Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Talkpit › Die einzig wahre Runenschrift
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Wer kennt sich mit Runen aus also wer kennt sich RICHTIG damit aus würde gerne wissen welche Runenschrift die am weitesten verbreitete is. Ich weiss ja das es germanische und Keltische Runen gibt aber was gibt es noch so und was is komplett verkehrt.
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Futhark. Konnte ich auch mal „fließend“ schreiben.
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Jetzt neu: Bezeichnet "Postmoderne Dekadenz" als Konstrukt!Mr. MetalfreakWer kennt sich mit Runen aus also wer kennt sich RICHTIG damit aus würde gerne wissen welche Runenschrift die am weitesten verbreitete is. Ich weiss ja das es germanische und Keltische Runen gibt aber was gibt es noch so und was is komplett verkehrt.
Es ist allgemein der Irrtum verbreitet, dass es keltische Runen gibt/gegeben hat. Tatsächlich kennt man nur 2 Fälle, wo sich Runen in einem keltischen Kontext befinden: in Kontakzonen zwischen Kelten und Germanen, aber auf „Germanisch“ verfasst (Bsp: in der damaligen Belgae zur Zeit Cäsars), oder, und das ist nur eine Theorie, im norditalischen Raum. Die sogenannte Lepontier nahmen die etruskische Schrift und modifizierten sie. Graphisch erinnert sie sehr stark an Runen, und auch aus phonetischer Sicht kann man behaupten, dass es Kontakte gegeben hat (Bsp: das runische Charakter“D“ ist im Lepontischen zu „S“ durch Spirantisierung geworden, ein Phänomen, das auch im Gallischen bekannt ist). Ein Vergleich ist aber nur spekulativ möglich!
Welche Alphabetvariante des Runischen am weitesten verbreitet ist (es gibt regionale Unterschiede in der Buschstabenschreibung oder gar einzelne Buchstaben, die nur regional vorhanden sind), kann ich dir nicht sagen, aber die skandinavische Runenvariante wurde am Längsten verwendet. Ich würde also annehmen, dass es davon mehr Inschriften gibt.
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Opinions are like Assholes: Everyone has one. -Dirty Harry-Runen an sch sind ja nichts „germanisches“. Runen gibts es so ziemlich jeder höher entwickelten Kultur. Und der recht schwammig formulierten Frage des Threaderöffners bezog er sich wahrscheinlich entweder auf das sogenannte Ogham oder das angelsächsische Futhark.
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Es ist eine Sache, Viking Metal zu hören. Eine andere Sache, sich nen riesen Thorshammer umzuhängen, die Edda zu kaufen, sein Hörnchen Walmart-Met zu erheben, Skål zu sagen und Odin zu huldigen last.fm--
konstruktiver beitrag, jup.
@ thema: ich werd hier aber mal weiterlesen, mich interessiert das schon so ziemlich, weil ich bisher auch nicht die große ahnung davon habe. 🙂
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Men can never be free, because they're weak, corrupt, worthless... and restless. The people believe in authority. They've grown tired of waiting for miracle or mystery. Science is their religion - no greater explanation exists for them! They must never believe any differently if the project is to go forward. DVD-Sammlung | PornFMGrabnebelgeistRunen an sch sind ja nichts „germanisches“. Runen gibts es so ziemlich jeder höher entwickelten Kultur. Und der recht schwammig formulierten Frage des Threaderöffners bezog er sich wahrscheinlich entweder auf das sogenannte Ogham oder das angelsächsische Futhark.
Runen haben sich aber vom germanischen Raum in Rest Europas verbreitet, zumindest sagt das die Epigraphie und die chronologische Auswertung (Sprachstufe, Rekonstruktion, Stein kann man ja schwer datieren). Das angelsächsische Futhark ist eben germanisch (die Angel und Sachsen waren ja germanische Stämme), die Ogham-Inschriften sind ab dem 4.-5. Jh. nachweisbar, und wurden eher für die Übersetzung lateinischer Inschriften verwendet oder als Weihinschriften. Von der Sprache her kann man natürlich noch von Keltisch sprechen (Proto- oder Altirische Stufe), was aber die „kulturelle“ Merkmalen betrifft, ist die Ogham-Schrift eigentlich mitten in der Christianisierungsphase anzutreffen, und hat mit Runen wirklich nichts zu tun.
Von welchen „Hochkulturen“ sprichst du, wenn du von Runen sprichst?--
Opinions are like Assholes: Everyone has one. -Dirty Harry-Von Hochkulturen hab ich gar nichts gesagt. 😉
Ich beziehe mich dabei auf die Orchon-Runen, deren Ableger das ungarische Runenalphabet, aber natürlich auch ihre Vorgänger wie die etruskischen Alphabete, wobei ich mich in diesem Fall Düwel anschließe, und mich einem Urteil darüber enthalte, ob diese Vorgänger der germanischen Runen waren oder lediglich als Vorbild dienten. Und selbst das Ogham wird von nicht gerade wenigen Wissenschaftlern trotzdem der Familie der „Runenalphabete“ zugeordnet.
Sry, für meinen klugscheißerischen Einwurf, aber mein Dozent für ältere Skandinavisitik hat uns schon im ersten Semester erklärt, dass man mit Runen zwar allgemienhin die des germanischen Raums bezeichnet, aber es durchaus auch noch andere Runenalphabete gibt.--
Es ist eine Sache, Viking Metal zu hören. Eine andere Sache, sich nen riesen Thorshammer umzuhängen, die Edda zu kaufen, sein Hörnchen Walmart-Met zu erheben, Skål zu sagen und Odin zu huldigen last.fmGrabnebelgeistVon Hochkulturen hab ich gar nichts gesagt. 😉
Ich beziehe mich dabei auf die Orchon-Runen, deren Ableger das ungarische Runenalphabet, aber natürlich auch ihre Vorgänger wie die etruskischen Alphabete, wobei ich mich in diesem Fall Düwel anschließe, und mich einem Urteil darüber enthalte, ob diese Vorgänger der germanischen Runen waren oder lediglich als Vorbild dienten. Und selbst das Ogham wird von nicht gerade wenigen Wissenschaftlern trotzdem der Familie der „Runenalphabete“ zugeordnet.
Sry, für meinen klugscheißerischen Einwurf, aber mein Dozent für ältere Skandinavisitik hat uns schon im ersten Semester erklärt, dass man mit Runen zwar allgemienhin die des germanischen Raums bezeichnet, aber es durchaus auch noch andere Runenalphabete gibt.Aso, stimmt, hab jetzt nachgelesen, du hast von hoch entwickelt gesprochen aber nicht von Hochkultur im engsten Sinne.
Ich teile aus historischer Sicht die Meinung der Ogham-Runen-Gleichung nicht: angenommen (und das tue ich :haha:), die Runen seien hauptsächlich germanischer Herkunft, oder mitteleuropäisch, oder jedenfalls kontinental, müssten ja bestimmte Kontakte stattgefunden haben, die die alphabetische Charakteristika übertrugen. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Oghams, hatte Irland noch keinerlei Kontakt mit germanischen oder kontinentalen Stämmen gehabt.
Wenn wir uns auf „Runisch“ im typologischen Sinne beziehen, d.h., auf eine Schrift, die unter Umstände auch sakralen und symbolischen Charakter besass, sind wir mit der Ogham-Gleichung wieder falsch: viele behaupten, die Ogham-„Buchstaben“hätten auch einzeln eine symbolische Bedeutung gehabt (das schreibt man ja den Runen auch zu), das ist aber eine Vermutung, die für mich so ähnlich wie „Keltischer Baumkreishoroskop“ klingt und schlicht und ergreifend nicht belegt oder belegbar ist.
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Opinions are like Assholes: Everyone has one. -Dirty Harry-Von Ogham hab ich ja noch gar nichts gehört aber jetz bin ich schlauer. Wie unterscheiden sich denn germanische und skandinavische Runen bzw. die verschiedenen Runen von Angelsachsen etc. sind die einzelnen Buchstaben anders oder gibt es manche buchstaben gar nicht bei den anderen oder gibt es da keine unterschiede?
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Ich kam, sah und redete für'n Scheiss!:shock:MalombraZum Zeitpunkt der Entstehung des Oghams, hatte Irland noch keinerlei Kontakt mit germanischen oder kontinentalen Stämmen gehabt.
Ohne dir jetzt ein Messer in den Rücken jagen zu wollen: Woher ist das bekannt? Würde mich einfach mal interessieren, da sich ja in der Vergangenheit befindliche Begegnungen und Austauschprozesse nicht so leicht nachweisen lassen.
Ein kleiner Klugscheißereinwurf zum Wort Stämme: Es wurde in einer Vorlesung darauf hingewiesen, dass es im heutigen Sinne vermutlich keine germanischen Stämme gab. Die Menschen des früheren Germanien besaßen wahrscheinlich eine hohe Mobilität und einzelne kleinere Gemeinschaften schlossen sich zu größeren Gruppen zusammen, die von Römern und Christen als Stämme interpretiert wurden. Archäologische Funde (Kelche etc.) sollen aber die Vermutung nahe legen, dass die kleineren Gruppen, aus denen sich die Stämme zusammensetzten, aus unterschiedlichen Sprachräumen stammten. Vorallem im Raum östlich der Elbe (welcher in der VL behandelt wurde) wurden so alle Menschen, die in einem unchristianisierten Gebiet lebten, als ein Stamm interpretiert. Wie weit das wirklich zu bestätigen ist, kann ich nicht sagen, habe die archäol. Funde nie gesehen und der Dozent hat sich eigentlich auf mittelalterliche Städte und Hansegeschichte spezialisiert.--
LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine blaNovocaineOhne dir jetzt ein Messer in den Rücken jagen zu wollen: Woher ist das bekannt? Würde mich einfach mal interessieren, da sich ja in der Vergangenheit befindliche Begegnungen und Austauschprozesse nicht so leicht nachweisen lassen.
Du jagst mir kein Messer in den Rücken, immerhin sollte man wissen, wovon man spricht. 🙂
Aus historischer Sicht ist es natürlich nicht wirklich belegt, ob hier Kontate stattgefunden haben, da das erste Datum der irischen Geschichte 431 n.C. ist (Mission vom Bischof Palladius zur Christianisierung Irlands). Aus archäologischer Sicht müsste man aber schon bestimmte Evidenzen vorfinden, wenn Kontakte stattgefunden hätten, und die gibt es, soweit ich weiss, nicht. Die irische materielle Kultur der Eisenzeit unterscheidet sich deutlich von der Südwestbritannischen, die mehr Ähnlichkeit zu den kontinentalen Motive zeigt. (d.h., hier haben die Kontakte mit Sicherheit stattgefunden).Novocaine
Ein kleiner Klugscheißereinwurf zum Wort Stämme: Es wurde in einer Vorlesung darauf hingewiesen, dass es im heutigen Sinne vermutlich keine germanischen Stämme gab. Die Menschen des früheren Germanien besaßen wahrscheinlich eine hohe Mobilität und einzelne kleinere Gemeinschaften schlossen sich zu größeren Gruppen zusammen, die von Römern und Christen als Stämme interpretiert wurden. Archäologische Funde (Kelche etc.) sollen aber die Vermutung nahe legen, dass die kleineren Gruppen, aus denen sich die Stämme zusammensetzten, aus unterschiedlichen Sprachräumen stammten. Vorallem im Raum östlich der Elbe (welcher in der VL behandelt wurde) wurden so alle Menschen, die in einem unchristianisierten Gebiet lebten, als ein Stamm interpretiert. Wie weit das wirklich zu bestätigen ist, kann ich nicht sagen, habe die archäol. Funde nie gesehen und der Dozent hat sich eigentlich auf mittelalterliche Städte und Hansegeschichte spezialisiert.Ich weiss nicht, wie man im deutschen Sprachgebrauch das Wort „Stamm“ intepretiert. Aus meiner Sicht spricht man dann von einem Stamm, wenn man sich auf eine Gruppierung bezieht, die eine „Obermacht“ besitzt. In der keltischen Welt ist, aufgrund von Gräberfunde, bekannt, dass die soziale Organisation ein „Stammeschef“ vorsah (Prunk- oder Fürstengräber). Daher meine Bezeichnung.
Man kann also nicht allgemein von „Kelten“ „Germanen“ und „Gallier“ in römischen Sinne sprechen, sondern von „keltischen, germanischen und gallischen Stämme“ etc.Zu deiner Frage, Metalfreak.
Wie in jedem Alphabet, passen sich die Schreibkonventionen der jeweiligen Phonetik an. Das heisst, wenn die Sprache sich in bestimmten Aussprachcharktere von einer anderen unterscheidet, wirst du in den jeweiligen Alphabete Charaktere vorfinden, die sich von einander unterscheiden. Ich möchte nicht in den Einzelfall reingehen, da ich gerade nicht die Zeit hab (ich schreibe gerade an einer Seminararbeit und hab keine Zeit, nach Bildern zu suchen und sie zu scannern), aber ich poste jetzt dir ein Einführungslink von meinem Referenzprofessor, wenn es um Runen geht:http://www.univie.ac.at/skandinavistik/txt/ms2.pdf
So für einen groben Überblick.
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Opinions are like Assholes: Everyone has one. -Dirty Harry-Ich finde den Thread hier generell ziemlich isnnlos und ermüdend. Alles, was Metalfreak als Laie wissen muss, beantwortet ihm auch Wikipedia. Mein Skandinavistikinstitut hat vor kurzem mal alle entsprechenden WikiArtikel überprüft und entsprechende Fehler korrigiert. Für Laien sind die über alle Maßen brauchbar.
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Es ist eine Sache, Viking Metal zu hören. Eine andere Sache, sich nen riesen Thorshammer umzuhängen, die Edda zu kaufen, sein Hörnchen Walmart-Met zu erheben, Skål zu sagen und Odin zu huldigen last.fmGrabnebelgeistIch finde den Thread hier generell ziemlich isnnlos und ermüdend. Alles, was Metalfreak als Laie wissen muss, beantwortet ihm auch Wikipedia. Mein Skandinavistikinstitut hat vor kurzem mal alle entsprechenden WikiArtikel überprüft und entsprechende Fehler korrigiert. Für Laien sind die über alle Maßen brauchbar.
Naja, du brauchst ja nicht mitlesen, wenn du es ermüdend findest ;-).
Und was mein Studiumsbereich betrifft, kann ich dir garantieren, gibt es genug Blödsinn sowohl in Wikipedia als auch anderswo, so dass uns prinzipiell empfohlen worden ist, Wikipedia soweit es geht mit Vorsicht zu geniessen.Und was heisst, was er „als Laie wissen muss„? Mann kann sich auch als Laie durchaus vertiefender interessieren, und einfach nicht wirklich wissen, wo man anfangen soll.
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Opinions are like Assholes: Everyone has one. -Dirty Harry- -
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