PLAYLIST OF THE WEEK

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  • #2170669  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    TizBitte 🙂

    An dieser Stelle mal wieder ein „Danke“ und ein „Toll Gemacht“ an Hellcommander, es macht immer wieder Spass die Kommentare zu lesen, und ich muss unbedingt mich mal mit Mayhem auseinandersetzen!
    Und volle Zustimmung zur Urfaust.

    Danke fürs Lob, freut mich :). HÖr Dir mal „My Death“ an:

    http://www.youtube.com/watch?v=D4q035MqTgA

    Highlights von metal-hammer.de
    #2170671  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Wow, das weiss wirklich zu überzeugen, vorallem die Gitarrenarbeit ist klasse und erzeugt eine Top-Atmosphäre, brauch ich!

    #2170673  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Ja, brauchst Du :). Hellhammer liefert auch einen grandiosen Job ab; auf „Chimera“ stimmt einfach ALLES.

    #2170675  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Steht schon auf der Liste 🙂

    #2170677  | PERMALINK

    Alexdanza

    Registriert seit: 22.12.2008

    Beiträge: 4,547

    TizMacht mich momentan immer wieder völlig fertig, was sagst du dazu?:)

    Genial. Die Platte bietet bei jedem neuen Hördurchgang einen neuen noch unentdeckten Grund um sich das 2 stündige Epos noch mal anzuhören. Ein Teufelskreis. :haha:

    --

    "Die Ausweglosigkeit polarisiert sich zum finalen Schlag" Musiksammlung[/URL] [/B][/COLOR][/COLOR]
    #2170679  | PERMALINK

    Axe To Fall

    Registriert seit: 18.10.2009

    Beiträge: 9,142

    FroZenObiPrimordial – Redemption at the Puritan’s Hand
    While Heaven Wept – Fear Of Invinity
    Aosoth – III
    Blut Aus Nord – 777 Sect(s)

    Wer was genauer wissen will, einfach melden. Versuch dann Zeit zu finden.

    Hüpf, hüpf!

    --

    Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“
    #2170681  | PERMALINK

    Axe To Fall

    Registriert seit: 18.10.2009

    Beiträge: 9,142

    So, dann mal los:

    Forgotten Tomb – Unter Saturn Retrograde
    „Springtime Depression“! Das Album finde ich bis heute richtig, richitg gut. 4 Jahre nach dem letzten, vollwertigen Studioalbum „Negative Megalomania“ (eher schwächelnd) und 1 Jahr nach dem cooler aber genauso unnötigen „Vol. 5: 1999/2009“ liefern die Depressive Black Metaller ihr sechstes Album ab, herrliche Songtitel ala „I Wanna Be Your Dog“ inklusive. Nach ein paar Durchläufen mag ich eigentlich sofort „business as usual“ darunterschreiben. Forgotten Tomb klingen halt nach einem vergessenen Grab und klingen eigentlich auch 8 Jahre nach „Springtime Depression“ noch genau so. Wäre aber auch falsch zu sagen dass dies keinen Spaß machen würde. Denn schlussendlich sind die Songs schon gut und bieten die typischen Melodien. Nur das mit dem Bäume ausreißen, nein das wird wohl in diesem Leben für Forgotten Tomb nichts mehr.
    7/10

    Primordial – Redemption At The Puritan’s Hand
    Primordial, Kritikers und Musikhörers Liebling, sind wieder da. Die Band feiert ja seit dem Deal mit Metal Blade stets wachsende Erfolge, vor allem der großartige Vrgänger des neuen Albums „To The Nameless Dead“ sorgte für einen erneut großen Popularitätsschub. Das sorgt natürlich auch für enorm erhöhte Erwarungen. Doch Primordial enttäuschen nicht. Im Gegenteil. Diese Platte besitzt einen komplett ureigene Atmosphäre. Das klingt viel mehr nach Whiskey, viel mehr nach „Alan singt dramatische Geschichten im rauchigen Pub nebenan“. Das schafft eine sehr melancholsiche Stimmung die der Platte nur gut tut. Vor allem „Bloodies Yet Unbowed“ ist einfach grandios.
    8,5/10

    Septic Flesh – The Great Mass
    Orchester und Metal, eine stets innige Beziehung. Septic Flesh (oder Septicflesh, keine Ahnung) gehören zu dem Schlag von Bands die extremen Metal mit mächtigen Klassiksoundwänden. Was auf dem letzten Album „Communion“ von 2008 schon grandios umgesetzt wurde, setzt sich auf „The Great Mass“ fort. Schier endlos große Soundwälle, epische Melodien, grandioses Riffing. Dazu kommt ein gehöriger Schuss Theatralik und Dramatik (durchaus positiv gemeint) und fertig ist die leckere Suppe. Dazu versprühen die Jungs ein enormes Talent für das Schreiben vielfältiger und vertrackter Songstrukturen. Klasse!
    8,5/10

    While Heaven Wept – Fear Of Infinity
    WHW bei Nuclear Blast, verdammt! So schnell ein neues Album nach „Vast Oceans Lachrymose“, oh weh! Das konnte ja gar nicht gut gehen? Aber ist es denn gut gegangen? Jein. Gemessen am Backatalog wie „Sorrow Of The Angels“ oder „Of Empires Forlorn“ ist „Fear Of Infinity“ sicher eine Enttäuschung. Aber gemessen am heutigen Metal-Standard ist das immer noch ein starkes Album das dieses Mal deutlich in Richtung Heavy Metal tendiert. Weniger Doom, mehr Schwung. Dabei haben WHW immer noch ein glückliches Händchen für epische Meistertsücke. Auf der letzten Platte noch der Opener, hier der Abschluss „Finality“. Großartig!
    7,5-8/10

    City & Colour – Sometimes / Bring Me Your Love
    Endlich hab ich es mal geschafft in das Soloprojekt von Alexisonfire-Sänger Dallas Green reinzuhören. Das der Typ über eine der schönsten Klarstimmen im Universum verfügt ist kein Geheimnis. Doch sein Songwritingtalent ist einfach atemberaubend. Akkustikklampfe, Stimme. Mehr braucht er nicht um zu den Hörer zwischen Depression und Hoffnung in und her zu reißen. Ganz, ganz groß!
    9/10 – 9/10

    Gaza – I Don’t Care Where I Go When I Die / He Is Never Coming Back

    Es gibt nur wenige Bands die im Chaoscore in Sachen Intensität mit Converge mithalten können. Gaza gehören dazu. Gerade unmenschlich prügelt IDCWIGWID dir die Organe taub und blutig. Eine einzige Orgie des Chaos und der abgefuckten Brllianz. Siehe auch Album Nr. 2 „He Is Never Coming Back“. Sludgiger aber nicht minder böse.
    10/10 – 9,5/10

    Hate Eternal – Phoenix Amongst The Ashes
    Irre was eine besser Produktion so ausmachen kann. Mehr dazu später auf metal.tm.
    -/10

    Portrait – Crimen Laesae Majestatis Divinae
    Schwedischer Old School Metal mit mächtig viel Mercyful Fate drin. Mit dermaßen viel Leidenschaft und Energie das mir spontan die aktuellen Vergleiche fehlen. Allein „Der Todesking“! Episch!
    9-9,5/10

    Ansonsten noch:
    Altar Of Plagues – Mammal (9/10)
    De Staat – Machinery (8/10)
    Wormrot – Dirge (6,5/10)
    Samael – Lux Mundi (8/10)
    Sarke – Oldarhian (7,5/10)

    --

    Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“
    #2170683  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    Axe To Fall
    Wormrot – Dirge (6,5/10)

    Seh ich ähnlich: Hab mir von Wormrot mehr erhofft.

    Ansonsten interessante Einsichten
    Auf Hate Eternal bin ich mal gespannt^^

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #2170685  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Toll geschrieben @ Axe To Fall, lässt die Vorfreude auf die Alben (Primordial, Septic Flesh, Portrait) noch wachsen 🙂
    Das mit dem angedeuteten Schnellschuss bei WHW stimmt übrigens nicht so ganz, denn der Bandkopf hat in ein paar Interviews erwähnt, dass alles Material von FoI schon bei erscheinen von VOL fertig geschrieben war. „Finality“ war dabei der letzte Track der geschrieben wurde, und das war 2008. Nur so als kleine Anmerkung 😉

    #2170687  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Axe To FallForgotten Tomb – Unter Saturn Retrograde
    […]herrliche Songtitel ala „I Wanna Be Your Dog“ inklusive. […]

    Ein Stooges-Cover, oder? Ich frage deshalb, weil Electric Wizard – Venus In Furs ja auch nichts mit The Velvet Underground zu tun hatte…

    In Dredg – El Cielo habe ich diese Woche sicherlich die meiste Mühe investiert. Leider liegt dies nicht unbedingt an überschwänglicher Begeisterung oder auch nur besonders großem Interesse. Es war eher eine Art durch das ganze Lob bedingtes Schuld-/Pflichtgefühl, das mich dazu trieb, meinen Frieden mit dem Album schließen zu wollen. Wäre mir das Album egal gewesen, hätte mich ansonsten sicherlich schon der problematische Einstieg zum Aufgeben gezwungen. Gavin Hayes‘ Stimme ist für viele sicherlich der Knackpunkt, der über Gefallen und nicht-Gefallen entscheidet. Die Art, wie sein Gesang honigartig das Ohr umschließt und die Gehörgänge verklebt, ist sicherlich – das müssen auch Befürworter zugeben – grenzwertig. Wird dieser Gesang nicht im richtigen Zusammenhang eingesetzt und können die Instrumente nicht dagegenhalten, funktioniert die Musik nicht mehr und tritt über die Schwelle zu fiesem, prätentiösem Kitsch. Genau das ist beim Opener „Same Ol‘ Road“ passiert – gerade in den Strophen würde ich Hayes am liebsten eine Wassermelone in den Mund stopfen. In den folgenden Songs verpassen Dredg das Erzeugen eines kohärenten Songflusses und einer Kulmination im richtigen Moment, und wäre über alldem nicht wenigstens noch eine Ahnung einer guten Absicht, ich hätte das Album entnervt aus dem Player genommen. Im zweiten Albumdrittel überlegt die Band es sich anders, tastet mit den Füßen nach festem Boden in schlichten, eingängigen und netten Alternative Rock-Songs. Im weiteren Verlauf erinnern sie sich wieder an den eigenen Anspruch. Die Stücke werden wieder schwerelos, erzeugen nun aber eher ein Gefühl, als würde man durch eine Gewitterwolke fliegen; der jubilierende Refrain eines „Same Ol‘ Road“ ist angenehm weit weg. Die letzten beiden Songs, allen voran „The Canyon Behind Her“, zeigen schließlich, wie Dredgs moderner Prog Rock-Entwurf doch noch funktionieren könnte. Im überragenden Closer des Albums verschmelzen Euphorie und Verzweiflung, man stürzt sich in die turmhohen Gitarren des Refrains wie in schäumende Brandungswellen, man fühlt die Klarheit des Himmels genauso wie den Abgrund unter sich. Warum nicht gleich so?
    Ob ich nun meinen Frieden mit Everybody’s Darling schließen konnte? Naja, so halb. In Zahlen gesprochen wäre das eine sehr knappe 7/10. xTOOLx kann gerne mit Waschmaschinen nach mir werfen, wenn es ihm danach besser geht.

    http://www.youtube.com/watch?v=VMZi8WMJqyU

    Ähnlich stark festgebissen habe ich mich bei The Legendary Pink Dots – Any Day Now, was hier allerdings mehr mit aufrichtigem Interesse als mit verbissenem Schönhören zu tun hat. Nicht nur dieses Album, die Band als Ganzes scheint einer der seltenen und unermesslich wertvollen Fälle eines vollkommen eigenständigen musikalischen Universums zu sein, bei dem Vergleiche mit Bestehendem nicht greifen. Entsprechend wenig durchdrungen habe ich LPDs musikalische Zeichencodes und ihre Gesamtästhetik, und wenn ich mir den kaum überschaubaren Backkatalog ansehe, wird dies auch lange so bleiben. „Any Day Now“ weckt aber auf jeden Fall einen gewissen Ehrgeiz. Ist das Fundament vieler Songs elektronisch erzeugt, so übernehmen doch häufig Instrumente wie Spinett und Violine die Melodieführung. Dies erzeugt genauso eine innere Widersprüchlichkeit wie die aufreizend einfachen Melodien in Verbindung mit den kryptischen Texten. Die Musik umströmt ein süßlicher Geruch mit unauffälliger giftiger Note, die den Hörer schließlich dazu bringt, der Sache auf den Grund gehen zu wollen. Hervorragend geeignet für Sammler hochwertiger Kuriositäten und Verschwörungstheoretiker. Den Höhepunkt dieses Albums, bei dem Kategorisierungen wie Dark Wave, Psychedelic Rock und Electropop gleichermaßen falsch wären, bildet für mich das zehnminütige „Waiting For The Cloud“, ein perfektes Beispiel für den schwebenden postapokalyptischen Ambientpop, durch den ich auf die Band gekommen bin. Mit eingebautem Psychedelic/Funk Rock-Part. Fragt mich nicht, was der dort zu suchen hat…

    http://www.youtube.com/watch?v=vbN5t-zMnv0

    Vertrauter und leichter zu kategorisieren sind da schon die Norweger Madrugada mit ihrem Debüt „Industrial Silence“ aus dem Jahre 1999. Nachdem der Nachfolger „The Nightly Disease“ bei mir seinerzeit einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, habe ich mich nach Jahren wieder an die Klasse der Band erinnert. Wenn man es sich einfach machen will, lässt sich ihre Musik als der größte gemeinsame Nenner von Leonard Cohen, Nick Cave and the Bad Seeds, 16 Horsepower, dem „Pulp Fiction“-Soundtrack und R.E.M. beschreiben, was sich bei mir zugegebenermaßen langweiliger liest, als es ist. Woran es ihm fehlt, ist Exzentrik, aber ansonsten ist Madrugadas Rock-Entwurf ein außerordentlich sympathischer, mit genug Zeit, jeden Ton genussvoll auszukosten, Coolness und Sexappeal. Dazu trägt nicht zuletzt die schlicht wohltuende Produktion bei, die jedem Klang genügend Entfaltungsraum zubilligt, angenehm natürlich klingt und eine Ahnung von Hitze und Staub vermittelt. Sänger Sivert Høyem konnte sich mit seiner charakteristisch samtigen Stimme auch damals schon an den Vorbildern messen lassen, ohne sich wie auf dem Nachfolger ganz in den tiefsten Gebieten, die mit seiner Stimmlage noch zugänglich sind, zu verschanzen. Die Stimmung des Albums könnte man insgesamt auf die Beschreibung „die Abendröte vor der tiefen, kühlen Nacht von ‚The Nightly Disease'“ herunterbrechen, auch wenn sich gerade in der Mitte Momente von anziehender Dunkelheit finden. Besagte tiefe, kühle Nacht des Nachfolgers werde ich zwar auch künftig bevorzugen, eine runde Sache ist „Industrial Silence“ aber dennoch.

    http://www.youtube.com/watch?v=LYcY_x2XluY

    Eher zwiegespalten stehe ich dem selbstbetitelten Debüt von Neu! gegenüber, meinem ersten Gehversuch im Krautrock-Bereich. Es ist einerseits durchaus faszinierend, wie das Duo Klaus Dinger und Michael Rother mit beispielsweise „Weissensee“ ein Stück entworfen hat, das größtenteils aus nichts besteht. Die träge dahinstolpernden Drums und psychedelischen Gitarrenspielereien, die langsam aufsteigen wie das Wachs in einer Lavalampe, schwimmen nur darin, anstatt es aufzuheben. Es ist andererseits auch bemerkenswert, wie aktuell sich dieser ironische Konventionsbruch anfühlt, obwohl er schon fast 40 Jahre alt ist. Vor allem in den 80ern und den letzten fünf Jahren war und ist der Einfluss von Neu! gerade auf die britische Musikszene deutlich zu spüren. Andererseits steht das Album in seiner Gesamtheit völlig im Schatten meiner beiden Lieblingssongs „Hallogallo“ sowie vor allem „Negativland“, dessen rhythmusbetonte Industriehallenkälte als die Geburtsstunde des Post-Punk betrachtet werden könnte. Die überwiegend formlosen Klangexperimente drumherum kann ich bisher noch nicht genießen, ohne den musikhistorischen Kontext im Hinterkopf zu haben. Aber immerhin.

    http://www.youtube.com/watch?v=23HfAHSKWlk

    Bei Red Lorry Yellow Lorry und ihrem Debüt „Talk About The Weather“ kam mein Komplettierungswunsch vor dem Qualitätsbewusstsein, was sicherlich gemeiner klingt, als die Band es verdient hat. Im Grunde liefern RLYL mit diesem Album so etwas wie eine Bilderbuchdefinition von Post-Punk in seinen letzten Atemzügen bzw. Gothic Rock bei den ersten Gehversuchen. Es ist alles da: der Weltekel und die Abnabelung von Gesellschaft und sich selbst in den Texten, die schwarzgraue Klangfarbe, der Bass, die Tanzbarkeit. Es fehlt zwar die mystische Todesverklärung und die Theatralik, aber zumindest der Hall des Drumcomputers weist in die Richtung, in die Dr. Avalanche The Sisters of Mercy später treiben würde. Die Songs sind ausnahmslos gut (wenn auch selten mehr), die Band streut auch mal eine überraschende Wendung ein, wenn eine nötig ist. Red Lorry Yellow Lorry sind sicherlich nichts Besonderes oder wären es aus einem anderen Grund wert, aus der zweiten Reihe herausgeholt zu werden. Im Gegensatz zu The Comsat Angels oder The Chameleons, die einen ähnlichen Status haben, sind sie ganz bestimmt nicht unterbewertet. Es gibt an „Talk About The Weather“ allerdings auch nichts – interessanterweise auch keine zu große Angepasstheit -, was man bemängeln könnte. Der herrlich neurotische Gesang von Chris Reed hebt die Band das entscheidende Bisschen über den oberen Durchschnitt, womit es nichts gibt, worüber man sich ärgern könnte. Denen, die sich für Post-Punk/Frühgoth interessieren und mit den Basics schon vertraut sind, kann ich das um elf zusätzliche Songs aufgestockte ReRelease vorbehaltslos ans Herz legen. Die, die mit der Richtung an sich nichts anfangen können, werden die Lorries auch nicht bekehren können. Interessierte ohne weitere Vorkenntnisse greifen vorerst besser zu den Klassikern…

    http://www.youtube.com/watch?v=jxMkKEDVjrU

    …Wie zum Beispiel Bauhaus, von denen ich diese Woche allerdings nicht das vielleicht näherliegende „In The Flat Field“ gehört habe, sondern einen der Nachfolger. Alle standen sie bei mir im Windschatten des Debüts, und beim Hören von „The Sky’s Gone Out“ konnte ich mir das zwar durchaus erklären, hatte aber unweigerlich ein schlechtes Gewissen. Es ist zu kurz gedacht, die neue Sorgfalt und das Facettenreichtum der Arrangements gegen die Band ausspielen zu wollen. Der fühlbare selbstzerfleischende Wahnsinn, der ITFF zum Klassiker gemacht hat, konnte aber naturgemäß nicht reproduziert werden. Sei’s drum; Songs wie „Spirit“ oder „Swing the Heartache“ verfügen über beachtliche Catchyness unter einer immer noch zerschlissenen Oberfläche, die Peter Hammill-artige Ballade „All We Ever Wanted Was Everything“ ist stimmig und legt interessante Einflussquellen frei und die leiernde Drehorgel von „The Three Shadows (Part 3)“ erzählt Gruselgeschichten von verlassenen und vergessenen Zirkuszelten. Mit den ganzen abstehenden Fransen und dem wie eh und je schneidbrennerartigen Gesang Peter Murphys eignet sich die Musik kaum als Beispiel für Gothic Rock klassischer Prägung (obwohl sie genau das ist). Und so theatralisch sie sein mag; die Bühne, auf der sie stattfindet, knarrt, ist morsch, höchst instabil gebaut und deutlich zu klein.

    http://www.youtube.com/watch?v=1lOUf_Hyd8I

    Über meine Neuentdeckung Fauna werde ich mich demnächst in der Umkleidekabine des Verderbens noch in aller Ausführlichkeit auslassen. Deshalb nur soviel: Ambient/Atmospheric Black Metal. Songs in Albumlänge (von 63 bis 80 Minuten). Beeindruckend und bestenlistenkompatibel.

    Was größenwahnsinnige Songlängen angeht, können Darkestrah mit „Epos“ (33:33 Minuten) nicht mit Fauna mithalten. Qualitativ leider auch nicht. Das liegt aber eher an Fauna als an Darkestrah, denn auszusetzen habe ich an „Epos“ eigentlich nichts. Es gibt in diesem halbstündigen Svartmetall-Monumentalstück keinen Moment, in dem sich die Spannung verliert, die Band weiß ihre Stilmittel gut zu dosieren, die Melodien sind schön und markant. Ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen oder zu stark mit der Stimmung zu brechen, setzt die Band Kontraste und exotische Momente an den richtigen Stellen. Weit mehr, als sie in die Nähe von Bierzelt-Folkmetal zu rücken, offenbart die Einbindung von Violinen und kirgisischer Folklore Stil und Anspruch. Das ist alles soweit wirklich gut und edel, das Einzige, woran es der Musik zeitweise fehlt, ist vielleicht Atmosphäre – und selbst das wird gegen Ende mit entrückten Klargesängen von der Band rechtt eindrucksvoll wiederlegt. So richtig erklären kann ich es mir also nicht, wieso ich „Epos“ bisher „nur“ mit Anerkennung, aber nicht mit Begeisterung begegnen kann, aber das ist vielleicht auch nur eine Frage der Zeit.

    #2170689  | PERMALINK

    Hallways of Always

    Registriert seit: 19.03.2011

    Beiträge: 1,120

    Boah, schwer.
    Dabei waren auch jeden Fall:

    Electric Light Orchestra – On the third day
    Slayer – South of Heaven
    Spiritual Front – Armageddon Gigolo
    Dornenreich – Her von welken Nächten
    The Sisters of Mercy – First and Last and Always
    Dead can Dance – Dead can Dance
    Tangerine Dream – White Eagle
    Alcest – Souvenirs d’un autre monde

    Naja, war noch mehr.

    --

    Never le nkemise... Le ka zama mara never leloke
    #2170691  | PERMALINK

    xTOOLx

    Registriert seit: 30.06.2008

    Beiträge: 19,947

    @palez: nein, ich werfe keine waschmaschinen. Vielleicht aber einige Tomaten 😉
    Klar, die Stimme ist sehr eigen und kann ein Knackpunkt sein. Aber: sie klingt einfach wunderbar und extrem harmonisch.
    Ich vertehe aber was dir an der Platte „fehlt“ 😉

    Dennoch: unbedingt die Leitmotif anhören 🙂

    #2170693  | PERMALINK

    Peters Dick

    Registriert seit: 18.01.2004

    Beiträge: 12,430

    Primordial – Redemption at the puritans hand
    Primordial – to the nameless dead
    Aborted – slaughter & apparatus a methodical overture
    Misery Index – Heirs to thievery
    Behemoth – Grom
    Behemoth – and the forest dreams eternally
    Bathory – twilight of the gods
    Moonspell – Irreligious
    MoonSpell – Night Eternal

    --

    Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)
    #2170695  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    xTOOLx@palez: nein, ich werfe keine waschmaschinen. Vielleicht aber einige Tomaten 😉
    Klar, die Stimme ist sehr eigen und kann ein Knackpunkt sein. Aber: sie klingt einfach wunderbar und extrem harmonisch.
    Ich vertehe aber was dir an der Platte „fehlt“ 😉

    Dennoch: unbedingt die Leitmotif anhören 🙂

    Fies, gegen Tomaten bin ich allergisch. :< Das kam bei meinem Review zugegebenermaßen nicht so durch, aber bei den anderen Songs klingt der Gesang durchaus prima - gerade "The Canyon Behind Her" könnte ich mir mit anderem Sänger gar nicht vorstellen. Ist jetzt bloß blöd, dass sich die Songs, die ich am wenigsten leiden kann, gerade am Anfang versammeln. Was ich von "Leitmotif" in blasser Erinnerung hatte und mir neulich wieder angehört habe, finde ich übrigens deutlich besser.

    #2170697  | PERMALINK

    Big Exit

    Registriert seit: 06.08.2009

    Beiträge: 1,751

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