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Nightpoet
Zu Spielberg muss man sagen das man seine Filme wie Schindler`s Liste, Saving Privat Ryan oder z.B. auch den Sklavenfilm Amistad durchaus mit Vorsicht genießen muss.
Selbstverständlich sind alle Hervorragend gemacht, doch neigt es wirklich gerne zur Geschichtsverfälschung um seine Filme besser dastehen zu lassen.
So hat Schindler zwar die Juden gerettet, aber so eigennützig wie er im Film dargestellt wird war er nicht.
Vielmehr war und ist Schindler durchaus Umstritten und das fehlt mir an diesem Film, die Figur bekommt keine Ecken und Kannten.
Auch in Saving Privat Ryan findet man keine Ecken und Kannten, weil dort wird eine schlichte Schwarzweißzeichnung vollzogen.
Alle Deutschen Soldaten sind Böse und Hinterlistig und alle Amerikaner sind gut und aufrecht.
So was sollte eigentlich in einem Antikriegesfilm nicht vorkommen, da solch ein Film durchaus Kritisch mit dem Thema umgehen sollte.
Doch Spielberg hat leider eine sehr eingeschränkte Sicht was den 2.Weltkrieg anbelangt, was auch dran liegen könnte das er als Jude selber davon betroffen ist.
Hm, also in James Ryan fand ich die Schwarzweiß-Zeichnung nicht so schlimm, weil dort auch Allierte als Täter gezeigt wurden, die seelische Grausamkeit gegenüber den Deutschen anwenden und sie teils auch hinrichten wollen. Auch über interne Probleme bei den Amerikanern gibt es vielerlei Anspielungen (die leckeren Sandwiches für die Generäle, während die Mannschaften als Kanonenfutter enden z.B.).
Letztlich kann man Spielbergs „ernsthafte“ Filme nicht 100%ig vom Popcornkino abgrenzen. Das hat aber auch den Vorteil, dass historisch unbewanderte oder desinteressierte Menschen mit diesen Themen über Spielbergs Filme erstmal einen „leichten“ Kontakt bekommen, den sie dann intensivieren können. Dass sopllte man Spielberg glaubeich zu Gute halten.
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dies irae dies illa solvet saeclum in favilla