Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

Home Foren Maximum Metal Zeitmaschine – früher war alles besser Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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  • #5500059  | PERMALINK

    Musicafficionado

    Registriert seit: 10.03.2012

    Beiträge: 120

    Wow hier tut sich ja mal was, man ist nur vier Wochen mal nicht anwesend und sofort werden hier Mammut Kritiken von Metalbands aus der Steinzeit verfasst.
    Ausser Ruthless kenn ich von den anderen nur die Namen, führ ich mir aber bei Gelegenheit mal in die Ohren, well done und ein kleines SChwertchen vom Master of Metal für diese kreativen Beiträge.:horns:

    --

    Highlights von metal-hammer.de
    #5500061  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    The Tyrant: voc.
    Rick Hilyard: drums
    Mark Briody: guitar
    Joe Tapolla: guitar
    John Tetley: bass

    1. License To Kill
    2. Warfare
    3. Symphony Of Terror
    4. Harder Than Steel
    5. Generally Hostile
    6. The Watching
    7. Reign Of The Tyrants
    8. Cardiac Arrest
    9. The Crucifix

    Jag Panzer

    Früh übt sich, oder: Jeder fängt mal klein an. Gleiches gilt für die US-Power Metal-Legende Jag Panzer. Die Jungs starteten als Schülerband unter dem Namen Tyrants. Wann genau Tyrants gegründet wurde, kann ich nicht sagen, jedenfalls benannte man sich 1981 in Jag Panzer um. Hergeleitet wurde der Name vom deutschen Wort „Jagdpanzer“. Es wird zwar gemeinhin behauptet, man habe den Namen von einem VW-Käfer geborgt, der in der Nachbarschaft rumstand und auf dessen Heckscheibe das Wort „Jagdpanzer“ stand, das offizielle Statement der Band lautet jedoch anders. Dort heisst es nämlich, man habe in einem Buch das Bild eines Tiger-Panzers gesehen. Betitelt wurde diese Bild mit „a Jagdpanzer“. Wieso heisst die Band denn dann Jag Panzer – ohne „d“? Weil die Herren und Damen Amerikaner offenbar Probleme mit der Aussprache haben. Recht schmucklos, das Ganze.
    Egal. 1983 erschien die als Tyrants betitelte EP, die mit Battle Zone, Death Row, Metal Melts The Ice, Iron Shadow und Tower Of Darkness mal fünf richtig, richtig fette Power Metal-Perlen am Start hat. Ein Jahr später, 1984, folgten dann das Debut.

    Das Album

    Ample Destruction. Zumindest in deutschen Ohren merkwürdig klingend, ist der Name mindestens genau so einprägsam. Jag Panzers Debut schlug ein wie eine Bombe. Nicht unbedingt im kommerziellen Rahmen, wie es zu dieser Zeit bei vielen Glam Metal Bands der Fall war, doch die Metal-Fachpresse war sich einig: Ample Destruction killt!!! – und gilt bis heute völlig zurecht, als eines der besten Power Metal-Alben aller Zeiten.
    Ich meine, wer mit einem Song Killersong wie dem unendlich genialen License To Kill ein Album eröffnet und dieses Niveau locker-lässig beibehält, könnte sich ruhigen Gewissen zurücklehnen, sich auf die Schulter klopfen und selbstgefällig grinsen, mit totaler Gewissheit darüber, ein Metal-Meisterwerk für die Ewigkeit geschaffen zu haben.

    Gonna Yell
    Unleash This Demon Rage
    Srceeeeaaaam!!!
    I’m A Tiger In A Cage
    Yell
    I’m On The Prowl Again
    Screeeeaaaam!!!

    Leute. Wer sich diese Nummer anhören kann, ohne, dass es in der Leistengegend zieht, muß tot sein. Was Harry „The Tyrant“ Conklin auf diesem Album und ganz speziell beim Opener stimmlich vom Stapel lässt, muß gehört werden, damit man es ansatzweise begreifen kann. Worte wären dazu nicht in der Lage.
    Es folgen zwei weitere Übersongs, Warfare und Symphony Of Terror. Letzterer wird mit einem Scream eröffnet, der selbst einen Rob Halford in seinen besten Tagen hätte alt aussehen lassen. Der helle Wahsinn! Neben dem göttlichen Gesang, sind es natürlich auch die Herren an den Instrumenten, die dieses Album zu dem machten, was es ist: Metal-Allgemeinbildung
    Man mag ja nicht glauben, dass es sich dabei um blutjunge Musiker und ihr Debut handelte – so straight und souverän wie sie spielen.

    Jag Panzer zelebrieren auf ihrem Debut lupenreinen Power Metal, versehen mit tonnenweise Hooklines und durch und durch abwechselungsreich. Stehen die ersten beiden Nummern noch für die flottere Abteilung, setzen Stücke wie das eben erwähnte Symphonie Of Terror, oder Reign Of The Tyrants und The Crucifix, sowie das majestätisch anmutenden und nicht zuletzt Dank des Drummings mit einem militärischen Touch versehene, grandiose The Watching auf Midtempo.

    Für die Freunde des NWOBHM-Sounds gibt es Cardiac Arrest. Bei Harder Than Steel und insbesondere bei Generally Hostile, wird dann nochmal ein Gang hochgeschaltet. Welcher Song nun auch immer läuft, ist im Grunde völlig egal. Niemals muß man hier überlegen, was denn da gerade um die Ohren bläst, weil jedes Lied für sich einzigartig und extrem eingängig ist. Bei vielen Alben kommt es ja vor, dass sich Song X und Y sehr ähneln und wie Original und Kopie wirken. Diese Blöße geben sich Jag Panzer nicht. So viel dazu, was ich mit einzigartig meine. Ample Destruction ist definitiv ein 10/10 Punkte-Album geworden. Niemals kommt Langeweile auf. Man hört der Band richtig an, wie hungrig sie war. Der Jag Panzer-Erstling vereint alle und ausschließlich nur die besten Elemente des Heavy und Power Metal.

    Ist Ample Destruction ein Must-Have-Album? Na, aber sowas von!

    Btw…

    Das Album ist in der Erstpressung heutzutage sehr gefragt und nicht immer günstig zu bekommen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ich selber bin auf eines der vielen Bootlegs reingefallen, die im Umlauf sind. Und dafür habe ich schon knapp 30 € hingeblättert. Nagut, es wäre wohl anders gelaufen, wenn ich es gewusst hätte, doch so ist das Leben^^ Außerdem erschien (auch) das Original-Album mit verschiedenen Coverartworks. Ein weiteres, weit verbreitetes Cover ist dieses hier:

    Wenn Ihr eine Version in den Händen haltet, die von einem griechischen Label herausgegeben wurde, ist die Wahrscheinlich recht groß, dass es sich dabei um ein Bootleg handelt. Meine Version wurde von No Poser Records veröffentlicht und enthält neben den Texten auch die ersten vier Songs der Tyrants-EP.
    Nur soweit als „Notiz am Rande“ 🙂

    Jag Panzer – License To Kill
    http://www.youtube.com/watch?v=ruxGZAgM0Rk

    Jag Panzer – Symphony Of Terror
    http://www.youtube.com/watch?v=Cn24MVvAXQU&feature=related

    Jag Panzer – Generally Hostile
    http://www.youtube.com/watch?v=UgN2VJ2JsZ8

    Jag Panzer – The Watching
    http://www.youtube.com/watch?v=uUmS4P6UOIE

    Jag Panzer – Warfare
    http://www.youtube.com/watch?v=mj5QUSmnUzo&feature=related

    #5500063  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    schön geschrieben, das mit dem Namen wusste ich nicht. Ist natürlich ein feines Album, welches mich auf für die Band begeistern konnte. Gehören für mich neben Omen zu den Großen im US Power Metal. Iced Earth oder Savatage sind ja schon wieder ne andere Baustelle eigentlich…

    #5500065  | PERMALINK

    Ardor

    Registriert seit: 17.06.2008

    Beiträge: 29,706

    Absolut großartige scheibe und definitiv eine meiner Lieblings-Power Metal-Scheiben.

    --

    trikerganz klar Mr. BLACKMORE. Kenne keinen anderen, mit einem dermaßen gefühlvollen Stiel.
    Musiksammlung RYM
    #5500067  | PERMALINK

    Motorbreath89

    Registriert seit: 23.11.2011

    Beiträge: 2,095

    Ich weiß ja gar nicht, ob man das so sagen darf aber die Ample Destruction ist die einzige JackenPanzer die ich mir anhören kann, ohne vor Langeweile einzuschlafen und so grandios finde ich die jetzt nicht.

    #5500069  | PERMALINK

    King Diamond

    Registriert seit: 14.02.2004

    Beiträge: 8,372

    Ganz hervorragende US Metal Scheibe. Mit einem Sänger der Kategorie Harry Conklin in den Reihen, kann man natürlich auch gut punkten.

    --

    Musik Messi (© creeping deathaaa)
    #5500071  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Superalbum. Halte ich auch für eins der besten US Metal Alben…

    Saro

    Das ist jedenfalls die tollste Coveversion…

    --

    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #5500073  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    Wir schreiben das Jahr 1984. Alle Heavy Metal Bands verteilen sich auf Nordamerika und Europa. Alle Bands? In der brasilianischen Stadt Belo Horizonte wurde in diesem Jahr eine Band gegründet, um bösen, satanischen Thrash/ Speed Metal zu spielen. Diese Band um die Gebrüder Cavalera hört seit dem auf dem Namen Sepultura „portugiesisch für Grab“.
    1985 gab es das erste Lebenszeichen, eine Split mit der Band Overdose auf dem brasilianischen Punk/ Metal Label Cogumelo Records. Ein Jahr später wurde mit „Morbid Visions“ das Debutalbum der Band veröffentlicht.

    [IMG]http://s7.directupload.net/images/120811/m8xdnens.jpg[IMG]http://s1.directupload.net/images/120811/nk7l687o.jpg
    Beide Veröffentlichungen im Original auf Cogumelo Records
    Rerelease als Compilation 1991 und 1998 auf Roadrunner Records
    Line-Up:
    Max Cavalera: Vocals/ Rhythm Guitar
    Paulo Jr.: Bass
    Jairo T.: Lead Guitar
    Igor Cavalera: Drums

    Die 8 dargebotenen Songs bieten schnellen, aber Thrash/ Speed Metal, der jedoch durchaus als frühzeitigem Black/ Death Metal durchgehen könnte. Im Gegensatz zu den Nachfolgewerken geht es hier extrem roh und rumpelig zur Sache. Die Songs bewegen sich zwischen langsamen Passagen und Vollgas. Auch sei anzumerken, dass der Sound der Platte alles in allem eher dünn ist, was aber gerade den Charme dieses Debuts ausmacht. Dem Gesang merkt man sehr an, dass die Band noch in den Kinderschuhen steckt. Es scheint, als brüllt Max lediglich Wortfetzen oder Silben ins Mikro. Mit Troops Of Doom ist sogar DER Klassiker der Frühwerke der Brasilianer vertreten. Gerade dieser Song zeigt, welche Entwicklung die Band im Laufe der Zeit gemacht hat. Ist dieser Song doch für die Schizophrenia Platte neu eingespielt worden.
    Im Grunde genommen hat die Morbid Visions LP nur diese 8 Songs mit einer Spielzeit von knapp 35 Minuten. Nur ich denke mal 90% der Besitzer dieses Albums in Europa dürften die Roadrunner Version aus 1991 oder 1998 im Schrank stehen haben. Und diese beinhaltet ebenso die 1990er EP/ 1985er SPlit Bestial Devastation. Die 1998er Version hat zudem noch mit Necromancer als Demo Version, sowie dem Livetrack Anticop zwei Bonustracks.
    Der zweite Teil, die Bestial Devastaion EP wird durch das für diese Zeit extrem tief gegrunzte Intro The Curse eingeleitet. Bei der Compilation ist dies quasi der Übergang/ Zwischenstück. Danach gehts mit dem Titeltrack der EP erneut blasphemisch zur Sache. Allerdings klingen diese 5 Songs etwas anders als die 8 voerherigen. Allerdings immer noch sehr rumpelig und roh.
    Wenn man die meisten Hörer nach ihrem Favoriten der Disko fragt, so werden zu 90% Arise oder Beneath The Remains genannt. Ich für meinen Teil würde jederzeit dieses Debut als Favoriten nennen, gerade weil es auf Grund seiner schwächeren, rumpelnden Produktion aus den Frühwerken heraussticht. Schon das Zweitwerk Schizophrenia kommt im Gegensatz hierzu sehr glatt produziert daher.
    Im Grunde genommen ein Werk, welches man jedem Thrash Metal Fan ans Herz legen kann. Allerdings sollten diese mit dem Sound der Songs klar kommen. Aber auch Fans von rumpeldem Black oder Death Metal sollten doch mal ein Ohr riskieren.

    Anspieltipps:

    für den Morbid Visions Teil
    http://www.youtube.com/watch?v=MSHECmy-Vfg
    http://www.youtube.com/watch?v=qjom5ldAeS8
    http://www.youtube.com/watch?v=AhgeqZ2TThQ

    für den Bestial Devastation Teil
    http://www.youtube.com/watch?v=kqm4WNDi9fc
    http://www.youtube.com/watch?v=kYLJJczTsqg

    --

    Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
    #5500075  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Schön geschrieben! Ist natürlich saustarkes Zeuch! Die alten Sepulturas -bis inkl. der Beneath- fehlen mir alle noch. Wird mal Zeit… Habe es ja nach gefühlten 100 Jahren endlich mal gebacken bekommen, mir die Crimson Idol von W.A.S.P. zu bestellen. Wenn ich mich anstrenge, wird es nächsten Monat vielleicht etwas mit Sepultura 🙂

    Da haste gestern aber nen richtigen Flow gehabt, was? 😉

    LG, Chris!

    #5500077  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Ronnie Atkins: vocals
    Alan Owen: keyboards
    Ken Hammer: lead guitar
    Pete Collins: lead guitar
    John Darrow: bass
    Phil Moorheed: drums

    Tracklist

    1. Fortuna Imperatrix Mundi (Carmina Burana)
    2. Back To Back
    3. Red, Hot And Heavy
    4. Waitin‘ For The Time
    5. Cold Killer
    6. Battle Of Pride
    7. Night Danger
    8. A Place In The Night
    9. Queen Of Dreams
    10. Little Darling

    Pretty Maids

    Man mag es ja nicht glauben, doch das kleine Dänemark brachte in musikalischen Belangen in den 80er Jahren weitaus mehr zustande, als einen Lars Ulrich. Neben der ein oder anderen unbekannten Metal-Perle, waren es vor allem die göttlichen Mercyful Fate und die Fun-Rocker von D.A.D., die international für Aufsehen sorgten. Ein weiterer Top-Act sind ohne wenn und aber Pretty Maids, welche mit ihren Veröffentlichungen Red, Hot And Heavy (1984), Future World (1987) und Jump The Gun (1990) drei Alben für die Ewigkeit schrieben.
    Alles begann im Jahre 1981. Ursprünglich als Coverband aktiv, wurden die Pretty Maids von den beiden Freunden Kenneth Hansen alias Ken Hammer und Paul Christensen alias Ronnie Atkins gegründet. Dem Wemauchimmer sei Dank, dass man sich schon wenige Zeit später darauf verlegte, eigene Stücke zu schreiben. Ihr erstes Demo (1982) verhalf der Band zu einem Vertrag unter dem kleinen englischen Label Bullet Records. Auf Wunsch des Labels legten sich die Bandmember englisch klingende Pseudonyme zu. Bullet Records veröffentlichte 1983 die erste selbstbetitelte EP, deren Cover angeblich so beschissen aussah, dass sie bei der Neuauflage, diesmal unter dem Major-Label CBS, eine wesentlich ansehnlichere Cover-Variante vorwies. Zum Labelwechsel kam es Dank Ian Gillen, der, als die Dänen Black Sabbath supporteten, so begeistert von der Band war, dass er ihnen einen Auftritt bei der englischen BBC Friday Night Rock Show verschaffte. Daraufhin wurde CBS auf Pretty Maids aufmerksam. Nach dem Re-Release der EP, erschien 1984 das grandiose Debut Red Hot and Heavy.

    Randnotiz: Der Titelsong fand einen Platz in der tollen Sampler-Reihe Giants Of Rock – The Metal Decade (Part 3) vom Metal Hammer, welche ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann. Insbesondere dann, wenn man die Erforschung des Metals/Hard Rocks der 80er noch vor sich hat und nicht weiß, wo man anfangen soll. Ist meiner Meinung nach die beste Sampler-Reihe überhaupt.

    Meine Wahl für diesen Thread viel ganz willkürlich auf das Debut. Wie gesagt, sind die ersten drei Releases der Band die Bank durch genial. Mal sehen, eventuell werde ich nach und nach jedes dieser perfekten Alben rezensieren.

    Das Album

    Nach dem tollen 22-Sekunden-Intro, welches aufgrund seiner epischen Auslegung zuerst an einen Manowar-Klon denken lässt, geben die Dänen direkt Vollgas und hauen dem Hörer die Uptempo-Nummer Back To Back um die Ohren. Von Hammerfall auf deren Legacy-Album gecovert, repräsentiert diese flotte Nummer das eine mögliche Gesicht der Pretty Maids. Die Gitarren klingen eindeutig metallisch, und das Gesamtbild des Songs erinnert sowohl an die NWOBHM als auch an klassichen US-Metal. Über allem thront, wie bei jedem Song, Ronnie Atkins unglaublich kraftvolles Organ, das, Dank seiner Anpassungsfähigkeit, metallischen Klängen genauso gut wie rockigen Nummern zu Gesicht steht. Dies beweist er eindrucksvoll beim unglaublich guten Waitin‘ For The Time. Den Stil dieses Liedes kann man stellvertretend für das zweite, das rockige Gesicht der Band stehen lassen. Hier kommen auch zum ersten Mal die Keyboards so zum Einsatz, dass man sie auch wirklich wahrnimmt. Soll heißen, dass sie zumindest auf dem Debutalbum eine eher devote Stellung einnehmen. Sie untermalen die Stücke, werden aber zu keinem Zeitpunkt dominant, wie es z.B. auf Europes Out Of This World der Fall ist. Auf den kommenden Alben kommen die Keyboards zwar vermehrt zum Einsatz, maßen sich aber nicht an, den Sound der Band zu bestimmen.
    Der Titelsong jedenfalls ist eine Walze von einem Metalsong. Träge, mächtig und unaufhaltsam bahnt sich dieses Monstrum seinen Weg ins Langzeitgedächtnis.

    Wie kann man ein Album beschreiben, das ausschließlich starke Nummern am Start hat? Grandios? Zweifelsfrei! Super? Ohne Frage! Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Red, Hot And Heavy perfekt ist. Jawohl, das trifft es genau. Der Wechsel zwischen tragenden und schnellen, metallischen und rockigen Nummern, lassen keine Sekunde lang Langeweile aufkommen. Zudem geht wirklich jedes Stück sehr gut rein. Schon nach dem ersten Durchlauf kann man so manchen Refrain mitsingen. Und nein, das Album zeigt auch nach x-maligem Hörgenuß keine Abnutzungserscheinungen. Halten wir das mal fest: Jeder einzelne Song ist sehr eingängig und besitzt eine extrem hohe „Haltbarkeit“.
    Hört man sich A Place In The Night an, scheint klar zu sein, bei wem Lordi primär abkupfern. Das ist in dem Fall jedoch nicht negativ gemeint. Die Maids-Nummer rockt ohne Ende und zeigt einmal mehr, wie facettenreich der Sound der Dänen ist.


    Neuauflage der ’82er EP

    Ein bestimmtes Lied hervorzuheben, ist mir schlicht und ergreifend nicht möglich. Cold Killer, Battle Of Pride oder Queen Of Dreams funktionieren schon fast 30 Jahre und werden auch in 30 Jahren noch funktionieren, dessen bin ich mir sicher. An alle, die auf Hard Rock und traditionsbewussten Metal, NWOBHM wie US-Metal, stehen und den typischen Sound der 80er vergöttern: Ihr tut Euch selbst keinen Gefallen, wenn Ihr Euch die ersten drei Pretty Maids-Releases, angefangen bei dem atemberaubenden Debut, entgehen lasst. Ein Muß für alle Freunde besagter Genres. Greift zu und ihr veredelt Eure Plattensammlung um drei weitere Juwelen!

    YT und die Videos… Die Live-Clips sind zwar nicht meine erste Wahl, aber Studiofassungen konnte ich außer von „Waitin'“ keine finden.

    Pretty Maids – Back To Back
    http://www.youtube.com/watch?v=SpZku76xjFs

    Pretty Maids – Waitin‘ For The Time
    http://www.youtube.com/watch?v=pqcQPsU3BoQ

    Pretty Maids – Red, Hot And Heavy
    http://www.youtube.com/watch?v=S2Xcc77DwUM

    #5500079  | PERMALINK

    Mr.Steel

    Registriert seit: 15.06.2013

    Beiträge: 2

    Gude !
    Ich kann dich voll verstehen.
    Ich bin ein Machine Head fan der ersten Stunde und habe mir erst einige Jahre später die Vio-lence Platten besorgt. Ich kann mir vorstellen das einige Robb Flynn Fans geschockt waren als sie den Sänger von Vio-Lence das erste mal gehört haben. der ist halt ein bisschen abgefahrener sag ich mal. Aber ich stimme dir zu das jeder Thrasher mal rein hören sollte.

    Stay fucking Metal Bro

    --

    #5500081  | PERMALINK

    Headhunter

    Registriert seit: 23.01.2012

    Beiträge: 2,554

    SaroRonnie Atkins: vocals
    Alan Owen: keyboards
    Ken Hammer: lead guitar
    Pete Collins: lead guitar
    John Darrow: bass
    Phil Moorheed: drums

    Tracklist

    1. Fortuna Imperatrix Mundi (Carmina Burana)
    2. Back To Back
    3. Red, Hot And Heavy
    4. Waitin‘ For The Time
    5. Cold Killer
    6. Battle Of Pride
    7. Night Danger
    8. A Place In The Night
    9. Queen Of Dreams
    10. Little Darling

    Pretty Maids

    Man mag es ja nicht glauben, doch das kleine Dänemark brachte in musikalischen Belangen in den 80er Jahren weitaus mehr zustande, als einen Lars Ulrich. Neben der ein oder anderen unbekannten Metal-Perle, waren es vor allem die göttlichen Mercyful Fate und die Fun-Rocker von D.A.D., die international für Aufsehen sorgten. Ein weiterer Top-Act sind ohne wenn und aber Pretty Maids, welche mit ihren Veröffentlichungen Red, Hot And Heavy (1984), Future World (1987) und Jump The Gun (1990) drei Alben für die Ewigkeit schrieben.
    Alles begann im Jahre 1981. Ursprünglich als Coverband aktiv, wurden die Pretty Maids von den beiden Freunden Kenneth Hansen alias Ken Hammer und Paul Christensen alias Ronnie Atkins gegründet. Dem Wemauchimmer sei Dank, dass man sich schon wenige Zeit später darauf verlegte, eigene Stücke zu schreiben. Ihr erstes Demo (1982) verhalf der Band zu einem Vertrag unter dem kleinen englischen Label Bullet Records. Auf Wunsch des Labels legten sich die Bandmember englisch klingende Pseudonyme zu. Bullet Records veröffentlichte 1983 die erste selbstbetitelte EP, deren Cover angeblich so beschissen aussah, dass sie bei der Neuauflage, diesmal unter dem Major-Label CBS, eine wesentlich ansehnlichere Cover-Variante vorwies. Zum Labelwechsel kam es Dank Ian Gillen, der, als die Dänen Black Sabbath supporteten, so begeistert von der Band war, dass er ihnen einen Auftritt bei der englischen BBC Friday Night Rock Show verschaffte. Daraufhin wurde CBS auf Pretty Maids aufmerksam. Nach dem Re-Release der EP, erschien 1984 das grandiose Debut Red Hot and Heavy.

    Randnotiz: Der Titelsong fand einen Platz in der tollen Sampler-Reihe Giants Of Rock – The Metal Decade (Part 3) vom Metal Hammer, welche ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann. Insbesondere dann, wenn man die Erforschung des Metals/Hard Rocks der 80er noch vor sich hat und nicht weiß, wo man anfangen soll. Ist meiner Meinung nach die beste Sampler-Reihe überhaupt.

    Meine Wahl für diesen Thread viel ganz willkürlich auf das Debut. Wie gesagt, sind die ersten drei Releases der Band die Bank durch genial. Mal sehen, eventuell werde ich nach und nach jedes dieser perfekten Alben rezensieren.

    Das Album

    Nach dem tollen 22-Sekunden-Intro, welches aufgrund seiner epischen Auslegung zuerst an einen Manowar-Klon denken lässt, geben die Dänen direkt Vollgas und hauen dem Hörer die Uptempo-Nummer Back To Back um die Ohren. Von Hammerfall auf deren Legacy-Album gecovert, repräsentiert diese flotte Nummer das eine mögliche Gesicht der Pretty Maids. Die Gitarren klingen eindeutig metallisch, und das Gesamtbild des Songs erinnert sowohl an die NWOBHM als auch an klassichen US-Metal. Über allem thront, wie bei jedem Song, Ronnie Atkins unglaublich kraftvolles Organ, das, Dank seiner Anpassungsfähigkeit, metallischen Klängen genauso gut wie rockigen Nummern zu Gesicht steht. Dies beweist er eindrucksvoll beim unglaublich guten Waitin‘ For The Time. Den Stil dieses Liedes kann man stellvertretend für das zweite, das rockige Gesicht der Band stehen lassen. Hier kommen auch zum ersten Mal die Keyboards so zum Einsatz, dass man sie auch wirklich wahrnimmt. Soll heißen, dass sie zumindest auf dem Debutalbum eine eher devote Stellung einnehmen. Sie untermalen die Stücke, werden aber zu keinem Zeitpunkt dominant, wie es z.B. auf Europes Out Of This World der Fall ist. Auf den kommenden Alben kommen die Keyboards zwar vermehrt zum Einsatz, maßen sich aber nicht an, den Sound der Band zu bestimmen.
    Der Titelsong jedenfalls ist eine Walze von einem Metalsong. Träge, mächtig und unaufhaltsam bahnt sich dieses Monstrum seinen Weg ins Langzeitgedächtnis.

    Wie kann man ein Album beschreiben, das ausschließlich starke Nummern am Start hat? Grandios? Zweifelsfrei! Super? Ohne Frage! Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Red, Hot And Heavy perfekt ist. Jawohl, das trifft es genau. Der Wechsel zwischen tragenden und schnellen, metallischen und rockigen Nummern, lassen keine Sekunde lang Langeweile aufkommen. Zudem geht wirklich jedes Stück sehr gut rein. Schon nach dem ersten Durchlauf kann man so manchen Refrain mitsingen. Und nein, das Album zeigt auch nach x-maligem Hörgenuß keine Abnutzungserscheinungen. Halten wir das mal fest: Jeder einzelne Song ist sehr eingängig und besitzt eine extrem hohe „Haltbarkeit“.
    Hört man sich A Place In The Night an, scheint klar zu sein, bei wem Lordi primär abkupfern. Das ist in dem Fall jedoch nicht negativ gemeint. Die Maids-Nummer rockt ohne Ende und zeigt einmal mehr, wie facettenreich der Sound der Dänen ist.


    Neuauflage der ’82er EP

    Ein bestimmtes Lied hervorzuheben, ist mir schlicht und ergreifend nicht möglich. Cold Killer, Battle Of Pride oder Queen Of Dreams funktionieren schon fast 30 Jahre und werden auch in 30 Jahren noch funktionieren, dessen bin ich mir sicher. An alle, die auf Hard Rock und traditionsbewussten Metal, NWOBHM wie US-Metal, stehen und den typischen Sound der 80er vergöttern: Ihr tut Euch selbst keinen Gefallen, wenn Ihr Euch die ersten drei Pretty Maids-Releases, angefangen bei dem atemberaubenden Debut, entgehen lasst. Ein Muß für alle Freunde besagter Genres. Greift zu und ihr veredelt Eure Plattensammlung um drei weitere Juwelen!

    YT und die Videos… Die Live-Clips sind zwar nicht meine erste Wahl, aber Studiofassungen konnte ich außer von „Waitin'“ keine finden.

    Pretty Maids – Back To Back
    http://www.youtube.com/watch?v=SpZku76xjFs

    Pretty Maids – Waitin‘ For The Time
    http://www.youtube.com/watch?v=pqcQPsU3BoQ

    Pretty Maids – Red, Hot And Heavy
    http://www.youtube.com/watch?v=S2Xcc77DwUM

    Red Hot&Heavy,die 82er EP habe ich auch,schöne Scheiben und Future World ist auch ein geiles Teil!

    --

    Rock´n´Roll needs Feedback...so shut up,and learn how to play your guitar. Commander of the Order of the Britsh Empire of NWoBH...Donington,Knebworth,Reading. Rettet dem Dativ...Fick mir...wem,ich?
    #5500083  | PERMALINK

    Headhunter

    Registriert seit: 23.01.2012

    Beiträge: 2,554

    Ja und Hear´n´Aid-Stars höre ich immer noch sehr gerne,war damals ´ne tolle Sache,fast alles was Rang und Namen hatte war eigentlich dabei!!!

    --

    Rock´n´Roll needs Feedback...so shut up,and learn how to play your guitar. Commander of the Order of the Britsh Empire of NWoBH...Donington,Knebworth,Reading. Rettet dem Dativ...Fick mir...wem,ich?
    #5500085  | PERMALINK

    Headhunter

    Registriert seit: 23.01.2012

    Beiträge: 2,554

    Ich finde das hier ist immer noch ein toller Thread,leider ein bisschen eingestaubt.

    Viele der hier präsentierten Reviews habe ich auch in meiner Sammlung,liegt aber daran das ich in den eighties mein Leben voll und ganz dem Metal verschrieben hatte.
    Heutzutage kann ich leider nicht mehr so viel Zeit investieren(Family,Job,Geld usw) aber einmal Metal,immer Metal!!!!!

    Auch hatte ich das Glück in Ratingen/Düsseldorf Teil einer sehr großen Metal Fan-Gemeinde zu sein,mit Kult-Kneipen wo bis heute Metal Thema ist und wenn man mal Kumpels aus vergangenen Tagen trifft,wird immer noch über Aktuelles und Vergangenes gefachsimpelt…schon geil…
    werde mal schauen ob ich nicht auch mal das ein oder andere Juwel einschmeißen kann,muß mir den Thread aber mal genauer zu Gemüte führen,habe auch so etliches im Keller(leider kein Platz).

    --

    Rock´n´Roll needs Feedback...so shut up,and learn how to play your guitar. Commander of the Order of the Britsh Empire of NWoBH...Donington,Knebworth,Reading. Rettet dem Dativ...Fick mir...wem,ich?
    #5500087  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    Dass diese Threads mittlerweile einstauben/ einschlafen, stimmt leider.

    Denke das liegt auch dran, dass viele die Klassiker eh im Schrank stehen haben. Somit muss man zu denen eigentlich nix mehr sagen.

    Zudem ist bei vielen doch eher neuerer Krams wie Metalcore, J-Rock usw angesagt. (siehe Neu in Eurer Plattensammlung oder Was hört Ihr gerade Thread). Da wird eher nach neuen aktuellen Bands gesucht, als 80er Perlen oder Raritäten. Saro gehört noch mit zu den wenigen, die viel klassischen Heavy Metal auf den Plattenteller auflegen und auch häufig in den beiden oben genannten Threads mit unbekannteren Bands/ Alben aufwartet.

    Im Grunde genommen hören hier viele User Metal nur noch nebenher bzw bewegen sich immerweiter vom Metal weg.

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    Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
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