Re: Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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Eddie1975

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Beiträge: 12,194

Skarrg

Nun gut, zwar spät aber immerhin, die Bewertungen für Eddies Sampler:

Johnny Cash – The Man Comes Around

Nun gut, der Beginn des Samplers hat mich doch etwas verwirrt. Ist Johnny Cash nicht vor ein paar Jahren gestorben?
Naja wird vermutlich ein bisher unveröffentlichter Track sein.
Bereits beim Intro merkt man das es thematisch wohl um das jüngste Gericht zu gehen scheint, spätestens mit einsetzen der Gitarre und des Gesangs wird das auch definitiv. Musikalisch ist das ganze recht einfach gehalten und wird nur von Akustikgitarren bestritten. Darüber die gealterte Stimme von Mr. Cash die davon erzählt was beim Weltuntergang geschieht. Das ganze ist ganz nett, wirkt ein bisschen wie Cash’s kleine Weltuntergangs Musik (Danke an Herrn Sorge für den Titel). Wie gesagt, ganz nett, aber nett passt mir zu dem Thema nicht. Das leicht melancholische ist viel zu unterschwellig aber um so zu klingen als hätte er zufrieden mit der Welt abgeschlossen fehlt auch wieder etwas.
5/10

Secrets of the Moon – Seven Bells

Mit Secrets of the Moon kommen wir zu einer der momentan besten Black Metal Bands, zugleich auch eine meiner absoluten Lieblinge.
Das Seven Bells Album ist auch eines der besten Alben von 2012.
Eddie hat sich hier für den Opener und Titeltrack entschieden. Nicht meine erste Wahl aber nichtsdestotrotz sehr stark! Eingeleitet von Glocken hin zu diesem typischen Spannungsaufbau wie es in dem Genre fast nur Secrets of the Moon können. Die Vocals mit ordentlich hall unterlegt fügen sich wunderbar ins Gesamt bild ein, auch die kurzen Ausflüge in cleane gefilde kommen gut. Ein Highlight des Songs ist der Refrain mit den „gangshouts“, grossartig!
Grundsätzlich wird repetitiv Spannung aufgebaut um sich im Refrain zu entladen. Zugegeben spannend klingt das geschrieben nicht, aber man kommt beim hören nicht davon los und wird immer tiefer hineingesogen. Sehr intensiver Opener, so geht das.

8/10

Woods of Ypres – Traveling Alone

Ok, dank dem Sampler hab ich mich daran erinnert das dieses Album in meiner Top 15 Liste fehlt, wieso auch immer.
Das letzte Album vor dem Tod von David Gold und traurigerweise mein erster Kontakt mit Woods of Ypres.
Etwas was mir an diesem Album am meisten Gefallen hat zeigt sich in Lightning & Snow sehr sehr schön. Die Musik ist zwar fast durchgehend tieftraurig und erdrückend, aber die Vocals obwohl sehr melancholisch sind dermassen tröstlich und tragen auch immer mehr Hoffnung als Verzweiflung in sich das es eine wahre Freude ist. Musikalisch wird hier angenehmer verwaschener Doom mit einflüssen von frühem Gothic Metal und Black Metal. Stimmungsmässig wandelt der Song zwischen nebligen Herbstwäldern und herbstlich/winterlich grauen Grosststädten, gefällt äusserst gut!
Was ein unglaublicher Verlust der Tod von Gold doch ist, grossartiger Song und grossartiges Album.

9/10

Incantation – Legion of Dis

Ach Incantation, seit einiger Zeit wird mir immer wieder an den Kopf geworfen das ich die toll finden soll und umbedingt mehr hören soll. Das bischen was ich von Onward to Golgotha kenne gefällt auch ziemlich gut, nur hatte ich nie Zeit/lust mich mehr damit zu beschäftigen.
Der Song legt sofort mit schönen mid Tempo Death Metal Riffs los, werden aber plötzlich auf langsamste Lavariffs gedrosselt. Ultra bösartige Vocals setzen ein. Nach kurzem wird das Tempo aber wieder um einiges angezogen. Von Hochgeschwindigkeitsgebretter kann aber dennoch keine Rede sein, hab ich aber auch nicht erwartet. Schön böser Spannungsbogen bauen die Herren da auf, allerdings passen mir die Vocals schon langsam nicht mehr. Ist ja schön und gut, aber auf Dauer gefällt mir die Stimme nicht wirklich.
Überraschenderweise kommt nach dem Spannungsaufbau keine explosiver höhepunkt sonder urplötzlich wieder ein Funeral Doom part. Gefällt mir die Idee. Aber auch der Teil wo nur noch Rückkopplung und Gesang zu hören ist macht mir deutlich das ich auf Albenlänge keine Lust auf letzteren habe.
Naja abgesehen vom Gesang gefällt mir das musikalisch eigentlich ziemlich gut. Die letzte hälfte des Songs besteht zwar nur aus Rückkopplungen und dronigen Geräuschen aber da steh ich eh drauf.

6/10

Down – Misfortune Teller

Nun werd ich mich wohl unbeliebt machen. Schonmal vorweg, ich kann mit Down nichts anfangen, wirklich gar nichts. Was seltsam ist, gefällt mir Sludge und ähnliches eigentlich sehr sehr gut.
Das ganze startet mit einem typischen NOLA Sludge riff, man merkt sofort das Kirk Windstein (ich bin btw. grosser Fan von Crowbar) seine Finger im Spiel hat. Das ganze hat zudem, wohl auch wegen Anselmos Vocals, einen ziemliches Südstaaten flair. Das ganze ist alles recht nett und ich bekomme dirket lust auf Crowbar. Und da liegt wohl auch mein Problem mit Down, das ganze ist ja schön und recht aber ich da nutze ich meine Zeit halt lieber um Crowbar zu hören da passt mir das gebotene viel besser zusammen. Hier fehlt mir einfach etwas, es ist zu wenig verdrogt um an Kyuss und Konsorten ranzukommen und zu wenig aufs maul/angepisst um an Crowbar ranzukommen.

5/10 weil Windstein bonus.

Candlemass – Black As Time

Tick tack, tick tack, tick tack. Darüber erzählt mir jemand wie böse die Zeit doch ist, die Idee an sich ist ja ganz cool, aber die Umsetzung gefällt mir gar nicht, das ganze ist viel zu steril und hat keinerlei Ausstrahlung, so wirkt das ganze eher lächerlich.
Dafür knallen Candlemass dann mit einer herrlichen Gitarrenwand los. Besonders die später (zum Refrain) einsetzenden Orgeln zaubern mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Dann ein Break von dem ein Bassintro (etwa so klingen meine Bassriffs :haha:) zu einem herrlichen Solo und vorallem, verstrahlten Synthies und Keys leitet. Aber dann – meh – wieder diese doofe Stimme, gottseidank geht das nur kurz und Candlemass riffen sich wieder durch die Gegend.
An sich ist das ganze ziemliche Doomstandartware, aber besonders mit den Orgeln gefällt mir das wunderprächtig. Nur das Intro und das Tick Tock intro/outro verschaffen dem einen faden beigeschmack.

7/10

Barren Earth – As it is written

Weiter gehts mit der Oldschool-Amorphis huldigungsband Nr.1 das Debut hab ich damals sehr gefeiert, wieso ich die dann aus den Augen verloren habe frag ich mich gerade selbst. Der zu Beginn klingende Dudelsack lässt mich zwar eine Augenbraue hochziehen aber diese unglaublich Amorphis-eske Keyboard und Riffing das dann einsetzt treibt mir fast Freudentränen in die Augen. Die Vocals sind ebenfalls sehr nach meinem Geschmack (das war doch der Sänger von Swallow the Sun wenn mich nicht alles täuscht? Den mag ich eh sehr gerne).
Nach knapp 3 Minuten gibt es eine kurze Pause das von einem Piano abgelöst wird. Viel breiter übers Gesicht strahlen kann ich wohl kaum beim hören der folgenden Pianomelodie, dem einsetzen der Gitarren, dem Solo dem fliessenden Übergang zum Refrain. Hach Eddie danke das du mir diese Band in Erinnerung gerufen hast <3.

[B]10/10 und herzchen <3 <3 <3

[B]Skeletal Remains - Traumatic Existence

Jetzt wirds oldschoolig. Skeletal Remains gehören wohl zu den öfters genannten neuen Death Metal Bands die dieses Schiene fahren, habe aber bisher nie reingehört.
Das ganze klingt ungefähr wie man es erwartet, röhrende Gitarren und ufta-beats. Die Strophe erinnert an Midtempo Asphyx (besonders auch der Gesang, Van Drunen wird nicht nur eine kleine Inspiration gewesen sein). Schön zu hören das es auch noch Bands gibt die zwar alte Schule machen aber nicht schwedisch klingen, sind das Europäer oder Amis?
Während den halligen Solos (welche meiner Meinung nach nicht richtig in den Song passen wollen vom Klang her) wird das Tempo etwas angezogen, kurz danach klingen sie wieder stark nach Asphyx (das Solo hebt sich etwas davon ab). Ein Solofadeout beendet das Lied auch nach 4 Minuten.
Ganz ehrlich, es ist ganz nett, der dumpfe Grundklang weiss zu gefallen, aber irgendwie fehlt mir da doch etwas Druck/Aggression oder Bösartigkeit.

[B]5/10

[B]Asphyx - We doom you to death

Ah mal sehen ob Asphyx es den jüngeren immer noch zeigen können. Der Songtitel ist auf jedenfall einer der doofsten die sie je hatten, aber whatever.
Typisch stampfende Asphyx riffs und (schön das wiedermal zu hören) dieser herrliche Van Drunen opening schrei eröffnen den Song.
Wie der Name vermuten lässt bleibt der Song in doomigen Gefilden angesiedelt. Der Refrain macht den Song bestimmt zu einem Livekracher, Mitgröhlfaktor hoch 10. Nach 3 Minuten wird das Tempo noch gedrosselt, wird mit Einsetzen des Gesangs aber wieder zum Midtempo, schade die klangen nämlich auch schon kaputter. Grundsätzlich ist das alles Asphyxstandartware. Ideenreichtum sucht man leider vergebens, auf mich wirkt die Nummer wie ein "auf nummer sicher gehen livekracher, die fans werden es feiern" Song. Haben sie alles einfach schon viel besser gemacht. Live bestimmt unterhaltsam, für mich aber kein Grund den verpassten CD kauf zu bereuen, werd ich wohl auch nicht nachholen.

[B]5/10

Ich seh ja jetzt erst, dass du schon weitergeschrieben hast, du Spezialist:haha:.

Schön, dass dir der Sampler bis dahin gefallen hat. Weils so lange her ist will ich auf die einzelnen Kommentare nicht eingehen, daher nur ganz kurz folgendes:

- Ich finde, du solltest Down unbedingt nochmal eine Chance geben. Die Musik scheint ja im Prinzip dein Ding zu sein. Crowbar finde ich auch sehr genial, im Vergleich zu Down sicher die härtere Band, aber Down finde ich musikalisch vielseitiger.
- Barren Earth hast du korrekt eingeschätzt, für mich ist die Platte mit das beste Release des Jahres.
- Skeletal Remains stammen aus den USA, Kopf der Truppe ist Chris Monroy, kennst du vielleicht von Fueled by Fire. Dürfte in meinen Augen die derzeit beste uns aussichtsreiche Nachwuchs-Oldschool Death Metal-Band der Szene sein.

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler