Beiträge: 2,733

    Vielen Vielen Dank an euch beiden; das ist schön zu wissen, dass ich hier nicht alleine leide x)
    Hab das mit den Packages jetzt so hinbekommen, dass er fehlende Sachen automatisch aus dem Netz installiert.
    Hab jetzt einige Stunden/ Tage investiert und komme einigermaßen klar.
    Ich kriege Bilder, Literaturverzeichnisse ( JabRef), und Formatierungen einigermaßen hin.

    Momentan steigt meine Lernkurve nur dadurch, dass ich mir wildfremde Codes aus dem Netz hole und schau, was damit passiert 😀
    Ich tüftel weiter und meld mich bald wieder.
    Hier mein erstes Kunstwerk.

    \documentclass[a4paper,10pt]{article} \usepackage{ngerman} \usepackage{fancyhdr}
    \usepackage{graphicx} \usepackage{color} \definecolor{myColor}{rgb}{0.9,0.9,0.9} \usepackage[round]{natbib} \usepackage[utf8]{inputenc} \usepackage[left=3.5cm,right=2.5cm,top=1.5cm,bottom=1.5cm,includeheadfoot]{geometry} \bibliographystyle{unsrt}
    \title{Projektarbeit\\Entwicklung von Brausetabletten} \author{bambi und Kollegen} \date{21.12.2014}
    \begin{document}
    \maketitle \begin{abstract} Eine kurze Zusammenfassung von unserer Arbeit… \end{abstract} \newpage
    \tableofcontents \newpage \bibliographystyle{unsrt}

    \newpage \pagenumbering{arabic} \section{Einleitung} \section{Problemstellung} \section{Stand der Kenntnis} \section{Material und Methoden} \section{Durchführung und Ergebnisse} \section{Diskussion} \section{Abstract} \section{Ausblick} \section{Literatur} \section{Selbstständigkeitserklärung} \section{Anlagen} \newpage \bibliography{Literatur} \listoffigures \end{document}

    --

    Axt oder Schwert, welche Waffe ist die Eure?" "Ich werfe eine ganz elegante Rosskastanie, wenn Ihr es wissen wollt
    #6987145  | PERMALINK

    andysocial

    Registriert seit: 18.03.2006

    Beiträge: 7,603

    wenn du latex mal draufhast (und es geht eigentlich wirklich schnell) dann wirst du irgendwann alles darin schreiben. es ist dann wahnsinnig bequem (bis auf tabellen, die sind einfach beschissen), das resultat ist professionell und in der wissenschaft einfach unerlässlich.

    #6987147  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    andysocialwenn du latex mal draufhast (und es geht eigentlich wirklich schnell) dann wirst du irgendwann alles darin schreiben. es ist dann wahnsinnig bequem (bis auf tabellen, die sind einfach beschissen), das resultat ist professionell und in der wissenschaft einfach unerlässlich.

    muss ich zustimmen. Es frustriert mich zwar manchmal auch ein wenig, aber man kommt fast nicht drum herum.
    Besonders praktisch fand ich bisher, dass viele Leute gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können: https://de.sharelatex.com/

    #6987149  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    Nicht zuletzt: Papers, die nicht mit Tex geschrieben sind, lesen aus diesem grund viele leute normalerweise gar nicht. Einfach, weil man sich denkt „naja, wenn es nichtmal in tex geshrieben ist, kann es ja nicht wichtig sein…“. Ich habe mich selbst jedenfalls schon oft dabei ertappt, und auch bei bekannten herumgefragt, diesbezüglich.

    #6987151  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    abrakadabraNicht zuletzt: Papers, die nicht mit Tex geschrieben sind, lesen aus diesem grund viele leute normalerweise gar nicht. Einfach, weil man sich denkt „naja, wenn es nichtmal in tex geshrieben ist, kann es ja nicht wichtig sein…“. Ich habe mich selbst jedenfalls schon oft dabei ertappt, und auch bei bekannten herumgefragt, diesbezüglich.

    versteh ich nicht ganz. Woran willst du das erkennen?
    Ich kann nur von den Geowissenschaften reden und da sehen eh alle Publikationen (innerhalb eines Papers) gleich aus.

    #6987153  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    Woran man es schonmal in den meisten Fällen sofort erkennt, ist die Schriftart (Computer Modern), die Standardmäßig verwendet wird – Aber auch an sachen wie dem sehr guten Blocksatz, die Nummerierungsstandards etc. kann man recht schnell erkennen, wie ein Dokument geschrieben wurde. Außerdem ist das Kerning bei Formeln nicht so grauslich wie bei Word und co.

    #6987155  | PERMALINK

    Roy Black Metal

    Registriert seit: 12.03.2004

    Beiträge: 5,065

    Ich hab eine Diplomarbeit und eine Masterarbeit mit Word überlebt. Und meine Korrektoren auch. Nächte des Zitatesuchens und Fußnotenabgleichens liegen hinter mir.
    Nun wage ich mich an das Abenteuer LaTeX. Oder soll ich die Band-Schreibmaschine nehmen?
    De facto: Ich hab keine Ahung von Programmierereien. Wieviel Zeit darf ich in meinen Arbeitsplan einrechnen, um mit LaTEx klarzukommen? Erfahrungswerte?

    --

    Oberste moralische Instanz des Forums. Kaiser von Europa und Imperator des Forums. Unterwerft euch, hopp hopp!
    UlverRoy hat recht, alle Anderen keine Ahnung.
    #6987157  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    Latex ist keine Programmiersprache. Naja, eigentlich nicht. Es gibt irgendwelche packages, die das ganze dann theoretisch turing-vollständig machen, aber das ist egal.
    (La)tex ist eine Formale Sprache, mit der du beschriebst, wie dein dokument aussehen soll – und GANZ GENAU SO wird es dann auch kompiliert.
    Um damit klarzukommen, brauchst du nicht viel zeit. Ich habe meine Maturaarbeit (meine „Abi“arbeit) in mathe damals mit Latex geschrieben, und konnte nach einem halben tag oder so damit anfangen. Man wird immer besser darin, bestimmte sachen zu machen, aber grundsätzlich dauert es nicht lange.

    #6987159  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    abrakadabraWoran man es schonmal in den meisten Fällen sofort erkennt, ist die Schriftart (Computer Modern), die Standardmäßig verwendet wird – Aber auch an sachen wie dem sehr guten Blocksatz, die Nummerierungsstandards etc. kann man recht schnell erkennen, wie ein Dokument geschrieben wurde. Außerdem ist das Kerning bei Formeln nicht so grauslich wie bei Word und co.

    mir leuchtet schon ein, woran man ein Latex-Dokument erkennen kann. Aber in der finalen Veröffentlichung wird doch ohnehin das Layout des Journals oder Buchs übernommen. Oder von welchen Papers redest du hier?

    #6987161  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    #6987163  | PERMALINK

    bambi

    Registriert seit: 18.09.2008

    Beiträge: 2,733

    Hui, mir war garnicht bewusst, dass es solch eine Relevanz hat.
    Hab den Tip nur beiläufig von meiner Dekanin bekommen und will es jetzt für die anstehende Masterarbeit durchziehen.

    Ich freu mich gerade, da ich entdeckt habe, dass es schon fertige Bibtex-Keys für die jeweilige Fachliteratur gibt im Internet….Herrlich <3
    Benutze Jabref....gibts da sonst noch lohnenswerte Alternativen oder ist das egal?

    --

    Axt oder Schwert, welche Waffe ist die Eure?" "Ich werfe eine ganz elegante Rosskastanie, wenn Ihr es wissen wollt
    #6987165  | PERMALINK

    Metalhead 666

    Registriert seit: 03.03.2008

    Beiträge: 1,821

    Kollegen von mir schwören auf „Mendeley“. Ich selbst benutze aber JabRef, weils einfach funktioniert ^^

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