Umfrage: Ästhetik des gutturalen Gesangs?

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  • #98843  | PERMALINK

    NinaNutrient

    Registriert seit: 20.12.2014

    Beiträge: 4

    Hey Mitmetaler, ich schreibe bis in einem Jahr meine W-Seminar-Arbeit mit dem Thema „Gutturaler Gesang“ (für alle, die mit dem Begriff nix anfangen können, diese Gesangsart beinhaltet screamen, growlen, pigsquealen, shouten, das Zeug halt so ^^), der Überbegriff, mit dem das Thema zu tun haben muss, ist „die menschliche Stimme“. Mein Lehrer und ich sind jetzt zu dem Schluss gekommen, dass ein wahnsinnig interessantes Thema wäre zu wissen … Wieso hört man sowas?
    Bestimmt kennen viele die Kommentare von Verwandten, Eltern, oder Freunden, von wegen „das klingt wie der Teufel höchstpersönlich“ (Favorit meiner Mutter xD), „das ist doch keine Musik“ oder „wie kann man das schön finden, das tut doch in den Ohren weh“.
    Das ist jetzt genau meine Frage an euch alle: Wieso findet ihr das „schön“? Wieso hört ihr alle möglichen Metal Subgenres, was spricht euch dabei an? Es muss ja eine gewisse Ästhetik von dieser Gesangsart ausgehen, sonst würden wir es ja nicht mögen, stimmt’s? ^^ Versucht einfach mal in Worte zu fassen, was euch an gutturalem Gesang besser gefällt als an dem Pop-Rumgewinsel z.B. Beispielsongs dürft ihr zur Verdeutlichung gerne nennen, haut einfach mal alles raus, was euch dazu einfällt. Ich würde mich sehr über ganz viel Hilfe freuen.
    m/ Nina

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    #6987093  | PERMALINK

    Ulver

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 16,513

    Weil deswegen:

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    Jetzt neu: Bezeichnet "Postmoderne Dekadenz" als Konstrukt!
    #6987095  | PERMALINK

    LifeEternal

    Registriert seit: 24.10.2014

    Beiträge: 279

    Irgendwie kommt hier jede Woche einer an und schreibt irgend ne Arbeit, man kann doch auch so recherchieren. Man geht doch auch nicht in irgend ein Forum und fragt, was macht den Reiz von Zwölftonmusik aus oder warum hört man Mozart -.-*

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    #6987097  | PERMALINK

    NinaNutrient

    Registriert seit: 20.12.2014

    Beiträge: 4

    LifeEternalIrgendwie kommt hier jede Woche einer an und schreibt irgend ne Arbeit, man kann doch auch so recherchieren. Man geht doch auch nicht in irgend ein Forum und fragt, was macht den Reiz von Zwölftonmusik aus oder warum hört man Mozart -.-*

    Um etwas wissenschaftlich bestätigen zu können, ist eine Umfrage nun mal ein häufig genutztes und sinnvolles Mittel. Nur recherchieren kann jeder, ist doch toll, wenn man sich selbst bemüht. Wenn es dir nicht passt dann antworte einfach nicht. Ich hab auch nicht gesagt ihr sollt meine komplette 18-seitige Arbeit schreiben, sondern lediglich eine verdammte Umfrage gestartet, meine Güte.

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    #6987099  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    NinaNutrientEs muss ja eine gewisse Ästhetik von dieser Gesangsart ausgehen, sonst würden wir es ja nicht mögen, stimmt’s? ^^
    \m/ Nina

    Ehrlich gesagt, höre ich die Extremfälle gerade weil es total unästhetisch ist, weil es so pervers klingt^^ Auch wenn ich sonst eher der Freund von Melodie und Eingängigkeit bin, brauche ich manchmal so ’n Zeuch wie Cerebral Bore oder Waco Jesus, einfach um mal abzuspacken und um mich möglichwerweise abzureagieren^^

    Wenn es z.B. um Death Metal wie dem Dismember-Debut geht, ist das Gesamtbild entscheidend. Dann kann die Stimme bewirken, dass es sogar episch klingt. Sulphur Aeon sind da auch so ein Fall. Oft unterstreicht es auch das Bedrohliche der Texte und der Musik.

    Und bei Bands bzw. Alben wie Postmortem, wären solche Groovemonster mit normalem Gesang nicht halb so wirksam 🙂
    Besonders wäre der Eröffnungssong des neuen Album „Until The Screaming Died“ als Beispiel geeignet. Leider gibt es davon noch kein Video. Alternativ:

    Wie man es auch dreht und wendet, es muß irgendwo stimmig klingen. Die Beweggründe, weshalb ich das gutturale „Singen“ mag, sind verschiedene, und je nach dem, wie ich gerade drauf bin, geht mir manches Gegrunze, das ich sonst mag, extrem auf den Sack.

    #6987101  | PERMALINK

    NinaNutrient

    Registriert seit: 20.12.2014

    Beiträge: 4

    SaroEhrlich gesagt, höre ich die Extremfälle gerade weil es total unästhetisch ist, weil es so pervers klingt^^ Auch wenn ich sonst eher der Freund von Melodie und Eingängigkeit bin, brauche ich manchmal so ’n Zeuch wie Cerebral Bore oder Waco Jesus, einfach um mal abzuspacken und um mich möglichwerweise abzureagieren^^

    Wenn es z.B. um Death Metal wie dem Dismember-Debut geht, ist das Gesamtbild entscheidend. Dann kann die Stimme bewirken, dass es sogar episch klingt. Sulphur Aeon sind da auch so ein Fall. Oft unterstreicht es auch das Bedrohliche der Texte und der Musik.

    Und bei Bands bzw. Alben wie Postmortem, wären solche Groovemonster mit normalem Gesang nicht halb so wirksam 🙂
    Besonders wäre der Eröffnungssong des neuen Album „Until The Screaming Died“ als Beispiel geeignet. Leider gibt es davon noch kein Video. Alternativ:

    Wie man es auch dreht und wendet, es muß irgendwo stimmig klingen. Die Beweggründe, weshalb ich das gutturale „Singen“ mag, sind verschiedene, und je nach dem, wie ich gerade drauf bin, geht mir manches Gegrunze, das ich sonst mag, extrem auf den Sack.

    Hey Saro, vielen Dank für deine Mühe ^^

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    #6987103  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    Och, ich finde das schon ein recht interessantes Thema. Die meisten Außenstehenden denken vmtl, dass die Metaller das nur hören, um sich besonders anders, cool oder böse zu fühlen^^ Auch ist den meisten wahrscheinlich nicht bewusst, was es da für verschiedenste Stile gibt und dass das Erzeugen der jeweiligen Geräusche und Abstufungen zuweilen eine Menge Übung und Technik verlangt, anstatt einfach nur „rumzubrüllen“.

    Zu Beweggründen; erstmal gibt es natürlich Musikrichtungen/transportierte stimmungen, die eine bestimmte Gesangsweise verlangen, um sich entsprechend entfalten zu können. Die gleichen Riffs klingen bei bspw. Primordial gleich viel wärmer als bei BM-Band xy. Vor allem bei den gewöhnungsbedürftigeren Vokalausprägungen des BMs lässt sich feststellen, dass auch die Künstler besonderen Wert auf die Erzeugung und Wirkung ihrer Stimme legen (siehe z.B. Inquisition, die mit ihrem betonten Crazy-Frog-Gebrumme besondere „meditative“ Zwecke verfolgen oder Nattramn, der sich als Klaustrophobiker für die Aufnahme in eine enge Butze eingeschlossen hat, um sein Quieken möglichst „ungekünstelt“ hinzukriegen). Dann natürlich die „Gleich-fliegt-mir-die-Lunge-raus“-Corebrüllaffen, die einen aggressiven Grundton der Musik und/oder die Unzufriedenheit aus den Texten unterstreichen, das Klospülungsgegurgel im Brutal Death/Grindcore passend zu den mülligen (ohne Wertung) und unappetitlichen Thematiken und und und.

    Ich selbst höre natürlich aufgrund meiner Vorliebe für BM viel Gekeife, aber ironischerweise auch wegen meines Gesangsfetischs. Da ich der Stimme ziemlich große Bedeutung beimesse und bei Klargesang recht mäklig bin, kann mir ein nicht gefallener Gesang das ganze Stück versauen. Da gehe ich zugegebenermaßen auch öfter den „Weg des geringsten Widerstands“, indem ich mir mehr Bands mit Screams anhöre, als mich durch zig Bands mit Klargesang zu wühlen und am Ende vielleicht mit einer Handvoll solcher, die mir vokalmäßig gefallen, rauszukommen. Zudem ist es bei Klargesang v.a. im BM ziemlich leicht, die Kitschgrenze zu überschreiten.

    PS: Ist es möglich, die Arbeit am Ende mal zu Gesicht zu bekommen? Sofern sie nicht allzu geisteswissenschaftlich hochtrabend geschrieben ist (aus dem Anfangsbeitrag ging nicht hervor, ob es eine Schul- oder Hochschularbeit ist).

    #6987105  | PERMALINK

    NinaNutrient

    Registriert seit: 20.12.2014

    Beiträge: 4

    mors lucisOch, ich finde das schon ein recht interessantes Thema. Die meisten Außenstehenden denken vmtl, dass die Metaller das nur hören, um sich besonders anders, cool oder böse zu fühlen^^ Auch ist den meisten wahrscheinlich nicht bewusst, was es da verschiedenste Stile gibt und dass das Erzeugen der jeweiligen Geräusche und Abstufungen zuweilen eine Menge Übung und Technik verlangt, anstatt einfach nur „rumzubrüllen“.

    Zu Beweggründen; erstmal gibt es natürlich Musikrichtungen/transportierte stimmungen, die eine bestimmte Gesangsweise verlangen, um sich entsprechend entfalten zu können. Die gleichen Riffs klingen bei bspw. Primordial gleich viel wärmer als bei BM-Band xy. Vor allem bei den gewöhnungsbedürftigeren Vokalausprägungen des BMs lässt sich feststellen, dass auch die Künstler besonderen Wert auf die Erzeugung und Wirkung ihrer Stimme legen (siehe z.B. Inquisition, die mit ihrem betonten Crazy-Frog-Gebrumme besondere „meditative“ Zwecke verfolgen oder Nattramn, der sich als Klaustrophobiker für die Aufnahme in eine enge Butze eingeschlossen hat, um sein Quieken möglichst „ungekünstelt“ hinzukriegen). Dann natürlich die „Gleich-fliegt-mir-die-Lunge-raus“-Corebrüllaffen, die einen aggressiven Grundton der Musik und/oder die Unzufriedenheit aus den Texten unterstreichen, das Klospülungsgegurgel im Brutal Death/Grindcore passend zu den mülligen (ohne Wertung) und unappetitlichen Thematiken und und und.

    Ich selbst höre natürlich aufgrund meiner Vorliebe für BM viel Gekeife, aber ironischerweise auch wegen meines Gesangsfetischs. Da ich der Stimme ziemlich große Bedeutung beimesse und bei Klargesang recht mäklig bin, kann mir ein nicht gefallener Gesang das ganze Stück versauen. Da gehe ich zugegebenermaßen auch öfter den „Weg des geringsten Widerstands“, indem ich mir mehr Bands mit Screams anhöre, als mich durch zig Bands mit Klargesang zu wühlen und am Ende vielleicht mit einer Handvoll solcher, die mir vokalmäßig gefallen, rauszukommen. Zudem ist es bei Klargesang v.a. im BM ziemlich leicht, die Kitschgrenze zu überschreiten.

    PS: Ist es möglich, die Arbeit am Ende mal zu Gesicht zu bekommen? Sofern sie nicht allzu geisteswissenschaftlich hochtrabend geschrieben ist (aus dem Anfangsbeitrag ging nicht hervor, ob es eine Schul- oder Hochschularbeit ist).

    Vielen vielen Dank für deine Mühe ^^ ich finde das Thema nämlich auch ziemlich interessant, und finde es schade, dass es auf wissenschaftlicher/psychologischer Ebene so wenig behandelt wird, mal gucken was ich da zu Stande bringen kann xD ich geh aufs Gymnasium und die Arbeit wird ein halbes Jahr vor meinem Abi fertig gestellt. Schön, dass du mein Interesse teilst 🙂

    --

    #6987107  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Edit: Ups! Zweimal Sulfur Aeon gepostet. Eigentlich sollte dieser Song als Beispiel dienen^^

    Saro
    Und bei Bands bzw. Alben wie Postmortem, wären solche Groovemonster mit normalem Gesang nicht halb so wirksam 🙂
    Besonders wäre der Eröffnungssong des neuen Album „Until The Screaming Died“ als Beispiel geeignet. Leider gibt es davon noch kein Video. Alternativ:

    #6987109  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    @nina

    Zu mors Beispiel möchte ich für mich ergänzen, dass es sich bei mir genau anders herum verhält. Ich mag eher „klaren“ Gesang, weil er in meinen Ohren ein weiter gefächertes Emotionen-Spektrum abzudecken vermag, als z.B. der in erster Linie für Black Metal charakteristische „Keif“-Gesang. Jedenfalls verbietet mir meine Kenntnis, da große Unterschiede herauszuhören. Es kommt natürlich auch immer auf das (geschulte) Gehör an^^ Wenn es schon in die Extremen geht, bevorzuge ich sowohl instrumental als auch gesanglich definitiv den gutturalen Gesang bzw. Death/Thrash Metal. Beim Thrash kann ich mit beide Tonlagen leben, obwohl ich in diesem Genre noch nie einen Sänger hörte, der es im Keif-Sektor ernshaft mit einem guten BM-Sänger aufnehmen könnte, was ich aber auch begrüße^^. Die Kälte, die ich beim BM oft heraushören kann, zerrt entsprechend oft sehr an meinen Nerven, weshalb ich vor allem diesem klassichen Metal-Genre, ab der 2 Generation, nur sehr begrenzt etwas abgewinnen kann.

    #6987111  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Warum findet man etwas schön oder ansprechend? Kann bei niochts sagen „warum“. Ist halt einfach so. Mischung aus sozialer Prägung und Veranlagung vermutlich…

    --

    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #6987113  | PERMALINK

    Blackadder1966

    Registriert seit: 21.03.2014

    Beiträge: 2,330

    Ich stehe im Grunde, wie Saro, auch mehr auf Klargesang. Wobei ich vor allem markante Stimmen bevorzuge. Allerdings freunde ich mich inzwischen auch mit growlendem Gesang an. Vor allem weil ich mich inzwischen auch für die Genres Viking und Pagan Metal beschäftige. Am angenehmsten ist mir das Growlen, wenn eine Frauenstimme in Klargesang dabei ist. Manchmal passt eben guturaler Gesang besser.

    --

    :mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit:
    #6987115  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    SaroIch mag eher „klaren“ Gesang, weil er in meinen Ohren ein weiter gefächertes Emotionen-Spektrum abzudecken vermag, als z.B. der in erster Linie für Black Metal charakteristische „Keif“-Gesang. Jedenfalls verbietet mir meine Kenntnis, da große Unterschiede herauszuhören. Es kommt natürlich auch immer auf das (geschulte) Gehör an^^ Wenn es schon in die Extremen geht, bevorzuge ich sowohl instrumental als auch gesanglich definitiv den gutturalen Gesang bzw. Death/Thrash Metal. Beim Thrash kann ich mit beide Tonlagen leben, obwohl ich in diesem Genre noch nie einen Sänger hörte, der es im Keif-Sektor ernshaft mit einem guten BM-Sänger aufnehmen könnte, was ich aber auch begrüße^^. Die Kälte, die ich beim BM oft heraushören kann, zerrt entsprechend oft sehr an meinen Nerven, weshalb ich vor allem diesem klassichen Metal-Genre, ab der 2 Generation, nur sehr begrenzt etwas abgewinnen kann.

    Jo, in der Vielfalt des gutturalen Gesangs gibts natürlich immer eine Variante, die einem besser als eine andere gefällt. Ich kann mich dafür mit (Death-)Core und Brutal Death Vocals nicht anfreunden^^ Solche Sachen würde ich aber fernab einer „Ästhetik“ als reine Geschmackssache betrachten, denn ich kann ja durchaus den „Sinn“ bestimmter Vokalspielarten erkennen, ohne sie schön finden zu müssen. So zumindest mein Verständnis vom Begriff der Ästhetik: quasi mehr in Richtung Intention des Autors und mehr oder weniger unabhängig von persönlichen Vorlieben.
    Weiß natürlich nicht, welche „Definition“ von „Ästhetik des gutturalen Gesangs“ dem Themenersteller nun vorschwebte^^

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