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Mr.Torture
Für mich klingt das alles immer noch extrem pathetisch. Sobald Alben nicht lyrisch einem Konzept folgen ist das alles irgendwie Wurst. Ich denke ein musikalisches Konzept ist entscheidender als ein lyrisches. Zumindest mir macht es nichts aus ein lyrisches Konzept zu zerreissen, denn im Normalfall folge ich Rhythmus und Melodie weitaus mehr als dem Text beim Hören von Musik. Es fällt mir aber schwer einen Song einzeln zu Hören, der keinen unabhängigen Anfang hat sondern z.B: direkt aus dem vorherigen hervorgeht.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayHighlights von metal-hammer.deStarte dein Praktikum in der METAL HAMMER-Redaktion
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DarayKlar, was spricht dagegen? Weil es weniger teuer ist, oder einen anderen gesellschaftlichen Stratus geniesst? Ja, klar, das kann den einen oder anderen beeinflussen, wie man etwas wahrnimmt. Aber sind wir ehrlich, Metal ist musikalisch gesehen auch eher auf der Burger Seite (billig zu produzieren, in rauen Mengen verfügbar etc.) und wir haben kein Problem ihn zu geniessen, oder?
Metal ist nicht gleich Metal. Es mag zwar, analog zum Mainstream auch innerhalb der Metalszene der Fall sein, dass Anspruchsloses (zum Beispiel „Six Feet Under“) breiteren Zuspruch findet als technische oder kompositorische Höchstleistungen, aber einige der besten Gitarristen der Welt sind Metal-Gitarristen. Und mit Sicherheit kann ein Genie an seinem Instrument sein Können im Kommerzbereich nur sehr selten an den Mann oder die Frau bringen, weil die Masse nicht an der Güteklasse der Musik interessiert ist, sondern nur am fertigen Endprodukt, das eingängig sein und nur in eine angenehme Stimmung versetzen soll. Ob der Musiker, dem man da lauscht, einer von hundert Leuten auf der Welt ist, der sowas spielen kann, interessiert überhaupt nicht.
Komplexe Musik bietet mehr Zugriffsmöglichkeiten. Damit mehr Intensität. Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Daray
Bist du sicher dass du intensiv meinst? Ich meine du sprichst hier von Vergänglichkeit des Genusses und Veränderung der Präferenzen. Beides hat mit Intensität nichts zu tun (im Gegenteil, wo immer eine Ressource vorhanden ist, führt Intensität zu einem schnelleren Verbrauch dieser Ressource.Ja, ich meine „intensiv“. Und nein, „Intensität“ führt nicht zwangsläufig zu einem schnelleren Verbrauch einer Ressource. Jedenfalls nicht, wenn das, was man da konsumiert, Substanz hat und nicht innerhalb des Bruchteils einer Sekunde geistig durchdrungen ist, Nähr- oder Mehrwert besitzt und komplexer angelegt ist. Die Scheibe „Human“ von Death etwa habe ich mir im Jahre 1992 gekauft. Da war das Ding ein Jahr alt. In den letzten 24 Jahren habe ich sie bestimmt 300 Mal gehört. Oder 400 Mal. Keine Ahnung. Zugegeben, drei viertel der Male war in den 90ern. Aber selbst heute, nachdem ich die Scheibe auswendig kenne, läuft es mir (in der richtigen Stimmung) kalt den Rücken runter, wenn ich höre, zu welch kompositorischen Fähigkeiten der verstorbene Schuldiner fähig war. Die Soli. Die mehrschichtigen Arrangements. Für mich nachhaltige Genialität. Und extrem intensiv. Nach 24 Jahren.
Daray
Angenommen ich mag einen Song sehr, beschäftige mich dann intensiv damit und stelle fest dass dieses Riff in jenem Song schon vorkam, die Lyrics bei genauer Betrachtung strunzdoof sind (=99% aller Songs) etc. dann hat das Einfluss, wie ich den Song wahrnehme.😆 Das stimmt allerdings auch wieder. Ich bin zwar im Gegensatz zu dir der Meinung, dass Metal – oder sagen wir Bereiche des Metals – qualitativ auf einer Stufe mit klassischen Inszenierungen und dem Jazz stehen (übrigens im Gegensatz zur Kommerzmusik), doch sind die lyrischen Ergüsse meistens recht jugendlich. In ihren Themen (Satan, Gore usw.) und, sollten sie politisch werden, in ihrer Weltsicht.
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Wenn die Vernunft häufiger ihre Stimme gegen den Fanatismus erhebt, dann kann sie die künftige Generation vielleicht toleranter machen, als die gegenwärtige ist; und dann wäre schon viel gewonnen. Friedrich der GroßeFuck, jetzt hab ich einen ellenlangen Text geschrieben und dann loggt das Forum mich aus und er is weg… 😥
Das lehrt mich mal wieder direkt ins Antwortfeld zu schreiben*seufz*
Kernaussage war, dass du mir zeigen musst, dass dein Genuss von „Human“ hochwertiger (um das Wort „intensiv“ zu vermeiden unter dem wir offensichtlich nicht dasselbe verstehen) ist als mein Genuss von Portishead’s „Dummy“, das ich in etwa gleich oft gehört habe, das etwa so komplex ist wie ein Rezept für Spiegelei mit Speck, deren Sängerin kein Volumen hat und deren Gitarrist definitiv nicht zu den 100 besten gehört. Ein Album, dessen Songs (die ich meist nicht als Album gehört habe) mich jedesmal überwältigen.
edit: ach ja und du differenzierst beim Metal aber die ungleich diverseren und älteren Kategorien Jazz und klassische Musik nimmst du als Ganzes? Und auch noch als etwas das scheinbar einen homogenen Qualitätsgrad hat?^^
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayDer ZerquetscherKomplexe Musik bietet mehr Zugriffsmöglichkeiten. Damit mehr Intensität. Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Puh, hier würde intervenieren. Intensität hat nichts, aber auch gar nichts mit Komplexität zu tun.
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“Kaufe auch kaum noch CDs.
Früher habe ich alles gekauft, was ich gut fand. Heute nur habe ich mich auf ein paar Bands beschränkt, von denen ich die Releases kaufe. Der Rest wird digital gekauft. Es sei denn, es kommt so eine geniale Version raus, die ich gerne hätte.--
Musik Sammler | Last.fmRejrokNaja. Wenn wir nur die Landschaft und den Todesstern im Hintergrund hätten, wäre das ein Klasse Cover. Aber der Dirty Schwan ist dann doch ein wenig Overkill.
Daray
Kernaussage war, dass du mir zeigen musst, dass dein Genuss von „Human“ hochwertiger (um das Wort „intensiv“ zu vermeiden unter dem wir offensichtlich nicht dasselbe verstehen) ist als mein Genuss von Portishead’s „Dummy“, das ich in etwa gleich oft gehört habe, das etwa so komplex ist wie ein Rezept für Spiegelei mit Speck, deren Sängerin kein Volumen hat und deren Gitarrist definitiv nicht zu den 100 besten gehört. Ein Album, dessen Songs (die ich meist nicht als Album gehört habe) mich jedesmal überwältigen.Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass wir unter „Intensität“ etwas anderes verstehen. Meines Erachtens erhöht sich die Intensität eines Genusses, wenn man mehr als eine Zugriffsmöglichkeit auf ein zu genießendes Etwas hat. Ein Beispiel: Karlchen steht auf die Melodie eines Songs der Punkband „Hasstirade“, dessen Text er nicht so richtig versteht. Als er das Booklet liest und erfährt, dass die Punkband davon singt, Bullen zu verkloppen, findet Karlchen, dem das gefällt, (sogar noch) einen weiteren Zugriff auf die Band. Nämlich, dass sie seine persönlichen Neigungen und politischen Ansichten bewirbt. Nun liebt er das Lied noch mehr als zuvor. Wenn Karlchen jetzt auch noch Berufsmusiker wäre, der sich vortrefflich darauf versteht, auch komplexe Gitarrenarbeit nachzuvollziehen, und die Band „Hasstirade“ die anspruchsvollste Punkband aller Zeiten ist und Gitarrenarbeit der Sorte Jeff Loomis hinlegt, fände er sogar noch einen dritten Zugriff auf/Zugang zur Band, denn er würde durch seine Erfahrung und sein Wissen erkennen, dass das, was er da hört, höchst anspruchsvoll und musikalisch ungleich ernst zu nehmender ist als der Rest der Punkbands, die er so kennt.
Und jetzt unterscheiden sich vielleicht unsere Sichtweisen. Denn ich bin davon überzeugt, dass sich der Genuss des Songs für unser Karlchen durch die Mehrschichtigkeit seines persönlichen Zugriffs potentiell erhöht. Und Komplexität von Musik ist für denjenigen, der Komplexität a) erkennt und b) goutiert ein fassbarer Mehrwert an Spaß. Ich kenne eine Menge Menschen, denen das so geht – mich eingeschlossen. Natürlich, und es ist wichtig das zu sagen, darf man daraus keine Religion machen und es gibt immer Ausnahmen. Nichts ist ausschließlich immer wahr oder der Fall.
Natürlich ist es schwer, die Intensität des Genusses eines Liedes zu messen. Geht halt nicht.
Um bei unserem Teen im McDonald’s zu bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der seinen Burger so vielschichtig genießt wie etwa ein Weinkenner seinen Jahrhundertwein.
Kannste ein bisschen nachvollziehen, was ich meine?
Daray
edit: ach ja und du differenzierst beim Metal aber die ungleich diverseren und älteren Kategorien Jazz und klassische Musik nimmst du als Ganzes? Und auch noch als etwas das scheinbar einen homogenen Qualitätsgrad hat?^^Natürlich hast du da im Grunde recht. Genres sind nicht gleich Genres und die Musiker nicht alle auf einem Level, was Können angeht. Nur, und das ist die Crux und mein Gedankengang, spielt man nicht einfach so Jazz. Vorzeigbar Jazz zu spielen erfordert ungleich mehr (vor allem auch theoratisches) Wissen als Powerchords vor sich hinzuklampfen und etwa Green Day zu spielen. Deshalb mein Vergleich zur Klassik und zum Jazz, der von mir differenzierter hätte formuliert werden sollen.
@Axe to Fall: Bzgl. der Insensität des Hörgenusses und der Komplexität erlaube ich mir, es mit der Antwort auf Daray zu belassen.
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Wenn die Vernunft häufiger ihre Stimme gegen den Fanatismus erhebt, dann kann sie die künftige Generation vielleicht toleranter machen, als die gegenwärtige ist; und dann wäre schon viel gewonnen. Friedrich der GroßeEmigrateKaufe auch kaum noch CDs.
Früher habe ich alles gekauft, was ich gut fand. Heute nur habe ich mich auf ein paar Bands beschränkt, von denen ich die Releases kaufe. Der Rest wird digital gekauft. Es sei denn, es kommt so eine geniale Version raus, die ich gerne hätte.Die besten Versionen sind doch die ganz normalen.
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True Black Metal: No Mosh, No Core, No Fun, No TrendsDu hast Ansichten von 1993 beim CDs kaufen
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John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
ebay kaufen! amon amarth,kreator,atrocity,slayer,anthrax,dimmu borgir [COLOR=#ff0000]über land und unter wasser habe ich mein glück gesucht[/COLOR]Nö. Ich kauf Tonträger halt wegen der Musik und nicht wegen der Taschenvagina, die Nuclear Blast noch dazulegt.
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True Black Metal: No Mosh, No Core, No Fun, No TrendsDer Zerquetscher
Kannste ein bisschen nachvollziehen, was ich meine?Ich denke, das was du unter Genuss verstehst ist nicht dasselbe, wie was ich unter Genuss verstehe. Anhand dessen was du beschreibst würde ich dies eher mit Wertschätzung bezeichnen.
[Quote] Nur, und das ist die Crux und mein Gedankengang, spielt man nicht einfach so Jazz. Vorzeigbar Jazz zu spielen erfordert ungleich mehr (vor allem auch theoratisches) Wissen als Powerchords vor sich hinzuklampfen und etwa Green Day zu spielen.
Viele der Grössen im Jazz haben sich ihre Instrumente selbst beigebracht oder wurden durch Bekannte oder Verwandte eingeführt und ihr entsprechendes musiktheoretisches Wissen war kaum vorhanden. Immer daran denken, hervorgegangen ist der Jazz aus der afroamerikanischen Bevölkerung und wir wissen um deren schulische Bildung bis in die 60er Jahre…verdammt Billie Holiday wurde entdeckt als sie nebenher im Puff gesungen hat… Jazz war die Musik der Unterschicht und die Geschichte des Jazz war in seiner ersten Hälfte sicherlich nicht geprägt von Musiktheorie, sondern einfach von Menschen die zusammensitzen und spielen, häufig Songs anderer (auch heute noch besteht Jazz zu einem grossen Teil aus der Interpretation von Standards und nicht aus Eigenkompositionen).
Aber eben es gibt viele Formen des Jazz, die neben viel Übung und Improvisationstalent auch ein extensives Musikwissen voraussetzen. Wie gesagt, Jazz ist wahnsinnig divers.
Aber das wiederum hat wenig mit dem Thema der CD zu tun. Daher sollten wir es nun dabei belassen. Ansonsten gibt es einen Jazz Thread im Forum.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayDarayIch denke, das was du unter Genuss verstehst ist nicht dasselbe, wie was ich unter Genuss verstehe. Anhand dessen was du beschreibst würde ich dies eher mit Wertschätzung bezeichnen.
Also gut, einigen wir uns auf den Begriff „Wertschätzung“, der sich bei mir persönlich jedenfalls in Intensität des Hörgenusses ausdrückt. 🙂
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Wenn die Vernunft häufiger ihre Stimme gegen den Fanatismus erhebt, dann kann sie die künftige Generation vielleicht toleranter machen, als die gegenwärtige ist; und dann wäre schon viel gewonnen. Friedrich der GroßeIch finde den Zusammenhang zwischen Komplexität und technischem Können und Hörvergnügen auch blödsinnig. Einige der am schwersten zu durchdringenden Alben sind technisch ungefär so anspruchsvoll wie Punkrock. Ich sage nur Funeral Doom, Sludge oder ähnliches. Das sind Genres die Aufmerksamkeit erfordern und den Hörer aufgrund ihrer oftmaligen undurchdringlichkeit fordern und nicht weil dort technische Seitenhexer am werk sind. Eines der komplexesten und fordernsten Alben die ICH kenne ist die „The Seer“ von den Swans (hier könnte ich auch „Soundtrack for the Blind“ nennen), technisch sogesehen nicht krass aber komposotorisch der absolute Hammer, undurchdringlich, fordernd intensiv, wird mich auch in 20 jahren noch begeistern das Ding. Dagegen kacken alle möglichen tech Death oder Prog Metal Alben die ich so kenne ziemlich ab, zumindest was die Herausforderung angeht das zu hören / durchzusteigen. Im Gegenteil da ich sowas ziemlich oft höre habe ich zumindest keine Probleme damit bei schneller, technisch extravaganter Musik durchzusteigen. Dieser „deep“ Krams von den Swans und zig Doom, sludge Bands ist da schon ne andere Hausnummer.
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[COLOR=#ff0000]Last.fm[/COLOR] [COLOR=#ffa500]Musiksammlung[/COLOR] [COLOR=#00ffff]Filmsammlung[/COLOR] [COLOR=#00ff00]Comicsammlung[/COLOR] "Die Bestie hat meine Parkanlagen verwüstet! Das verzeihe ich dir nie! NIEMALS King Ghidorah!!!"Ich vermute, bei dir liegt das mangelnde Verständnis für den Zusammenhang von technischem Können und Hörvergnügen eben einfach daran, dass du technisches Können nicht wertschätzt. Ist auch nicht schlimm. Aber ganz einfach zu erklären.
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Wenn die Vernunft häufiger ihre Stimme gegen den Fanatismus erhebt, dann kann sie die künftige Generation vielleicht toleranter machen, als die gegenwärtige ist; und dann wäre schon viel gewonnen. Friedrich der GroßeNatürlich schätze ich das wert, sonst würde ich auch nicht soviel Zeug in die Richtung hören, nur gibt es für mich eben mehr als nur das. Es ist nur eben nciht zwingend nötig ein technisches ass zu sein um gehaltvolle, fordernde Musik zu schreiben / machen.
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[COLOR=#ff0000]Last.fm[/COLOR] [COLOR=#ffa500]Musiksammlung[/COLOR] [COLOR=#00ffff]Filmsammlung[/COLOR] [COLOR=#00ff00]Comicsammlung[/COLOR] "Die Bestie hat meine Parkanlagen verwüstet! Das verzeihe ich dir nie! NIEMALS King Ghidorah!!!"Lazarus_132Natürlich schätze ich das wert, sonst würde ich auch nicht soviel Zeug in die Richtung hören, nur gibt es für mich eben mehr als nur das. Es ist nur eben nciht zwingend nötig ein technisches ass zu sein um gehaltvolle, fordernde Musik zu schreiben / machen.
Ganz genau. Ein guter Song ist ein guter Song weil ein guter Song ein guter Song ist.
Oder ich schreibe es in anderen Worten dann hört sich das genauso von oben herab an^^--
John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
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