Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Jahresbilanz 2011: Highlights, Lowlights und alles andere
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Thrice und Protest The Hero sind wahrlich grossartig. Beides super Alben, die auch bei mir den Sprung in die Top 15 locker geschafft haben. Die Solstafir finde ich auch sehr gut, hat mich aber nicht durchgehend mitreissen können. Die Fair To Midland ist mir persönlich viel zu fröhlich irgendwie und „Rikki Tikki Tavi“ ging mir so richtig auf die Nerven. Die Tom Waits brauche ich hingegen auch irgendwann mal noch 🙂
Highlights von metal-hammer.deAxe To FallDer allgegenwärtige Black Metaller rümpft jetzt wohl die Nase und meckert darüber, das die Band Jeans, T-Shirts und Kurzhaarfrisuren trägt.
Black Metaller bin ich ja absolut nicht und das Outfit der Band geht mir auch am Arsch vorbei, aber die Nase rümpfe ich schon, allerdings eher über das dümmliche selbstgerechte Gelaber des Frontmanns und die aufgesetzte „Wir erfinden jetzt den Black Metal neu“ Stimmung in einigen Liedern. Ich bin zwar selbst noch nicht ganz sicher, was genau ich eigentlich von der Musik halte, aber dass die Band vielerorts als Hipsterkram verschrien ist und man ihr mit Skepsis gegenübersteht, kann ich sehr gut verstehen. Was ich so vom aktuellen Album gehört habe, ging mir jedenfalls sehr schnell mit seiner prätentiösen Art auf die Eier.
Der Vorgänger Renihilation scheint aber nach meinem bisherigen, lediglich durch zwei Youtubevideos geprägten Eindruck weniger nervig zu sein. Mal weiterhören.NecrofiendKrass, wie wenig ich von dem, was hier so genannt wird, kenne…
Geht mir ehrlich gesagt nicht viel anders.
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Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.dann mal ran an die arbeit kinders, wir posten den kram ja hier nicht umsonst…kaum zu glauben, aber das worüber wir hier schreiben und wozu wir youtube-links posten finden wir tatsächlich gut!! 😉
NecrofiendKrass, wie wenig ich von dem, was hier so genannt wird, kenne…
Das denke ich beim Durchlesen der Beiträge auch die ganze Zeit.^^
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Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.xkillwithpowerxBlack Metaller bin ich ja absolut nicht und das Outfit der Band geht mir auch am Arsch vorbei, aber die Nase rümpfe ich schon, allerdings eher über das dümmliche selbstgerechte Gelaber des Frontmanns und die aufgesetzte „Wir erfinden jetzt den Black Metal neu“ Stimmung in einigen Liedern. Ich bin zwar selbst noch nicht ganz sicher, was genau ich eigentlich von der Musik halte, aber dass die Band vielerorts als Hipsterkram verschrien ist und man ihr mit Skepsis gegenübersteht, kann ich sehr gut verstehen. Was ich so vom aktuellen Album gehört habe, ging mir jedenfalls sehr schnell mit seiner prätentiösen Art auf die Eier.
Der Vorgänger Renihilation scheint aber nach meinem bisherigen, lediglich durch zwei Youtubevideos geprägten Eindruck weniger nervig zu sein. Mal weiterhören.Da fällt mir ein…hat eigentlich irgendjemand hier das Manifest von Hunter Hunt Hendrix gelesen? :haha:
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trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]xkillwithpowerxBlack Metaller bin ich ja absolut nicht und das Outfit der Band geht mir auch am Arsch vorbei, aber die Nase rümpfe ich schon, allerdings eher über das dümmliche selbstgerechte Gelaber des Frontmanns und die aufgesetzte „Wir erfinden jetzt den Black Metal neu“ Stimmung in einigen Liedern. Ich bin zwar selbst noch nicht ganz sicher, was genau ich eigentlich von der Musik halte, aber dass die Band vielerorts als Hipsterkram verschrien ist und man ihr mit Skepsis gegenübersteht, kann ich sehr gut verstehen. Was ich so vom aktuellen Album gehört habe, ging mir jedenfalls sehr schnell mit seiner prätentiösen Art auf die Eier.
Der Vorgänger Renihilation scheint aber nach meinem bisherigen, lediglich durch zwei Youtubevideos geprägten Eindruck weniger nervig zu sein. Mal weiterhören.Ich kann deine Kritikpunkte voll und ganz verstehen. Ich besitze dieses Album nun auch schon seit einiger Zeit und ich werde den Eindruck nicht los, dass Liturgy auf Teufel (lol) komm raus anders sein wollen und dennoch recht stur auf der Black Metal Schiene fahren. Ich würde nicht behaupten wollen, Liturgy seien irgendwie „aufgesetzt“ oder so, aber ich finde, sie übertreiben etwas.
Musikalisch sind sie schwer zu greifen und anstrengend – aber es wirkt alles nicht so richtig echt und natürlich (momentan).
G – M
Gamma Ray – Skeletons & Majesties
Gamma Ray! Ja, bei denen kann man einfach nix verkehrt machen. Obwohl: Deren letztes Konzert lag terminlich so beschissen, dass ich hätte meinen Geburtstag dafür hätte ausfallen lassen müssen. Darauf hatte ich dann doch keine Lust. Diese EP beinhaltet einige nette Songs und zeigt Gamma Ray von ihrer typischen Seite. Happy Metal mit tollen Melodien und schicken Refrains. Allen voran „Brothers“, ein sehr rockiges und vorantreibendes Stück, hat es mir total angetan.Graveworm – Fragments Of Death
Nach den miesen Veröffentlichungen bei Massacre Records sind Graveworm nach Nuckel Blast zurückgekehrt. Was auch immer die mit Graveworm angestellt haben, es war gut so! Die Band spielt immer noch extremeren Metal mit teilweise massivem Keyboard-Anteil und hohem Kitschfaktor, allerdings sind die Songs einfach besser als auf den Vorgängeralben. Die Produktion ist, äh, fett und druckvoll, das Artwork ebenfalls ganz gut. Ja, Graveworm sind wieder in der Spur, ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird. Die richtige Basis ist jedenfalls mit „Fragments Of Death“ gelegt.Hell – Human Remains
… sollte laut Label das beste Heavy Metal Album aller Zeiten sein. Wir wollen mal nicht übertreiben, „Human Remains“ ist nett und gut. Der Sänger ist mir manches Mal etwas zu überzogen theatralisch unterwegs, die Musik orientiert am gängigen Heavy Metal – wobei man ganz klar sagen muss, dass die Musik selbst schon gute 20 Jahre alt, Hell haben ihre alten Stücke neu aufgenommen.Helrunar – Sol
Helrunar sind so ´ne Sache für sich. Demo nebst EP mit Nachtmahr finde ich wirklich hervorragend, die anderen Alben eher durchwachsen. Sol ist für meinen Geschmack etwas zu lang geworden, da ich den Eindruck habe, dass einige Stücke eher als Füllmaterial dienen. Wie dem auch sei, wenn Helrunar sich wirklich anstrengen, schreiben sie klasse Stücke á la „Aschevolk“ – auf diesem Niveau möchte ich aber gerne mehr hören.Heretoir – Heretoir
Ein Album, zu dem ich im Nachhinein gar nicht mehr so viel sagen kann. Dies sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein tolles Album. Heretoir bieten zahlreiche gute und interessante Ansätze, das letzte bisschen Überzeugungsarbeit fehlt aber noch. Streckenweise hätte ich mir etwas mehr Wums gewünscht, insgesamt geht Heretoir aber schon in Ordnung, wenn ich mich jetzt richtig erinnere…Infestus – Ex|| Ist
Tolles, abwechslungsreiches und gutklassiges Black Metal Album. Für mich eine positive Überraschung, denn eigentlich habe ich nichts erwartet und wurde prompt eines besseren belehrt.Kampfar – Mare
Mit Kampfar verhält es sich meiner Meinung nach ähnlich wie mit Falkenbach. Sie waren, sind und werden immer Kampfar sein. Dementsprechend kann ich auch dem reinen Songmaterial auf „Mare“ schon eine ganze Menge abgewinnen, allerdings hätte ich mir bei der Produktion schon etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Ist nur ein kleines „Manko“, insgesamt finde ich Mare sicherlich überzeugend und es höre es deshalb häufiger mal…Krallice – Diotima
Tja, dieses Album muss sich wohl erst noch erschließen.Lantlos – Agape
Herbst hat auf Agape den schwarzen Metalfaktor auf ein Minimum reduziert und agiert nun sehr viel ruhiger, verspielter, nachdenklicher und zurückhaltender. Lediglich auf „Bliss“ offenbaren sich die einen oder anderen schwarzmetallischen Elemente. Neige hat sich prima entwickelt und verleiht dem Album mehr Tiefgang. Ich muss gestehen, dass ich mir insgesamt etwas mehr Wums gewünscht hätte. Andererseits zeigt mir Agape aber auch, dass Herbst einfach das tut, worauf er Lust hat und diese Visionen dann auch künstlerisch entsprechend umzusetzen weiß. Und das ist doch auch was Feines.Lifelover – Sjukdom
Bei “Sjukdom” bleibt viel Potenzial auf der Strecke, da Lifelover hier allen voran im Vergleich zur “Dekadens” EP ideenloser und standardkonformer vorgehen. Jene Abgedrehtheit der älteren Alben wich hier einem hörbaren Kalkül. Dies macht Sjukdom nicht schlecht oder nicht hörenswert, aber es ist definitiv ein Manko. Beim Drumcomputer hätte sich die Band auch mehr Mühe geben können, aber nachdem ein Mitglied hops gegangen ist, haben sich diese Punkte für die Zukunft sowieso erledigt.Marduk – Iron Dawn
Marduk waren ja noch nie klangtechnische Feinschmecker, sondern bevorzugten immer den schnellen Schlag in die Fresse. Dies ist auch bei Iron Dawn ganz genau so, wobei sich diese EP nicht an das gute „Wormwood“ orientiert, sondern eher wie eine Mischung aus „Plague Angel“ in gut mit etwas „Panzer Division Marduk“ einher kommt. Macht soweit Spaß und ich freue mich auf ein neues Album.Moonsorrow – Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa
Schwierig. Nach anfänglicher Begeisterung setzte etwas Ernüchterung ein. Das neue Moonsorrow Album ist zweifellos sehr gut geworden, vermag aber nicht mit den Vorgängern mitzuhalten. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen, aber die Vorgängeralben fühlten sich anders an, waren packender, ergreifender.Morbid Angel – Illvd Divinvm Insanvs
Morbid Angel erfinden zwar auf ihrem neuen Teil auch nix Neues, dafür reichen ein paar „Technobeats“ halt einfach nicht aus. Ich kann dieser experimentelleren Schlagseite schon etwas abgewinnen, ohne allerdings in großartige Euphorie zu verfallen. Die Death-Metal-lastigen Stücke gefallen mir auch insgesamt besser; viele der vernichtenden Kritiken kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ist mir irgendwie lulu.Mein Senf dazu 😉
Toll geschrieben übrigens 🙂Hellcommander
Hell – Human Remains
… sollte laut Label das beste Heavy Metal Album aller Zeiten sein. Wir wollen mal nicht übertreiben, „Human Remains“ ist nett und gut. Der Sänger ist mir manches Mal etwas zu überzogen theatralisch unterwegs, die Musik orientiert am gängigen Heavy Metal – wobei man ganz klar sagen muss, dass die Musik selbst schon gute 20 Jahre alt, Hell haben ihre alten Stücke neu aufgenommen.Bin da einer Meinung mit dir, auch wenn ich das Theatralische am Sänger doch relativ toll finde. Grundsätzlich finde ich aber, dass die Platte einfach zu lange geraten ist und nicht durchs Band hinweg die Spannung halten kann. Kommt nicht an die besten Releases 2011 in diesem Bereich ran.
Hellcommander
Heretoir – Heretoir
Ein Album, zu dem ich im Nachhinein gar nicht mehr so viel sagen kann. Dies sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein tolles Album. Heretoir bieten zahlreiche gute und interessante Ansätze, das letzte bisschen Überzeugungsarbeit fehlt aber noch. Streckenweise hätte ich mir etwas mehr Wums gewünscht, insgesamt geht Heretoir aber schon in Ordnung, wenn ich mich jetzt richtig erinnere…Enttäuschung des Jahres für mich. Die Myspace Tracks klangen damals richtig, richtig gut, eben auch weil mehr Wumms dahinter war. Mit Sicherheit nicht grottenschlecht, aber insgesamt gesehen doch schwach, da hätte mehr dringelegen, bin ich deiner Meinung.
Hellcommander
Kampfar – Mare
Mit Kampfar verhält es sich meiner Meinung nach ähnlich wie mit Falkenbach. Sie waren, sind und werden immer Kampfar sein. Dementsprechend kann ich auch dem reinen Songmaterial auf „Mare“ schon eine ganze Menge abgewinnen, allerdings hätte ich mir bei der Produktion schon etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Ist nur ein kleines „Manko“, insgesamt finde ich Mare sicherlich überzeugend und es höre es deshalb häufiger mal…Die brauch ich auch irgendwann mal noch 🙂 Genauso wie die Krallice
Hellcommander
Lantlos – Agape
Herbst hat auf Agape den schwarzen Metalfaktor auf ein Minimum reduziert und agiert nun sehr viel ruhiger, verspielter, nachdenklicher und zurückhaltender. Lediglich auf „Bliss“ offenbaren sich die einen oder anderen schwarzmetallischen Elemente. Neige hat sich prima entwickelt und verleiht dem Album mehr Tiefgang. Ich muss gestehen, dass ich mir insgesamt etwas mehr Wums gewünscht hätte. Andererseits zeigt mir Agape aber auch, dass Herbst einfach das tut, worauf er Lust hat und diese Visionen dann auch künstlerisch entsprechend umzusetzen weiß. Und das ist doch auch was Feines.Ha! Eben genau „Agape“ würde, meiner Meinung nach, durch mehr Wumms niemals so gut sein wie es ist. Lantlôs haben sich, wie angekündigt, vom Post Black Metal Entfernt und scheinen nun vielmehr in Richtung Post Rock/Shoegaze zu schielen. Ich finde die Entwicklung prima, vorallem eben auch, weil die Band ihre Wurzeln (v.a „.neon“) hin und wieder aufblicken lässt, ohne sich auf diese zu verlassen. Ich denke, man kann, wenn man etwas mit der musikalischen Ausrichtung anfangen kann, noch sehr viel von dieser Band erwarten. Eines der besten Alben des Jahres, für mich zumindest.
Hellcommander
Moonsorrow – Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa
Schwierig. Nach anfänglicher Begeisterung setzte etwas Ernüchterung ein. Das neue Moonsorrow Album ist zweifellos sehr gut geworden, vermag aber nicht mit den Vorgängern mitzuhalten. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen, aber die Vorgängeralben fühlten sich anders an, waren packender, ergreifender.Würde ich spontan genau so unterschreiben.
Hellcommander
Morbid Angel – Illvd Divinvm Insanvs
Morbid Angel erfinden zwar auf ihrem neuen Teil auch nix Neues, dafür reichen ein paar „Technobeats“ halt einfach nicht aus. Ich kann dieser experimentelleren Schlagseite schon etwas abgewinnen, ohne allerdings in großartige Euphorie zu verfallen. Die Death-Metal-lastigen Stücke gefallen mir auch insgesamt besser; viele der vernichtenden Kritiken kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ist mir irgendwie lulu.Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt darauf, was MA mti diesem Album letztendlich machen würden, vorallem als sie die Experimente angekündigt hatten. Nunja, ich finde es todlangweilig, selbst die Death Metal Tracks sind einfach nur bieder. Eigentlich schade.
TizToll geschrieben übrigens 🙂
dachte ich auch – immer auf den Punkt gebracht. Und auch wenn mal etwas von seiner Meinung abweiche, stimmt was er schreibt trotzdem meistens! ^^
Haha, danke euch fürs Lob 🙂
@tiz:
zu Hell:
Ja, für einige wenige Lieder finde ich dieses überzogene durchaus in Ordnung, aber es wird halt auf Albumlänge anstrengend. Vielleicht wäre weniger Spielzeit hier wirklich mehr gewesen. Aber wir sind uns ja einig, dass das Album insgesamt dennoch ganz gut geworden ist :).zu Lantlos:
Ja, mag sein. Ich begrüße Entwicklungsfreudigkeit ja auch – deshalb mein letzter Satz in der kurzen Zusammenfassung -, aber gegen ein auf „.neon“ aufbauendes Album hätte ich nichts gehabt, weil es mir eben sehr gefällt.Hellcommander
Krallice – Diotima
Tja, dieses Album muss sich wohl erst noch erschließen.Für die Platte hab ich ewig gebraucht. Inzwischen mag ich sie lieber als den Vorgänger, der nach anfänglicher Euphorie irgendwie ins Mittelmaß abrutschte.
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“5. Alda – : tahoma :
Nachdem ich nun mit Ash Borer die fiese, dunklere Seite des kaskadischen Black Metals besprochen habe, komme ich nun zu den aus Washington stammenden Alda, die das Ganze auf die folkige, naturbezogene Weise angehen. Hier wird das Augenmerk weder auf dunkle Atmosphäre, noch auf kalte, höhenlastige BM-Produktion gelegt. Eher versuchen Alda auf dem Grundgerüst des Black Metals ein Album aufzubauen, das im Prinzip gar nicht mehr den Emotionen des Black Metals entspricht, sondern sich vielmehr an den wohlig-warmen Gitarrenklängen einiger Neofolk-Bands orientiert. So klingt das Album an vielen Stellen, als ob man sich nach einem langen, regenreichen Spaziergang in den kaskadischen Bergen nun am Kamin wärmt und die gemeinschaftliche Atmosphäre genießt. Weniger könnte es sich eigentlich nicht nach Black Metal anhören. Dieser Effekt wird einerseits durch die erdige, trockene Produktion erreicht, die die folkigen Auswüchse perfekt ins Gesamtbild einzugliedern weiß und der passendste Sound-Teppich für dieses Album ist, den sie überhaupt hätten finden können. Andererseits sind es natürlich die akustischen Gitarrenklänge selbst, die nicht nur als atmosphärisches Beiwerk eingesetzt werden, sondern auch, songwriterisch von hoher Qualität, einen essentiellen Bestandteil des Albums ausmachen. So sind einige wirklich wunderbar geschriebene akustische Parts, wie z.B. zu Beginn des dritten Songs, oder der komplett akustische vierte Song, die Highlights des Albums. Es ist zwar von Anfang an klar, worauf Alda hinauswollen und es gibt auch keinen einzigen überraschenden Moment auf „tahoma“, aber eine größere, abweichende Intention haben Alda auch gar nicht nötig, da sie das Ziel, das sie verfolgen, so vollkommen überzeugend erreichen und ein so stimmiges Album abliefern. Entfernt erinnert Aldas Sound natürlich an ähnliche Vertrete wie bspw. Agalloch, allerdings erspielen sie sich durch ihre Mischung aus konsequenten Akustik-Parts, den härteren Black Metal-Passagen, welche zumindest in ihrem musikalischen Erscheinungsbild auch als solche zu bezeichnen sind und mit einem oftmals treibenden Rhythmus (das einzige, das sie mit Ash Borer gemeinsam haben) ausgestattet werden, und den richtig guten Clean-Vocals ein kleines Maß an Eigenständigkeit, das sie aber im Prinzip nicht mal nötig haben. Fazit: Ein unglaublich stimmiges, atmosphärisches Album, das zwar als Wohlfühl-Black Metal bezeichnet werden kann (wobei viele wahrscheinlich nicht mal den Begriff Black Metal angemessen fänden), deswegen aber nicht schlechter oder weniger authentisch ist.
http://www.youtube.com/watch?v=VijJUEojx50
http://www.youtube.com/watch?v=Lz0xF9A4NQY4. Ordo Obsidium – Orbis Tertius
Erneut amerikanischer Black Metal, der aber diesmal nicht den kaskadischen Wäldern entspringt, was sich im Sound auch sofort niederschlägt. Ordo Obsidium sind eine dreiköpfige Formation, über die im Prinzip nur bekannt ist, dass sie aus Kalifornien stammen und dass eins der Member schon in einigen anderen Bands (unter anderem Dead As Dreams) aktiv war. Alles sonstige Wissenswerte findet sich auf dem wie aus dem nichts kommenden Debüt „Orbis Tertius“, das allein schon mit seiner unglaublichen Ausgereiftheit überrascht. Auf diesem ersten Album praktizieren Ordo Obsidium eine dunkle Mischung aus Black Metal und einigen dem Doom Metal entlehnten Elementen. Das Überzeugende an „Orbis Tertius“ ist, dass es Ordo Obsidium erstaunlich gut verstehen, den Hörer bei Laune zu halten. Es gibt quasi keinen Teil des Albums, in dem auch nur ein geringes Maß an Langeweile aufkommt. Vielmehr gestaltet die Band ihr Songwriting so unglaublich abwechslungsreich, dass das Album wirklich voll von wunderbaren Momenten ist. Da wären zum einen die im weiteren Verlauf immer wieder aufgegriffenen, ausgedehnten, verzweifelten Melodiebögen, die den Hörer wirklich voll und ganz in diese Welt hineinreißen und ihm keinen Moment zum Atmen lassen. Dabei sind Ordo Obsidium mal stürmisch, kalt und aggressiv, mal halten sie inmitten langsamer, elegischer, doom-ähnlicher Melodien inne und bestaunen die zerstörte und trotzdem wunderschöne Klanglandschaft. Völlig überzeugend sind auch die kleinen, selten eingestreuten Akustik-Parts, die allerdings nicht wie bei Alda eine wärmende Wirkung haben, sondern die Kälte und Trostlosigkeit einfach auf völlig andere Art und Weise vortragen, wie bspw. in „Into the Gates Of Madness“, in dem über die wunderbare Akustik-Melodie im genau richtigen Moment noch ein dunkler Keyboard-Schleier gelegt wird. Die mitreißenden Melodien haben auch gleichzeitig oft eine Wirkung, die wie ein Aufbruch wirkt und das Album – ähnlich wie bei Ash Borer – nicht durchweg nur negativ aussehnen lässt. Dabei erinnern Ordo Obsidium mit ihren ausschweifenden, melancholischen Melodien und dem trotzdem recht traditionellen Schlagwerk ein wenig an Melencolia Estaticas „Letum“, obschon die Arbeit auf „Orbis Tertius“ noch weitaus räudiger und dunkler gestaltet ist. Glücklicherweise findet die Band mit dem vollkommen hoffnungslosen, akustischen Abschluss auch ein völlig passendes Ende, das eins der überzeugendsten und überraschendsten Alben des Jahrs perfekt abrundet und mich voller Respekt gegenüber dieser Band dastehen lässt. Ich bin unheimlich gespannt, was auf dieses Album noch folgen wird, da sich da offenbar einige sehr passionierte Musiker gefunden haben.
leider gibt es keinen der besten Songs auf youtube, deswegen gibt’s an dieser Stelle nur diesen hier, dessen letztes Viertel aber auch ziemlich gut ist:
http://www.youtube.com/watch?v=7-rM82XcjQU3. Oskoreien – Oskoreien
Und noch mal amerikanischer Black Metal; wieder aus Kalifornien (irgendwie hab‘ ich bisher ein bisschen viel aus der Ecke gekauft…). Oskoreien gehen das Vorhaben wiederum etwas anders an als ihre Nachbarn von Ordo Obsidium (wobei der Plural hier eigentlich unangebracht ist, da es sich bei Oskoreien um ein Ein-Mann-Projekt handelt). Auf diesem Debüt wird ein etwas lichterer Black Metal gespielt, der sich ein wenig am ekstatischen Charakter einiger WittR-Veröffentlichungen orientiert und auch sonst eher in die Kerbe der neueren amerikanischen Black Metal-Bands schlägt, wobei der Background hier ein völlig anderer ist, da der Mann hinter Oskoreien offenbar aus dem Pagan-Umfeld kommt und Oskoreien früher wohl auch eher in diese Richtung ging. Von dieser Vergangenheit ist auf dem selbstbetitelten Album glücklicherweise nichts mehr übrig geblieben. Höchstens eine kleine Vorliebe für Pathos und leicht kitschige Melodien erinnern noch ein wenig daran. Auch hier ist einer der größten Vorteile der Band der hohe Grad an Abwechslung, der sich in einer großen Kreativität aber auch im größtenteils absolut gelungenen Songwriting niederschlägt.
Schon im Opener beweist der Alleinunterhalter sein großes Gespür für wunderbar durchdachte Melodiestrukturen und einen Aufbau, der diese in einer perfekten Weise unterstützt. Die Melodien hangeln sich aneinander hoch und konstruieren so wunderbare, zerbrechliche Klanggehäuse, die zum Träumen einladen. Die Produktion ist zwar angemessen, hätte aber noch einen Feinschliff vertragen können, wirkt sie stellenweise dann doch ein wenig drucklos. Nichtsdestotrotz wissen Oskoreien (gerade doch gesehen, dass sich Hauptakteur Jay Valena immerhin noch jemanden für die Vocals ins Boot geholt hat) auch den Gesamtaufbau des Albums perfekt zu gestalten. So folgt auf den zweiten Song, der eindeutig der schwächste des Albums ist, ein wunderbares Akustik-Stück, das für Auflockerung und neue Spannung sorgt, die dann im genialen „Transcendence“, das mit einem überragenden Aufbau, wunderbar schwelgerischen Melodien und einem wahnsinnigen Finale auf voller Länge überzeugt, entladen wird. Zum Abschluss des Albums folgt dann noch ein sehr überzeugendes und überraschend ausgefeilt komponiertes Piano-Outro, das mich mit seinem etwas nostalgischen Charakter ein wenig an die Piano-Parts auf Nagelfars „Jagd“-Demo erinnert hat. Mit ihrem Debüt-Album haben Oskoreien ein wunderbares Stück sehr atmosphärischen Black Metals geschaffen, das mit leichten, sehnsuchtsvollen Gitarren, ein paar Synths und Akustik-Gitarren eine träumerische, wenn auch etwas kitschige Reise durch die kalifornischen Wälder bietet. Auch hier bin ich sehr gespannt, was nach einem solch überzeugenden Debüt noch folgen wird.http://www.youtube.com/watch?v=Hh4dZscI9xA
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last.fmTolles Ordo Obsidium Review, die Platte ist wirklich richtig toll! Mit Oskoreien muss ich mich wohl auch noch beschäftigen, das klingt sehr spannend. „Transcendence“ zumindest.
Die Ordo Obsidium und Oskoreien sind wirklich super! Vorallem von der Ordo Obsidium bin ich echt begeistert.
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