Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Philosofa › Determinismus/Fatalismus
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Damit hier mal nicht immer irgendwelche Texte drinstehen, möchte ich mal wieder wirklichen Grund zur Diskussion bereitstellen: Was denkt ihr über die These, dass der Mensch einen freien Willen (also dem idealistischen Menschenbild aus der deutschen Klassik entsprechend) hat? Oder geschieht alles, was wir tun höchst unfrei? (Stichwort Determinismus/Fatalismus)
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- Verehrer folgender Bands: Savatage, Death, Fates Warning, Iron Maiden, Rainbow, Dio, Black Sabbath, Testament, Sadus, Heathen, Toxik, Destruction, Megadeth, Candlemass, Solitude Aeturnus, Dissection, Morgoth, Bloodbath, Monstrosity usw.^^Highlights von metal-hammer.deSummer Breeze 2025: Alle Infos zum Open Air-Festival
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Wharscheinlich sind wir, vom neurobiologischen Standpunkt her, in der Tat determiniert. Bloss darf dies keinen Einfluss auf unsere Entscheidungen haben. Ein Satz der durch und durch absurd ist, wenn wir uns bewusst machen, dass wir darüber gar nicht entscheiden können, eben da wir determiniert sind. Es ist also eigentlich völlig irrelevant. Ob mein Leben determiniert ist oder ich einen freien Wille habe, macht für mein Leben keinen Unteschied. Wie sollte es auch? Wenn es determiniert ist, dann hab ich keine Wahl, mein Verhalten ist bestimmt. Wenn ich aber einen freien Wille habe, dann kann ich mich frei entscheiden. Ich selbst würde aber keinerlei Unterschied feststellen, ob mein Leben nun determiniert wäre oder nicht.
Die Frage nach dem Freien Wille, ist meiner Meinung nach eine der müssigsten Fragen der Philosophie.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayFür mich selbst ist es nicht relevant, jedoch ist es relevant für etwa die gerichtliche Klärung der Frage der Schuldfähigkeit eines Menschen. So gab es ja die idealistisch orientierten Gutachter und die materialistisch orientierten Gutachter, welche davon ausgingen, dass die Psyche des Menschen, und damit auch der menschliche Wille, im Gegenteil Wirkungen seiner somatischen/körperlichen Organisation sind. Die Umstände liegen demnach außer uns und sind Lebensbedingungen, die einem durch die Gesellschaft auferlegt sind. Man bestimmt sein Schicksal also nicht selbst, sonder erleidet es nur.
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- Verehrer folgender Bands: Savatage, Death, Fates Warning, Iron Maiden, Rainbow, Dio, Black Sabbath, Testament, Sadus, Heathen, Toxik, Destruction, Megadeth, Candlemass, Solitude Aeturnus, Dissection, Morgoth, Bloodbath, Monstrosity usw.^^Nun, der Determinismus geht ja davon aus, dass alles zu jedem Zeitpunkt bestimmt ist. Demnach ist auch die Debatte um den Determinismus determiniert. Sie kann nur so ablaufen, wie sie abläuft, es können nur die Urteile gefällt werden, die gefällt werden etc.
Ich kann nur das Schreiben, was ich jetzt gerade schreibe. Ich habe realiter keine Alternative.
edit: Sozialisation kann das Verhalten beeinflussen, doch wenn ein freier Wille da ist, dann ist der Determinismus ausgeschlossen.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayüberfordert sei@everything
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DarayNun, der Determinismus geht ja davon aus, dass alles zu jedem Zeitpunkt bestimmt ist. Demnach ist auch die Debatte um den Determinismus determiniert. Sie kann nur so ablaufen, wie sie abläuft, es können nur die Urteile gefällt werden, die gefällt werden etc.
Ich kann nur das Schreiben, was ich jetzt gerade schreibe. Ich habe realiter keine Alternative.
edit: Sozialisation kann das Verhalten beeinflussen, doch wenn ein freier Wille da ist, dann ist der Determinismus ausgeschlossen.
klingt plausibel damit wäre die diskusion aber doch schon fast beendet
😥 schade
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Ghostriders in the Sky Gründer des Clubs heimlicher ManOwaR hörer 1.Vorsitzender des "Clubs der heimlichen ManOwaR hörer'' 2.Vorsizender des CdhMh = Victimizer 3.Präsident des CdhMh = MetalEschiMetalEschiüberfordert sei@everything
Es ist relativ einfach: der Determinismus besagt, dass es keine Entscheidungen gibt, dass alles auf Ursache und Wirkung basier (also kausal abläuft). Wir Entscheiden uns nicht etwas zu tun, sondern millionen von Faktoren, bestimmen, was wir tun. Auch wenn wir denken, dass wir uns überlegen, was wir tun und dann eine Entscheidung fällen, so wäre dieses Denken in Wirklichkeit auch bereits bestimmt und wir müssten, wegen der Faktoren um uns herum genau so denken wie wir es eben tun.
Das Gefühl eine Entscheidung zu treffen wäre in dem Fall eine Illusion. Interessanterweise wird diese These durch eine Entdeckung der Neurobiologie untertützt. Man hat entdeckt, dass das Gehirn den Körper oft schon auf eine einzige spezifische Aktion vorbereitet, noch bevor wir uns zwischen den verschiedenen möglichen Aktionen bewusst entschieden haben.
Der Freie Will hingegen besagt, dass der Mensch die Wahl hat wie er sich verhät. Diese Wahl mag eingeschränkt sein, durch bestimmte Faktoren, aber eine entscheidung wird gefällt.
Eine Welt des Determinismus lässt sich theoretisch zu jedem Zeitpunkt bestimmen. Angenommen, man hätte genug Informationen und Rechenleistung könnte man jetzt genau sagen, wass dein Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel zum Zeitpunkt t gerade denkt.
Eine Welt des Freien Willens hingegen wäre nicht berechenbar. Man könnt Tendenzen erahnen, aber nie mit gewissheit voraussagen.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayIch denke, dass unser „freier Wille“ nur in begrenzt frei ist. Sicher können wir Entscheidungen fällen, wie wir wollen, sozusagen. Allerdings wird das alles von vielen Faktoren beeinflusst, die wir nicht wirklich beeinflussen können. Und damit meine ich weniger, dass z.B. ein Gesetz uns hindert, denn wir könnten uns ja entscheiden, dem entgegen zu handeln, halt die eventuellen Konsequenzen in Kauf nehmend. Eher Faktoren, die uns unterbewusst verfolgen. Schwer das genau zu benennen. Wenn man diese Faktoren finden sollte und es schaffen würde sie zu ignorieren, dann könnte man wirklich freien Willen haben. Allerdings kann man auch bewusst wählen, sich gewissen unterbewussten Fakotren, die uns beeinflussen, „unterzuordnen“.
Zum Determinismus : Ich glaube das Determinismus nur partiell existiert. Halt je nachdem, wie viele Faktoren uns unterbewusst bestimmen und wie stark diese ausgeprägt sind.
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Erklärbär des Forums 2. Vorsitzender des Clubs STOLZER BARTTRÄGER Ich hab "Buuhörns" gerufen. http://www.last.fm/user/DerMuedeJoe/ Piercings by JanaDaray
MetalEschi
überfordert sei@everything
Es ist relativ einfach: der Determinismus besagt, dass es keine Entscheidungen gibt, dass alles auf Ursache und Wirkung basier (also kausal abläuft). Wir Entscheiden uns nicht etwas zu tun, sondern millionen von Faktoren, bestimmen, was wir tun. Auch wenn wir denken, dass wir uns überlegen, was wir tun und dann eine Entscheidung fällen, so wäre dieses Denken in Wirklichkeit auch bereits bestimmt und wir müssten, wegen der Faktoren um uns herum genau so denken wie wir es eben tun.
Das Gefühl eine Entscheidung zu treffen wäre in dem Fall eine Illusion. Interessanterweise wird diese These durch eine Entdeckung der Neurobiologie untertützt. Man hat entdeckt, dass das Gehirn den Körper oft schon auf eine einzige spezifische Aktion vorbereitet, noch bevor wir uns zwischen den verschiedenen möglichen Aktionen bewusst entschieden haben.
Der Freie Will hingegen besagt, dass der Mensch die Wahl hat wie er sich verhät. Diese Wahl mag eingeschränkt sein, durch bestimmte Faktoren, aber eine entscheidung wird gefällt.
Eine Welt des Determinismus lässt sich theoretisch zu jedem Zeitpunkt bestimmen. Angenommen, man hätte genug Informationen und Rechenleistung könnte man jetzt genau sagen, wass dein Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel zum Zeitpunkt t gerade denkt.
Eine Welt des Freien Willens hingegen wäre nicht berechenbar. Man könnt Tendenzen erahnen, aber nie mit gewissheit voraussagen.
aha ursache und wirkung.
also ist das wissen um den determinismus nicht irrelevant. da dieses wissen entscheidungen mitbestimmt. (falls die these zutrifft) aber das nur so am rande….interessant auf jeden fall.
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denken statt messentsOrn
Daray
MetalEschi
überfordert sei@everything
Es ist relativ einfach: der Determinismus besagt, dass es keine Entscheidungen gibt, dass alles auf Ursache und Wirkung basier (also kausal abläuft). Wir Entscheiden uns nicht etwas zu tun, sondern millionen von Faktoren, bestimmen, was wir tun. Auch wenn wir denken, dass wir uns überlegen, was wir tun und dann eine Entscheidung fällen, so wäre dieses Denken in Wirklichkeit auch bereits bestimmt und wir müssten, wegen der Faktoren um uns herum genau so denken wie wir es eben tun.
Das Gefühl eine Entscheidung zu treffen wäre in dem Fall eine Illusion. Interessanterweise wird diese These durch eine Entdeckung der Neurobiologie untertützt. Man hat entdeckt, dass das Gehirn den Körper oft schon auf eine einzige spezifische Aktion vorbereitet, noch bevor wir uns zwischen den verschiedenen möglichen Aktionen bewusst entschieden haben.
Der Freie Will hingegen besagt, dass der Mensch die Wahl hat wie er sich verhät. Diese Wahl mag eingeschränkt sein, durch bestimmte Faktoren, aber eine entscheidung wird gefällt.
Eine Welt des Determinismus lässt sich theoretisch zu jedem Zeitpunkt bestimmen. Angenommen, man hätte genug Informationen und Rechenleistung könnte man jetzt genau sagen, wass dein Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel zum Zeitpunkt t gerade denkt.
Eine Welt des Freien Willens hingegen wäre nicht berechenbar. Man könnt Tendenzen erahnen, aber nie mit gewissheit voraussagen.
aha ursache und wirkung.
also ist das wissen um den determinismus nicht irrelevant. da dieses wissen entscheidungen mitbestimmt. (falls die these zutrifft) aber das nur so am rande….interessant auf jeden fall.Wenn der Determinismus zutrifft, dann gibt es sowas wie Entscheidungen gar nicht.
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayDaray
tsOrn
Daray
MetalEschi
überfordert sei@everything
Es ist relativ einfach: der Determinismus besagt, dass es keine Entscheidungen gibt, dass alles auf Ursache und Wirkung basier (also kausal abläuft). Wir Entscheiden uns nicht etwas zu tun, sondern millionen von Faktoren, bestimmen, was wir tun. Auch wenn wir denken, dass wir uns überlegen, was wir tun und dann eine Entscheidung fällen, so wäre dieses Denken in Wirklichkeit auch bereits bestimmt und wir müssten, wegen der Faktoren um uns herum genau so denken wie wir es eben tun.
Das Gefühl eine Entscheidung zu treffen wäre in dem Fall eine Illusion. Interessanterweise wird diese These durch eine Entdeckung der Neurobiologie untertützt. Man hat entdeckt, dass das Gehirn den Körper oft schon auf eine einzige spezifische Aktion vorbereitet, noch bevor wir uns zwischen den verschiedenen möglichen Aktionen bewusst entschieden haben.
Der Freie Will hingegen besagt, dass der Mensch die Wahl hat wie er sich verhät. Diese Wahl mag eingeschränkt sein, durch bestimmte Faktoren, aber eine entscheidung wird gefällt.
Eine Welt des Determinismus lässt sich theoretisch zu jedem Zeitpunkt bestimmen. Angenommen, man hätte genug Informationen und Rechenleistung könnte man jetzt genau sagen, wass dein Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel zum Zeitpunkt t gerade denkt.
Eine Welt des Freien Willens hingegen wäre nicht berechenbar. Man könnt Tendenzen erahnen, aber nie mit gewissheit voraussagen.
aha ursache und wirkung.
also ist das wissen um den determinismus nicht irrelevant. da dieses wissen entscheidungen mitbestimmt. (falls die these zutrifft) aber das nur so am rande….interessant auf jeden fall.Wenn der Determinismus zutrifft, dann gibt es sowas wie Entscheidungen gar nicht.
ok entscheidungen war schlecht ausgedrückt. ich meinte das wissen über den determinismus, beiflusst doch auch das handeln.
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denken statt messentsOrn
ok entscheidungen war schlecht ausgedrückt. ich meinte das wissen über den determinismus, beiflusst doch auch das handeln.
Nein. In einer determinierten Welt gibts keine Variationen, keine verschiedenen Szenarien. Wenn es so feststeht, dass wir eines Tages wissen, dass die Welt determiniert ist, dann mag es sein, dass sich damit auch unser Verhalten ändert, wenn es denn so determiniert ist, dass sich unser Verhalten ändert. Aber es kommt wie’s kommt und wir können nichts dagegen oder dafür tun. Es ist also irrelevant, weil unsere Gefühle und Gedanken zu dem Thema jetzte bereits feststehen.
Edit: oder um es anders zu formulieren: das Buch des Universums und all seiner Inhalte, ist bereits geschrieben. Und wie im geschriebenen Buch kann sich nichts verändern. Egal was den Protagonisten in der Handlung zustösst, alles passiert wie es geschireben ist.
edit2: eine solche Auffassung steht natürlich entgegen dessen, wie wir das Leben erleben. Aber auch dieses Erleben wäre ja determiniert 😉
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Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/darayInteressantes Thema, zu dem ich bestimmt auch noch was schreiben werde. Aber heute BIER!
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www.blooddawn.de www.scarred-for-life.de http://www.graphicguestbook.com/eckschiss-of-evil ...and on the eighth day god made the art of war...Schwieriges Thema:
ich bin zu wenig Mathematiker/Physiker um folgende Frage beantworten zu können, auf die die Frage des Determinismus – meiner Meinung nach – letztlich zurückführt: „Gibt es für jede Situation, wenn alle Daten und Gestzmäßigkeiten bekannt sind, immer eine (und nur eine!) eindeutige Lösung?
Sofern dies der Fall wäre, würde es aber noch lange nicht bedeuten, daß jede Situation reproduzierbar oder vorhersagbar wäre, erstens weil wir nicht alle Daten und Gesetzmäßigkeiten kennen, geschweige denn die Mittel und Kapazitäten hätten, sie zu berechnen. Hier stößt auch die Wissenschaft als solche an ihre Grenzen, weil sie letztlich immer induktiv ist, also von vielen Einzelfällen auf das Ganze schließt, wodurch immer „unbekannte Zonen“ übrig bleiben. Wissenschaft basiert wie der Mensch auf Erleben/Erleiden, auf der Verarbeitung von Erlebnissen, auf reagieren und handeln.
Man könnte also behaupten, der „freie Wille“ wäre eine „behelfsmäßige Konstruktion“, die die Vielzahl unbekannter Faktoren kompensiert, die Bezeichnung „frei“ wäre dann aber ihrem Wesen nach falsch. Alles, was wir als menschliche Veränderung und Beeinflussung der Welt glauben wahrzunehmen, gehörte eigentlich zu dem System von Daten und Gesetzmäßigkeiten. Mit anderen Worten: das System verändert sich selbständig nach seinen eigenen Regeln, externe Einflüsse/Zufälle gibt es nicht.
Für die menschliche Illusion des freien Willens recht deprimierend…
trotzdem bin ich kein Fatalist, denn auch „Nichts-Tun“ ist Handeln, ich agiere im System, egal was ich tu.
Aber ich will nicht nur den Determinismus protegieren: denn wer sagt mir, daß die Grundannahme von oben stimmt? Vllt. sind Handeln und Kreativität doch Ausdruck eines gewissen Grads an Freiheit? Bedingen sich vllt. freies Handeln und Naturgesetz gegenseitig im Sinne einer Dialektik?Fragen über Fragen….
Jetzt hab ich Hunger!
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Qui tacet consentire videtur!Ich denke, daß wir Menschen den Fehler machen, immer zu versuchen, Dingen einen Namen zu geben und zu kategorisieren, damit sie überschaubarer und weniger Angst einflößend werden. Ich habe mich Jahre lang mit Philosophie beschäftigt, wenn auch nicht wirklich allzu intensiv, aber ich bin für mich selbst zu dem (vorläufigen) Schluss gekommen, dass es okay ist, gewisse Dinge sich selbst zu überlassen, und die eigene Weisheit Jahr um Jahr und mit jeder neuen Lebenserfahrung, sei sie positiv oder negativ, wachsen zu lassen, und vor allem jederzeit für neue Dinge offen zu sein. Das Leben erscheint einem oft so furchtbar komplex und undurchsichtig, und da hilft es meistens, einfach nen Gang zurückzuschalten. Ich glaub ich drifte gerade etwas ab, vor allem vom Threadthema… naja, irgendwie bin ich da jetzt eben drauf gekommen.
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