Moshcore?

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  • #4549289  | PERMALINK

    palez

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    Dancing Mad GodAls es bei mir so langsam angefangen hat, dass ich in Sachen Musik über diverse Tellerränder hinausblicken wollte (so 2000/2001 müsste das gewesen sein), gab es halt noch kein YouTube, kein MySpace und keine 1-Click-Hoster. Möglicherweise gab es auch damals unkompliziertere Wege, Musik zu sharen, von denen ich nix wusste…aber bei mir hieß es, wenn ich irgendwo einen Bandnamen aufgeschnappt hatte, auf Kazaa gehen, mit pro Zeiteinheit bezahltem ISDN einige Lieder ziehen (falls überhaupt vorhanden) und hoffen, dass irgendwas davon korrekt getaggt und somit wirklich das war, was man gesucht hatte. Mit dem heutigen Volumen an Neuentdeckungen und der sofortigen Verfügbarkeit war das nicht zu vergleichen, obwohl das Zeitalter eines radikal veränderten Umgangs mit Musik natürlich schon angefangen hatte.
    Wenn ich klinge wie ein alter Mann, der von der Zeit nach’m Krieg erzählt, hängt das für mich v.a. damit zusammen, dass die Entwicklung des Mediums Internet und seiner Möglichkeiten rückblickend so rasend schnell verläuft…eigentlich kein Wunder, dass z.B. meine Eltern da nicht mehr mitkommen, obwohl es einem selbst meistens so selbstverständlich erscheint (und man am fluchen ist, wenn ein bestimmtes Lied in einer bestimmten Version mal nicht bei YT zu finden ist 😉 ).

    Bei mir hieß das Shareaza :haha:, ansonsten kommt mir das sogar ein bisschen bekannt vor (Erweckungserlebnis: 2004). Aber ich scheine da auch eine Art Schwellenkind zu sein, jedenfalls frage ich mich, ob sich auch dann noch die ganzen CDs auf meinem Schreibtisch stapeln würden, wenn dieses Erweckungserlebnis, sagen wir, drei Jahre später stattgefunden hätte…wenn ich es recht bedenke, hatte mann sich in bestimmten Kreisen auch da noch nicht von physischen Datenträgern gelöst. Aus heutiger Sicht möglicherweise auch seltsam: Zuerst habe ich mich hinsichtlich Musikempfehlungen eher auf Print- und andere passive Medien verlassen.
    Herrje, in meinem Alter dürfte ich die latente Überforderung mit der Entwicklung des Mediums Internet vermutlich gar nicht so gut nachvollziehen können.

    Highlights von metal-hammer.de
    #4549291  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

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    palezAber ich scheine da auch eine Art Schwellenkind zu sein, jedenfalls frage ich mich, ob sich auch dann noch die ganzen CDs auf meinem Schreibtisch stapeln würden, wenn dieses Erweckungserlebnis, sagen wir, drei Jahre später stattgefunden hätte…

    Wer weiß…aber Alexdanza oder Nicname [AMF] sind ja noch ein paar Jährchen jünger als du und horten dennoch physische Tonträger, soweit ich weiß. Aber vielleicht wärst du einige Jahre später eine versnobte Vinylsammlerin geworden :haha:
    Meine Vorliebe für CDs hat sich v.a. daraus ergeben, dass ich irgendwann erkannt habe: „Aha, wenn einem Musik wirklich etwas bedeutet, dann gibt dafür auch Geld aus.“ Das war unter Musiknerds und speziell in der Metalszene einfach Usus und ist es ja auch heute noch. Wobei das interessanterweise eigentlich der einzige Punkt ist, in dem ich mich der Metalszene merklich angenähert habe, obwohl ich im Alter von 14-18 oder so eigentlich nur diese Musik gehört habe. Das habe ich neulich erst wieder gemerkt, als ich meine vier oder fünf Metalshirts betrachtet habe, alle fast ungetragen…habe mich darin einfach nie wohlgefühlt*, genausowenig wie mit längeren Haaren. Nicht zuletzt ein Grund, warum das Internet eine so große Rolle in meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat.

    Ich nehme an, ich konnte die Argumente der CD-Käufer damals einfach so gut nachvollziehen…die Bands unterstützen, eine engere Beziehung zu Alben aufbauen und nicht zuletzt die leicht esoterische Vorstellung, für das geliebte Ding eine Art von Opfer zu bringen.

    *Wobei ich nicht ausschließen will, dass es auch daran lag, dass die mir alle ca. vier Nummern zu groß sind :haha: Gerade den ganzen Underground-Kram gab’s irgendwie immer nur in XL…

    --

    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #4549293  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Dancing Mad GodWer weiß…aber Alexdanza oder Nicname [AMF] sind ja noch ein paar Jährchen jünger als du und horten dennoch physische Tonträger, soweit ich weiß. Aber vielleicht wärst du einige Jahre später eine versnobte Vinylsammlerin geworden :haha:

    :haha: Es ist nie zu spät für derlei dekadente Sperenzchen.

    Dancing Mad GodMeine Vorliebe für CDs hat sich v.a. daraus ergeben, dass ich irgendwann erkannt habe: „Aha, wenn einem Musik wirklich etwas bedeutet, dann gibt dafür auch Geld aus.“ Das war unter Musiknerds und speziell in der Metalszene einfach Usus und ist es ja auch heute noch.

    Immer, wenn das Argument in irgendeiner „Digital ist besser“-Diskussion gebracht wird, wehrt sich irgendwas in mir dagegen… Wahrscheinlich (meine Zauberkugel hat Verbindungsschwierigkeiten, müsste mal den Anbieter wechseln) hängt das Verständnis vom Wert von Musik zu einem nicht zu unterschätzenden Anteil vom Sozialisationsumfeld ab. Jedenfalls muss es für die heute 13-14-jährigen bedeutend schwerer sein, sich für Geldausgeben und physische Tonträger zu entscheiden, als es noch für mich gewesen ist, und entsprechend andere Beweggründe hat der Beispielteenager dann dafür. Es gibt gerade in der Metalszene zu viele Leute, die den eigenen Materialismus moralisch überschätzen, denn meistens sind es ja die, die in den eigenen Konsumgewohnheiten schon relativ gefestigt sind. Mal sehen, wie viele sich in fünf bis zehn Jahren fragen, ob sie sich da richtig entschieden haben.

    Dancing Mad GodWobei das interessanterweise eigentlich der einzige Punkt ist, in dem ich mich der Metalszene merklich angenähert habe, obwohl ich im Alter von 14-18 oder so eigentlich nur diese Musik gehört habe. Das habe ich neulich erst wieder gemerkt, als ich meine vier oder fünf Metalshirts betrachtet habe, alle fast ungetragen…habe mich darin einfach nie wohlgefühlt*, genausowenig wie mit längeren Haaren. Nicht zuletzt ein Grund, warum das Internet eine so große Rolle in meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat.

    Ästhetisch hat mir die Metalszene eigentlich nie wirklich zugesagt. Als laufende Litfaßsäule komme ich mir aber trotzdem nicht doof vor. :haha:

    Dancing Mad GodIch nehme an, ich konnte die Argumente der CD-Käufer damals einfach so gut nachvollziehen…die Bands unterstützen, eine engere Beziehung zu Alben aufbauen und nicht zuletzt die leicht esoterische Vorstellung, für das geliebte Ding eine Art von Opfer zu bringen.

    Das, das „Will ich in der Hand halten“-Gefühl und mittlerweile eine Art Pseudonostalgie…

    Dancing Mad God*Wobei ich nicht ausschließen will, dass es auch daran lag, dass die mir alle ca. vier Nummern zu groß sind :haha: Gerade den ganzen Underground-Kram gab’s irgendwie immer nur in XL…

    :haha: Mit den Leuten mit dem entsprechenden Musikgeschmack hätte man mein Anathema-Zelt auch als Partnerkleidung tragen können.

    #4549295  | PERMALINK

    Dancing Mad God

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    palez
    Immer, wenn das Argument in irgendeiner „Digital ist besser“-Diskussion gebracht wird, wehrt sich irgendwas in mir dagegen… Wahrscheinlich (meine Zauberkugel hat Verbindungsschwierigkeiten, müsste mal den Anbieter wechseln) hängt das Verständnis vom Wert von Musik zu einem nicht zu unterschätzenden Anteil vom Sozialisationsumfeld ab. Jedenfalls muss es für die heute 13-14-jährigen bedeutend schwerer sein, sich für Geldausgeben und physische Tonträger zu entscheiden, als es noch für mich gewesen ist, und entsprechend andere Beweggründe hat der Beispielteenager dann dafür. Es gibt gerade in der Metalszene zu viele Leute, die den eigenen Materialismus moralisch überschätzen, denn meistens sind es ja die, die in den eigenen Konsumgewohnheiten schon relativ gefestigt sind. Mal sehen, wie viele sich in fünf bis zehn Jahren fragen, ob sie sich da richtig entschieden haben.

    Kann ich nachvollziehen, sehe ich prinzipiell ähnlich, wobei das dem, was ich in meinem Post gemeint hatte, nicht grundsätzlich widerspricht: Man kann auch für mp3s Geld ausgeben. Und erst neulich habe ich, nach angestrengter Selbstreflexion, für mich entschieden, dass das in Zukunft für mich weit weniger unvorstellbar sein könnte, als noch vor einiger Zeit. Natürlich ist der fühlbare (bzw. in diesem Fall eher „tastbare“) Mehrwert dann deutlich geringer, es geht dann nur noch um das Empfinden, für das Erhaltene etwas „geleistet“ oder „zurückgegeben“ zu haben…der Kauf wird degradiert zu einer reinen Spende an den Künstler, mit dessen Arbeit man zufrieden ist. Nicht ganz die Entwicklung, die ich mir gewünscht hätte, aber nichts, mit dem ich mich nicht arrangieren kann.

    Oder es kommt alles ganz anders und außerirdische CIA-Agenten aus der Hölle beamen uns die Musik in den Kopf, die wir hören sollen. Alles Spekulatius.

    --

    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #4549297  | PERMALINK

    palez

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    Klar, das Wert-/Gegenleistungsverständnis wird sicher länger Bestand haben als der physische Tonträger.

    Zu den CIA-Agenten…also nicht wirklich zu den CIA-Agenten und auch nicht zum Thema Musik, aber möglicherweise werden solche Technologien bald zu Entertainment-Zwecken genutzt, womit wir gefühlt einen Schritt näher an Science Fiction und fliegenden Autos wären. Hat eigentlich irgendein SF-Romancier so etwas wie das Internnet auch nur in Ansätzen voraussehen können?

    #4549299  | PERMALINK

    Dancing Mad God

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    Kann ich dir nicht beantworten, würde mich allerdings auch interessieren. Dieser Artikel da lässt erstmal leichte Assoziationen zu Tad Williams‘ Otherland aufkommen…allerdings wurden da direkt die für die Interpretation sensueller Daten zuständigen Hirnareale stimuliert.

    Danke für den Link aber, die Fortschritte auf diesem Gebiet waren völlig an mir vorbeigegangen…

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    #4549301  | PERMALINK

    xTOOLx

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    #4549303  | PERMALINK

    Nezyrael

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    Ebenso 🙂

    http://www.youtube.com/watch?v=I4yhyNgr0jo

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #4549305  | PERMALINK

    xTOOLx

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    ich mach mich erstmal auf den weg in die stadt. mal gucken was für fressbuden der weihnachtsmarkt zu bieten hat.

    #4549307  | PERMALINK

    palez

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    Das Beste an Weihnachtsmärkten sind Mutzen mit Vanillesoße oder warmen Kirschen. Sie sind auch das einzig Gute an Weihnachtsmärkten.
    (Ich wollte auf meinen Avatar verweisen, aber kann man das überhaupt lesen?)

    #4549309  | PERMALINK

    Dancing Mad God

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    „Ein sauberer Kitsch ist das alles.“?

    --

    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #4549311  | PERMALINK

    xTOOLx

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    das einzig gute? die bratwurst im brötchen sagte was anderes 😀

    #4549313  | PERMALINK

    palez

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    Dancing Mad God“Ein sauberer Kitsch ist das alles.“?

    Nicht. Okay. „Sinnloser“, aber die Variante gefällt mir fast besser.

    xTOOLxdas einzig gute? die bratwurst im brötchen sagte was anderes 😀

    Wenn es um die Vor- und Nachteile von Weihnachtsmärkten geht, muss ich zugeben, dass da die Meinung von Bratwürsten in Brötchen für mich kein großes Gewicht hat.
    Vor allem aufgrund der Tatsache, dass man Bratwürste in Brötchen zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreiben kann. Mutzen, und gerade Mutzen mit Vanillesoße oder warmen Kirschen, sind jedoch mehr oder weniger ein exklusives Saisonding.

    Toll sind Weihnachtsmärkte aber Heiligabend mittags, wenn die Geschäfte schließen und die Innenstadt binnen kaum einer Stunde aussieht wie nach/während einer Zombieinvasion.

    #4549315  | PERMALINK

    palez

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    Wenn siamesische Zwillinge masturbieren (oder nur einer davon…oh Gott, welche Form verwendet man hier überhaupt?!), gilt das dann schon als Pluralsex, bzw. Inzest? Und wieso werden Menschen erheblich schöner, wenn sie verschiedenfarbige Augen haben?

    #4549317  | PERMALINK

    Dancing Mad God

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    Weil es exotisch wirkt? Und das auf vom eigenen sehr verschiedenes Erbgut schließen lässt, das möglicherweise die genetische Fitness der gemeinsamen Nachkommen erhöht? (Evolutionsbiologie ist wie ein Tintenkiller für Romantik…)

    Die erste Frage ist schwierig. Mich würde auch interessieren, ob es sich im juristischen Sinne um Vergewaltigung handelt, wenn eins von zwei Gehirnen grade keine Lust hat…

    --

    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
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