Re: Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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Hellcommander

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Bone Dance – Feral
Interessanter Song mit fieser Gitarrenarbeit. Die schleppenden, trägen Momente gefallen mir, der Schreimensch geht hingegen gar nicht; dieses „lieblos“ herausgerotzte Herumgeschrei nimmt dem Song ein gutes Stück seiner Faszination.
Darüber hinaus weiß ich nicht, wie ich jetzt darauf komme, aber irgendwie verbinde ich mit diesem Stück den Superfilm „Ex-Drummer“. Hmmmm. Hat ja durchaus was durchgeknalltes, das Stück hier. (7/10)

Ne Obliviscaris – Xenoflux
Ah ja, die Band wurde hier ja im Forum recht gut abgefeiert, wenn ich mich richtig erinnere. Die stilistische Bandbreite der Typen hier ist schon echt super, die melancholische (aber niemals aufgesetzt wirkende) Schlagseite darf sich in aller Regelmäßigkeit gegen Blastbeat-Geballere behaupten. Ich finde insgesamt, dass das Stück hier manchmal nicht „fließt“, sondern ein klein wenig wie abgehackte aneinandergereihte Sequenzen einher kommt. Der ruhige Mittelpart, der das Stück auch wesentlich dezenter enden lässt, ist einfach nur „schön“ und stimmig – insgesamt ist „Xenoflux“ dennoch ein klein wenig zerfahren; zweifellos ambitioniert und ebenso zweifellos auch mit entsprechendem Potenzial gesegnet, aber insgesamt noch verbesserungsfähig. Ein neues Album könnte dann der Knaller werden. Ich behalte die Band bis dahin in den Ohren. (7/10)

Manetheren – III
Etwas verträumter Midtempo-Black Metal, der sich über knappe 15 Minuten verteilt. Erinnert mich zuweilen an Morrigan und weiter entfernt auch an Bathory – ein erhabenes, manchmal auch packendes Stück. Ich fände etwas mehr Variation bei den Drums besser, allerdings ist es fraglich, ob sich die Atmosphäre auf „III“ dann noch so entfalten könnte, wie sie es jetzt eben tut. Gut ist, dass in der Produktion genug Rotz vorhanden ist und eine Hochglanzpolitur konsequent vermieden wird.
Diese Art von Black Metal bevorzuge ich zwar momentan nicht, aber vielen Dank für das Stück – kommt auf meine Liste! (8/10)

Maladie – Yersinia Pestis
Nix mehr mit Ruhe, gediegenen Momenten und epischer Atmosphäre. Diese Band hier holzt ohne Umwege direkt drauflos. Die Stimme gefällt mir nicht sonderlich, aber hey: Der Rest kann einiges! Die Band versteht es hervorragend, ihre Musik interessant zu halten und mit entsprechender Dynamik zu versehen. So wirken die allzu ruhigeren Parts nicht aufgesetzt, sondern fügen sich optimal in den Song ein. Wenn die jetzt noch einen besseren Schreihals hätten, würde ich mir das Album sofort ordern. (8/10)

The Great Old Ones – My Love For The Stars (Cthulhu Fhatagn)
Eine DER Entdeckungen des Metaljahres 2012! The Great Old Ones machen wirklich einfach alles richtig und spielen ergreifenden, finsteren, mal schleppenden, mal rasenden, aber jederzeit verdammt eigensinnigen Metal. Ein viel größeres Kompliment kann man Musikern in diesen Tagen bei der Fülle an existierenden Bands doch eigentlich nicht machen. Defizite gibt’s hier nicht. (10/10).

Lunar Aurora – Beagliachda
Ich stehe dem neuen Lunar Aurora Album etwas skeptisch gegenüber – ich finde es wirklich gut, dass die Band ein „uriges“, „kauziges“, „wäldliches“, „ländliches“ und überaus atmosphärisch verträumtes Album aufgenommen hat. Ich finde es aber andererseits nicht so gut, dass es in meinen Ohren doch qualitativ recht weit vom ultimativen Meisterwerk Lunar Auroras (Ars Moriendi) entfernt ist. Sicherlich ist „Hoagascht“ immer noch gut und ein ziemlich eigensinniges Album geworden, aber Lunar Aurora können, äh, konnten mehr. (7/10)

Bell Witch – Bails (Of Flesh)
Diese Musik bereitet mir richtige Schwierigkeiten, weil ich in diesen Temporegionen eigentlich nie unterwegs bin. So fällt es mir schwer, während der 20 Minuten aufmerksam zu bleiben und mich in diese Musik einzufühlen. Sicherlich vermittelt diese Musik eine gewisse Trostlosigkeit, Tristesse und allgemeine Schwärze, aber für meinen Geschmack lasse ich mir diese Assoziationen eher über aggressivere und temporeichere Musik erzeugen. Für diesen Sampler finde ich das Stück interessant und ich betrete Neuland – auf Albumlänge gesehen kann ich mir aber nicht vorstellen, dass mir diese Art Musik sonderlich gefällt. (7/10)

Tame Impala – Apocalypse Dreams
Nach dem tonnenschweren Bell Witch Stück geht es nun irgendwie leicht, locker flocker und entspannt weiter. Hey, ich find das Stück geil! Ich fühle mich in die musikalische Vergangenheit versetzt, irgendwie denke ich auch an Flower Power und son Zeugs (Nein, ich kenne mich in dieser musikalischen Ära wirklich null aus, aber irgendwie dachte ich spontan daran….).
Haha, coole Sache. (8,5/10)