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Krokus – Electric Man (Stampede, 1990)
Von der Band hab ich schon oft gelesen, scheinen sympathische Typen zu sein. Gibt ja die Story, dass dem Sänger nach Bon Scott’s Tod der Sängerposten bei ACDC angeboten wurde, er sich zu diesem Zeitpunkt aber größere Chancen mit Krokus ausgemalt hat. So kanns gehen, heute lacht er drüber…
Mid-Tempo, schöner Stampfer mit typischem Hardrock-Riffing. Der rauhe Gesang wird hin und wieder mit vielen Spuren unterlegt, sorgt für Partystimmung. Allerdings will der Funke nicht so wirklich überspringen. Der abgehakte Gesang im Refrain gefällt mir nicht so und auch die Instrumente könnten bestimmt mehr. Sehr schön find ich den Teil ab 3:00, ansonsten trifft das meinen Geschmack eher nicht.
REO Speedwagon – Time For Me To Fly (The Hits, 1988)
Ein Name, der auf nahezu jedem dieser Rock-Sampler-Boxsets auftaucht. Geht aber erstmal nicht sehr speedig los, sondern mit akustischen Gitarren und einer eher schlanken Stimme, die leicht verzerrt wird. Erhält dadurch einen sehr klaren, modernen Klang. Während ich das so schreibe, ist das Lied auch schon wieder vorbei, stilistisch hat sich nicht mehr viel getan. Ist mir ein wenig zu harmonisch das Ganze, nett anzuhören, aber am Ende doch ein wenig arg kraftlos. Radio-Rock 🙂
Skagarack – Anytime, Anywhere (A Slice Of Heaven, 1990)
Nie gehört, bin mal gespannt. Das Eröffnungs-Riff ist schonmal ultra-klassisch und erinnert stark an den Anfang von Bruce Dickinsons „Tattooed Millionaire“. Kann jetzt aber spontan nicht sagen, welches von beiden nun zuerst erschienen ist (vermutlich das hier). Bald kommt aber eine recht glänzende Keyboardwand dazu, sogar etwas weihnachtliches Geklingel. Strophen sind leicht melancholisch, es geht um Reue. Der Refrain ist dafür optimistischer, ebenfalls sehr prunkvoll. Irgendwie bin ich durch diesen Zwiespalt etwas verunsichert, es ergibt sich mir kein endgültiger Gesamteindruck, was den Stil und die Stimmung angeht. Zwar klingt es stimmig und aus einem Guss, aber ich tu mir schwer, das irgenwdo einzuordnen. Nicht so wirklich mein Fall.
Cinderella – Gypsy Road (Long Cold Winter, 1988)
Die Platte hatte ich sogar mal. Ist aber fast schon 10 Jahre her. Damals war ich eher neu im Metal und hab bei dem Albentitel auch irgendwie etwas anderes erwartet. Hab sie dann auch recht bald wieder verkauft und daher auch keine großen Erinnerungen mehr dran. Also, zweiter Anlauf. Gesang ist sicherlich charakteristisch – hoch, angerauht, aber trotzdem angenehm. Strophen und Refrain klingen überzeugend und vergleichsweise innovativ. Das heißt, man kann hier nicht so einfach abschätzen, wie die Melodie jetzt weiter geht. Locker und fröhlich. Den Zusammenhang mit dem Winter erkenne ich auch heute nicht, aber in Anbetracht der Qualität könnte ich darüber hinwegsehen. Vielleicht bekommt die Band ja nochmal ihre Chance. Der Song hier plädiert zumindest dafür.
Magnum – When The World Comes Down (Vigilante, 1986)
Jaa, Magnum kenn ich schon und find sie klasse. Super Sänger, schöne Kompositionen. Finde es schön, dass du einen Song der Vigilante ausgesucht hast und nicht von der ‚On A Storyteller’s Night‘. Der ruhige Anfang ist ja sehr typisch für die Band. Und im Falle dieses Songs bleibt man fast gänzlich dabei. Würde ich die Band noch nicht kennen, hätt ich vermutlich Zweifel, da er nicht zu meinen Lieblingen von Magnum zählt. Die Keyboard-Planflöte ist selbst für ihre Verhältnisse arg kitschig. Beweist aber letztenendes nur, dass nicht jede Band so schnell abzuhaken ist, die mir im Rahmen dieser Sampler-Aktion nicht zusagt.
Shy – Young Heart (Excess All Areas, 1987)
Wieder ein unbekannter Name, keyboardlastiger Beginn, der Gesang fällt gleich mit der Tür ins Haus. Beachtliches Tonspektrum hat der Herr, erinnert mich ein wenig an DC Cooper von Royal Hunt (welche ich übrigens auch sehr mag). Irgendwie könnte ich das Gleiche schreiben wie bei Skagarak, nämlich dass die Mischung aus Melancholie und Fröhlichkeit mich verwirrt. Allerdings hab ich hieran richtig Spaß! Hier gibts viel Interessantes zu hören, das Lied besteht aus relativ einfachen Fragmenten, die aber überzeugend ineinander übergehen. Und auch der massive Keyboardeinsatz stört mich hier keineswegs, weil er meiner Meinung nach seinen Zweck bestens erfüllt. In der Melodic-Ecke wär das sicherlich ein Name, den ich mir merke.
Winger – Junkyard Dog (Tears On Stone) (Pull, 1993)
Sollte man vermutlich kennen, also mach ich mich mal ans Werk. Der Anfang ist lustig und lockt einen erstmal auf ne falsche Fährte. Aber in 7 Minuten kann ja auch viel passieren. Das Riffing ist von der härteren Sorte, klingt aber sehr lässig und rotzig. Und da passt auch der Gesang, der es ihm gleichtut. Allerdings weiß ich nicht, wie lange die Band tatsächlich schon existiert und ob sie sich 1993 nicht schon in ner späteren EntwicklungsPhase befindet. Wie auch immer, hier steckt viel Metallica drin – oder vermutlich andersrum. Sowohl in der Melodieführung als auch in den Gesangsspuren. Klangtechnisch ist es natürlich nicht vergleichbar, macht aber einen recht satten eindruck. Man könnte das Wüsten-Video von „I Disappear“ dazu abspielen, würde gut passen 🙂 Und so will ich das eigentlich gar nicht in Strophen und Refrain zerlegen, sondern sehe es einfach mal als Gesamtwerk. Und ich muss sagen, dass es mich anspricht. Zwar nicht in einer Weise, dass ich mir sofort was von der Band zulegen müsste, aber zumindest hat sie einen guten Eindruck bei mir hinterlassen.
Boston – More Than A Feeling (Boston, 1976)
Von den Neunzigern zurück in die Siebziger. Härtetechnisch ist das natürlich ein anderes Level, aber dafür steckt sehr viel Leben im Sound. Halbakustische Gitarren, Heulende Gitarren, Claps… Man sieht den Hippie-Teppich von Steppenwolf vor seinen Augen durch die Luft fliegen 🙂 Und wo ich den Refrain so höre, kommt mir och ein wenig bekannt vor. Kannte allerdings weder Titel noch Band und habs vermutlich bisher immer nur im Hintergrund wahrgenommen. Schöner Song, ansprechende Atmosphäre – gefällt!