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BubblesEs ist nunmal so dass die Wahrheit oft unbequem ist…wir bekommen soviele Komplimente von Menschen die uns lieben dass wir gar nicht mehr auf die Idee kommen wir könnten etwas verbessern. Bis jemand kommt und kritisiert uns. Jeder fühlt sich durch Kritik erstmal angegriffen. Klar. Aber anstatt diese zu übergehen (evtl. sogar als Beleidigung) sollte man hinterfragen ob etwas dran ist…das musste ich auch erst lernen. Ich fand mich eine zeitlang einfach nur perfekt – bis ich schmerzhaft von meinem hohen Ross heruntergezogen wurde, das tat weh. Aber ich denke alle Menschen haben das mal nötig…runterzukommen…sich zu fragen ob man etwas für sich verbessern kann (Aussehen, toleranter sein, Ernährung, nachsichtiger sein, etc.)
BubblesDas kann gut sein. Ich meinte aber nicht nur die Optik sondern mal den Charakter prüfen….z.B. wie gehe ich mit meinem Gegenüber um? Oder auch die Gesundheit, welcher Sport tut mir gut?
Was hat das im Beziehungsthread zu suchen? Ganz einfach. Gehts mir gut, gehts meiner Beziehung gut.Na, beim ersten Post ging es dir allerdings auch schon um die Optik…
Ich persönlich stimme mit den beiden Beiträgen so nicht überein. Was mich aus deinen Beiträgen „anspringt“ ist das streben nach „Verbesserung“ und „Perfektionismus“ des Charakters und der Optik. Alles kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel der ständigen Verbesserung empfinde ich persönlich als fragwürdig. Letztlich sogar als ein gesellschaftliches Problem.
Es beginnt doch schon in der Schulzeit: Der Fokus liegt doch oftmals auf den Defiziten des Schülers. Da fallen Sätze wie „In Deutsch und Englisch hast du gute Leistungen erzielt, A B E R in Mathe und Physik musst du dringend an Dir arbeiten.“ Diese Haltung zieht sich dann durch die gesamte Schullaufbahn – der Fokus liegt nahezu immer auf den Defiziten.
Gleiches erfährt man dann in der beruflichen Laufbahn: Es wird ständig geschaut wo man sich verbessern kann, wie man seine Arbeit schneller/besser/kostensparender usw. erledigen kann. Selbst bei guten Arbeitsergebnissen wird noch geschaut wie man diese weiter verbessern kann.
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Menschen zu tun die genau deswegen in existenzielle Krisen gerutscht sind: „Was ist falsch mit mir, dass ich keinen Beruf finde / keine Beziehung führen kann etc“. Das könnte ich jetzt in einem ewig langen weiteren Text auswalzen, aber das würde zu weit gehen. Worauf ich hinaus will:
Wir sind so verdammt großartig darin Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren, anzuzweifeln usw. das wir oftmals vergessen einfach nur „genügsam“ und zufrieden zu sein. Hinzunehmen, dass nicht alles perfekt ist und man DEN Idealzustand niemals erreichen wird. Das es in Ordnung ist, wenn man Schwächen in bestimmten Bereichen hat. So nach dem Motto „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Ich persönlich bin dafür, dass man immer wieder inne hält und sich vor Augen führt, was man eigentlich gut macht. Und das man selbst seine Schwächen „feiert“ und man dadurch lernt sie zu akzeptieren. Das bedeutet im übrigen nicht, dass man resigniert oder das der bequemere Weg zu leben ist – ich persönlich denke einfach, dass man dadurch zufriedener wird.--
Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)Highlights von metal-hammer.deWacken Open Air 2025: Alle Infos zum Festival
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Peter´s DickNa, beim ersten Post ging es dir allerdings auch schon um die Optik…
Ich persönlich stimme mit den beiden Beiträgen so nicht überein. Was mich aus deinen Beiträgen „anspringt“ ist das streben nach „Verbesserung“ und „Perfektionismus“ des Charakters und der Optik. Ich persönlich bin der Meinung das man mitunter nicht alles hinterfragen sollte. Alles kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel der ständigen Verbesserung empfinde ich persönlich als fragwürdig. Letztlich sogar als ein gesellschaftliches Problem.
Es beginnt doch schon in der Schulzeit: Der Fokus liegt doch oftmals auf den Defiziten des Schülers. Da fallen Sätze wie „In Deutsch und Englisch hast du gute Leistungen erzielt, aber in Mathe und Physik musst du dringend an Dir arbeiten.“ Diese Haltung zieht sich dann durch die gesamte Schullaufbahn – der Fokus liegt nahezu immer auf den Defiziten.
Gleiches erfährt man dann in der beruflichen Laufbahn: Es wird ständig geschaut wo man sich verbessern kann, wie man seine Arbeit schneller/besser/kostensparender usw. erledigen kann. Selbst bei guten Arbeitsergebnissen wird noch geschaut wie man diese weiter verbessern kann.
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Menschen zu tun die genau deswegen in existenzielle Krisen gerutscht sind: „Was ist falsch mit mir, dass ich keinen Beruf finde / keine Beziehung führen kann etc“. Das könnte ich jetzt in einem ewig langen weiteren Text auswalzen, aber das würde zu weit gehen. Worauf ich hinaus will:
Wir sind so verdammt großartig darin Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren, anzuzweifeln usw. das wir oftmals vergessen einfach nur „genügsam“ und zufrieden zu sein. Hinzunehmen, dass nicht alles perfekt ist und man DEN Idealzustand niemals erreichen wird. Das es in Ordnung ist, wenn man Schwächen in bestimmten Bereichen hat. So nach dem Motto „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Ich persönlich bin dafür, dass man immer wieder inne hält und sich vor Augen führt, was man eigentlich gut macht. Und das man selbst seine Schwächen „feiert“ und man dadurch lernt sie zu akzeptieren. Das bedeutet im übrigen nicht, dass man resigniert oder das der bequemere Weg zu leben ist – ich persönlich denke einfach, dass man dadurch zufriedener wird.Ich muss mich leider mehr über meine Optik definieren als andere Leute (auch wenn die nicht sonderlich gut ist, aber lassen wir das, alles Geschmackssache, ich meine in erster Linie: „auf sich achten“). Ich bin in diesem Sinne nicht dumm, aber Fähigkeiten / Talente…hm. Wenn Fingernägel lackieren im Halbdunkel dazugehört? Ansonsten noch nie was gefunden in der Hinsicht. So bleibt mir nur Aussehen und Charakter. Deshalb muss ich da ja so dran arbeiten, ich hab nicht mehr was mich ausmacht, was meine Beziehung ausmacht. (Hätte ich 100 kg wäre mein Mann auf und davon oO.) Aber lasst uns zum Thema zurückkehren:
Mir ist aufgefallen dass immer mehr Beziehungen wegen Kleinigkeiten oder auch kleineren Problemen beendet werden…das scheint was neuzeitliches zu sein, oder? Wo sind die Leute hin die ihren Partner jung kennenlernen und bis zum Schluss behalten? Früher war das die Regel…
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Call me Bubbles, darling, everybody does.Scheint als wäre Psychotherapie eine sinnvolle Maßnahme für dich.
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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)Peter´s DickScheint als wäre Psychotherapie eine sinnvolle Maßnahme für dich.
^^ so weit ists noch nicht, jeder hat sein eigenes Funktionsprinzip – ich funktioniere ganz wunderbar. Aber wenn ich mich mal der 30-kg-Grenze nähere oder den Drang verspüre nackt durch die Straßen zu rennen während ich DJ Ötzi höre….denk ich drüber nach 😀
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Call me Bubbles, darling, everybody does.Peter´s DickNa, beim ersten Post ging es dir allerdings auch schon um die Optik…
Ich persönlich stimme mit den beiden Beiträgen so nicht überein. Was mich aus deinen Beiträgen „anspringt“ ist das streben nach „Verbesserung“ und „Perfektionismus“ des Charakters und der Optik. Alles kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel der ständigen Verbesserung empfinde ich persönlich als fragwürdig. Letztlich sogar als ein gesellschaftliches Problem.
Es beginnt doch schon in der Schulzeit: Der Fokus liegt doch oftmals auf den Defiziten des Schülers. Da fallen Sätze wie „In Deutsch und Englisch hast du gute Leistungen erzielt, A B E R in Mathe und Physik musst du dringend an Dir arbeiten.“ Diese Haltung zieht sich dann durch die gesamte Schullaufbahn – der Fokus liegt nahezu immer auf den Defiziten.
Gleiches erfährt man dann in der beruflichen Laufbahn: Es wird ständig geschaut wo man sich verbessern kann, wie man seine Arbeit schneller/besser/kostensparender usw. erledigen kann. Selbst bei guten Arbeitsergebnissen wird noch geschaut wie man diese weiter verbessern kann.
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Menschen zu tun die genau deswegen in existenzielle Krisen gerutscht sind: „Was ist falsch mit mir, dass ich keinen Beruf finde / keine Beziehung führen kann etc“. Das könnte ich jetzt in einem ewig langen weiteren Text auswalzen, aber das würde zu weit gehen. Worauf ich hinaus will:
Wir sind so verdammt großartig darin Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren, anzuzweifeln usw. das wir oftmals vergessen einfach nur „genügsam“ und zufrieden zu sein. Hinzunehmen, dass nicht alles perfekt ist und man DEN Idealzustand niemals erreichen wird. Das es in Ordnung ist, wenn man Schwächen in bestimmten Bereichen hat. So nach dem Motto „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Ich persönlich bin dafür, dass man immer wieder inne hält und sich vor Augen führt, was man eigentlich gut macht. Und das man selbst seine Schwächen „feiert“ und man dadurch lernt sie zu akzeptieren. Das bedeutet im übrigen nicht, dass man resigniert oder das der bequemere Weg zu leben ist – ich persönlich denke einfach, dass man dadurch zufriedener wird.Das ist einer der treffendsten und richtigsten Posts, die ich hier je gelesen habe. Absolute Zustimmung vor allem beim fett markierten Teil. Gerade das mit der Arbeit ist ja (meiner Meinung nach) ein ganz gehöriger Katalysator für die neue Volkskrankheit Burn-Out. Eine Bekannte arbeitet bei einer Psychologin und hat letztens mal erzählt, dass da eigentlich nur Menschen in teuren Anzügen in die Sprechstunde kommen, denen man von außen ein Riesenego und unerschöpfliches Selbstbewusstsein zusprechen würde.
BubblesIch muss mich leider mehr über meine Optik definieren als andere Leute (auch wenn die nicht sonderlich gut ist, aber lassen wir das, alles Geschmackssache, ich meine in erster Linie: „auf sich achten“). Ich bin in diesem Sinne nicht dumm, aber Fähigkeiten / Talente…hm. Wenn Fingernägel lackieren im Halbdunkel dazugehört? Ansonsten noch nie was gefunden in der Hinsicht.
Jetzt mal blöd gefragt aber: es MUSS doch irgendwas geben, was dir a) Spaß macht und du b) gut und gerne machst?!? Ich gebe Twisty selten und ungern recht (:haha:), aber ich glaube, du musst dir ernsthaft mal überlegen, ob dieses ständige „Sich-Selbst-Reduzieren“ so weitergehen soll.
Bubbles
Mir ist aufgefallen dass immer mehr Beziehungen wegen Kleinigkeiten oder auch kleineren Problemen beendet werden…das scheint was neuzeitliches zu sein, oder? Wo sind die Leute hin die ihren Partner jung kennenlernen und bis zum Schluss behalten? Früher war das die Regel…
Dir ist aber schon klar, dass das damals nicht mit Liebe zu tun hatte, zusammen zu bleiben, sondern mit der allgemeinen Gesellschaftshaltung. Eine geschiedene Frau hat aufm Dorf heute stellenweise noch keinen Spaß.
Hinzu kommt, dass die Frau damals doch nicht arbeiten war und in jeder Hinsicht auf den Mann angewiesen war. Besonders finanziell (war zu jener Zeit ja der Mann der einzige Erwerbstätige in einer Familie).
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- Have no fear for the devil my dear - - you know we all need the devil sometimes -Abschnitt zwei: klar gibt es a) und b) bei mir ^^ aber weil ich z.B. Spaß am Sport hab und es gern tue heisst es ja nicht dass ich gut drin bin – es hält mich auch nicht davon ab mich beim skaten langzulegen, aber hauptsache es macht Spaß ^^ ach komm…das Thema „runtermachen“ ist so durchgekaut dass es schon rausgeko*** ist…ich brauch einfach meine Kritik und skeptischen Blick um Sachen zu verbessern an mir.
Abschnitt drei: Find ich interessant. Du meinst wegen dem Ruf und der Abhängigkeit?
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Call me Bubbles, darling, everybody does.BubblesIch muss mich leider mehr über meine Optik definieren als andere Leute (auch wenn die nicht sonderlich gut ist, aber lassen wir das, alles Geschmackssache, ich meine in erster Linie: „auf sich achten“). Ich bin in diesem Sinne nicht dumm, aber Fähigkeiten / Talente…hm. Wenn Fingernägel lackieren im Halbdunkel dazugehört? Ansonsten noch nie was gefunden in der Hinsicht. So bleibt mir nur Aussehen und Charakter. Deshalb muss ich da ja so dran arbeiten, ich hab nicht mehr was mich ausmacht, was meine Beziehung ausmacht. (Hätte ich 100 kg wäre mein Mann auf und davon oO.) Aber lasst uns zum Thema zurückkehren:
Mir ist aufgefallen dass immer mehr Beziehungen wegen Kleinigkeiten oder auch kleineren Problemen beendet werden…das scheint was neuzeitliches zu sein, oder? Wo sind die Leute hin die ihren Partner jung kennenlernen und bis zum Schluss behalten? Früher war das die Regel…
Ich denke mal, mit früher meint sie nicht Anno Dazumal, sondern vor 15-20 Jahren, wo man sich in Schwierigen Zeiten zusammengrauft hat und es gemeinsam durchgestanden hat. Meist sind es ja eher finanzielle Situationen, oder Flaute im Bett usw., was man als schwierige Zeiten einstufen kann.
Wir leben nun mal in einer Wegwerfgesellschaft. Alles wird unachtsam weggeworfen, also auch Beziehungen/ Ehen. Leider ist es auch so, dass oft die Beziehungen auseinandergehen, bei denen beide Partner eher dem Schönheitsideal entsprechen. Hauptsache man kann die Frau/ den Mann vorzeigen, wie er/ sie tickt ist dabei wurscht. Partner = Statussymbol. Soll doch der Nachbar/ die Nachbarin vor Neid erblassen, wenn sie/er die neue Eroberung sieht. D.h. beim Partner wird lieder hingenommen, dass er/ sie zickig ist oder gar ein Arschloch, als dass 10 Kilo zuviel auf den Rippen ist.
Im Grunde genommen fängt die Partnerwahl schon mit Kompromissen an, wenn man eine lange, glückliche Beziehung führen möchte.--
Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.Meine Freundin und ich sind im Herbst 9 Jahre zusammen. Natürlich haben wir bereits die ein oder andere größere Krise durchgestanden und waren auch zweimal kurz davor uns zu trennen. Ich denke aber, man muss bei einer solchen Krise immer zuerst einmal durch Selbstreflektion erkennen, dass nicht alles nur schwarz und weiß ist, sondern man oftmals auch eine Teilschuld an der jeweiligen Situation hat und dann auf den anderen Zugehen. Ich bin ein sehr Geduldiger Mensch und gehe auch nach einem Streit immer direkt auf die Person zu und versuche das Thema wieder zu klären – meine Partnerin ist das komplette Gegenteil und sehr Stur. In diesem Fall muss ich beispielsweise erkennen, dass in diesem Punkt mein Verhalten – also versuchen direkt eine Lösung zu finden – oftmals ins negative Umschlägt, somit weiß ich bereits ich muss ihr etwas Zeit geben bevor wir uns nochmal zusammen setzen können.
Wie gesagt wir hätten bereits 2-3 Mal auseinander gehen können ohne große Schwierigkeiten und in diesen Momenten war das zusammenbleiben umso schwerer. Ich finde jedoch wenn man sich dazu entscheidet, dass man eine Person liebt, dann wirft man das ganze nicht direkt über den Haufen, sondern reißt sich zusammen und besinnt sich der Dinge die man an dem anderen Mag. Hier sollte man konkret den Dialog suchen, ehrlich zueinander sein und auch an sich selbst arbeiten. In meiner Beziehung haben all diese Krisen dazu geführt, dass wir uns noch mehr lieben und noch inniger zueinander halten. Meine Partnerin weiß alles über mich, bis in das kleinste Detail und das ist auch gut so.
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Exterminate!Peter´s DickNa, beim ersten Post ging es dir allerdings auch schon um die Optik…
Ich persönlich stimme mit den beiden Beiträgen so nicht überein. Was mich aus deinen Beiträgen „anspringt“ ist das streben nach „Verbesserung“ und „Perfektionismus“ des Charakters und der Optik. Alles kritisch zu hinterfragen mit dem Ziel der ständigen Verbesserung empfinde ich persönlich als fragwürdig. Letztlich sogar als ein gesellschaftliches Problem.
Es beginnt doch schon in der Schulzeit: Der Fokus liegt doch oftmals auf den Defiziten des Schülers. Da fallen Sätze wie „In Deutsch und Englisch hast du gute Leistungen erzielt, A B E R in Mathe und Physik musst du dringend an Dir arbeiten.“ Diese Haltung zieht sich dann durch die gesamte Schullaufbahn – der Fokus liegt nahezu immer auf den Defiziten.
Gleiches erfährt man dann in der beruflichen Laufbahn: Es wird ständig geschaut wo man sich verbessern kann, wie man seine Arbeit schneller/besser/kostensparender usw. erledigen kann. Selbst bei guten Arbeitsergebnissen wird noch geschaut wie man diese weiter verbessern kann.
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Menschen zu tun die genau deswegen in existenzielle Krisen gerutscht sind: „Was ist falsch mit mir, dass ich keinen Beruf finde / keine Beziehung führen kann etc“. Das könnte ich jetzt in einem ewig langen weiteren Text auswalzen, aber das würde zu weit gehen. Worauf ich hinaus will:
Wir sind so verdammt großartig darin Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren, anzuzweifeln usw. das wir oftmals vergessen einfach nur „genügsam“ und zufrieden zu sein. Hinzunehmen, dass nicht alles perfekt ist und man DEN Idealzustand niemals erreichen wird. Das es in Ordnung ist, wenn man Schwächen in bestimmten Bereichen hat. So nach dem Motto „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Ich persönlich bin dafür, dass man immer wieder inne hält und sich vor Augen führt, was man eigentlich gut macht. Und das man selbst seine Schwächen „feiert“ und man dadurch lernt sie zu akzeptieren. Das bedeutet im übrigen nicht, dass man resigniert oder das der bequemere Weg zu leben ist – ich persönlich denke einfach, dass man dadurch zufriedener wird.Es ist sehr schwer in der heutigen Zeit innehalten zu können um zu reflektieren, vor allem da alles immer schneller und immer perfekter sein/gehen muss.
Den Idealzustand kann man nicht finden, niemand, niemals.
Aber man kann versuchen so nahe wie möglich da ran zu kommen indem man immer wieder die Umstände verändert in denen man sich befindet.Selbstreflektion ist wichtig, auch wenn es schwer ist, genau wie „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“.
Mit Hilfe meiner netten Betreuerin (Sozialpsychologin) konnte ich erlernen wie Selbstreflektion in den Grundzügen funktioniert, es ist nicht einfach, aber man lernt dadurch viel mehr über sich und mit/durch seine Fehler etc.
Dieses „Akzeptiere was du nicht verändern kannst“ ist für viele ebenso schwer zu akzeptieren, andere Leute können sowas nicht oder nur sehr sehr schwer und mit vielen nachteilen.Ich selber bin eine Vorzeigeborderlinerin, Akzeptanz in bestimmten Situationen…das ist nicht selten so extrem eskaliert dass es Sachschäden, Streitigkeiten und die krassesten Hasstiraden überhaupt gab.
Da macht es im endeffekt Klick und die Gefühle stehen einfach nur noch auf Randale.
Allerdings kommt sowas u.a. wirklich davon dass man sowas früh beigebracht bekommt – sei perfekt, sonst bist du nichts wert, sonst wirst du nicht akzeptiert/geliebt usw.
Vor allem wenn dann noch die Bedingung da ist „sei perfekt und ich liebe dich, bist du es nicht hasse und verstoße ich dich“.Verbessern will ich mich immer, wobei ich mich selber immer unter sehr starken Druck setze, ich brauche immer die Bestätigung toll zu sein, zu wissen warum gerade das und das gut ist usw.
Das ist nicht einfach, nicht für mich, nicht für meine Mitmenschen.
Umso wichtiger ist es dann auch die richtigen Werte vermittelt zu bekommen, auch in sachen Beziehung.
Ich fange gerade erst an mein Aussehen zu akzeptieren und hübsch zu finden,
zu lernen was es bedeutet geliebt zu werden und nicht nur jeden vor den Kopf zu stoßen, zu hassen und Leute sofort in eine Schublade zu stecken, agressiv zu reagieren usw.Umso toller ist es dann wenn man Partner/Mitmenschen hat die einen dann vor allem als erkrankten so akzeptieren und vor allem Lieben wie man ist, vor allem wenn die Stimmung von einer Sekunde in ein Extrem umschlagen kann.
Man selber merkt manchmal garnicht wie anstrengend man ist wenns durchgeht, umso mehr lernt man dann zu schätzen -wenn man merkt was man angestellt hat und was passiert ist – was die Mitmenschen/der Partner egtl für einen tun und immernoch da sind und einen lieben, auch wenn man ihnen an den Kopf schmettert dass man sie hasst und dass man sie nie wieder sehen will.
Viele andere wären schon längst weg gewesen, und sowas bedeutet auch in einer Partnerschaft so viel heutzutage.Es gibt leider immer weniger Menschen die wissen was eine wirkliche Partnerschaft bedeutet, was sie wert ist usw.
Da bin ich im endeffekt immer wieder froh in einer Welt wie der heutigen zu lernen was es bedeutet zusammenzuhalten, in guten wie in schlechtne Zeiten 😉--
Yog-SothothGut, Pichu stichelt ein wenig, aber die ist ja auch böse, grimmig und gemein :lol:
Huch, gerade erst deinen Beitrag entdeckt.
Nur mal so aus persönlichem Interesse – nimmst du fachliche Hilfe in Anspruch (in Form von z.B. VT, DBT und/oder SKT)? Muss an dieser Stelle auch nicht zwangsläufig hier weiter erörtert werden.--
Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)Fachliche Hilfe ja, betreutes Wohnen und Psychiater im Moment. DBT gibt es hier leider nur stationär bzw sehr schwer etwas zu bekommen, allerdings wird es darauf hinnaus laufen dass ich stationär gehe, es ist für die Zukunft auf jeden Fall auch besser 😉
SKT = Skilltraining? Jain, hier in der Nähe gibt es eine Traumaambulanz die verschiedene Gruppen anbietet, allerdings leider nicht das passende für mich.
Skills sind zwar vorhanden, aber helfen nicht wenn es zu krass wird. Aber anscheinend scheint es hier in der Stadt ein Netzwerk für ebensowas zu geben wo man sich austauschen kann usw.
Ansonsten habe ich auf Dauer halt meine Bezugsbetreuerin welche auf jeden Fall ein Engel ist und schon sehr geholfen hat 🙂--
Yog-SothothGut, Pichu stichelt ein wenig, aber die ist ja auch böse, grimmig und gemein :lol:
Ah okay. Hamburg ist da fachlich gesehen um einiges weiter – was Angebote für Betroffene angeht ist man hier schon sehr fortschrittlich aufgestellt.
DBT kenne ich tatsächlich auch eher im vollstationären Setting was auch Sinn macht. Unsere Klienten berichten hier von sehr guten Erfahrungswerten und einer guten Langzeitwirkung.
SKT kann ebenfalls gute Ergebnisse erzielen. Hier in HH müssen wir beispielsweise in unseren Einrichtungen (nannte sich u.a. „früher“ Betreutes Wohnen) anbieten, was sicherlich für viele Klienten hilfreich ist.Okay, mehr wollte ich gar nicht wissen. Vielen Dank 🙂
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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)PichvchvFachliche Hilfe ja, betreutes Wohnen und Psychiater im Moment. DBT gibt es hier leider nur stationär bzw sehr schwer etwas zu bekommen, allerdings wird es darauf hinnaus laufen dass ich stationär gehe, es ist für die Zukunft auf jeden Fall auch besser 😉
SKT = Skilltraining? Jain, hier in der Nähe gibt es eine Traumaambulanz die verschiedene Gruppen anbietet, allerdings leider nicht das passende für mich.
Skills sind zwar vorhanden, aber helfen nicht wenn es zu krass wird. Aber anscheinend scheint es hier in der Stadt ein Netzwerk für ebensowas zu geben wo man sich austauschen kann usw.
Ansonsten habe ich auf Dauer halt meine Bezugsbetreuerin welche auf jeden Fall ein Engel ist und schon sehr geholfen hat 🙂Weisst Du denn schon wann oder wie lange Du stationär musst? Mein letzter stationärer Aufenthalt war 2004. Bei mir wegen einer bipolaren Psychose. Dann 2005 kam ich in eine Tagesstätte. 2 Jahre später in den Zuverdienst sprich Arbeitstherapie. Als mir klar wurde, was die Erkrankung mit mir machen kann, entschied ich mich, keine Beziehung mehr einzugehen. Für einen Partner ist dieses Krankheitsbild sehr schwer zu verstehen. Und ich komme im Grunde allein besser klar. Zumindest habe ich inzwischen eine sehr gute Grundzufriedenheit erreicht. ^^
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:mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit:Auch wenn ich nicht angesprochen bin: Zwischen einer bipolaren Störung (mit psychotischen „Spitzen“) und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung gibt es ja noch mal deutliche Unterschiede.
Drück dir jedenfalls die Daumen das du in guter Behandlung bist bzw. du einen stabilen Freundeskreis hast.
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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)Peter´s DickAuch wenn ich nicht angesprochen bin: Zwischen einer bipolaren Störung (mit psychotischen „Spitzen“) und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung gibt es ja noch mal deutliche Unterschiede.
Drück dir jedenfalls die Daumen das du in guter Behandlung bist bzw. du einen stabilen Freundeskreis hast.
Danke Peter! Klar gibt es da einen grossen Unterschied. Ich wollte nur kurz von meinem Erleben berichten. Da, wo ich arbreite, sind mir auch u. a. Borderliner begegnet, die ich als sehr liebenswerte Menschen kennen gelernt habe. Aber das habe ich schon Mal an einer anderen Stelle geschrieben. Ich weiss nur nicht mehr wo. ^^
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:mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit: -
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