Frage des Monats Juni 2009

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  • #5445203  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    Meine Meinung:
    Dadurch, dass sich das Hörverhalten dem Konsumverhalten der nachkommenen Generation, den Downloadern, angepasst hat und die Konzentrationsfähigkeit auch deutlich abnimmt, hat sich auch die allgemeine Qualität von Alben verringert.
    Durchgehend hochklassige Alben findet man heute doch häufig eher in den Nischen Genres bei spezialisierten Plattenfirmen, deren Alben von wirklichen Fans und Liebhabern gekauft werden.
    Ob es im Doom ist wie z.B. Northwinds, deren Vinyl bei Black Widow herauskommt, oder orthodoxer Black Metal wie z.B. von Ondskapt, Deathspell Omega oder Death Metal wie Teitanblood und deren Plattenfirmen wie z.B. NOEVDIA/EAL.
    Wirkliche Qualität findet man, entgegen landläufiger Meinung, bei den im tiefen Untergrund verwurzelten Firmen und Bands. Das sind dann auch genau DIE Leute, die sich vom „Mainstream Metaller“, der Amon Armath oder wie die heißen für guten Death Metal hält, unterscheiden.
    Es ist schon so, dass auch dieser Unterschied eine „Szene in der Szene“ hat entstehen lassen.
    Viele Metal „Neulinge“ werden nicht für voll genommen, zu recht, weil sie großteils dazu übergehen zu saugen und zu rippen und den wirklichen Wert, eines selbstgekauften, ersparten, Albums wirklich nicht zu schätzen wissen. Daher befürworte ich es auch, wenn bestimmte Alben nur auf Vinyl raus kommen da diese Alben auch hauptsächlich von Leuten gekauft und angehört werden, die auch den künstlerischen Wert zu schätzen wissen und dieses Album kein beliebiges Konsumprodukt ist, was man sich eben aus dem Netz ziehen kann.
    Also deswegen ein „jein“, der Mainstream lässt stark nach, der Untergrund dagegen setzt immer mehr auf hohe Qualität.

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    #5445205  | PERMALINK

    Tripp Den Store

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,373

    Ob ich jetzt DSO und Konsorten noch zum Untergrund zählen würde? Ich will da jetzt keine leidige Diskussion lostreten, was Untergrund ist und was nicht, aber zumindest seit der FAS… sind die ja schon eher eine der bekanntesten BM Bands zurzeit, ohne dabei an Qualität einzubüßen, wie ich finde.

    Aber generell muss man, heutzutage einfach mehr suchen, unabhäbngig von bekannten/unbekannten Labels, da es einfach eine Flut von Veröffentlichungen gibt, wo tendenziell einfach mehr Mist dabei ist als früher. Aber wer sich hinreichend mit Musik beschäftigt kauft aber nach wie wvor nur Dinge von denen er weiss, dass sie gut sind.

    #5445207  | PERMALINK

    Ilo

    Registriert seit: 23.09.2007

    Beiträge: 13,393

    Man sollte das mit dem Underground dann aber auch nicht wieder überwerten. Nicht alles was sich im Mainstream tummelt ist scheiße, allein schon aufgrund der Tatsache, dass sich das keiner aussucht, also Teil dieses Ganzem zu sein. Klar haben kleinere, speziell ausgelegte, unkommerzielle und vor allem qualitativ selektierte(re) Label wie zum Beispiel Denovali oder Deathwish grundsätzlich für den Genrefan besseres am Start als die breite Masse, aber man sollte auch hier nicht alle über einen Kamm scheren. DSO haben sich ihren verhältnismäßig wachsenden Bekanntheitsgrad z.B. auch nicht ausgesucht…

    #5445209  | PERMALINK

    Clansman

    Registriert seit: 13.03.2004

    Beiträge: 12,735

    Zum einen geb ich meinen beiden Vorrednern Recht, auf der anderen Seite reden alle immer von den guten alten Zeiten. Bei vielen ALben denke ich mir sie haben definitiv Götterstatus aber keiner redet davon. Möglicherweise weil wir Fans schon so viele Hammeralben um die Ohren geknallt bekommen haben und schlicht gesättigt sind. Muss wohl wieder ein absolutes Novum rauskommen um ein Aha Erlebnis zu erzeugen.

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    Ich will da gar nicht drüber reden, von mir aus können die alle sofort andere Jobs anfangen oder sterben. Das interessiert mich Null, das macht mich aggressiv und ich will's auch nicht hören. Michael Weikath über Nu Metal
    #5445211  | PERMALINK

    Shinigami

    Registriert seit: 03.06.2009

    Beiträge: 11

    In der heutigen Zeit erscheinen sehr wohl Alben mit gleichbleibender Qualität, nur bekommen sie nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die Alben aus der guten alten Zeit. In den 80ern war es halt „einfacher“ den geneigten Metal-Fan zu beeindrucken, weil es fast nur die reine Lehre gab. Durch die vielen verschiedenen Genres heutzutage lassen sich halt nicht alle Metaller für das neue Album von „Band XY“ begeistern. So passiert es, dass Alben die durchaus mit „Master of Puppets“ oder „Painkiller“ mithalten können in der Masse untergehen und dadurch nicht die Aufmerksamkeit bekommen die sie verdient hätten. Grad bei noch jungen Bands passiert das. Ich geb aber zu dass auch hin und wieder echter Schrott produziert wird, aber das positive überwiegt.

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    #5445213  | PERMALINK

    Panic drives human herds

    Registriert seit: 25.04.2006

    Beiträge: 9,973

    Oder das System ist, im Gegensatz zu Früher, gesundet und nicht jeder Schrott wird mehr in den Himmel erhoben.

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    #5445215  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    ….eigentlich wars doch eher umgekehrt, siehe Hellhammer z.B….

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    #5445217  | PERMALINK

    Peter Zwegat

    Registriert seit: 03.06.2009

    Beiträge: 128

    Richtig gute Alben gibt es nicht so oft… Tja, da kann man nichts dran ändern, aber nur einen Song zu verehren und den Rest des Albums einfach strikt zu ignorieren ist auch keine Lösung.^^

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    -[/COLOR] Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit. Nietzsche
    #5445219  | PERMALINK

    Elvis1974

    Registriert seit: 08.05.2009

    Beiträge: 83

    ich halte solche Aussagen wie „Szene in der Szene“ und (sinngemäß) „nur bei der Underground-Labels gibt es noch qualitativ hochwertige Kost)“ für total überzogen. Es ist doch erstmal schön zu sehen, was der (Rock-Metal-)Markt an sich mitterweile für ein breitgefächertes Spektrum bietet. Für den einen ist eben irgendwelches Punk-Geschrammel das Nonplusultra, andere sehen in dieser Musik nur aussagelosen und musikalisch minderwertigen Müll….diese mögen dann lieber wieder Konzeptalben, in dem jedes Stück 8-10 Minuten geht, das eine auf dem anderen Lied aufbaut (textlich) und jeder Saitenschiss beinahe beim Hörer einen Orgasmus hervorruft…das alles gabs und gibts doch schon immer und ist eben nur Geschmackssache. Deswegen ist dann einer der lieber eingängige 3- oder 4-Minuten-Rockstücke hört (von einer bei einem Major-Label unter Vertrag stehenden Band), nicht „schlechter anzusiedeln“ als einer der sich stunden- oder tagelang in die immer noch zahlreich vorhandenen Konzeptalben reinhört (von Bands, die bei Labels unter Vertrag stehen, die z.T. nicht mal die Hammer-Redakteure kennen:haha:). Ich weiss, bin teilweise bissl abgedrifted, aber wurschd, selbst wenn einer nur 1 Stück eines Albums verehrt, heisst das noch lange nicht, dass derjenige kein Musikverständnis bzw. Musikgeschmack hat…..rock on:horns:

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    #5445221  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    Doch. Das eine sind Konsumenten, Kühe, die mit Billigprodukten abgespeist werden z.B. von NB, womit wir wieder beim Thema wären, das andere sind Musikhörer. Da besteht für mich ein eklatanter Unterschied. Es geht mir nicht darum, ob es ein Punk Stück oder ein 8 – 10 Minuten Progrock Stück ist. Beides hat seine absolute Berechtigung. Es geht nur darum, sich diesen qualitativ minderwertigen Massendreck etablierter Labels, die fast eine gesamte Szene mehr oder weniger kontrollieren (bewusst überspitzt, aber es kommt fast hin), nicht einfach ohne zu Hinterfragen reinzupfeifen, wie es eben doch mit Sicherheit ca. 80% der jungen Metaller heute tun. Die sehen doch auch auf Grund der massiven Präsenz solcher Labels fast gar keine Alternativen. Es wird vorgesetzt und konsumiert. Dass dabei die Qualität oft auf der Strecke bleibt wird doch niemand ernsthaft bezweifeln, oder? Allein wenn ich mir die Muppets von Immortal oder Dimmu Borgir ansehe, die ihr Theater da spielen und eine Art Popcorn Kino darstellen, wirds mir schlecht. Das wird vermutlich handwerklich sicher kompetent gemacht sein, sehr professionell, aber das ist 08/15 standard Super RTL Toggolino Pop auch. Das sind Leute, die natürlich ganz genau wissen, was sie da tun und keine Stümper. Das Produkt selbst ist in seinem Mehrwert absolut mangelhaft und nur als musikalisches Fast Food zu bezeichnen. Das ist jetzt auch wieder bewusst etwas überspitzt, aber das Prinzip sollte klar sein.

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    #5445223  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Es ist aber auch die Frage, ob der jeweilige Hörer bei den von Dir als „Billigprodukten“ bezeichneten Bands bleibt oder ob er sich auch anderen Dingen widmet. Im Prinzip hast Du ja schon Recht, aber die Tatsache, dass in diesen Äußerungen mehr oder weniger alle über einen Kamm gezogen werden, finde ich falsch.

    Man kann sehr wohl „Fast-Food“ hören und dennoch hochwertige Kost genießen. Denn auch Fast-Food hat seinen zugegebenermaßen kurzen Reiz; nämlich zum zwischendurch hören, wenn für intensives Hören keine Zeit/Gelegenheit ist.

    #5445225  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    Klar. Aber die Masse machts eben, im Moment scheint sich der Markt auch eher in die Richtung zu entwickeln, dass es eine große Schwemme solcher „Fast-Food“ Bands gibt und ich befürchte, dass es einfach zu wenig Leute gibt, die sich von dem Kram auch mal weg, weiter entwickeln.

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    #5445227  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Meine Güte, der eine liebt halt Fastfood und Popcorn-Kino, der andere geht zum Edel-Itaker. Und es soll sogar Menschen geben, die machen beides. Warum soll das bei Musik nicht auch funktionieren?

    Außerdem: Gesetzt den Fall, auf einmal würden sich die ganzen Horden Jung-Metaller von Nuclear Blast und den ganzen Majors abwenden und nur noch in den geheiligten Hallen des Undergrounds ihre Musik suchen? Wer dann wohl der erste wäre, der Ausverkauf! schreit?

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #5445229  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    Hat mit Ausverkauf nichts zu tun. Die Frage war, ob es einen Qualitätsverlust gibt. Und den gibt es, weil es einfach einen Massenmarkt gibt, der bedient wird. In wie weit das für einen selbst schlecht ist muss jeder für sich entscheiden, bzw. muss sich dessen erstmal bewusst werden, das ist der schwerere Schritt. Ich für mich darf es ja ablehnen. Wenn das für Dich kein Problem ist, ist das Deine Sache.

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    #5445231  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Gut, mit dem Qualitätsverlust gebe ich dir Recht, wobei es, denke ich, auch bei den Majors noch genügend Bands gibt, die hochwertige Musik machen. Und wer sich wirklich ernsthaft mit der Musik befasst und vielleicht auch mal jenseits des Hammer-Soundchecks auf die Suche geht, findet auch anderswo Qualität. Letztendlich hängt es ja auch davon ab, mit welchem Anspruch man an die Sache herangeht. Will ich Musik haben, die ich zum Saufen hören kann, deren bunte Bildchen ich auf meine Kutte pappe und die meine Kumpels cool finden? Oder will ich Musik, die mich berührt?
    Es stimmt natürlich, dass viele „Neueinsteiger“ die Energie, um sich auf die Suche zu machen, nicht mehr aufbringen, weil alles, was man nicht sofort bei google findet, schon mal per se zu anstrengend ist. Aber um solche Leute ist es dann auch nicht wirklich schade, irgendwie.

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