Eddies Plattenkiste – Jahresrückblick 2009

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  • #59403  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Jaja, ich weiß: Bis zum Jahresende sind es noch gute sieben Wochen hin und es werden noch viele Platten bis dahin erscheinen. Trotzdem möchte ich bereits jeden einladen, sich etwas intensiver mit dem Jahr 2009 auseinanderzusetzen.

    Eine kurze Gebrauchsanleitung für den Thread: Dies ist kein Jahrespoll, das heißt Listenpostings irgendeiner Art sind hier fehl am Platz. Statt dessen soll und kann hier jedermann die Platten, die im Jahr 2009 erschienen sind und ihn/sie bewegt, amüsiert, begeistert, geärgert, enttäuscht usw. haben in Form eines kurzen Reviews vorstellen. Doppelreviews werden sich dabei nicht vermeiden lassen, und sind darum sogar ausdrücklich erwünscht, vor allem wenn sich konträre Meinungen zu einer Platte abzeichnen. Alles klar soweit? Dann los…:)

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
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    #5755397  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Absu – Absu

    Eine der größten Überraschungen im extremen Metal haben für mich dieses Jahr Absu abgeliefert. Mal ernsthaft: Wer hätte der Band nach dem Überwerk „Tara“ und der rund 8-jährigen Funkstille, die der Platte folgen sollte überhaupt noch ein Comeback zugetraut? Das neue Lineup rund um Mastermind Proscriptor McGovern präsentiert sich auch auf dem neuen Werk als technisch perfekte und hervorragend eingespielte Band, die alle typischen Absu-Trademarks aus dem Effeff beherrscht: Vertrackte Rythmen, messerscharfe Riffs, unerwartet Breaks und ein absolut präzises Zusammenspiel, zusammengehalten und befeuert von Proscriptors Ausnahmetalent an der Schießbude. Insgesamt kommt „Absu“ jedoch um einiges gefälliger und eingängiger daher, als das legendäre Vorgängeralbum, was vor allem den deutlich hörbaren Elementen aus dem klassischen Thrash- und Heavy Metal geschuldet ist. Das Ergebnis ist ein extrem vielseitiges, tiefgründiges und spannendes Black/Thrash-Album, dass mich jedenfalls das ganze Jahr über immer wieder begeistern konnte.

    http://www.youtube.com/watch?v=dZQEiCEkvn0

    http://www.youtube.com/watch?v=bsSGRhJCq0c&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=BOAGsJxNRww

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #5755399  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    The Paper Chase – Someday This Could All be Yours, Vol. 1

    Wenn es darum geht, welches Album mir das breiteste, debilste und ungläubigste Grinsen abverlangt hat, wenn es um den höchsten Spaßfaktor im herkömmlichen Sinne geht, so führt kein Weg an „Someday This Could All be Yours, Vol. 1“ vorbei, einer Katastrophe sondergleichen – im positiven Sinne. Nachdem Liebe & Leid sowie die Monster unterm Bett und die Messer im Rücken nicht mehr genug Angst und Schrecken-Potential offenbarten, widmet John Congleton, der sich in der Vergangenheit als Alternative zu Steve Albini herausgestellt und unter anderem The Appleseed Cast, Erykah Badu und Logh produziert hat, nun Naturkatastrophen. The Flood, The Blizzard, The Mass Hysteria, The Human Condition. Und so sadistisch, morbide und wenig zimperlich, wie man sich lyrisch gibt, geht es auch musikalisch zu. Congleton hat ein schrilles Schneidbrenner-Organ, er selbst habe in einem Interview verlauten lassen, er sei sich der Tatsache bewusst, dass er kein guter Sänger sei. Gestorben wird immer noch immer wieder gerne; Der Drummer verausgabt sich, die Gitarren tänzeln beschwingt atonal, es zischt und kracht an jeder Ecke, es wird auch mal beherzt und in bester Foetus-Manier ein ganzes Orchester gegen die Wand gefahren und Klaviere aus dem 17. Stock geschmissen. Gelegentlich erinnert die Schose an die Noise-Antipop-Dekonstruktivisten von Xiu Xiu, manchmal auch an die bizarre Schauerromantik von Bauhaus. Nicht schön, aber selten. Das eigentlich Fiese und Diabolische an diesem Album sind jedoch die Melodien; sie lauern an jeder Ecke, sie stürzen sich auf den wehrlosen Hörer, sie verlassen wochenlang nicht die Gehirnwindungen und sind so verteufelt eingängig, süßlich und schief grinsend, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Den fast schon schlagerhaft kariesverursachhenden, irrsinnig grotesken Refrain von „This Is A Rape (The Flood)“ kann ich schlichtweg nicht fassen; was erlauben die sich?
    Herrliches Album jedenfalls, Katastrophentouristen, Weltuntergänger, Zyniker, leidenschaftliche Schwarzseher und Leute, die zu ihrem Lieblingskurort als Transportmittel bevorzugt die Titanic nutzen, dürften in den Songs von „Someday This Could All be Yours, Vol. 1“ jedenfalls zehn kleine Freunde finden.

    http://www.youtube.com/watch?v=mPSygZwKfEU

    http://www.youtube.com/watch?v=TifCN…eature=related

    #5755401  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Absu – Absu

    Nach mehrjähriger Abwesenheit tauchten in diesem Jahr die Herrschaften von Absu wie aus dem Nichts wieder auf. Nach „Tara“, einem vertrackten und kompliziertem Brocken schwarzmetallischer Tonkunst soll „Absu“ in dessen Fußstapfen treten.
    Auf dem neuen Album hat sich eine gewisse Eingängigkeit eingeschlichen, auf der stilistischen Ebene bedient sich die Band gern an anderen Genres. Die Platte ist steril, kalt und emotionslos produziert. Ja, der Klang erscheint leblos. Im Gesamten finde ich „Absu“ durchaus in Ordnung, kann mich aber nicht des Eindrucks verwehren, dass das Album leider kein Langzeitpotenzial offenbart. Warum? Es wirkt seelenlos, zuweilen vielleicht zu einfach. Eine Spur Berechenbarkeit schleicht sich ein und nimmt mir die Herausforderung an „Absu“. So finde ich „Night Fire Canonization“ eigentlich ganz gut; nichtsdestotrotz fehlt mir hier der Killermoment, der sich in meinem Schädel festsetzt. Gilt im übrigen auch für alle anderen Lieder.

    Absu sind also wieder da. Für mich bei weitem nicht so stark wie vorher, aber immerhin noch ein bißchen besser als viele andere Bands.

    http://www.youtube.com/watch?v=dZQEiCEkvn0

    http://www.youtube.com/watch?v=bsSGRhJCq0c&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=BOAGsJxNRww

    #5755403  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Misery Speaks – Disciples of Doom

    Misery Speaks sind bisher immer an mir vorbei gegangen, habe ich die Band doch immer irgendwie zur deutschen Melodeath/Metalcore Mischpoke gezählt. Umso überraschter war ich, als ich auf dem Sampler einer großen Fachzeitschrift den Song „End Up in Smoke“ zu hören bekam: Meine Fresse, was für ein im besten Sinne des Wortes fettes Teil! Groove, Rotz, Melodie und trotzdem mitten in die Fresse – so muss das sein! Tatsächlich hält auch das gesamte Album „Disciples of Doom“ in etwa das, was der angesprochene Song verspricht – grooveorientierter Death Metal mit ordentlicher RocknRoll-Schlagseite ist zugebenermaßen nicht das Ei das Kolumbus, aber selten klang diese Mischung so geil, authentisch und ehrlich wie auf dem dritten Studioalbum der Münsteraner. Es ist jammerschade, dass die Band ausgerechnet jetzt beschlossen hat, das Handtuch zu werfen…

    http://www.youtube.com/watch?v=RJKNo7OR5Sg

    http://www.youtube.com/watch?v=zpTsgLUrqGI&feature=fvw

    http://www.youtube.com/watch?v=dCzS2PqoFSk&feature=related

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #5755405  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    @hellcommander: Ich sehe, bei Absu gehen unsere Meinungen auseinander…..find ich spannend, mal gucken ob noch wer was dazu sagt

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #5755407  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Eddie1975@Hellcommander: Ich sehe, bei Absu gehen unsere Meinungen auseinander…..find ich spannend, mal gucken ob noch wer was dazu sagt

    Ich vermutlich, habe die gerade mal rausgelegt, um sie mir nochmal anzuhören…

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    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #5755409  | PERMALINK

    MetalEschi

    Registriert seit: 25.05.2005

    Beiträge: 15,655

    Möchte nicht jemand mal Absus Selbstbetitelte besprechen?

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    #5755411  | PERMALINK

    FroZenObi

    Registriert seit: 25.07.2008

    Beiträge: 2,002

    MetalEschiMöchte nicht jemand mal Absus Selbstbetitelte besprechen?

    Doch! Und zwar ist sie extrem gut. Nachdem sie anfangs unheimlich sperrig und schwer zugänglich war, ist sie jetzt echt Super! Auf jeden fall eines der Highlights dieses Jahr was extrem Metal angeht.

    #5755413  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Was ist denn bitte daran sperrig und schwer zugänglich?

    #5755415  | PERMALINK

    Antiversum_alter_Nick

    Registriert seit: 30.09.2009

    Beiträge: 1,907

    Immortal – All Shall Fall

    Smell of fear – Darkness is here

    Ende Wacken 2006 konnte ich nicht glauben, was ich auf den Flyern sah: Immortal confirmed for 2007!
    Ein kleiner Hüpfer meines Herzens, drei Jahre und eine Show später stehe ich im Laden.

    „A Legend Returns“ tönt der Aufkleber auf der Scheibe. Skeptisch war ich nach den meist enttäuschenden Songs von Sons of northern Darkness. Soll ich sie jetzt kaufen oder später? Ach egal, ich kauf‘ sie jetzt.

    Als ich die Scheibe einlege, sind meine Zweifel verflogen. (Neue) Immortal so wie ich sie haben will – und nicht anders.
    7 Tracks (ist das eigentlich Absicht ein Album das sich mit dem untergang beschäftigt 7 tracks zu verleihen?) mit einem frisch klingenden Abbath, 7 Tracks die hervorragend zwischen Eingängikeit und Abwechlsung springen.
    Bedrohliche Hymnen (ich steh‘ ja auf (leicht) dissonante Melodien), treibende Drums und Atmosphäre. Ob das nun Black Metal ist? Für mich ja, anderes wäre mir auch ziemlich latte.

    Das Immortal noch einmal so etwas auf die Beine stellen konnten, hat mich überrascht.

    A Legend Returns – 7 Tracks, 7/7 Punkten. Mein Album des Jahres.

    Behemoth – Evangelion

    Bereits früher im Jahr erschien die heiss erwartete neue Behemoth.
    Bombastischer Schlag in die Fresse. Muss man so sagen.

    Der Opener Daimonos macht schnell klar, wer hier Herr in den Boxen ist.
    Das große Dreigestirn des Albums bilden für mich der Opener, Shemhamforash und das überragende Ov Fire and the Void.
    Lucifer ist auch fantastisch, aber auf eine andere Weise. Dafür muss ich erst in Stimmmung sein, was der Rest des Albums übernimmt.

    4 Songs, die in Erinnerung bleiben, der Rest ist mir immer noch etwas sperrig. Nur um das kar zu machen: ihren Stil beherrschen sie perfekt, aber ich habe Schwierigkeiten, den Mittelteil des Albums..äh, ja keine Ahnung. Der Mittelteil bekommt 6/7 Punkten, was ja auch nicht schlecht ist.

    Im Endeffekt komm‘ ich aber auch hier auf 7/7 Punkten. Immortal hat eben einen Bonus.

    Belphegor – Walpurgis Rites – Hexenwahn

    Eine neue Belphegor..moment, schon wieder? Nunja, mal sehen was Helmuth rauslässt.
    Man hört die direkte Nachfolge von Bondage Goat Zombie ist.

    Der Opener ist ein Song, wie man ihn von Belphegor erwartet. Der Rest des Albums klingt anfangs gut, über die Zeit wird er eher Mittelmaß. Meiner meinung nach schimmert viel zu viel Chronicles of Crime und justine: Soaked in Blood durch.
    Lyrisch gesehen darf man generell nicht viel erwarten, aber bei Hail the new Flehs schiesst Helmuth den Vogel ab.
    Der Geistertreiber klingt lächerlich und ist ein Totalausfall. Manchmal wünscht man sich ein Lucifer Incestus mit der Produktion der letzten beiden Alben.

    4/7 – hätte mehr erwartet.

    Slayer – World Painted Blood

    Ob die hohen Töne der Band zu hoch gegriffen waren? Der erste Durchlauf sagt ganz klar ja. Man ist das Ding zäh.
    Staccatoriffing, was heute keiner mehr braucht, Araya klingt gwöhnungsbedürftig (vor allem wenn es höher geht) – einzig die Drums klingen wie sie klingen sollen. Bis auf das bekannte Psychopathy Red plätschert alles wie Gel einen Wasserfall runter.

    Nach zwanghaftem merhmaligen anhören bessert es sich, ja die Platte wird sogar richtig gut. Meiner Einschätzung nach etwas experimenteller, die langsameren Parts (speziell die höher geungen Vocals) stehen Seasons in the Abyss kaum nach.
    Das Album offenbart Abwechslung, auch wenn mir manchmal der typische Slayer-Gitarreteppich fehlt, der fast nur bei Psychopathy Red auftaucht.

    Wieder einmal erstaunen mich die Alten – 5-6/7

    Geist – Galeere

    Warum ich erst über ein neues Geist-Album wusste, als ich es im Saturn sah? Ich kann es euch nicht sagen, aber mein Eindruck ist ja eh viel interessante :P.

    Es beginnt mit ein paar, ich möchte fast sagen, einschläfernden, Paukenschlägen.
    Dann geht es los – und das gut. Das Album klingt wie aus einem Guss. Mit spärlichen 5 Songs gesegnet verspricht das Album nicht gerade sehr viel, aber es besitzt eine ganz eigene Aura.
    Geist schaffen es, dass ich auf einem Kahn durch die Gischt in die Nacht treibe.
    Abwechslungsreiche Melodien, Drums und Rhythmen – nur die Vocals hätte ich mir manchmal anders gewünscht. Sie passen für meinen Geschmack nur bedingt zu der Stimmung der Platte.

    Daher „nur“ 5,75/7

    1349 – Revelations of the black Flame

    Voller Vorfreude wartete ich auf einen rasanten Angriff auf meine Ohrmuscheln. Den Blindkauf vollzog ich nicht, sondern lieh mir das Ding ersteinmal aus – zum Glück.
    Näher an der AUffassung was sie ausdrücen wollen, sagen 1349. Der geneigte 1349-Fan will aber nur eines: Blastbeats, und das so schnell wie nur irgend möglich. Gepaart mit den Vocals unschlagbar.

    Kurzum: Ich bin enttäuscht. So ein Konzept funktioniert eben nur bei Satyricon. Platte nicht gekauft. Ausfall des Jahres. – 1/7, ein frostiger Punkt.

    Folgt später am tag:
    Hellsaw – Cold
    DevilDriver – Pray for Villains
    Endtille – Verführer
    Graveworm – Diabolical Figures
    Old Man’s Child – Slaves of the World
    Throne of Kathars – Helvete, det iskalde Morket

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    Sich irgendwo rauswieseln muss man lernen. Das unterscheidet uns nunmal von den Tieren - das Wiesel ausgenommen. ╔►10.04. Kings of Black Metal (vielleicht) ╠►13.05.-15.05. Metalfest, Dessau ╚►12.08.-14.08. Party.San, Bad Berka
    #5755417  | PERMALINK

    FroZenObi

    Registriert seit: 25.07.2008

    Beiträge: 2,002

    HellcommanderWas ist denn bitte daran sperrig und schwer zugänglich?

    Naja Absu ist schon mit einigen tempowechseln bespickt!
    Ich hab am anfang zumindes kaum zugang gehabt, hat halt gedauert…

    #5755419  | PERMALINK

    Mountain_King

    Registriert seit: 03.04.2005

    Beiträge: 10,377

    Europe – Last Look At Eden

    Mit dem dritten Album der „neuen“ Phase gehen Europe den Weg weiter, den man zuletzt eingeschlagen hatte. Die Musik ist düsterer, wuchtiger und härter als früher, außerdem lassen sich einige amerikanische Einflüsse nicht von der Hand weisen, die den Herren durchaus stehen!
    Allein der Opener und Titeltrack „Last Look At Eden“, auch die erste Singleauskopplung, beinhaltet alles, was die Musik der Truppe aktuell ausmacht, ohne allerdings komplett alte Großtaten auszublenden. Dicke Riffs, hymnisches Keyboard, großartige Gesangslinien, ein schönes Gitarrensolo, all das weiß in seiner Gesamtheit durchaus zu gefallen und könnte man so schon als kleinen Hit bezeichnen.
    Im weiteren Verlauf bietet das Album einiges an Abwechslung, fixe Uptemponummern mit Eiern (The Beast), wechseln sich mit kraftvollen Midtemposongs (Run with The Angels) ab, zwischendurch gibt es ein bisschen (halb)balladeske Theatralik (New Love In Town; No Stone Unturned), oft schimmern Ähnlichkeiten zu Skid Row oder sogar auch Filter durch, sicherlich nicht die schlechtesten Referenzen.
    Was „Last Look At Eden“ aber von der Masse abhebt ist der erstklassige Gesang von Joey Tempest, der es nach wie vor versteht, den Stücken mit viel Gefühl seinen Stempel aufzudrücken und vor allem großartige Refrains aus dem Ärmel zu schütteln.
    Ferner sticht John Norums Gitarrenarbeit hervor. Markante Riffs, spannende Soli, schöne unverzerrte Passagen, der Mann beherrscht die komplette Bandbreite.

    http://www.youtube.com/watch?v=IIspcDAbVk4

    http://www.youtube.com/watch?v=RvUVLQXpaUU&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=_k003HOgyiQ&feature=related

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    Warum sollte Musik schlecht sein, nur weil sie kommerziell erfolgreich ist? Vielleicht ist sie auch deswegen besonders gut.
    #5755421  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 45,669

    Immortal – All Shall Fall

    Immortal verschwanden irgendwann nach Sons Of Northern Darkness im Nichts und dennoch war es auch für Pandabären sonnenkar, dass sie wiederkehren würden. In diesem Jahre war es dann (endlich) soweit. NB hat es lange Zeit geschafft, das neue Album niemandem zur Verfügung zu stellen und dementsprechend gab es genügend Stoff für Spekulationen.

    „All Shall Fall“ schafft es mit Leichtigkeit, die Vorgängerwerke „Sons Of Nothern Darkness“ und auch „Damned In Black“ vergessen zu machen, indem sich eine latente hymnische, epische und atmosphärische Grundstimmung eingeschlichen hat, die zuweilen an Bathory und Konsorten erinnert. Dies funktioniert beim Opener „All Shall Fall“ am besten, denn dieser Song entfaltet sich langsam, dafür aber um so beeindruckender. Nach mehrjäriger Abstinenz konnten Immortal ihr recht einfaches Songwriting verfeinern und effektiver gestalten. „Unearthly Kingdom“ mag hier auch noch als Paradebeispiel herhalten. Der Mittelteil des Albums, „Norden On Fire“ und „Artic Swarm“ können das Niveau leider nicht konstant hoch halten.

    http://www.youtube.com/watch?v=WLctOnesijk

    http://www.youtube.com/watch?v=AQN1LjsbF78

    Dennoch kehren Immortal insgesamt gestärkt zurück und wir dürfen einmal mehr gespannt sein, wenn die unsterblichen sterben.
    (8/10)

    #5755423  | PERMALINK

    Arntor

    Registriert seit: 10.04.2006

    Beiträge: 2,793

    Schon wieder Amorphis?Knappe 2Jahre nach dem grandiosen Vorgänger erscheint Skyforger.Zunächst skeptisch schaue ich mir das wundervoll gestaltete Cover an.Ob es Amorphis schaffen nach nur 2 Jahren an Silent Waters anzuknüpfen?
    Sie schaffen es —und wie!
    Mit Klavierklängen wir der erste Song „Sampo“ eingeleitet , welcher zugleich mein Song des Jahres ist.
    Solch ein fantastischer epischer Refrain ist mir lange nicht mehr untergekommen , es herrscht Gänsehaut Garantie.
    Aber auch die anderen Songs fallen kein Stück ab.Gewaltige Gitarrenwände , epische Melodien und Tomi Joutsens unvergleichliche Stimme heben jeden Song auf Skyforger in andere Sphären!
    Kurzum ein Meisterwerk!
    10/10

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