Re: Hardrock-Nachhilfe für SirMetalhead

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SirMetalhead
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XYZ – Tied Up (XYZ, 1988)
Ok, nochmal Glam Rock. Aber da gibts ja auch guten, also noch nicht zu früh verurteilen. Verspielte Gitarrenriffs und -schnörkel, geht auf jeden Fall mehr in die Metal-Richtung. Vergleichsweise angenehmer Gesang, aber trotzdem werd ich damit nicht warm. Um dem Ganzen nach der Sandwich-Methode am Ende nochmal was Gutes zuzuschreiben, würd ich die Queen-artigen Spielereien am Ende des Soloteils hervorheben, da musste ich dann doch nochmal schmunzeln.

Ten – The Name Of The Rose (The Name Of The Rose, 1996)
Hat vermutlich nichts mit dem gleichnamigen Buch/Film zu tun, den mag ich aber schonmal. An Zeit und Klang erkenne ich, dass das hier schon etwas moderner ausgerichtet ist. Das versprechen auch die elektrischen Saiten am Anfang. Dann gibts nen Knall und ein messerscharfes Riff, mit dem ich nicht gerechnet habe, schön! Zudem eine sehr angenehme Stimme, tief aber klar und charismatisch. Trotz der recht imposanten Instrumentation spielt der Gesang wohl auch ne übergeordnete Rolle, das liegt zum einen am Charakter, zum anderen wohl an seiner geschickten Melodieführung. Spricht mich auf jeden Fall an. Ich seh auch grad, dass die Scheiben relativ günstig zu bekommen sind. Hier würd ich gerne mehr kennenlernen.

Kansas – Hopelessly Human (Point Of Know Return, 1977)
Haha, lustiger Sound. Klar, Kansas kennt man, trotzdem fällt es mir schwer, das hier irgendwie einzuordnen. Interessante Mischung aus Pomp, Kitsch und Rock. Von den Dingen, die ich kenne, reicht das noch am ehesten an Magnum zu „In The Valley Of The Moonking“-Zeiten ran, auch wenn das hier locker mal 30 Jahre älter ist. Ein wenig fühl ich mich durch die vielen Stimmungswechsel überfordert, aber im positiven Sinne. Macht auf jeden Fall Hunger auf mehr und so hör ich es mir gerne nochmal an. Klavier, Geige, Orgel, Flöten – hat was von Märchenwald 🙂 Aber auch der Rock kommt nicht zu kurz. Wusste nicht, dass Kansas so cool klingen können, noch ne Überraschung von nem Namen eines alten Hasen, der bestimmt nicht nur von mir falsch eingeschätzt wurde. Sehr gut!

Ratt – Round And Round (Out Of The Cellar, 1984)
Hier kann ich es kurz machen – nicht mein Fall. Es ist nicht schlecht, aber überzeugt bin ich auch nicht. In meinen Ohren zu banal.

China – In The Middle Of The Night (Sign In The Sky, 1989)
Ist mir auch schon untergekommen, kann die Band aber momentan nicht zuordnen. Allerdings hab ich diverse Plattencover im Hinterkopf. Nennen sich China, machen ebenfalls eine Art von Glam Rock, kommen aber aus der Schweiz. Moderat, Stimme auch in Ordnung. Find ich noch gar nicht mal so verkehrt, allerdings wird der Refrain schon beim ersten Hören dermaßen oft wiederholt, dass mir der Hunger auf weitere Durchläufe erstmal vergangen ist. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Yngwie J. Malmsteen – I Am A Viking (Marching Out, 1985)
Ok, der Gitarrenmeister persönlich. Hier wird nicht mit Melodien gegeizt. Allerdings müsste ich dem Dogma des Schweden („Music Is Melody“) doch widersprechen. Zumindest würde ich es folgendermaßen umformen: „Music Is Harmony“. Eine gute Melodie allein macht noch keinen Song. Aber er beweist, dass er die Melodien auch entsprechend in Szene setzen kann. Zumal er nicht in Dragonforce-Manier wild loslegt, sondern durchaus auch Würde und Glaubwürdigkeit vermitteln kann. Anderseits denk ich mir, dass so ein genialer Techniker doch eigentlich unter seinen Möglichkeiten bleiben muss, solange es mich hier nicht aus dem Stuhl katapultiert. Ist es fair, mehr zu erwarten, weil einer sein Instrument beherrscht? Ich fürchte, damit muss er leben.

Supertramp – School (Crime Of The Century, 1974)
Spiel mir das Lied vom Tod. Oder versuche es zumindest. Die Mundharmonika erweckt den Anschein, es handele sich um einen 1a Western-Film, diverse Nebengeräusche tun ihr Übriges dazu. Trotzdem wirkt das nicht sonderlich bedrohlich, die Stimme klingt schon eher optimistisch. Als der Song dann losgeht, gibt es mattes, aber akzentuiertes Riffing und ich bin von der Atmosphäre nun noch mehr verwirrt. Denn das hier klingt alles andere als alt, vielmehr muss ich an New York in den 90ern denken. Und das bei einem Lied, das aus den 70ern stammt. Ich kapier gar nichts mehr 🙂 Gegen Ende wird es immer noch verrückter und ich komme zum Schluss, dass ich erstmal ne Nacht drüber schlafe, bevor ich hier abschließend urteile. Denn langweilig ist das auf gar keinen Fall.

UFO – Chains Chains (The Wild, The Willing And The Innocent, 1981)
Hier ist also der letzte Song des Samplers. Wie schon weiter vorne gesagt war die Reihenfolge reiner Zufall und so will ich auch UFO mit den gleichen Ohren anhören als wären sie mein Erstkontakt mit Hardrock. Gute Stimme, wenn auch hier etwas variationsarm. Die Gitarren machen ihre Sache gut und für 1981 klingt das absolut anständig. Während Iron Maiden zu dieser Zeit noch ihren punkigen Pfaden gefolgt sind, wirken UFO auf jeden Fall so, als hätten sie ihren Stil bereits gefunden. Nach dreieinhalb Minuten ist der Song schon wieder vorbei, das Ende kommt fast schon überraschend schnell. Kann man trotzdem nicht meckern.