SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich

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  • #4430121  | PERMALINK

    Pestbote

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    Beiträge: 5,136

    Cooles Zeugs! Danke

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    She´s got The Jack
    Highlights von metal-hammer.de
    #4430123  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Dankeschön, Gwydion kommt cool 🙂

    --

    Ph'nglui Mglw'nafh [COLOR=#006400]Cthulhu[/COLOR][COLOR=#008080] R'lyeh[/COLOR] Wgah'nagl fhtagn. The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown ...
    #4430125  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

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    @ Pestbote: Ja, die gibts ja schon ne halbe Ewigkeit, sind teilweise noch punkiger, teilweise auch etwas merkwürdig. Aber eigentlich immer grundsolide Musik.

    @ Dubby: Leider nicht durchgehend so unterhaltsam, manches ist einfach nur mittelmäßiger Viking Metal. Dabei könnten sie ihre spanische Herkunft doch eigentlich viel gewinnbringender einbauen anstatt einfach die Großen zu kopieren.

    #4430127  | PERMALINK

    Tenalach

    Registriert seit: 22.12.2010

    Beiträge: 2,904

    SirMetalheadSkyclad sind für Korpiklaani-Hörer sicherlich interessant. Zwar nicht so extrem partymäßig und auch schon einige Jährchen länger im Geschäft, dafür dürfte es die Finnen ohne sie bestimmt heute so nicht geben:
    http://www.youtube.com/watch?v=bKBV2W6YIHg
    http://www.youtube.com/watch?v=SYM56YVGYyA

    Welche Alben würdest du von Skyclad empfehlen? Für einen Skyclad-Einsteiger sozusagen

    --

    Remember Kids: Its not across the street, its down the alley! Let it count! :) Musiksammlung
    #4430129  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    Ich vergleich die immer ganz gern mit Motörhead, da gibts wenig Fluktuationen nach oben oder unten. Sehr gut sind auf jeden Fall die folgenden:

    A Burnt Offering For The Bone Idol

    Qui Avant-Garde A Chance

    Old Rope

    #4430131  | PERMALINK

    Necrofiend

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    Beiträge: 27,709

    SirMetalhead
    A Burnt Offering For The Bone Idol

    Wollte mich gerade beschweren, daß die immer so teuer ist, aber jetzt ist sie gerade mehrmals für Normalpreis bei Amazon drin…

    Muß ich mir mal zulegen. Das Debüt ist so super…

    PS Ich find das alte Zeug schon deutlich besser als das neue. Und auch anders…

    --

    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #4430133  | PERMALINK

    h0az

    Registriert seit: 27.06.2010

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    AbsentiaWelche Alben würdest du von Skyclad empfehlen? Für einen Skyclad-Einsteiger sozusagen

    Prince of the Poverty Line
    A Burnt Offering For The Bone Idol
    The Answer Machine? (allein schon wegen Single Phial)

    Necrofiend
    PS Ich find das alte Zeug schon deutlich besser als das neue. Und auch anders…

    anders definitiv, besser würde ich nichtmal so eindeutig sagen können. Auch wenn dem aktuellen Sänger ganz klar das Charisma (und der S-Fehler :D) fehlt, haben die neueren Songs dennoch konstant hohes Niveau. Ich kann mich bei Skyclad gar nicht auf Alben fest legen, aber meine Lieblingssongs sind fast alle irgendwo in der Mitte, also die letzten mit Walkyier (außer Folkemon, weiß nicht..)

    --

    I know there's no other world: ॐॐॐ [/COLOR][COLOR=#f0f8ff]mountains[/COLOR] and [COLOR=#f0ffff]websites[/COLOR] ॐॐॐ[/COLOR]
    #4430135  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

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    SirMetalheads Tipp Nr. 30

    Waylander – Kindred Spirits

    1. Echoes of the Sidhe
    2. Lámh Dearg
    3. Twin Fires of Beltíne
    4. Of Fear and Fury
    5. Grave of Giants
    6. A Path Well Trodden
    7. Quest for Immortality
    8. Erdath
    9. Kindred Spirits

    Gesamtspielzeit: 53:48

    Bis vor Kurzem zählten Waylander für mich zu den Bands, die weder Schlechtes noch großartig Herausragendes veröffentlichen, sondern einfach ordentliche Musik abliefern, ohne jedoch wirklich Aufmerksamkeit zu erregen. Ohne Frage, ihr Stil ist eigenständig und mangelnde Mühe kann man ihnen auch nicht vorwerfen. Doch den drei ersten Alben fehlte es mir bisher immer an Überzeugungskraft.
    Dieses unglückliche Dasein hat sich mit dem neuen Album „Kindred Spirits“ grundlegend geändert. Es mag ein meinen niedrigen Erwartungen gelegen haben, doch bereits der vorab veröffentlichte Song „Echoes Of The Sidhe„, hinterließ bei mir einen tiefsitzenden Eindruck – eine schnelle Nummer, ohne großen Schnickschnack, dafür sehr authentisch und effektiv. Sie könnte stellvertretend für das gesamte Album stehen: Einfache Riffs, eine dezent eingesetzte Flöte und griffige Melodien. Der große Unterschied zu den Vorgängern: Was auf dem Debut noch roh und unbeholfen klang und sich auf dem Zweitling zu einer obskuren Mischung entwickelte, deutete sich nach einer längeren Pause auf „Honour Amongst Chaos“ im Jahr 2008 bereits an. Waylander haben ihren Stil perfektioniert und führen ihre Stärken nun konzentriert zusammen: Dynamik, Eingängigkeit und Natürlichkeit. Innerhalb dieses Rahmens kann das Album dennoch mit einer großen Vielfalt aufwarten: „Lámh Dearg“ und „Twin Fires of Beltíne“ überzeugen mit großartigen Melodiebögen im Refrain, „Of Fear And Fury“ ist ein geradliniger Stampfer, bevor das Akustikstück „Grave of Giants“ für eine erste Pause sorgt. Mit „A Patch Well Trodden“ taucht man mit Waylander in eine mystische Vision ein, bevor das Duo aus „Quest for Immortality“ und „Erdath“ für eine weitere Steigerung in Sachen Härte sorgt. Letzteres verfügt über thrashige Riffs und scharfe Hooks. Das Titelstück „Kindred Spirits“ rundet das Album versöhnlich ab und könnte sich zur absoluten Bandhymne entwickeln.
    Keine Frage, es erfordet eine kurze Eingewöhnungszeit, bevor man sich in dem homogenen Werk zurechtfindet. Ich konnte mich jedenfalls schnell unter den Songs orientieren. Was mich jedoch dazu verleitete, dieses Album hier vorzustellen, ist die Tatsache, dass die Begeisterung für dieses Album auch auf die Vorgängeralben überschlägt, die ich mittlerweile in einem anderen Licht sehe. War ich mir beim Hören der Frühwerke nie sicher, ob Absicht oder Zufall hinter den erzeugten Stimmungen steckt, bin ich mir nun zumindest an vielen Stellen sicher, dass Waylander das Gefühl dieses Albums schon lange vor Augen hatten. Selbst das verschrobene „The Light, The Dark And The Endless Knot“ ergibt in meinen Ohren nun plötzlich mehr Sinn. Dieses Erlebnis ist dem neuen Album zu verdanken, das – ohne im eigentlichen Stil etwas zu ändern – die gesamte Diskographie aufwertet. Dieser Effekt hängt natürlich stark davon ab, wie intensiv man sich bisher mit der Band beschäftigt hat. Doch auch für Neueinsteiger ist es meiner Meinung nach allen anderen Werken vorzuziehen.
    Sicherlich, Primordial oder Altar Of Plagues sind Referenzen, mit denen Waylander noch nicht vergleichen mag, aber zweifelsfrei müssen sie sich hinter Cruachan, Mourning Beloveth oder Mael Mordha nicht mehr verstecken!

    Diskographie der Band:

    Once Upon an Era Demo 1994
    Dawning of a New Age Demo 1996
    Reawakening Pride Once Lost 1998
    The Light, The Dark and the Endless Knot 2001
    Honour Amongst Chaos 2008
    Kindred Spirits 2012

    #4430137  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Sehr geiles Album. :mrgit: Wegen denen hab ich mich jetzt doch noch durchgerungen Tin Whistle zu lernen, *rumdüdel* mein Umfeld verflucht Waylander. :haha:

    --

    #4430139  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    SirMetalheads Tipp Nr. 31

    The Meads Of Asphodel – The Excommunication Of Christ

    1. The Excommunication of Christ
    2. Angelwhore
    3. The Watchers of Catal Huyuk
    4. Agrat Bat Malah
    5. Weeping Tears of Angel Light
    6. Bene Ha Elohim
    7. Assault and Battery (Hawkwind cover)
    8. Jezebel and the Philistines
    9. Pale Dread Hunger
    10. Rise in Godless Hell
    11. Disembodied Voices of Melchizeden
    12. Falling with Lightning Rays Beamed Through the Blazing Firmament Towards the Untented Burial Ground of Kharsag
    13. Calling All Monsters

    Gesamtspielzeit: 48:48

    Seit meiner letzten Empfehlung ist schon ein Weilchen vergangen. Nichtsdestotrotz möchte ich euch auch weiterhin empfehlenswerte Alben vorstellen. Um mal ein wenig Abwechslung zu den Wikingern zu bieten, hab ich mich dieses Mal für The Meads Of Asphodel entschieden, eine extrem interessante Band aus Großbritannien. Ich könnte viel über deren Geschichte erzählen, verweise in dem Zusammenhang aber besser auf eine halbstündige Dokumentation, die ich jedem nahelegen kann, der sich für die Menschen hinter der Band interessiert.
    Gegründet wurde die Band 1998 von Meatron und Jaldaboath in Hertfordshire, einer Grafschaft nördlich von London. Zu den Grundeigenschaften zählt der Mix aus Mittelalter, Nahem Osten und Black Metal, sowie apokryphischen Texten. Das heißt, die Band geht sehr analytisch an überlieferte (Bibel-)texte heran und setzt diese in einen aktuellen und musikalischen Kontext. Hauptantriebskraft ist hier Metatron, heute einzig verbleibendes Gründungsmitglied und Religionskritiker. Von Okkultismus, Satanismus oder blasphemischen Äußerungen will er jedoch nichts wissen und versucht sich vielmehr an seiner eigenen Auslegung des neuen Testaments. Bestes Beispiel ist das letzte Album, zu dem er zusätzlich einen 60.000 Wörter langen Aufsatz veröffentlicht hat, ebenfalls extrem lesenswert – vorausgesetzt man hat ein wenig Zeit und hat schonmal einen Blick in die Bibel geworfen.
    Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen, sollte ich den möglichen Vorwurf vielleicht zunächst noch ausräumen: Die Band verfolgt keine politischen oder rassistischen Ziele – im Gegegenteil: Titel wie „The Murder Of Jesus The Jew“ sind weder provokant noch antisemitisch auszulegen, sondern als Auseinandersetzung mit historischen Überlieferungen. Als Verfasser aller Texte legt Metatron jedoch Wert darauf, dass die Musik jederzeit im Vordergrund steht – das Lesen der Texte stellt er seinen Hörern frei.
    Für ein neues Album reiste er im Übrigen letzten Winter nach Polen, um sich mit dem Holocaust zu beschäftigen. Man darf gespannt sein.
    Jetzt aber zurück ins Jahr 2001, in dem das Debutalbum „The Excommunication Of Christ“ veröffentlicht wurde. Zu den drei vorangegangenen Demos kann ich leider nichts sagen, musikalisch ist jedoch davon auszugehen, dass die den Grundstein für den experimentellen Sound legten, wie er auf besagtem Debut zu finden ist: Bratende Gitarren, Gesang bestehend aus Growls und Screams, relativ unspektakuläres, aber effektives Drumming. Zu dieser noch recht gewöhnlichen Mischung gesellt sich jedoch im Laufe des Albums eine Vielzahl an unterschiedlichen Elementen, die den Hörer ins antike Vorderasien entführen. Diese reichen vom geistlichem Gesang, lateinischen Sprechern, Naturgeräuschen wie Wasserfälle oder Blitze, Keyboard-Flöten, Tambourin, Glocken, Klavierspiel, Orgel, unterschiedlichen Gitarren, und und und… Das Lustige dabei ist eigentlich, dass sie quasi omipräsent sind, im Gesamten jedoch kaum auffallen. So kommt eine sehr dichte Atmosphäre zustande, von deren Erzeugung man eigentlich nichts mitbekommt. Das Ergebnis spricht jedoch für sich. So kommt in “Agrat Bat Malah“ Wüstenfeeling auf, gleichzeitig zieht es sich mit seinem aggressiven Rhytmus in den Bann und lädt zum Tanzen ein. “Bene Ha Elohim“ ist ein irrger Mix aus thrashigem Rhythmus und 70er Hammond-Orgelspiel, während “The Watchers Of Catal Huyuk“ mit Feierlichkeit besticht. Das Hawkwind-Cover „Assault And Battery“ fällt zwischen den anderen Stücken eigentlich gar nicht auf, da es in seiner psychedelischen Urform eigentlich prädestiniert für den Sound von Meads Of Asphodel war. Es wären neben dem furiosen Finale “Falling With Lightning Rays Beamed Through The Blazing Firmament Towards The Untented Burial Ground Of Kharsag“ noch so viele andere Momente erwähnenswert, aber das überlasse ich euren eigenen Eindrücken.
    Was man sowohl der Musik als auch den Texten und der Aufmachung anmerkt ist eine große Liebe zum Detail. So wirken alle Kompositionen zwar teilweise chaotisch, aber zu keiner Sekunde dem Zufall überlassen. Dies spiegelt sich auch in der Gestaltung des Booklets wider, bei der geschmackvoll ausgewählte Gemälde und mittelalterliche Schrift eingesetzt wurden.
    Zugegeben: Musikalisch ist das nicht die Perfektion und ich zähle das Album sicherlich auch nicht zu den Top10-Veröffentlichungen des Genres zählen, aber für die Tatsache, dass es sich hier um ein Debut handelt, das auch für die Entwicklung von Bands wie Orphaned Land, Sigh oder Bal-Sagoth eine Rolle spielte, wirkt das alles sehr rund.
    Asphodel sind im Übrigen Grasbaumgewächse. Ob man daraus Met machen kann, ist mir leider nicht bekannt. Angesichts der fundierten lyrischen Grundlage hab ich daran jedoch keine Zweifel :haha:

    Diskographie der Band:

    The Bemoaning Of Metatron [Demo] 1998
    Metatron And The Red Gleaming Serpent [Demo] 1999
    The Watchers Of Catal Huyuk [Demo] 1999
    The Excommunication Of Christ 2001
    Jihad / Freezing Moon [Split] 2002
    Exhuming The Grave Of Yeshua 2003
    The Mill Hill Sessions [Compilation] 2004
    Damascus Steel 2005
    In The Name Of God, Welcome To Planet Genocide [EP] 2006
    Life Is Shit [EP] 2007
    The Early Years [Compilation] 2009
    The Bones Of This Land Are Not Speechless / English Black Punk Metal [Split] 2010
    The Murder Of Jesus The Jew 2010
    Swine Of Hades [Split] 2011

    #4430141  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    SirMetalheads Tipp Nr. 32

    Thyrfing – Vansinnesvisor

    1. Draugs Harg (Draugr’s Altar)
    2. Digerdöden (The Black Death)
    3. Världsspegeln (The Mirror of the World)
    4. The Voyager
    5. Ångestens Högborg (The Stronghold of Anxiety)
    6. The Giant’s Laughter
    7. Vansinnesvisan (The Song of Madness)
    8. Kaos Återkomst (The Return of Chaos)

    Gesamtspielzeit: 42:57

    Vielleicht werdet ihr euch fragen, warum ich ausgerechnet dieses Album von Thyrfing ausgewählt habe. Bis vor Kurzem hätte ich das vermutlich selbst auch getan. Vansinnesvisor war für mich eigentlich immer der Außenseiter in der Thyrfing-Diskographie. Da gibt es auf der einen Seite die drei ersten Alben, welche den Viking Metal mit ihrem massiven Keyboardeinsatz sicherlich mit revolutioniert haben. Schließlich entstammen sie noch den 90er Jahren und zählen damit zu den ersten kommerziell erfolgreichen Alben, von einigen wenigen essenziellen Vorreitern (Bathory, Allegiance, Mithotyn) mal abgesehen. Die „neuen“ Thyrfing dagegen bestechen mit schwarzer Stimmung, bretternden Gitarren, schleppenden Rythmen. Genau an dieser Schnittstelle zwischen dem heute fast schon altmodischen Stil der frühen Werke und der modernen Interpretation von Viking Metal der drei letzten Alben bewegt sich Vansinnesvisor und vereint die Vorzüge beider Stadien. Deutlich wird dies bereits nach wenigen Sekunden vom Opener „Draugs Hard„. Statt den flächenhaften Keyboardteppichen gibt es nur noch akzentuiert geführte Melodien. Den dadurch entstehenden Freiraum nutzen die Gitarren für bisher unbekannt deutliche Rhythmusarbeit. Und damit der Hörer sich in diesem Gebilde nicht zu wohl fühlt, gibt es nach eineinhalb Minuten die erste heftige Knüppelattacke, die in ein charmantes Zwischenspiel mündet. In den ersten 4 Minuten des Albums wird der Hörer mehrfach überrascht, fast schon vor den Kopf gestoßen. Auch Sänger Thomas Vaananen zeigt sich deutlich entwickelter, teils räudiger, teils vielseitiger.
    Eigentlich zeigt schon das Cover, dass man sich vom Bilderbuch-Wikingermärchen nun verabschiedet hat und sich fortan schmutzigeren, realeren Klängen widmet. Trotzdem geben sich die „alten“ Thyrfing regelmäßig zu erkennen, sei es in feinen Keyboad-Spielereien oder in dem typischen 4/4-Rhytmus der ersten 3 Alben.
    Das Schöne an diesem Album ist, dass der Spagat aus Epik und Schmutz wunderbar funktioniert. Obwohl das Album einen krassen Wendepunkt der Entwicklung darstellt, wirkt es zu keiner Zeit orientierungslos oder experimentell. Alles scheint genau so beabsichtigt zu sein, wie man es vorfindet. Und anstatt dass sich die beiden Exreme irgendwo in der Mitte treffen, schaffen Thyrfing es dennoch, eine stilistische und atmosphärische Vielfalt zu erzeugen, da sie geschickt an den Stellschrauben drehen. Dieser Mix findet seinem Höhepunkt im 7-minütigen Epos „Ångestens Hogborg„, das eine feine Geigenmelodie, wie man sie heute bei Bands wie Myrkgrav wiederfindet, mit der Brachialität des Hels Vite-Albums kombiniert. Im Zwischenspiel scheint man sogar Falkenbach wiederzufinden – und doch ist Thyrfing zu jeder Zeit präsent.
    Eigentlich wird der Titel dem Album nicht ganz gerecht. Die wahre Urkraft findet sich (im Gegensatz zum so betitelten Vorgäner) eigentlich auf dieser scheibe. Hier gibt es massenhaft Regen, Wind und Erde zu genießen. Und so macht es auch nichts, dass die beiden englisch gehaltenen Songs „The Voyager“ und „The Giant’s Laughter“ ein wenig aus der Reihe tanzen.
    Mit 43 Minuten ist das Album unterhaltsam und kurzweilig zugleich. Im letzten Lied „Kaos Aterkomst“ wird noch das letzte Pulver verschossen, Bathory’s „One Rode To Asa Bay“ trifft auf Bolt Thrower’s „Mercenary“. Doch dieser Vergleich wird dem Album nicht gerecht, Thyrfing schaffen mit diesem Album den perfekten Übergang in eine neue Ära der Bandgeschichte und klingen dabei unbeschwert wie nie. Eigentlich ist es Anhängern beider Phasen zu empfehlen und vielleicht eröffnet es für den ein oder anderen sogar den Zugang zur jeweils anderen, noch unbekannten Schaffensperiode. Wer Thyrfing schon kennt, weiß das natürlich alles längst. :haha:


    Diskographie der Band:

    Thyrfing 1998 
    Valdr Galga 1999
    Urkraft 2000
    Vansinnesvisor 2002
    Farsotstider 2005
    Hels Vite 2008
    De Ödeslösa 2013

    #4430143  | PERMALINK

    Anonym
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    Ja, die Platte kann eigentlich so ziemlich alles. Schön geschrieben. Was mich persönlich an dem Werk so fasziniert ist die Atmosphäre, die es erzeugt. Lässt sich eigentlich schwer beschreiben, aber „Vansinnesvisor“ klingt einfach sehr natürlich und roh und weiß dadurch eben eine gewisse Stimmung zu erzeugen.

    --

    #4430145  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

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    danke. Geht mir eigentlich gleich. Nur dass ich Jahre lang dachte, die sei irgendwie öde und halbgar. Von wegen…

    #4430147  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Ging mir ebenfalls genauso. Das Teil braucht schon seine Zeit.
    Wo wir grade mal im Thread sind: Solltest dir mal die neue Darkest Era zulegen, die ist ziemlich gelungen 🙂

    --

    #4430149  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Ganz ehrlich, ich hätte mir aus der Thyrfing Discographie ebenfalls genau dieses Album rausgesucht. Zusammen mit dem Nachfolger meine Thyrfing Lieblinge, wobei ich das Debut Album auch sehr mag. Vansinnensvisor weißt auf jeden Fall eine Stimmung auf, die ich so bisher nirgends wiedergefunden habe.

    --

    Ph'nglui Mglw'nafh [COLOR=#006400]Cthulhu[/COLOR][COLOR=#008080] R'lyeh[/COLOR] Wgah'nagl fhtagn. The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown ...
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