Re: Hardrock-Nachhilfe für SirMetalhead

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SirMetalhead
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Deep Purple – Burn (Burn, 1974)
Bekannter Name, leider bisher komplett an mir vorbeigegangen. Hatte die Band immer als relativ langweilig in Erinnerung. Das hier klingt allerdings sehr ansprechend: Ein flotter Beat, Hammond-Orgel, guter Sänger, schöne Gitarrenriffs. Bei den Strophen fühle ich mich an frühe Rainbow erinnert, find ich super! Und auch wenn ich damit meist nicht so viel anfangen kann, der Soloteil ist wirklich einfallsreich und stimmig. Hier kann ich mich eigentlich kurz fassen: Hätte ich gewusst, dass Deep Purple überhaupt nicht so schnarchig sind, wie ich mir das immer vorgestellt hatte, dann hätten unsere Wege vermutlich schon früher zusammengefunden. Hiervon würde (bzw. werde) ich gerne mehr hören!


Quiet Riot – The Wild And The Run
(QR III, 1986)
Hui, hier gehts wieder erdiger zu, Rocky lässt grüßen 🙂 Die Strophen sprechen mich sehr an, das ist alles stimmig. Man gibt sich kämpferisch und überzeugt. Die Melodieführung im Refrain ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Polyphoner Gesang, Keyboard – das Rezept ist im Grunde schon richtig, der krasse Stimmungswechsel lässt mich aber auch beim zweiten Hören irgendwie etwas verdutzt zurück. Könnte jetzt aber auch am Song liegen, die Band an sich gefällt mir gut.

Pink Cream 69 – Break THe Silence (Electrified, 1988)
Die Band hab ich auf nem Sampler schonmal gehört, zudem sind die Musiker in deutschen Kreisen ja teilweise auch in anderen Bands aktiv. Zeitlich liegt das noch gar nicht so weit in der Vergangenheit, was sich auch an einem Metal-lastigeren Gesamtklang äußert. Irgendwie waren mir Bandname, Cover und was ich eben bisher schon kannte nie so wirklich sympathisch. Hiermit kann ich mich allerdings schon eher anfreunden, schöne Strophen, geile Brücke und ein einprägsamer, einfallsreicher Refrain. Steht stilistisch natürlich ein wenig zwischen den Stühlen. Für Rock zu hart, für Metal zu soft. Aber wer sagt, dass alles immer irgendwo reinpassen muss? Da hab ich schon deutlich schlechtere Vertreter dieser Schnittmenge gehört. Sollte der Band vielleicht eine zweite Chance geben, „Break The Silence“ wäre auf jeden Fall ein Grund dafür.

Harem Scarem – Saviors Never Cry (Mood Swings, 1993)
Diesen Namen vergisst man natürlich nicht, wenn man ihn einmal gelesen hat. Was ich mir allerdings genau darunter vorstellen muss, war mir bis heute nicht klar. Geboten wird relativ geradliniger und schnörkelloster HardRock, der sich im mittleren Tempo wohl ganz wohl fühlt. Stilistisch würde ich das auch in die Survivor-Ecke packen, allerdings mit einem etwas höherem Härtegrad. Handwerklich ist hier nix zu meckern, allerdings will der letzte Funke nicht ganz überspringen. Spricht mich nur teilweise an, könnte aber keine genauen Gründe dafür nennen.

Axe – Now Or Never (Offering, 1982)
Es geht zeitlich wieder etwas zurück, man wird gleich von kleineren Keyboard-Spielereien begrüßt, die Gitarren machen erstmal nur das Nötigste. Läd aber durchaus zum Nicken und Schmunzeln ein. Der Refrain ist fröhlich und auch etwas mehr ausgeschmückt. Muss ein wenig an Bon Jovi’s „Runaway“ denken, das ist ähnlich aufgebaut. Von einer Band, die sich Axe nennt, hätte ich vermutlich ein wenig mehr Gitarreneinsetz erwartet, aber die damalige Namensgebung kann man ihnen ja schlecht zum Vorwurf machen. Nett, die mal gehört zu haben, aber ich gehe davon aus, dass mir das erstmal genügt :haha:


Whitesnake – Still Of The Night
(1987, 1987)
Jau, das rockt schon mehr. Der Sänger wills von Anfang an gleich wissen und überrascht mich ein wenig, da ich mit Whitesnake eigentlich immer bedächtigere Töne assoziiert habe. Hatte vor über 10 Jahren mal ne Best Of-CD in unserer Bücherei ausgeliehen und kann mich eigentlich nicht mehr so wirklich erinnern. „Here I Go Again“ kenn ich natürlich, aber man weiß ja nie so genau, wie repräsentativ solche Radiohits wirklich sind (Beispiel Genesis). Hier passiert relativ viel, es gibt Breaks, die Gitarren haben vielseitige Jobs, doppelstimmiger Gesang, Keyboardklänge unterschiedlichster Farben… Könnte fast schon als Rock Oper durchgehen, allerdings schmeckt mir dieses Gemisch nicht durchgehend. Die Gitarrenarbeit ist klasse, da passiert was. Mit dem Gesang werd ich nicht so warm, ebensowenig mit den etwas verschachtelten Strukturen.

Alice Cooper – Wind-Up Toy (Hey Stoopid, 1991)
Der Kollege Novocaine mag den Herrn ja sehr und ich kenn auch seine bekannten Smashhits. Allerdings konnten selbt die mich nie so wirklich dazu bewegen, mir mehr von Alice Cooper anzuhören. Ich glaube, da war auch mal ne Best Of-CD, die ich mir wo ausgeliehen hatte. Stilistisch erwarten mich also schonmal keine Überraschungen. Und auch, wenn ich wohl nie ein großer Fan von ihm sein werde – eins muss man dem Herrn ja schon zugestehen: Er schafft es, eine positive und sonnige Atmosphäre zu transportieren, ohne dabei zu soft oder zu kindisch rüberzukommen. Cabrio-Metal sozusagen 🙂

Bad Company – Long Walk (Fame And Fortune, 1986)
Nie gehört, ich bin gespannt. Ok, pulsierender Beat, erstmal zurückhaltender Gesang, dazu ein paar Fanfaren-Keyboards. Könnte der kleine Bruder von Survivor sein, „Burning Heart“ lässt hier an jeder Ecke grüßen. Allerdings bin ich mir grad nicht sicher, ob das schon vor 1986 draußen war. Aber der Refrain lässt dann doch nochmal aufhorchen, der ist nicht schlecht gemacht, wird im Laufe des Songs auch nochmal modifiziert. Und auch der Übergang zwischen Strophen und ist absolut gelungen. Nach gut dreieinhalb Minuten ist es dann auch schon wieder vorüber, aber eigentlich genügen die völlig. Kann man sich anhören!

White Lion – Broken Heart (Fight To Survive, 1985)
Nach der weißen Schlange folgt nun also ein weißer Löwe. Hui, sehr charakterreiche Stimme, die würde man vermutlich aus vielen heraus wiedererkennen. Klanglich hat man es hier mit einer sauberen Produktion zu tun, die Gitarren haben schon einen relativ harten Klang, ohne dabei jedoch entsprechend schwer zu klingen, der Gesang bleibt im Vordergrund. Klingt auf jeden Fall gekonnt, die typischen HardRock-Elemente sind alle sehr gut umgesetzt, beispielsweise die für Refrains so typischen Power Chords mit starker Akzentuierung. Ich glaube, der Song wächst auch noch, je öfter man ihn hört. Nicht etwa, weil er so komplex ist, sondern einfach weil die Melodie sich dann noch stärker eingebrannt hat. Voraussetzung ist natürlich, dass man gut gelaunt ist, sonst kann solche Musik schnell auf die Nerven gehen 🙂