Re: Battle: Thrash oder Death vs. Heavy / Avantgarde / Doom

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Dr. Jones

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So, dann fange ich hier auch mal an.

Pyogenesis – Through the Flames

Los geht es mit einer Formation aus deutschen Landen, die sich von einer todesmetallischen Truppe zwischenzeitlich zu einer Gothic Rock-Kapelle transformierte. Diese Wandlung kommt jemandem bekannt vor? Ist ja auch kein Wunder, da dies bei solch illustren Bands wie Sentenced, Paradise Lost oder mit Abstrichen Uralt-Anathema auch der Fall gewesen ist. Unnötig zu erwähnen, dass „Through the Flames“ nicht aus einem kitschigem Gothic-Werk stammt, sondern die Death Metal-Tage der Band beleuchten soll. Dies gelingt dem Song auch, jedoch lässt sich ein deutlicher Gothic-Anstrich bereits hier nicht leugnen. Zu offensichtlich sind die Spielereien, die heutzutage von jeder beliebigen Gothic Metal-Band verwendet werden. Da wären unter anderem das melodische, von Vogelgezwitscher (wieso eigentlich?) unterlegte Keyboard-Intro, weinerlicher und schiefer Klargesang im Refrain, der sich mit den Growls misst, sowie unterlegte Konserven-Streicher. Diese Aufzählung klingt jetzt nicht wirklich schmeichelnd und das ist sie auch nicht. Zu platt und ungekonnt wirken diese Elemente, zu wenig Harmonie besteht zwischen dem Death Metal-Fundmant und diesen Einsprengseln. Das Keyboard-Intro lasse ich mal außen vor stehen, da dieses das Interessanteste am Lied ist.
Die Death Metal-Elemente sind im Vergleich wesentlich besser gelungen, aber auch nicht mehr als solide. Trotz der betonten Melodiosität rauschen viele der Proto-Göteborg-Riffs ohne Eindruck zu hinterlassen vorbei, nur das verspielte Solo lässt kurzzeitig aufhorchen.
Auch wenn das Intro meine Neugier wecken konnte, ist der Song doch ein eher enttäuschender Einstieg gewesen. Irgendwie weder Fisch noch Fleisch das Ganze, für Death Metal nicht räudig und brachial genug, für Gothic Metal einfach nicht atmosphärisch und schwelgerisch genug. Meh.
3/10