Re: Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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Anonym
Inaktiv

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Mal die ersten fünf Songs im Review, der Rest wird später à zwei Fünferportionen nachgeliefert. (Ja ich editiere es hier rein Sir.^^)

Spezielle Musik erfordert eine spezielle Bewertung. Der 1. Teil.

Zur Einleitung möge man beachten: Ich kannte vorher keinen einzigen Künstler/Band auch nur vom Hörensagen, daher verzeiht mir die allfällige Ignoranz und nicht allzu objektive Bewertung. 😉

Radere – I’ll Make You Quiet

Es beginnt mit irgendwelchen elektronischen Tönen, die mich ihn ihrer hypnotischen Art in einem schwach beleuchteten Ozean treiben lassen, während ich einigen Luftblasen zugucke, die in Zeitlupe nach oben blubbern. Fragt mich nicht wie ich darauf komme, aber diese dämliche Bild wird in mir so ausgelöst. Ab 3:40 gesellt sich ein Knistern und Rauschen hinzu, welches die vorherigen Töne langsam verdrängt und sich ab 4:40 langsam zur Kaffeemaschine der Apokalypse entwickelt, und bei ca. 8:00 den Höhepunkt erreicht , ehe bei 9.00 wie die Anfangstöne das Ruder übernehmen und der eben mit Gewalt generierte Kaffee langsam abkühlt.

Man muss sich schon weit ab der Gefilde „normaler“ Musik befinden um dem hier etwas abzugewinnen, allerdings finde ich diese Art der Musik recht entspannend, ideal um sich vom Alltag abzulenken und einfach mal zu vergessen, während man sein lästiges, sich permanent meldendes Gehirn auf Reisen schickt.

Interessant, aber nichts wonach ich jetzt gesucht hätte.
5/10

Nadja – The Bungled And The Botched

Das Verbockte und Verpfuschte? Und dann auch noch über 23-24 Minuten lang? Praise the Lord…

Sehr düstere, tiefe Klänge erzeugt von einer tiefer gestimmten Kaffeemaschine, läuten den Beginn des Songs ein, dazu gesellt sich eine Bassgitarre und ein gedämpft klingendes, zurückhaltendes Schlagzeug. Und so geht es dann weiter mit elektronischen Melodiebögen, (ich nenn dass mal so) einer sich immer wiederholenden Bassspur und einigen zwischendurch ein-und aussetzenden Drums. Und so es geht weiter…Und weiter…

Dann ab 13:00 als man schon denkt die Musiker möchten niemals aufhören an ihrer erzeugten Atmosphäre zu schwelgen, verändert sich endlich etwas. Die Kaffemaschine setzt aus, eine Gitarre(?) gibt einige Töne von sich während elektronische Töne weiterhin sehr entspannt mitwirken. Bei 16:35 kommen Samples von Tieren und einige merkwürdig gesprochene Parts hinzu und die Gitarre verschwindet bei 20:00. Zu meiner grossen Freude kommt jetzt wieder ein Schwirren hinzu. Ich benötige den Kaffee jetzt wirklich um wieder zurückzukehren.

Wieder ein atmosphärischer, sehr beruhigender Song wie der Letzte, wem es gefällt, dem werden die 23 Minuten wie Nichts vorkommen, die anderen werden ihn verpennen… Und mich persönlich macht diese ruhige, atmosphärische Art langsam aggressiv…

Aufgrund der irgendwie intensiveren Atmosphäre:
6/10

N(23) – Baukum

Ich fange an zu bangen, dass der gesamte Sampler so sein wird. Wieder ein Beginn mit Klängen, die zu einem unkommentierten Dokumentarfilm über irgendwelche Korallenriffe mit bunten Fischen im blauen Meer passen würden, wieder die Atmosphäre wie bereits vorher beschrieben. Erwähnenswert ist hier aber die stark verzerrte Gitarre die ca. ab der 9. Minute einsetzt und dem ganzen eine etwas aggressive Grundnote versetzt. Passt zur Stimmung und rettet vor dem totalen Verriss. Wobei… war die Kaffemaschine aus dem ersten Song auch eine gefolterte Gitarre? Oder gar ein Wasserkocher?

Naja…
4/10

Talvihorros – Let There Be Light

Der Titel passt. Ich suche Licht, will heissen Hilfe, Erlösung, Rettung aus diesem Tümpel der musikalischen Absonderlichkeit. Oder zumindest Verständnis dafür!

Dunkler, düsterer Beginn wie erwartet, stark verzerrte Gitarren und… Ausserirdische die sich in einer merkwürdigen Sprache unterhalten. Der Song ist von Anfang an gitarrenlastiger und dass gefällt, besonders der interessante Teil bei 4:00, schwer zu beschrieben hört sonst mal selber rein. Bei 5:30 kommt ein weiteres experimentelles Klangelement dazu; mahlen die Ausserirdischen jetzt Eiswürfel? An was für einem Gerät schraubt man herum um solche Geräusche zu erzeugen? Und ehe ich diesen Gedanken fertig gesponnen habe werde ich bei 7:20 durch Streichinstrumente überrascht. Fürwahr nun folgt der aus meiner Sicht beste Teil des bisher gehörten Samplers und dass ich beim Rauschen bei 10:00 an die Ausserirdischen denken muss, welche die gemahlenen Eiswürfel in den Wasserkocher kippen tut sein übriges.

Gut!
8/10

Mamiffer/Pyramids – Tichá Noc

Nun wird’s krank.:shock: Ganz ruhig beginnt der Song und nach einigen technischen Störungen dringt Gesang an unser Ohr, begleitet von einem Geräusch das einer unaufhaltsam hernieder donnernden Lawine gleicht. Der Sänger bekommt einen Anfall und klingt nun als bräuchte er dringend einen Exorzisten, ehe er von der Lawine erfasst wird und wir nur Rauschen durch sein Mikrofon vernehmen, gefolgt von Regen und einem Radio welches den Sender verloren hat.

Ab 4:20 grenzt es nun an akustische Folter, das ist garantiert ein von Dämonen befallener Wasserkocher der bei 5:44 auch noch mit einer Frauenstimme einen Beschwörungsgesang beginnt… Dazu Radios ohne Sender… Ich habe Angst… Frauengesang und Wasserkocher führend ihre Symbiose auch noch bis zu Ende aus. Besonders grausam ist 8:40…*winsel*

Ich verstehe diese Musik nicht und will sie nicht verstehen… Gnade! :haha:
2/10

Weiter mit diesem Sampler. Ich habe Angst.
A Whisper In The Noise – All My

Sanfte Klavier/Keyboard-Klänge, beruhigender Gesang, später noch Streicher und vorbei ist es auch schon wieder. Nach dem Teilweise doch eher abschreckenden letzten Teil des Sampler beginnt es nun ruhig und entspannt. Nett und angenehmer als bisher gehörtes, in Songlänge schön aber auf Album Länge würde mich diese Art von Musik wohl langweilen. (Verzeih mir Nik :D)

6/10

Scott Kelly – Within It Blood
Wer auch immer der Typ ist, man verzeihe mir meine blasphemische Unwissenheit, beginnt den Song mit akustischen Gitarren und singt mit angenehmer Stimme und lässt zwischendurch dieses für diesen Sampler typische Rauschen einfliessen. Hier wird allerdings nicht mit dem Wasserkocher experimentiert und auf mühsame Quietsch-Klang-Trommelfell-Folter-Elemente wird gänzlich verzichtet. Danke. Ebenfalls ein angenehmes Stück welches für mich eine nette Atmosphäre entwickelt, Fans dieses Genres(fragt mich nicht was es ist) werden dem Scott wohl hulden. Eine Bewertung fällt mir wie immer schwer, da ich mich mit dieser Musik eigentlich so gut wie gar nie beschäftige. Allerdings hat der Song etwas, was mir gefällt und schwer zu beschrieben ist, daher:

7/10

Bee And Flower – It’s The Rain
Dieser Name der Musiker gefällt mir ja schon eher weniger, es klingt zu wenig nach Krieg…^^ Aber hören wir und das erst mal an.
Allgemeines Instrumenten-Ding-Dung, Frauengesang, dazu noch ein wenig Backgroundsängerinnen-“aaahhh, aaaaah“ und gut ist. Es klingt für mich so wie der Name der Band es suggeriert. Fröhlich, fliesst bei mir aber durch die Regentonne in die Untiefen der Kanalisation.

verzicht/10

The Album Leaf – Under The Night
Es ist nicht schwer herauszufinden ob einem die Musik gefällt oder nicht, viel schwerer jedoch zu formulieren warum sie es tut. Hier gefällt mir die Musik sehr, mag am „treibenden“ Schlagzeug liegen, dem angenehmen Gesang, der Gitarre, den ins Ohr gehenden Melodien, vielleicht aber auch nur am Verzicht auf den Wasserkocher. Man bringe mir mehr Vergleichbares.

8/10

Iroha – Denial
Nach der doch eher optimistischen Grundstimmung des letzten Songs beginnen wir nun mit düsteren und mysteriösen Klängen… sehr schön ich bin gespannt…und endlich: Ein Song der ein Headbangen rechtfertigt. Klarer „flüsternder“ Gesang röchelt dazu aus dem Hintergrund hervor und ergänzt perfekt das tief gestimmte Klangbild. Der Song klingt aus wie er begonnen hat und hinterlässt ein erfreutes Stück Fleisch. Geht das jetzt so weiter? *hoff*

8/10

Pelican – Lathe Biosas
Der Songtitel in Kombination mit dem Bandnamen lässt mich an ein Vogelvieh denken, welches sich irgend so ein unter Pendlern beliebtes Kaffe-Milch-Gemisch, aus biologisch schonend Produktionsstätten ins Doppelkinn giesst. Interessant. Und ja… es „rockt“ weiter wie im vorherigen Song diesmal ohne Gesang dafür mit stärkeren Gitarren. Durchaus hörbar, ein gutes Beispiel das Gesang überbewertet ist.

7/10

Neurosis – Casting Of The Ages

Post-Metal, Sludge, Doom Metal, Crustcore… Zum Teufel mit den Genrenamen ich bewerte hier Musik. Ruhiger Anfang eher wieder eine tiefgestimmte Phase mit E-Gitarren und Bässen beginnt. Langsam aber unaufhaltsam gräbt sich dieser Wurm durch mein Hirn und beisst sich hie und da, mit den speziellen Vocals fest und löst melancholisches Empfinden aus, ehe der Song wasserkocherartig ausklingt. Gut.

8/10

Amenra – Nowena | 9.10
Ein ruhiger und akustischer Beginn, ähnlich den Songs wie wir schon hatten und dann reisst es mir das Fleisch von den Rippen. Was für ein Hinterhältiger Donnerschlag aus deftigen Gitarren, der da herniederfällt und ein Prophet der mir von seiner Empore hernieder, mit einer Stimme als wolle er mir die Haut wegsingen, den Weltuntergang verkündet. Dieser Song ist stark, sehr stark, gegen Ende meine ich im Hintergrund eine Art Beschwörungsgesang zu vernehmen der mich immer an die Grabunholde aus Tolkiens Hügelgräber erinnert. Man nenne mir Genres und musikalische Verwandtschaften.

Überraschend, brutal, unerbittlich, endgültig.
9/10

Mamiffer/Locrian – Lechatelierite
Mamiffer? Die hatten wir doch schon mal? Oh.. Ich sehe…verstehe… und bitte um Milde!
Ein Gerumpel im Hintergrund mit dem ich so gar nichts assoziieren kann, unsere Musik-Lehrer der irgendwelche dissonanten Intervalle auf das Klavier hackt und fragt welche es sein und hie und da Trommeln… Trommeln in der Tiefe. Wenn mich Musik an Lord of the Rings erinnert verdient sie sich Pluspunkte. Ein Gerausche, ein kippender Stuhl ehe die Trommeln in der Tiefe noch einige Male nachhallen und der Song ist vorbei. Ganz ohne das, das Amt für die Abwehr akustischen Terrors mein Haus gestürmt hätte. Dankbar und doch verständnislos zücke ich:

5/10

Birds Of Passage – Bullrush In The Sun
Ein letzter Song… DingDong… DingDong…Duhhh…Duuhh… wieder ein bedrohliches Intro und Glockenspiel und einer einsetzenden Akustik-Gitarre, ehe ein verzerrte Stimme irgendwelche Worte in der schwarzen Sprache von Mordor(+1Punkt) spricht. Ein weibliche Person in der Prä-Nazgûl-Phase die von ihrem Leid und der Verdorrung der Welt erzählt.? Mag sein was es will, der Song ist ein guter Schluss für diesen Sampler.

keine Bewertung.

Fazit.
Was soll ich sagen. Keinen der Songs hier kannte ich vorher, das Genre indem sich der Sampler bewegt ist mir gänzlich unbekannt. Eine eher schlechte Voraussetzung für eine Bewertung und ich hatte auch etwas mit meiner Motivation zu kämpfen. Dieser Sampler gehört eindeutig in die Hände eines Fachmanns und nicht in meine. Ich danke hier aber für das interessante Erlebnis und werde 2-3 Song mitnehmen und in Zukunft versuchen dem Wasserkocher in der Küche einen kulturellen Wert abzugewinnen.

Gruss
Fleisch

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