Der allgemeine Politikthread

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  • #5546067  | PERMALINK

    Leukon

    Registriert seit: 14.07.2010

    Beiträge: 1,385

    Curry Kingehm zwei grenzen in dem fall:
    zu niedrig für wirkung
    zu hoch weil schädlich

    da wird es schon was dazwischen geben.
    irgendwasum in lateinur. :p

    Nein. Es ist dieselbe Grenze. Liegt der Mindestlohn unter dem Betrag, den der Arbeitnehmer ohnehin als Marktlohn erhält, bringt er dem Arbeitnehmer logischerweise nichts. Liegt er darüber, greifen die negativen Auswirkungen, die wir hier schon diskutiert haben: Es wird zu negativen Beschäftigungseffekten und zu Teuerungen kommen, die das durchschnittliche Einkommen von Geringverdienern nicht steigern, sondern jedenfalls real verringern. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber das Problem, dass nicht jeder Arbeitnehmer ein für angemessen befundenes Einkommen erzielt, lässt sich nur durch Zuzahlungen lösen.

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    #5546069  | PERMALINK

    attoparsec
    Moderator

    Registriert seit: 08.12.2003

    Beiträge: 4,613

    Ne, ich seh das auch wie Curry King, dass es DIE EINE Grenze nicht gibt. Um mal ein Bild zu verwenden: bei Planeten gibt es eine habitable Zone, innerhalb der es sich gut leben lässt. Ein bisschen näher dran und ein bisschen weiter weg von der Sonne geht auch noch. Ist man allerdings zu weit von der habitablen Zone entfernt, wirds schwer bis unmöglich.

    Ich hab schon so manche Doku gesehen, da waren Putzkolonnen in Hotels unterwegs, und die Leute bekamen effektiv einen Stundenlohn von 2-3 Euro (btw.: ist sowas nicht sittenwidrig? Schäbig allemal.). Die bekommen gesagt: „wenn dein Geld nicht reicht, geh halt zum Amt“. Es kann mir keiner erzählen, dass deren Arbeitsvolumen plötzlich wegfällt, nein, geputzt werden muss trotzdem. Es werden mind. genau so viele Leute eingestellt, dass die Arbeit fertig wird (eher ein paar mehr, wegen Krankheit, Urlaub etc.), und die verdienen dann wesentlich mehr (und dieses Mehr bedeutet: mehr Steuern, mehr Konsum). Ein Teil der Arbeitskräfte wird u.U. entlassen und erhält nun Geld vom Staat. Ob der Staat nun seine Steuergelder dazu verwendet, ein paar Firmen ihre Billiglöhne zu subventionieren oder ein paar mehr Arbeitslose unterhält, ist imho Jacke wie Hose.

    Nur am Rande: bei Lidl Schweiz gibt es ab 2014 einen Mindestlohn von 4000 Franken (~3200 Euro). Gut, die Schweiz hat ein höheres Preisniveau, aber das ist weit genug davon entfernt, auf staatliche Zuschüsse angewiesen zu sein.

    Argh, wieder mehr geschrieben als eigentlich gewollt. Egal. Ich seh schon, wir sind da unterschiedlicher Meinung und werden da nicht eins 🙂 Und können den Gegenpart nicht überzeugen 😆

    --

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    #5546071  | PERMALINK

    Hallways of Always

    Registriert seit: 19.03.2011

    Beiträge: 1,120

    attoparsecNe, ich seh das auch wie Curry King, dass es DIE EINE Grenze nicht gibt.

    Meine Fresse lasst mal eure Meinungen daheim. Wir reden hier von Fakten. Die geposteten und andere Ausführungen und Begründungen zum Mindestlohn sind total einleuchtend.

    --

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    #5546073  | PERMALINK

    attoparsec
    Moderator

    Registriert seit: 08.12.2003

    Beiträge: 4,613

    Schlecht geschlafen? :aah:

    Fakten? Welche Fakten? Bisher hab ich hier nur (und das von beiden Seiten) Meinungen und Theorien gelesen.

    http://www.zeit.de/2013/32/arbeitsmarkt-mindestlohn
    http://www.flassbeck-economics.de/eine-dringende-frage-an-neoklassisch-ausgebildete-oekonomen/
    http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m2607.pdf

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    #5546075  | PERMALINK

    Neun Drehende Spiegel

    Registriert seit: 05.11.2013

    Beiträge: 145

    Ich hebe mal hervor:

    Widerlegt wird die in Deutschland verbreitete These, die Mindestlöhne, die über der Produktivität lägen, würden zum Arbeitsplatzabbau führen. Die dafür angeführten Gründe lassen sich gut auf Deutschland übertragen:
    - Steigende Löhne werden mittelfristig über die Preise überwälzt. Allerdings geht dies nur in Märkten die nicht unter starkem Konkurrenzdruck stehen.
    - Kurzfristig sind die Gewinne der Unternehmen zurückgegangen. Jedoch sind in der Mehrzahl Unternehmen, die niedrige Löhne einsetzen, nicht in die Insolvenz gezwungen worden (etwa Altersheime). Der Lohnanstieg war verkraftbar.
    - Durch höhere Löhne ist der Arbeitskräftemangel in Bereichen zuvor besonders schlecht bezahlter Beschäftigung abgebaut worden.
    - Höhere Löhne haben den Aufwand zur Kontrolle des Arbeitseinsatzes der Beschäftigten reduziert. Die Arbeit konnte effektiver organisiert werden. Die Arbeitsmotivation und damit die Produktivität der Beschäftigten wurden gesteigert.

    FAZIT: Die Ergebnisse zu den Beschäftigungswirkungen des Mindestlohns sind positiv.
    Sie lassen sich auf Deutschland übertragen. Flächendeckende Mindestlöhne sind kein Jobkiller. Im Gegenteil, es werden Produktivitätspotenziale bei den Beschäftigten freigesetzt und der private Konsum wird imBereich der unteren Einkommensbezieher gestärkt.

    --

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    #5546077  | PERMALINK

    Rahj

    Registriert seit: 10.05.2008

    Beiträge: 1,448

    ich hätte da mal eine frage bezüglich der bildungspolitik. eben habe ich im radio gehört, dass eva maria stange, die bildungsplotische sprecherin der spd in sachsen gesagt hat, dass jetzt die „goldene“ lehrergeneration in rente geht und dass die jüngeren lehrer schlechter ausgebildet sind. gibt es hier lehramtsstudenten, die da etwas dazu sagen könnten? bis jetzt habe ich immer eher das gegenteil gehört, vor allem von lehrern.

    #5546079  | PERMALINK

    Phyrexian

    Registriert seit: 11.02.2011

    Beiträge: 870

    Also meine Ausbildung ist vor allem praxisfern.
    Aber ich denke nicht, dass der Durchschnitt schlechter ist.
    Die ganzen alten Lehrer sind doch eh nur unmotivierte alt-68er ohne einen blassen Schimmer von Didaktik.
    Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, dass die jetzt abtretende Generation gut sei. Aufjedenfall nicht besser als Kommende.
    Meine Mitstudenten sind so heterogen wie andere Berufsgruppen auch, aber ich habe schon das Gefühl, dass viele echt am Beruf interessiert und motiviert sind.

    --

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    #5546081  | PERMALINK

    ill.nino

    Registriert seit: 10.10.2009

    Beiträge: 82

    Die Mutter meines Freundes ist selber Lehrerin in Sachsen und meckert darüber, dass viele Lehrer nicht unterrichten können bzw die Schüler sogar schlechtmachen, und die haben schon in der DDR gelehrt. Auf der anderen Seite kenne ich viele junge Lehramtsstudenten und hatte durchaus auch positive Erfahrung mit Referendaren (aber halt nicht nur).
    Motivationsschwierigkeiten hast du auch bei älteren Lehrern 😉

    Na gut, in der ehemaligen DDR ist das eh son Ding, denn Regime und Partei hatten in dem Berufsstand ihre Finger im Spiel. Wie es im Westen aussieht weiß ich nicht.

    --

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    #5546083  | PERMALINK

    Leukon

    Registriert seit: 14.07.2010

    Beiträge: 1,385

    Neun Drehende SpiegelIch hebe mal hervor:
    Widerlegt wird die in Deutschland verbreitete These, die Mindestlöhne, die über der Produktivität lägen, würden zum Arbeitsplatzabbau führen. Die dafür angeführten Gründe lassen sich gut auf Deutschland übertragen:
    – Steigende Löhne werden mittelfristig über die Preise überwälzt. Allerdings geht dies nur in Märkten die nicht unter starkem Konkurrenzdruck stehen.
    – Kurzfristig sind die Gewinne der Unternehmen zurückgegangen. Jedoch sind in der Mehrzahl Unternehmen, die niedrige Löhne einsetzen, nicht in die Insolvenz gezwungen worden (etwa Altersheime). Der Lohnanstieg war verkraftbar.
    – Durch höhere Löhne ist der Arbeitskräftemangel in Bereichen zuvor besonders schlecht bezahlter Beschäftigung abgebaut worden.
    – Höhere Löhne haben den Aufwand zur Kontrolle des Arbeitseinsatzes der Beschäftigten reduziert. Die Arbeit konnte effektiver organisiert werden. Die Arbeitsmotivation und damit die Produktivität der Beschäftigten wurden gesteigert.

    FAZIT: Die Ergebnisse zu den Beschäftigungsw
    irkungen des Mindestlohns sind positiv.
    Sie lassen sich auf Deutschland übertragen. Flächendeckende Mindestlöhne sind kein Jobkiller. Im Gegenteil, es werden Produktivitätspotenziale bei den Beschäftigten freigesetzt und der private Konsum wird imBereich der unteren Einkommensbezieher gestärkt.

    – Die ersten beiden Stichpunkte entsprechen exakt meiner Argumentation. Entweder Arbeitsplätze müssen gestrichen werden oder die gestiegenen Arbeitskosten werden auf die Preise übergewälzt und es kommt zu Teuerungen. Das lässt sich auch als Geldentwertung auffassen, die gerade bei Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen hart trifft (ihr Einkommen also jedenfalls real senkt).

    – Dritter Punkt: Das entspricht überraschenderweise genau dem klassischen Modell des Marktmechanismus.

    – Vierter Punkt: Interessant. Aber ist das wirklich ein Argument gegen die These, dass der Mindestlohn nicht über dem Grenzprodukt der Arbeit liegen sollte? Nein, ist es nicht. Und einen gesetzlichen Mindestlohn rechtfertigt es auch nicht. Wie ein Unternehmer die Motivation seiner Belegschaft aufrecht erhält oder steigert, muss er selbst wissen. Wenn er das durch höhere Löhne gewinnbringend tun kann, wird er es tun.

    --

    #5546085  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Amerika hat sich für nicht hinnehmbar gezeigt. Ich hoffe, es wird bald niedergehen.

    --

    #5546087  | PERMALINK

    Hallways of Always

    Registriert seit: 19.03.2011

    Beiträge: 1,120

    GrenadierAmerika hat sich für nicht hinnehmbar gezeigt. Ich hoffe, es wird bald niedergehen.

    Nicht hinnehmbar? Was soll das heißen, und wie kommst du zu diesem Urteil?
    Hast du des weiteren eine Ahnung was der Niedergang Amerikas für Konsequenzen hätte, und wünscht du dir die wirklich?

    --

    Never le nkemise... Le ka zama mara never leloke
    #5546089  | PERMALINK

    Headhunter

    Registriert seit: 23.01.2012

    Beiträge: 2,554

    Man muß ihn nicht wählen,aber ich mag den Gysi…Tacheles und informativ,sollte man sich mal anhören

    --

    Rock´n´Roll needs Feedback...so shut up,and learn how to play your guitar. Commander of the Order of the Britsh Empire of NWoBH...Donington,Knebworth,Reading. Rettet dem Dativ...Fick mir...wem,ich?
    #5546091  | PERMALINK

    Curry King

    Registriert seit: 18.04.2011

    Beiträge: 1,519

    ich gestehe, ich poste diesen artikel nicht ohne Schadenfreude
    http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/alternative-fuer-deutschland-putschversuche-bei-der-afd-12687593.html

    --

    "Like fuck it, this isn’t about being brave this is only about surviving. I’m either gonna kill myself, or I’m gonna do this." - Laura Jane Grace | And Still I Chase The Sun |
    #5546093  | PERMALINK

    imported_TheKreator

    Registriert seit: 08.03.2006

    Beiträge: 871

    Nein, ganz und gar traurig ist das. Die AfD vertritt nun wirklich nicht meine Meinung, aber wenn eine solche Partei gewählt wird, es also Menschen gibt die sich von dem Kurs der Partei vertreten fühlen (Immerhin 4,1% in Hessen), dann soll sie verdammt nochmal ihre Arbeit machen. Regt mich auch an der Linken (v.a. hier im Westen) und den Piraten auf, interne Machtspielereien und zwischendurch hier und dort unqualifizierte Aussagen ins Mikro gegröhlt. Peinlich sowas.

    --

    When the day is done Down to earth then sinks the sun Along with everything that was lost and won When the day is done
    #5546095  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Wenn man eine Ein-Thema-Partei ist, ist es vorhersehbar, dass es zu Streit bei den restlichen Themen kommt.

    --

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