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@ Bomber: Oh, danke. Manchmal frag ich mich auch, warum ich mir diesen zusätzlichen Stress mache, aber ich hoffe, dass sich das später irgendwann mal auszahlt. Man kommt ja auch mit vielen Leuten ins Gespräch und in solchen Projekten mitarbeiten zu dürfen ist für mich natürlich auch ne gewisse Ehre.
Was die aktuelle Diskussion angeht: Zu Beginn meines Studiums vor 4 Jahren dachte ich, Juristen wären die unangenehmsten Zeitgenossen. Mittlerweile ist BWL – oder internationale BWL, was derzeit so angesagt ist – eher ein rotes Tuch für mich. Es gibt überall solche und solche, aber es ist irgendwie schon bezeichnend, was für Leute wo drin sind. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass so viele Leute unbedingt scharf auf Rechnungswesen und Buchhaltung (Achtung, Übertreibung) sind. Die Aussichten mit so nem Studium sind gut, keine Frage, aber nur deshalb eine Richtung einzuschlagen will nicht so wirklich in meinen Kopf. Gerade auch, weil in meinem Bekanntenkreis das so viele tun.
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SvartbergWeil ich ein arroganter Volldepp bin. 😈
Nein, ich muss sagen, ich hab wirklich (z.T. begründete, z.T. unbegründete) Vorurteile gegen gewisse Studiengänge. Ich finde es sehr wichtig, dass man etwas studiert, das einen interessiert und Spaß macht. Das ist das wichtigste an der Sache, man wird (im Optimalfall) sein Leben in diesem Gebiet verbringen. Dennoch, diese reinen Interessenesstudenten, die Kunst oder Geschichte oder Germanistik (ja, die Geisteswissenschaften halt…) studieren, weil es sie interessiert und auf die Frage was sie hinterher damit zu arbeiten gedenken mit „es wird sich schon was finden“ antworten, denken für mich einfach zu kurz. Wer konsequent seinen Berufswunsch verfolgt (etwa Archäologe) und z.b. bereits vor oder während des Studiums mit zusätzlichen Seminaren darauf hinarbeitet, vor dem zieh ich meinen Hut, weil ich nicht den Mut hätte, mich auf eine so winzige Berufschance einzulassen. Leider gehören die meisten Geisteswissenschaftler zur „Irgendwas find‘ ich schon“-Kategorie.Gut, das kann ich verstehen. Aber, so ein „Irgendetwas werde ich schon finden“ muss nicht immer ehrlich sein, ich habe eigentlich keine Lust mit jedem mit dem ich mal über meine Studienfächer plaudere – und das Thema kommt meist auf, wenn man jemanden kennen lernt – über meine Berufsplanung zu sprechen. Denn das ist so ziemlich die erste Frage, die Leuten einfällt, wenn sie die Fächer hören. Nur weil ich vage antworte, heißt das jedoch nicht, dass ich keine konkreten Pläne habe und nicht darauf hin arbeite. Und ich denke das gilt auch für so manch anderen, allerdings gibt es durchaus auch die, die tatsächlich danach wirken, als hätten sie keinen Plan was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Lustig fand ich auch einen, der im ersten Semester so etwa nach 3 Monaten feststellte, das Germanistik nichts für ihn sei, weil das ganze Zeug in den Vorlesung nicht auf mögliche Arbeitsfelder bezogen ist. Ach echt? 😆
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GrindelwaldAber, so ein „Irgendetwas werde ich schon finden“ muss nicht immer ehrlich sein, ich habe eigentlich keine Lust mit jedem mit dem ich mal über meine Studienfächer plaudere – und das Thema kommt meist auf, wenn man jemanden kennen lernt – über meine Berufsplanung zu sprechen. Denn das ist so ziemlich die erste Frage, die Leuten einfällt, wenn sie die Fächer hören. Nur weil ich vage antworte, heißt das jedoch nicht, dass ich keine konkreten Pläne habe und nicht darauf hin arbeite. Und ich denke das gilt auch für so manch anderen, allerdings gibt es durchaus auch die, die tatsächlich danach wirken, als hätten sie keinen Plan was sie mit ihrem Leben anfangen sollen.
das muss ich allerdings auch zugeben, geht mir häufig auch so. Allerdings gebe ich denen dann meist recht kurz zu verstehen, dass es zwar durchaus einige Arbeitsfelder gibt, die ich anstrebe, das aber jetzt nicht breittreten möchte. Kann deinen Verdruss bezüglich dieser Frage schon verstehen. Wenn man sich unglücklich ausdrückt, läuft man allerdings tatsächlich Gefahr, als hoffnungsloser Optimist verstanden zu werden.
NecrofiendGibt da klischeehaft halt drei Stufen:
-Ernsthafte Studiengänge, also Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie usw. …
-Irgendwie sinnlosen aber kulturell wertvollen Kram wie Germanistik und Philosophie, wo man immerhin noch Taxifahrer oder Dozent werden kann…
– Oder so Kram wie BWL, wo man später Idiot vom Dienst mit wird. Hauptsache Anzug und Handy, keine Ahnung von der Materie, aber Budgets vorschreiben. Oder Controller oder Banker, jedenfalls die Leute, denen jeder auf’s Maul hauen will…Wieso klischeehaft? 😉
In meinen Augen ist das einzige Studium was sich finanziell lohnt, für diese Ochsentour Studium, eins in Richtung BWL und die anderen Ausgeburten davon. Evtl. auch noch Ingenieurwesen,aber ist ja auch nicht mehr das, was es mal war. Immer mehr Dienstleister, bei den OEMs immer mehr Externe beschäftigte. Beispielsweise immer wieder gerne genommen:
http://www.youtube.com/watch?v=IIV-P6K2t4MMal sehen was mich erwartet, wenn ich fertig bin.
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FieldOfHonourIn meinen Augen ist das einzige Studium was sich finanziell lohnt
das sollte aber eigentlich nicht der Hauptgrund für eine Wahl sein, finde ich zumindest. Wenn mans gerne macht, schön. Wenn man gut dabei verdient, umso bessser. Der momentane Trend, nur noch „gewinnbringende“ Fächer zu wählen, ist trotzdem nicht der Idealzustand eines Bildungs- und Wirtschaftssystems.
Ich denke halt, wenn man sich geschickt anstellt und auch etwas dafür tut, dass man einen Anstellung findet, dann sollte sich mit nahezu jedem Studium etwas finden lassen. BWL oder Jura sind ja auch gnadenlos überlaufene Studiengänge, in welchen die wenigsten dann vorzeigbare Abschlüße schaffen.
SirMetalheaddas sollte aber eigentlich nicht der Hauptgrund für eine Wahl sein, finde ich zumindest. Wenn mans gerne macht, schön. Wenn man gut dabei verdient, umso bessser. Der momentane Trend, nur noch „gewinnbringende“ Fächer zu wählen, ist trotzdem nicht der Idealzustand eines Bildungs- und Wirtschaftssystems.
Du hast ja eigentlich Recht, aber auf die heutige Zeit und die heutigen Verhältnisse passt das einfach nicht mehr, meiner Meinung nach. Wir (ich nenns mal Mittelschicht, obwohl ich den Begriff jetzt nicht sonderlich mag, noch will ich ihn jetzt genauer definieren, aber was halt auf den großteil unserer Bevölkerung passt) sind doch durch unsere Eltern einen gewissen Lebenstandard gewohnt. Wollen wir den behalten und unseren eigenen Kindern genauso was bieten können, brauchen wir nunmal einen „gut bezahlten“ Job.
Dafür braucht man mitnichten ein Studium, welches teuer und zeitaufwändig ist. Man kann auch kein Studium erfolgreich abschließen, wenn es einen gar nicht interessiert (BWL), aber man kann (so wie ich) einen Kompromiss eingehen. Der Beruf des Ingenieurs interessiert mich auch nur bis zu dem Maße, als das es eben ein Beruf mit interessanten Aspekten ist. Spaß habe ich in der Freizeit beim Sport.
Ich meine man macht Abitur ist so 18-20 Jahre alt. Je nach Studium Bachelor+Master oder noch Diplom, dann ist man ca. regulär 5 Jahre an der Uni und verdient in der Zeit nichts, während ein anderer z.B. nach der 10. Klasse einen Realschulabschluss erworben hat, 3,5 Jahre Ausbildung hinter sich hat und seit dem als Facharbeiter z.B. sein Geld verdient und sich nebenbei als Techniiker oder ähnliches weiterbildet.
Wo, wenn nicht im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Ingernieurwesen, hat man denn noch einigermaßen eine Garantie, auf ein ansprechendes Gehalt um diesen Lohnausfall auszugleichen?Dazu kann man jetzt ein seperates Thema eröffnen und hunderte Seiten mit füllen. Was ich eigentlich sagen will, ist folgendes:
Gerade heutzutage sollte man lieber ein Studium aus vernunft, sofern einen die oben genannten Bereiche interessieren, durchziehen oder aber lieber eine Lehre machen.
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ClementeIch bin jetzt im zweiten vorklinischen Semester, weil ich im Sommersemester hier in Köln angefangen habe; die „Grundlagen“ Chemie, Biologie, Physik und Terminologie habe ich ganz regulär im (vergangenen) ersten Semester abgearbeitet. Da die Anatomievorlesungen und der Präpkurs bei uns immer im Wintersemester stattfinden, finden diese immer für die jeweils aktuellen Zweit- und Drittsemester gemeinsam statt, der einzige Unterschied ist dann quasi die Reihenfolge, also ob man erst Histologie und Neuroanatomie und dann die „herkömmliche“ Anatomie behandelt oder umgekehrt.
Klarer?Yupp, danke für die Erklärung.
Darauf wäre ich nie selbst gekommen, denn bei uns kann man nur zum Wintersemester anfangen und die Reihenfolge steht dann dementsprechend zum größten Teil fest.--
FieldOfHonourDu hast ja eigentlich Recht, aber auf die heutige Zeit und die heutigen Verhältnisse passt das einfach nicht mehr, meiner Meinung nach. Wir (ich nenns mal Mittelschicht, obwohl ich den Begriff jetzt nicht sonderlich mag, noch will ich ihn jetzt genauer definieren, aber was halt auf den großteil unserer Bevölkerung passt) sind doch durch unsere Eltern einen gewissen Lebenstandard gewohnt. Wollen wir den behalten und unseren eigenen Kindern genauso was bieten können, brauchen wir nunmal einen „gut bezahlten“ Job.
Und genau diesen Job hat ein Teil der Eltern durch ein geisteswissenschaftliches Studium erlangt.
Wo, wenn nicht im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Ingernieurwesen, hat man denn noch einigermaßen eine Garantie, auf ein ansprechendes Gehalt um diesen Lohnausfall auszugleichen?
Das ist etwas zu kurz gedacht. Das Gehalt, das man statt des Studiums bekommen würde, geht ja nicht unangetastet auf ein Sparbuch. Häufig braucht man für einen Job bestimmte Kleidung, Werkzeug, eventuell ein Auto. Und wenn nicht, dann ist es doch bei vielen so, dass sie eher ihren Lebensstandard erhöhen, als das zusätzliche Geld anzusparen. Außerdem hat man in der Zeit des Studiums Anspruch auf einige Vergünstigungen (Öffentliche Verkehrsmittel, Essen in der Mensa, Hochschulsport), die wenn man arbeitet mehr Geld kosten würden. Und es ist nun nicht so, als ob man neben dem Studium gar nicht arbeiten könnte – einen geringen Zuverdienst haben viele.
Und eine Garantie hat man niemals. Sei es nur, dass man einen Beruf mit körperlicher Arbeit erlernt und nach 3 Tagen Berufsunfähig wird, weil man einen Unfall hat. Oder psychisch krank wird. Oder einfach nur Pech hat. Man kann auch mit einem BWL-Dr. in einem absolut mies bezahlten Job festhängen, weil man einfach nichts anderes findet.
Gerade heutzutage sollte man lieber ein Studium aus vernunft, sofern einen die oben genannten Bereiche interessieren, durchziehen oder aber lieber eine Lehre machen.
Gerade heutzutage? Denkst du wirklich, der Druck von außen, einen „vernünftigen“ Studiengang zu wählen ist so neu? Was ist mit den ganzen Schriftstellern des frühen 20. Jahrhunderts, die von ihren Eltern zu Medizin oder Jura gedrängt wurden?
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Was heißt da frühes 20. Jahrhundert? Das war bei Goethe schon nicht anders :haha:
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Novocaine1. Regel des MetalHammer Forums: Nimm nichts ernst! 2. Regel -||- : Nimm nichts persönlich! 3. Regel -||- : Kauf dir mal nen anständigen Musikgeschmack, du Lappen!
m/ Konzerte m/ last.fm m/ Hell Patröl m/ Skepsis m/ MusikSammler m/ CD-Suche m/dentarthurdentWas heißt da frühes 20. Jahrhundert? Das war bei Goethe schon nicht anders :haha:
Mir gingen gerade einfach nur ein paar Autoren des frühen 20. Jahrhunderts durch den Kopf, deshalb habe ich das gleich genommen. Das sollte nicht heißen, dass es damals damit angefangen hat oder so. 😆
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Man muss einfach einen geeigneten Mittelweg finden. Ein Studium, das einen interessiert und mit dem man auch einigermaßen aussichtsreiche Berufschancen hat. Nur auf eines von beiden zu achten bringt meines Erachtens nicht viel. Ich könnte auch nichts nur des Geldes wegen studieren, obwohl es mich gar nicht interessiert. Juristen mit „gutem“ oder gar „sehr gutem“ Staatsexamen werden nicht selten von Großkanzleien übernommen und haben sofort ein sechsstelliges Jahreseinkommen. Aber nicht mal die (sowieso unmögliche) Sicherheit auf einen sehr gut bezahlten Job würde mich reizen, etwas wie BWL oder Jura zu studieren, weil ich nicht den Rest meines Lebens in so einem scheißlangweiligem, komplett uninteressantem Gebiet verbringen will.
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SvartbergMan muss einfach einen geeigneten Mittelweg finden. Ein Studium, das einen interessiert und mit dem man auch einigermaßen aussichtsreiche Berufschancen hat. Nur auf eines von beiden zu achten bringt meines Erachtens nicht viel. Ich könnte auch nichts nur des Geldes wegen studieren, obwohl es mich gar nicht interessiert. Juristen mit „gutem“ oder gar „sehr gutem“ Staatsexamen werden nicht selten von Großkanzleien übernommen und haben sofort ein sechsstelliges Jahreseinkommen. Aber nicht mal die (sowieso unmögliche) Sicherheit auf einen sehr gut bezahlten Job würde mich reizen, etwas wie BWL oder Jura zu studieren, weil ich nicht den Rest meines Lebens in so einem scheißlangweiligem, komplett uninteressantem Gebiet verbringen will.
Amen!
Ich stelle immer wieder fest, dass wir beide diesbezüglich exakt die gleiche Meinung haben. Und ich dachte schon ich wär der Einzige.dentarthurdentWas heißt da frühes 20. Jahrhundert? Das war bei Goethe schon nicht anders :haha:
Über Goethe habe ich heute eine traurige Erzählung gehört, angeblich hat er Historiker verflucht… 😥
@Diskussion: Ich gehör anscheinend zu den Leuten, die Svartberg nicht verstehen kann/will/die in seinen Augen den falschen Weg gehen.
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LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine blaSvartbergDennoch, diese reinen Interessenesstudenten, die Kunst oder Geschichte oder Germanistik (ja, die Geisteswissenschaften halt…) studieren, weil es sie interessiert und auf die Frage was sie hinterher damit zu arbeiten gedenken mit „es wird sich schon was finden“ antworten, denken für mich einfach zu kurz. Wer konsequent seinen Berufswunsch verfolgt (etwa Archäologe) und z.b. bereits vor oder während des Studiums mit zusätzlichen Seminaren darauf hinarbeitet, vor dem zieh ich meinen Hut, weil ich nicht den Mut hätte, mich auf eine so winzige Berufschance einzulassen. Leider gehören die meisten Geisteswissenschaftler zur „Irgendwas find‘ ich schon“-Kategorie.
Und wie zum Teufel soll das geistige Erbe der Menschheit weitergeführt werden, wenn jeder seine Entscheidungen nur nach dem Prinzip der praktischen Verwertbarkeit trifft? Denn es sind die Geisteswissenschaften, die uns ausmachen.
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Never le nkemise... Le ka zama mara never leloke -
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