Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Nezys und Paulas musikalische Umkleidekabine mit Guckschlitz (mit Prüchtepunch [sic!], Éclairs und Stargästen)
-
AutorBeiträge
-
Nezyraelgroßartig!
Ja, kommt in meine Sprachfail-Sammlung neben „Zerprechlichkeit“ und „Schweinwerfer“.
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]Highlights von metal-hammer.deRock am Ring/Rock im Park 2026: Alle Infos zu den Festivals
Hole dir die aktuelle METAL HAMMER-Ausgabe als PDF-Download
Desertfest Berlin 2026: Alle Infos zum Festival
Starte dein Praktikum in der METAL HAMMER-Redaktion
Die 500 besten Metal-Alben (2): Slayer REIGN IN BLOOD
METAL HAMMER PARADISE 2025: Alle Infos zum Festival
so, dann versuch ich mich auch mal…
Los geht es mit Ciara, die auf ihrem Track Goodies von Petey Pablo gefeatured wird. Song ist mir bekannt, fand ich früher sogar mal ganz toll, weiss der Himmel warum, weil das ganze ist nichts ausser eine völlig durchschnittliche und langweilige Mischung aus R’n’B und Hip Hop mit lahmen besoffen tanzbarem Beat und einem (wie meistens) nur soliden Petey Pablo. Am Anfang wird ein wenig ins Mikrofon gestöhnt von der Meisterin, dann folgt direkt der erste kurze Auftritt Mister Pablos, der gelangweilt einen kurzen Part herunterbetet. langweiliger Klatschbeat, zwischendurch Stöhnen von Ciara, anscheinend um die Nachwuchsproduktion nachts in der Disco anzutreiben. Ohne jegliche Emotion wird danach der Text vorgetragen anhand einer Mischeng aus wirklichem Gesang und Sprechgesang, der Refrain ist einfallslos wie meist bei gepushter Radiomusik, das einzige was an dem Track positiv zu erwähnen ist ist der zweite Einsatz von Mister Pablo, der kurz ein wenig Schwung reinbringt und auch sonst völlig in Ordnung geht, bevor dann Ciara wieder übernimmt, das gleiche macht wie vorher auch und versucht dabei ein wenig sexy zu klingen, was aber eher nich so gelingt. Am Ende dann noch reines gestöhne zum Beat und dann endlich fertig. Zu schlecht um es zu hören, zu gut/langweilig um trashig zu sein. 3/10
http://www.youtube.com/watch?v=awQlqfiviYQ
Das trashig gelingt Brokencyde um einiges besser, allein schon die Lyrics von 2Drunk2Drive sind viel zu schlecht um ernstgemeint zu sein. Inhaltlich geht es darum, das er trinkt um nicht heimfahren zu müssen und die Hausherrin seinen Penis hoch und runter lecken kann. So weit so gut, musikalisch ist das allerdings absolut großartig umgesetzt, schlechte Beats, ein überraschenderweise gar nicht so schlechter Rapper, dazu eine wie auch immer geartet Art von Kreischgesang, elektronika, sogar eine Art von Chor bzw Backing Vocals kommt vor, alles wird gemischt und herraus kommt eine grandiose Nullnummer absoluten musikalischen Versagens, die sich selbst allerdings überhaupt nicht ernst nimmt und in Amerika vermutlich eine ähnliche Rolle spielt wie hierzulande Alexander Marcus und Crunkcore wohl das gegenstück zu seinem grandiosen Electrolore ist. Während Alexander Marcus sich aber an der Schlagersparte gütlich tut, nehmen Brokencyde den amerikanischen Hip Hop, der sich ja auch des öfteren nur ums flachlegen dreht, sowie in gewisser Weise auch den Metal/Rock, zumindest sind diese gesanglichen Ausbrüche in anderen Genres ja eher unüblich. Keine Ahnung wie das nun zu werten ist, irgendwie ist es unterhaltsam, andererseits aber auch total schrecklich. 8/10
http://www.youtube.com/watch?v=7BWBB-chp40
Wo wir grade beim Thema Flachlegen waren, auch bei den Millionaires und ihrem Song Just Got Paid Let’s Get Laid geht es natürlich wieder darum. Angekommen sind wir nun bei merkwürdiger elektronischer Musik mit Mitgröhlrefrain nachts um vier, ich sehe die Diskokugel umherwandern, betrunkene zucken epileptisch auf der Tanzfläche herum, es wird überall gefummelt und geglotzt, in den Ecken auch gerne mal gekotzt, ob nun aufgrund des Alkohols oder aufgrund der wirklich enorm schlechten Musik sei mal dahingestellt. Die Stimme klingt auch absolut unnatürlich, keine Ahnung welche Effekte da nun eingesetzt wurden um die Stimme so zu verändern, aber das ganze nervt mich auf jeden Fall ziemlich schnell. Der Song ist zwar nicht so 08/15 wie der Einstieg von Ciara, aber dafür weitaus anstrengender und er löst deutlich mehr Fluchtreflexe bei mir aus als das vorrangegangene Material. Nach der Idee des Samplers also eine zugegebenermaßen sehr gute Wahl…3/10
http://www.youtube.com/watch?v=VVdLKsMB4Mw
Weiter gehts mit Stereo Total und jetzt gehts los: Wir Tanzen im Vier Eck. Wir tanzen konzentriert. Ich, Du, Ich, Du. Irgendwie so, dazu ein minimalistischer Beat, dann und wann auftretendes Stottern der Sängerin und des Beats, geringfügige Variation des Textes, dann war es das schon. Der Trash-Faktor ist nun schon wieder deutlich höher, ich fühle mich sofort an den Überhit „Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“ erinnert, aber sowas geht musikalisch nunmal auch völlig an mir vorbei, so wenig elektronische Musik wie ich höre…wobei der Text mich hier schon extrem belustigt:
das ist meine liebe zu dir
ich will dich abhängig machen von mir
du sollst genauso sein wie ich
du sollst mein zwilling sein
das ist meine liebe zu dirDas war nun aber auch wirklich alles was das Lied bietet, geht ja zum Glück auch nur 2 Minuten, aber im gegensatz zu dem nachfolgenden Song macht das sogar noch wirklich Spaß. 5/10
http://www.youtube.com/watch?v=eX3r7LtwMS0
Denn Risque vereinen irgendwie alles was ich an Musik hasse. Das Velvet Underground Cover Venus In Furs besteht aus einem fürchterlichen elektronischen Beat, einer Sängerin mit verschleimten Nasennebenhöhlen die irgendwie in ihr Mikro haucht, komische Spielereien im Hintergrund die absolut nicht zur Musik passen, ein Peitschenschlag, I Am Tired, wäre ich auch, wenn ich sowas singen müsste, aber dann ertönt ja wieder die Peitsche, Shiny, Shiny, belangloses Gedudel, sowas löst in mir emotionen aus die ich gar nicht haben will, das ist wirklich der absolute Nullpunkt der Musik. Electric Wizard haben auf ihrem neuen Album auch einen Song der Venus In Furs, ich hoffe ich werde den Song jemals wieder hören können ohne an diesen Volldreck denken zu müssen. Ist das dann eigentlich auch ein Velvet Underground Cover? Kenne das Original nicht, und habe nach dieser völlig misslungenen Interpretation auch überhaupt kein Bedürfnis diese Wissenslücke zu füllen…wenn ich nur einmal im Leben null Punkte vergeben dürfte, dieser Song wäre ein absolut verdienter Kandidat. Wie kann man nur so schändlich sein und solche Musik auf die Menschheit loslassen, wozu gibts es nur die Menschenrechte…*schnüff*. Soll das nun irgendwie Gothic sein? Oh wei oh wei…0/10
http://www.youtube.com/watch?v=srITyZ7ZGOQ
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan DirusEh, nicht die Bewertungen in Zahlen vergessen. Es ist zwar sinnlos und gerade bei dieser Art von Musik ziemlich schwer, aber ich will das nachher noch auswerten…
Ich kann mir nicht helfen, aber angesichts dessen, was ich sonst noch an Schlampen-R’n’B kenne, finde ich manche Sachen von Ciara tatsächlich noch halbwegs eigenständig. Kann absolut nicht sagen, woran das liegt, aber irgenwas macht „Goodies“ unterscheidbar. Sexy und tanzbar sowieso, damit bin ich grundsätzlich leicht zu ködern. Und dann auch noch die ganzen schönen Erinnerungen…
„Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“ wäre um ein Haar auf dem Sampler gelandet :haha:. Kann aber deine Assoziation nicht ganz nachvollziehen.
Risqués Coverversion von Velvet Underground – Venus in Furs ist ein schier unfassbares Dokument des Scheiterns an jedem einzelnen Detail. Qualvoll, unverschämt und richtig dämlich, aber irgendwie wieder ein Fall von „So bad it’s good“. Ich liebe das Original (mit dem das Cover von Risqué nur durch den Text verbunden wird) und müsste das Cover so gesehen eigentlich hassen, aber irgendwie ist das bei aller Abscheulichkeit doch liebenswürdig. Der Electric Wizard-Song hat mit alldem nichts zu tun und wenn Risqué unter Gothic laufen, dann…äh, gute Nacht. :aah:
http://www.myvideo.de/watch/7296401/The_Velvet_Underground_Venus_in_furs
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]ka an r’n’b finde ich z.b. Rihanna oder auch Beyonce stärker, woran das aber nun konkret liegt kann ich dir auch nicht sagen.
Gibt es denn btw einen Song auf dem Sampler den du als wirklich Gothic beschreiben würdest?
Edith sagt noch: Bewertungen sind nachgereicht…mal schauen ob ich noch ein wenig aufholen kann^^
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirusdie idee des samplers hat schon was, haha
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sind die letzten hier euer Ernst?
--
1. was meinst du mit ernst?
2. sicher, das du alles gelesen hast?
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan DirusNezyraelka an r’n’b finde ich z.b. Rihanna oder auch Beyonce stärker, woran das aber nun konkret liegt kann ich dir auch nicht sagen.
Rihanna hat ein nerviges Stimmchen und Beyonce klingt so, als bilde sie sich ziemlich viel auf sich ein, aber beiden hat man teilweise schon brauchbare Songs auf den Leib geschrieben. Was der Ciara-Song richtig macht, ist, dass nicht versucht wird, die Stimme als irgendwie besonders hinzustellen, und der Gesang sich stark an den (heißen!) Beat anpasst. Ganz nebenbei sieht die Dame IMO auch ein bisschen besser aus als die anderen beiden.
NezyraelGibt es denn btw einen Song auf dem Sampler den du als wirklich Gothic beschreiben würdest?
Die von DAF und Laibach laufen vermutlich in den entsprechenden Tanztempeln, aber wenn du einen richtigen/guten Gothic-Sampler von mir willst, solltest du Prinzessin Lillifee anhauen. 😉
Ich finde es übrigens interessant, dass unsere Sampler einen ähnlichen Aufbau haben – beginnend mit Trash und langsam übergehend in ernsthaft für gut befundenes, aber eventuell grenzwertiges Zeug.@Twisty: Ja…gewissermaßen. Gefällt dir Risqué echt nicht? :haha:
Damit mehr Zeit für den schwierigen (da ganz und gar untrashigen) Teil des Samplers bleibt, arbeite ich die nächsten fünf Songs mal schon heute ab.
Was man Tormentor und ihrem selbstbetitelten Song auf jeden Fall schon einmal nicht vorwerfen kann, ist Etikettenschwindel, denn mit meiner Vermutung, es müsse sich hierbei abermals um Old School Thrash Metal handeln, habe ich Recht behalten. Ebenfalls kann man die Band nun nicht gerade einer Überproduktion bezichtigen. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei „Tormentor“ um einen Song von einem Demo aus den 80ern handelt, mag es gemein erscheinen, dies zu erwähnen, aber der Klang ist selbst gemessen an den damaligen Demo-Standards noch aufsehenerregend furchtbar. Durch das Klangbild erhält diese an sich nicht weiter aufregende Extrem-Metal-Ursuppe allerdings einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert, der fast an den vom LoFi-Black Metal-Einmannkommando Ildjarn heranreicht. Irgendwie klingt das Ganze durch den Sound völlich außerweltlich und irreal, haha. Ich kann deswegen auch nicht genau sagen, ob der Drummer tatsächlich so oft aus dem Takt kommt oder die Überlagerung durch Rauschen und Hall diesen Eindruck erweckt. Toll auch die Wirkung des Gesangs in diesem kuriosen Klangbild. Man stelle sich vor, die alte Kunigunde Klawuttke stürmt, mit ihrem Nudelholz bewaffnet und mit hochgekrempelten Ärmeln, die ihre krebsroten, verschwitzten, dicken Arme freigeben, aus dem Haus und will, dass man von ihrem Rasen runtergeht. Das Einzige, was man im Wust von Geräuschen noch heraushört, ist ein merklich genervtes „Hoarrr, weg da!“ (natürlich eigentlich „Tormentor“, aber in 70% der Fälle klingt’s nicht so). Und nun stelle man sich bitte vor, dass man nicht direkt Teil dieses Vorgangs ist, sondern ein Filmdokument davon sieht…aus den 1890ern (sic!), sagen wir mal. So in etwa klingt das alles. Siebeneinhalb von zehn Nudelhölzern.
http://www.youtube.com/watch?v=vQ_ENVOUK68
Da sowas aber auch nicht 24/7 Spaß macht und zu viel Hass hässlich ist, freut es mich, hier DJ Ostkurves Remix des altehrwürdigen David Hasselhoff-Klassikers „Limbo Dance“ bewerten zu dürfen. Wir denken uns weg aus dem Filmmuseum mit den obskuren Aufnahmen von wütenden alten Frauen und nach Mallorca, auf einen vorher mit Handtuch „reservierten“ Liegestuhl (Handtücher sind ja auch so ungefähr das Nützlichste, was man auf Reisen durch das Universum bei sich haben kann!) und zwischen halbnackte, fette, sonnenverbrannte tanzende Vollhonks mit glänzender Haut. Grandios ist allein schon dieser Einstieg mit dem Konservenxylophon, besser wird es nur durch Einsetzen des Beats, der in seiner nervenzerfetzenden Stumpfheit und Penetranz zu der Sorte gehört, die mein Gehirn von innen verätzen und mir die Überreste in schillerdnen Sturzbächern aus allen möglichen und unmöglichen Körperöffnungen sprudeln lassen. Völlig toll ist auch der Synthiesound, der mich irgendwie an „Point Your Finger“ von den Wiggles erinnert. Was mich allerdings leicht irritiert, ist die Tatsache, dass good ol‘ Hasselhoff am Mikro durch einen jungen Bademeister mit stylischer Fönwelle ersetzt wurde. The Hoff wird doch nicht wieder damit beschäftigt sein, einen Hamburger auf dem Boden zu verteilen? Des Weiteren macht mir diese Poolanimateuse irgendwie Angst. Die Art, wie sie „Everybody singaaah! Come! We have-ah sunshine and everybody dancing all the children are smling everybody’s happy the mamas and the papas come children! Sing! Oh-oh-oh-oh yeayeah! Come on everybody!“ schreit, lässt darauf schließen, dass sie die letzten Sitzungen ihres Aggressionsbewältigungstrainings verpasst und ihren Bewährungshelfer mit Sangria abgefüllt hat und das Gebrüllte ohne Satzzeichen schreiben würde. Doch das sollen nur unwesentliche Kritikpunkte bei einem ansonsten ziemlich tollen Song sein. Achteinhalb von zehn Touristen mit Hitzeschlag und Alkoholvergiftung.
http://www.youtube.com/watch?v=g4yut0gq1y8
Als ich den Namen Sabaton auf der Tracklist des Samplers erblickte, habe ich mich auf eine verquere Weise durchaus gefreut, denn bei Leuten mit gutem Musikgeschmack löst diese Band einen ziemlich heftigen Beiß-/Würgereflex aus. Zunächst einmal hat mich das ausgesprochen stilvoll betitelte „The Final Solution“ (dazu später mehr) in der Hinsicht jedoch enttäuscht. Im Vergleich zu Spaßgranaten wie Freedom Call wirkte der Song nach den ersten Durchläufen regelrecht bieder und langweilig und ich wollte ihn schon mit einem „einfach nicht meine Welt, deswegen fällt mir dazu nicht viel Gemeines ein“ abfertigen. Der antizipierte Ekel kommt, jedoch nicht in einer überwältigenden Welle, sondern langsam, kriechend und von innen zersetzend. Musikalisch ist es irgendwo zwischen John Farnham – You’re The Voice, Europe – The Final Countdown, Vanilla Ninja und einem Alibi-Mindestmaß an Metal anzusiedeln. Bei den öden Stampfdrums und völlig in den Hintergrund gedrängten Gitarren besteht ein eklatanter Mangel an (Früchte-)Punch. Die (Power) Metal-Bands, die mit sowas in Verbindung gebracht werden, müssten sich dafür in ähnlicher Weise schämen wie deutsche Gangstarapper für einen Massiv, der Zeilen wie „Bleiben wir mal sachlich, Geld her und lach nicht“ auf CD bannen lässt. Goldig finde ich den Sänger, der Wattebällchen in den Hamsterbacken zu haben scheint und teilweise die „R“s mit sagenhafter Inbrunst rollt („Enterrr the gates, Auschwitz awaits!“). Mit der eben zitierten Zextzeile wären wir dabei schon beim größten Ärgernis. Sabaton waren Drachen und vor eben diesen gerettete/später geschändete Jungfrauen nicht genug, stattdessen knöpft man sich die Geschehnisse rund um den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus vor und bricht sie auf ein lyrisches Niveau herunter, das es betrunkenen fünfzehnjährigen Abonnenten des Nukular Blast-Katalogs ermöglicht, sie in Wacken lauthals mitzubrüllen. Sich dieses Themas anzunehmen, mag ein marktstrategisch durchaus schlauer Schachzug gewesen sein, wenn ich jedoch höre, wie es Teil eines himmelschreiend blöden Klischees wird, muss ich doch kurz würgen. Ich kann echt absolut nicht nachvollziehen, wie man sowas toll finden kann. Das funktioniert weder direkt durch die Musik noch auf der Meta-Ebene. Zwei von zehn Trinkhörnern aus Plastik im Fünferpack für nur 9,99€.
http://www.youtube.com/watch?v=Uz1ftZ5e3hQ
Jetzt bräuchte ich eigentlich mal eine Pause, aber es stehen ja noch zwei weitere Songs an. Jedenfalls war es eine gute Idee, zwischen Sabaton und Freedom Call als Puffer Drahdiwaberl (hoffentlich habe ich das jetzt richtig geschrieben…doofes Österdeutsch) mit „Mad Cat Sadie“ auf den Sampler zu packen. Die Band ist hörbar bemüht darum, möglichst dilettantisch und schlecht zu klingen, was sich sowohl in der Musik als auch im Klangbild äußert. Der Sound versprüht Homevideo-Flair und lässt den Song so wirken wie ein quälend verlangsamter Clip aus „Oops – Die Pannenshow“, die ich übrigens ganz schrecklich unterbewertet finde, denn im Grunde ist das nichts anderes als fail-gifs/Videos mit doofer Musik und dooferen Anmoderationen/Kommentaren im Hintergrund. Die Musik stolpert irgendwo im vernebelten Niemandsland zwischen einer Schülerband, die Ton Steine Scherben nachspielt, schlechtem Krautrock, leicht Helge Schneider-mäßigem Gesang und ultrakäsiger 70er-Spaceporno-Lala herum, und als wäre der Gipfel des schlechten Geschmacks damit nicht erreicht, gibt es auch noch windschiefe Saxophonsoli. Wenn du es dir erlaubst, den Les Rallizes Dénudés-Song zu verreißen, dann lache ich dich aus. Das Stück ist für mich nun aber insofern schwer zu bewerten, als dass es zwar keinen eigentlichen musikalischen Wert besitzt, doch dadurch auch auf schwer erfassbare Art und Weise sympathisch wirkt. Musik, die mit Absicht scheiße gemacht ist, kann ich auch grundsätzlich den Triumph nicht gönnen und sie verreißen. Pendelt sich bei sechs von zehn „lustigen“ Pannenvideos ein.
http://www.youtube.com/watch?v=m8wFjsuRnuM
Nach diesem entspannenden Zwischespiel kann ich mich nun wieder kopfüber ins Melodic Power Metal-Wunderland stürzen, wo mich schon die Rollenspielernerds von Freedom Call mit ihrem Song „Farewell“ erwarten. Wie erwartet und befürchtet gibt es hier erstmal die volle Ladung Gesichtsmuskelzerrung, dass es allerdings so hirnerweichend schlimm wird, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Das ist die Pokemon-Titelmelodie, gespielt von den Glücksbärchis…zugegebenermaßen mit Stromgitarren. Es fällt mir schwer, noch viel zum Song zu sagen, denn er ist so, wie man ihn sich nach dem Lesen der obigen Zeilen vorstellt – hochmelodisch, jubilierend, mit Chören, Gitarren“duellen“ und (überraschenderweise relativ selten vorkommenden) Keyboards ausgestattet. Im Text kommen alle für diese Art von Musik wichtigen Schlüsselbegriffe vor, was ihn zu einem guten Kandidaten für das nächste durch ein „Ein Kurzer, wenn Begriff XY kommt“-Spiel legitimierte Komabesäufnis macht. Schade, dass ich abstinent bin…aber der Song ist recht unterhaltsam, wenn auch zunächst nur in dem Sinne, dass er mich zumindest nicht kalt lässt. Aber es ist fast schon wieder bewundernswert, mit welcher Konsequenz Freedom Call hier in die Kloschüssel voller pinker, glitzernder, mit Blümchen, kleinen Feen und Schmetterlingen übersäter Scheiße greifen. Siebeneinhalb von zehn Prinzessinentörtchen.
http://www.youtube.com/watch?v=aShv0yZ7L4Q
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]palez
Jetzt bräuchte ich eigentlich mal eine Pause, aber es stehen ja noch zwei weitere Songs an. Jedenfalls war es eine gute Idee, zwischen Sabaton und Freedom Call als Puffer Drahdiwaberl (hoffentlich habe ich das jetzt richtig geschrieben…doofes Österdeutsch) mit „Mad Cat Sadie“ auf den Sampler zu packen. Die Band ist hörbar bemüht darum, möglichst dilettantisch und schlecht zu klingen, was sich sowohl in der Musik als auch im Klangbild äußert. Der Sound versprüht Homevideo-Flair und lässt den Song so wirken wie ein quälend verlangsamter Clip aus „Oops – Die Pannenshow“, die ich übrigens ganz schrecklich unterbewertet finde, denn im Grunde ist das nichts anderes als fail-gifs/Videos mit doofer Musik und dooferen Anmoderationen/Kommentaren im Hintergrund. Die Musik stolpert irgendwo im vernebelten Niemandsland zwischen einer Schülerband, die Ton Steine Scherben nachspielt, schlechtem Krautrock, leicht Helge Schneider-mäßigem Gesang und ultrakäsiger 70er-Spaceporno-Lala herum, und als wäre der Gipfel des schlechten Geschmacks damit nicht erreicht, gibt es auch noch windschiefe Saxophonsoli. Wenn du es dir erlaubst, den Les Rallizes Dénudés-Song zu verreißen, dann lache ich dich aus. Das Stück ist für mich nun aber insofern schwer zu bewerten, als dass es zwar keinen eigentlichen musikalischen Wert besitzt, doch dadurch auch auf schwer erfassbare Art und Weise sympathisch wirkt. Musik, die mit Absicht scheiße gemacht ist, kann ich auch grundsätzlich den Triumph nicht gönnen und sie verreißen. Pendelt sich bei sechs von zehn „lustigen“ Pannenvideos ein.
ich glaube man muss wiener sein um die ganze tragweite der band zu verstehen. mir ist es immer noch nicht gelungen.
--
Aktuelle Verkaufsliste: http://forum.metal-hammer.de/showthread.php?50515-massig-CDs-amp-LPs Sammlung: http://www.musik-sammler.de/sammlung/da-mayerpalez
Als ich den Namen Sabaton auf der Tracklist des Samplers erblickte, habe ich mich auf eine verquere Weise durchaus gefreut, denn bei Leuten mit gutem Musikgeschmack löst diese Band einen ziemlich heftigen Beiß-/Würgereflex aus.
So ist es, spätestens beim dritten Song dieser Band muss ich sofort ausmachen, aber dieser Song entlockt mir doch hin und wieder ein Grinsen :haha:
Tormentor sind übrigens die Jungs die später als Kreator bekannt wurden *mal anmerken wollte*
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan DirusLiebstes Paulalein, um deine Festplatte mal wieder mit Daten zu versorgen werfe ich das hier in den Raum:
http://ipilotdaemon.antiheroes.org/
Viel Spaß beim anhören
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan DirusNezyraelLiebstes Paulalein, um deine Festplatte mal wieder mit Daten zu versorgen werfe ich das hier in den Raum:
http://ipilotdaemon.antiheroes.org/
Viel Spaß beim anhören
Ist ja rührend, dass du dich so um meine Festplatte sorgst, Schatz! Dankefein! Böse Musik mit tiefergestimmten Gitarren kann ich gerade allerdings nicht so wirklich gebrauchen. Dann lieber (denn es sollen auch die erfahren, die den Moshcore-Thread für eine nuklearverseuchte Zone halten):
http://www.youtube.com/watch?v=EvDMDMxDAlc
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]Und weiter geht es mit The Birthday Massacre und ihrem musikalischen Erguss namens Video Kid. Los geht es mit irgendwelchem Videospielgeklimper, elektronische Beats setzen ein und dann eine Frauenstimme die so schmerzend künstlich ist das wirklich vom großen Zeh zum Stammhirn rast, vor allem wenn ihre Stimme dann ein wenig lauter. Der Beat an sich ist ganz in Ordnung, es gibt auch Trommeln und Gitarren, allerdings nur mit starkem Synthieklang, den Mitgliedern war Elektro wohl nicht genug, nein, man muss auch ein bisschen rockig sein, vielleicht schafft man es ja in die Visions. Oder wie auch immer. Der Song an sich läuft jedenfalls völlig an mir vorbei, egaler geht es kaum, nichts bleibt hängen ausser der Gedanke das die Stimme extrem künstlich ist. Ach doch, die Videospieltastengeräusche am Anfang und Ende entlocken mir doch immer ein kleines Grinsen. Dafür gibts nen Bonuspunkt, macht alles in allem 5/10 für die ewig jung gebliebenen Synthie-rocker.
http://www.youtube.com/watch?v=GfaTVkZq578
Rick Astley – Never Gonna Give You Up
Hell Yeah, Rick Astley! Großartiger Song, bietet alles was Trash braucht, kitschige Melodien, einen unglaublich einfach und langweiligen Refrain, eine Stimme mit gewissem Wiedererkennungswert, sinnlos eingebrachte Chöre im Hintergrund, Stotterattacken des Sängers, ständige Wiederholungen des selben Themas, einen simplen und etwas doofen Text, fertig ist der Smash-Hit. All das findet sich hier wieder. Never Gonna Make You Cry, Never Gonna Say Goodbye. Was sich reimt, muss gut sein, dachte sich auch Rick Astley oder wer auch immer diesen Song geschrieben hat, denn Reime findet man hier zuhauf. Meine Deutschlehrerin wollte mir aber leider auch nie glauben, das gereimte Lyrik viel hochwertiger ist als normale Lyrik…tja, so muss wohl jeder Erlebnisse seiner Jugend irgendwann mal verarbeiten. Wie ist dieser Song nun zu werten, ein so völlig nach Schema F gebauter Song, der aber irgendwie jede Menge Spaß macht und mich immer wieder belustigt. 9/10, You Got Rick Roll’d!
http://www.youtube.com/watch?v=h-I7-gF4rJQ&feature=related
Weiter geht es mit The Paper Chase und This Is A Rape (The Flood). Geboten wird diesmal wieder Alternative Rock, den ich aber diesmal sogar durchaus enrst nehmen kann, also von der musikalischen Seite her, Trash ist das hier für mich eher nicht. Auch wenn ich den Refrain sehr merkwürdig finde hat der Sänger auf jeden Fall eine interessante, eigenständige Stimme, zwischendurch kommen Noise-Elemente in den Song hierrein, die den Song aber nicht stören sondern irgendwie sogar für mich Sinn ergeben. Der Refrain wirkt für mich trotzdem immer noch ein wenig kitschig und aufgesetzt, auch wenn der kurzfriste Schluckauf des Sängers irgendwie lustig klingt. Aber auf jeden Fall eine Band, die ich mir mal auf Albumlänge antun würde, fingerchen, was empfehlen sie mir da? Auf jeden Fall 8/10 für einen Song mit Potential.
Anschliessen folgt mit HG.icht DAS Highlight des Samplers, denn Franz Kafka ist nicht nur ein hervorragender Schriftsteller, sondern auch ein absolut herausragender Song. Keine Ahnung was das für eine Musikrichtung sein soll, vielleicht Pennerrap-Avatgarde-Electro-Trash, wirklich Kategorisieren lässt sich das ganze nicht und beschreiben noch viel weniger. Der Text ist jedenfalls eine Parodie auf alles und jeden, auf jegliche ernstzunehmende Musik, auf die deutsche Sprache, auf die Literatur, auf den eigenen Anspruch an die Musikalität und an unsere Pop- und Radio-Kultur. Mc-Hammer-Samples treffen auf absolut sinnlose Sprachfetzen, auf eine grenzdebile verdrogte fröhliche entrückte Frauenstimme, einen bayrischen Sauhund, Gegrunze, Gerülpse, irgendeine Art Rap. Ich wäre so gern wie er, ein Affe, ein Luftballon. Spot, Hammertime! So sinnlos wie das hier klingt ist auch das ganze Lied, aber im großen und ganzen ist das ganze wirklich derart genial, das diese Platte definitiv die nächste sein wird, die in meinem Plattenschrank landen wird. 10/10
http://www.youtube.com/watch?v=l7GHbZM7dYk
Den Abschluss für heute machen Waltari mit So Fine. Den Anfang macht ein mir irgendwoher verdammt bekanntes Sample, Higher And Higher, dann hält aber der kontrollierte Wahsinn Einzug. Elektronische Spielerein treffen auf Gitarren, verzerrte Noise-effekte, Sprachsamples, Ejalolleleila, dann härtere Gitarren, rockiger Gesang, für Abwechslung ist also definitiv gesorgt. Hatten die nicht auch mal dieses Death Metal Musical am Start, ich meine schon. Ejalolleloila. keine Ahnung wie ich das alles beschreiben soll was hier passiert, dann Trommeln, der leicht verrückt erscheinende Sänger Fine! Higher And Higher. Elolleloila. Seriousyl, What The Fuck? Gehen die auf dem ganzen Album so zu Werke? Das ist nämlich durchaus interessant und sehr geil gemacht, halten die das auf Albumlänge durch? Einziges Risiko könnte sein das das ganze entweder überfrachtet wird oder die ganzen Experimente zugunsten des komischen Nu-Metal-Rock-Sängers zurückgefahren werden, der mir stellenweise durchaus auf die Nerven geht, die Stimme ist nicht immer ganz mein Fall, hoffe sowas gibt es auf dem Album nicht so viel davon. Welches Album der Band ist das denn? Achja, ne Note noch, hm, sehr unentschlossene 7/10
http://www.youtube.com/watch?v=om2YKvdAbvo
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan DirusDu blöde Schlampe, ich hasse dich. 🙁
Komisch, dass dir die außerordentliche Unterhaltsamkeit von „Video Kid“ nicht so ins Ohr springt wie mir, der Song ist quasi Kim Wilde plus Lack und Leder. Broke the sissy boy’s teeny toy heart in two, turned him into a video kid like you…haja. :haha:
Ich habe ja schon geschrieben, dass Trash für mich vor allem über die Meta-Ebene funktioniert, und Rick Astley – Never Gonna Give You Up erzeugt bei mir halt das Gefühl, ein chinesisches Plastikimitat von Popmusik zu hören, und eine von Abscheu und Ekel gespeiste Faszination. Übertroffen vielleicht allerhöchstens von Modern Talking, aber die sind nicht halb so sympathisch bemitleidenswert.
Bei The Paper Chase – This Is A Rape hätte ich eigentlich erwartet, dass dir beim schlageresken Refrain die Gesichtszüge entgleisen. Natürlich absolut kein Trash, aber möglicherweise ziemlich grenzwertig. Das dazugehörige Album lohnt sich, nur Hits (allerdings weniger überzogen als der dir vorliegende Song im Refrain) drauf. Eine mörderisch gute Mischung aus Katastrophentourismus, bunt inszenierten Nervenzusammenbrüchen, Größenwahn, schwarzem Humor, aus dem Fenster geschmissenen Orchestermusikern und Pop.
Kann nicht sagen, ob dir „So Fine“ insgesamt gefallen würde, deckt stilistisch ein sehr breites Spektrum ab. Und ja, Waltari waren die mit der Death Metal-Symphonie.
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]ja den refrain find ioch ja auch komisch, aber sonst klang das durchaus interessant. Und nein, bei The Birthday Massacre werde ich absolut null unterhalten, nichtmal im negativen Sinne wie bei Risque…
--
Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.