Künstliches Fleisch – lecker oder nicht?

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  • #4394443  | PERMALINK

    Hallways of Always

    Registriert seit: 19.03.2011

    Beiträge: 1,120

    Die meisten veganen Ersatzprodukte, die man fertig kaufen kann, sind in der Tat Schrott, v.a. Wurstimitate, wobei ich auch schon Ausnahmen erleben durfte. Bei Selbstgemachtem ist das anders, mit steigendem Verfremdungsgrad durch Gewürze nähern sich Tofu und Fleisch immer weiter an, ein Freund von mir hat zum Beispiel kürzlich scharfe Tofu-„Bolognese“ zubereitet, die wirklich sehr echt geschmeckt hat. Aber da ich Milchprodukte und Eier esse, ist das sowieso kein großes Thema für mich.
    Ich habe vorhin einen alten Artikel im Web wiedergefunden, den ich 2011 schonmal wo gelesen habe, demzufolge es der Mangel an Investoren sei, der die Entwicklung beeinträchtiggt. Man müsse nur mit genügend Budget die Produktionsmethoden verfeinern und das ganze vernünftig vermarkten. Wenn das so stimmt, dann sieht das ja eignentlich ganz gut aus.
    Die Vorteile liegen ja allesamt auf der Hand, es würde bedeutend weniger Wasser und Nährstoffe benötigt werden, die Belastung durch Antibiotika und Stresshormone würde hinfällig, die Rodung des Regenwaldes für Weideplätze würde zurückgehen, und es gäbe garantiert Möglichkeiten, das Fleisch im Hinblick auf gesundheitliche und geschmackliche Aspekte zu optimieren (ich spreche hier nicht von Gentechnik). Das kann selbst jemand, dem Tierrechte egal sind, nicht abstreiten.

    --

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    #4394445  | PERMALINK

    The Vortex

    Registriert seit: 13.01.2010

    Beiträge: 820

    Zusätzlich würde durch künstliches Fleisch der „echtfleisch“ Konsum zurückgehen, was aber Arbeitsplätze kosten wird, auch wenn ich bei den Massentierhaltungen nicht wirklich mitleid für die Arbeiter empfinden würde. Ich würde denke ich aber dieses künstliche Fleisch auf jeden Fall probieren.

    --

    #4394447  | PERMALINK

    Benson

    Registriert seit: 06.05.2010

    Beiträge: 2,893

    The Vortex…auch wenn ich bei den Massentierhaltungen nicht wirklich mitleid für die Arbeiter empfinden würde.

    Ach du Scheiße..

    [B.]

    --

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    #4394449  | PERMALINK

    Deconstruction

    Registriert seit: 07.01.2009

    Beiträge: 2,550

    Hallways of AlwaysDie meisten veganen Ersatzprodukte, die man fertig kaufen kann, sind in der Tat Schrott, v.a. Wurstimitate, wobei ich auch schon Ausnahmen erleben durfte. Bei Selbstgemachtem ist das anders, mit steigendem Verfremdungsgrad durch Gewürze nähern sich Tofu und Fleisch immer weiter an, ein Freund von mir hat zum Beispiel kürzlich scharfe Tofu-„Bolognese“ zubereitet, die wirklich sehr echt geschmeckt hat. Aber da ich Milchprodukte und Eier esse, ist das sowieso kein großes Thema für mich.
    Ich habe vorhin einen alten Artikel im Web wiedergefunden, den ich 2011 schonmal wo gelesen habe, demzufolge es der Mangel an Investoren sei, der die Entwicklung beeinträchtiggt. Man müsse nur mit genügend Budget die Produktionsmethoden verfeinern und das ganze vernünftig vermarkten. Wenn das so stimmt, dann sieht das ja eignentlich ganz gut aus.
    Die Vorteile liegen ja allesamt auf der Hand, es würde bedeutend weniger Wasser und Nährstoffe benötigt werden, die Belastung durch Antibiotika und Stresshormone würde hinfällig, die Rodung des Regenwaldes für Weideplätze würde zurückgehen, und es gäbe garantiert Möglichkeiten, das Fleisch im Hinblick auf gesundheitliche und geschmackliche Aspekte zu optimieren (ich spreche hier nicht von Gentechnik). Das kann selbst jemand, dem Tierrechte egal sind, nicht abstreiten.

    Unterscheidet sich Kunstfleisch denn geschmacklich überhaupt von echtem? Ich kenne mich da wirklich 0 aus, aber wenn die Struktur gleich ist, sollte doch auch geschmacklich alles gleich sein?

    Dass da keiner investiert wundert mich. Klar ist eine riesige Lobby dagegen, klar wollen wohl die meisten jetzigen Fleischesser kein künstliches Fleisch, aber ich denke vorallem viele Veganer&Vegetarier würden das doch kaufen. Tofu ist auch gut gewürzt kein Fleisch, nur Fleisch schmeckt logischerweise wie Fleisch.^^

    --

    #4394451  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    The VortexZusätzlich würde durch künstliches Fleisch der „echtfleisch“ Konsum zurückgehen, was aber Arbeitsplätze kosten wird, auch wenn ich bei den Massentierhaltungen nicht wirklich mitleid für die Arbeiter empfinden würde.

    Ich kann mir kaum vorstellen, das viele dieser Leute die Arbeit freiwilig und mit Freude ausüben.

    --

    #4394453  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Über künstliches Laborfleisch würde ich persönlich mich sehr freuen, dadurch würde die Notwendigkeit der Massentierhaltung komplett ausgehebelt und ich würde wohl auch wieder Fleisch essen. Wobei ich mir vorstellen kann, dass dadurch allgemein der Fleischkonsum der Bevölkerung nochmal gesteigert wird, was ich für gesundheitlich bedenklich halte, bereits gegenwärtig essen die Leute viel zu viel Fleisch.

    So ausm Labor mit irgendwelchen Zellen fänd ich ja schon ziemlich scary,

    Ich finde es immer sehr interessant wie der Laie sofort misstrauisch und abgeschreckt wenn Schlagwörter wie „Labor„, „genetisch“ und „künstlich“ fallen. Ich persönlich glaube es wird noch lange dauern, bis wir wirklich künstliches Fleisch verspeisen können. Unser MolBio-Prof hat mal das sogenannten „Organ Printing“ grob am Rande umrissen. Dabei werden um Organe nachzubilden vom „Organ-Drucker“ Zellschicht für Zellschicht übereinander gelegt (quasi ein organischer 3D-Drucker) bis das gewünschte Organ fertig erstellt ist. Das ganze würde natürlich auch für Muskelgewebe etc. funktionieren, aber soweit ist man noch nicht, bisher kann man wohl „lediglich“ dünnes Hautgewebe herstellen. Natürlich denkt man primär daran Menschen zu helfen, die auf eine Organspende angewiesen sind, aber ich denke sobald das Verfahren einen gewissen Stand in der Entwicklung erreicht hat kann man damit auch industriell Fleisch für den Verzehr herstellen.

    Aber wie gesagt, all das ist absolut in meinem Interesse. Es gibt leider nichts was ich mehr hasse als die Massentierhaltung, mir geht das dermaßen an die Nieren wenn ich daran denke, dass so etwas genau in diesem Moment geschieht, nur weil Menschen Fleisch in diesen Mengen zu Spottpreisen konsumieren wollen, was sowohl gesundheitlich als auch ökologisch bedenklich ist (ich krieg gerade wieder so einen Hals beim schreiben) und ich würde mir wirklich wünschen, dass mehr Geld für die Forschung in der Hinsicht investiert würde, anstatt Geld dafür heraus zuschmeißen anderen Menschen die Köpfe wegzubomben. Die Menschheit ist immer noch so unglaublich rückständig und primitiv in der Hinsicht, echt unglaublich. Im Prinzip haben wir alles gegeben um das Leben allgemein aufzuwerten … woran es scheitert ist unsere Dummheit, dafür schäme ich mich.

    --

    Ph'nglui Mglw'nafh [COLOR=#006400]Cthulhu[/COLOR][COLOR=#008080] R'lyeh[/COLOR] Wgah'nagl fhtagn. The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown ...
    #4394455  | PERMALINK

    A.F.P.

    Registriert seit: 20.12.2007

    Beiträge: 24,476

    TwistOfFateIch kann mir kaum vorstellen, das viele dieser Leute die Arbeit freiwilig und mit Freude ausüben.

    Hoppla, wer zwingt sie armen Menschen denn dazu?

    --

    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #4394457  | PERMALINK

    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    '[A.F.P.;2278031′]Hoppla, wer zwingt sie armen Menschen denn dazu?

    geld

    aber so ein leben ohne fleisch wäre irgendwie schlimm…… genauso wie massentierhaltung,hitler und stalin^^

    --

    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
    ebay kaufen! amon amarth,kreator,atrocity,slayer,anthrax,dimmu borgir [COLOR=#ff0000]über land und unter wasser habe ich mein glück gesucht[/COLOR]
    #4394459  | PERMALINK

    Morli

    Registriert seit: 08.03.2005

    Beiträge: 8,267

    also, der artikel, auf den sich grobi im ersten post beruft, ist mehr als 7 jahre alt. kunstfleisch gibt´s aber immer noch nicht im supermarkt, wenn überhaupt irgendwo. von dem her – nette gedankenspielerei, aber scheinbar nicht wirtschaftlich umsetzbar und wohl auch nicht gefragt…

    #4394461  | PERMALINK

    A.F.P.

    Registriert seit: 20.12.2007

    Beiträge: 24,476

    Mr.Torturegeld

    aha

    --

    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #4394463  | PERMALINK

    Hallways of Always

    Registriert seit: 19.03.2011

    Beiträge: 1,120

    Mørlialso, der artikel, auf den sich grobi im ersten post beruft, ist mehr als 7 jahre alt. kunstfleisch gibt´s aber immer noch nicht im supermarkt, wenn überhaupt irgendwo. von dem her – nette gedankenspielerei, aber scheinbar nicht wirtschaftlich umsetzbar und wohl auch nicht gefragt…

    Wir reden hier von Wissenschaft. Solche Entwicklungen dauern nunmal sehr lange.
    http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/36018 dieser hier ist weniger als eineinhalb Jahre alt und recht optimistisch. Ob es gefragt ist, weiß noch keiner, weil es noch keine konkret gestalteten Produkte gibt, der Großteil der Bevölkerung über diese Möglichkeit nicht informiert ist usw.

    --

    Never le nkemise... Le ka zama mara never leloke
    #4394465  | PERMALINK

    chugchug

    Registriert seit: 19.05.2012

    Beiträge: 634

    Zwar gehöre ich als regelmäßiger Fleischesser wohl nicht zu der Hauptzielgruppe, würde diese Option jedoch mit offenen Armen empfangen.
    Ganz einfach aus dem Grund, dass ein derartiger Fortschritt allerhand Vorteile bieten würde, die bei den Tierrechten anfangen und auch ökologisch durchaus befürwortbare Folgen hätte. Sicherlich gäbe es dann noch genügend weitere positive Nebeneffekte, die man jetzt aus diesem eher abstrakten Szenario noch nicht genauer ableiten kann.
    Demnach sehe ich, dass die offensichtlichen Vorteile die möglichen Nachteile sowohl in Masse als auch Aussagekraft überwiegen.

    Falls das ganze Projekt eines Tages Erfolg haben sollte, sehe ich lediglich die Medien als Problem an, die dem Kunstfleisch den Einzug in den öffentlichen Markt verwehren könnten.
    Es müsste ja nur wieder eine Dokumentation von irgendeinem „Ernährungswissenschaftler“ auf RTL ausgestrahlt werden, welcher irgendwelche in sich unschlüssigen Warnhinweise ausspricht. Darauf würden wohl tausende von Menschen seinem Ausspruch folgen.

    --

    also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehen.
    #4394467  | PERMALINK

    NickRoyale

    Registriert seit: 29.04.2011

    Beiträge: 326

    Im Moment kostet ein Hamburger aus In-vitro Fleisch ca.200’000Euro. Hergestellt an der Universität in Maastrich. Über die Produktionsart bin ich aber nicht informiert.
    Es könnte durchaus sein, dass Kälberserum im Nährmedium vorhanden ist (wäre nicht im Sinne von Veganern). Wie der Antibiotikaverbrauch in der Produktion aussehen würde, steht ebenfalls in den Sternen (falls Antibiotika im Medium war). Ist die ganze Geschichte eine Single-use Sache? Falls ja, sprechen wir dann auch mal über den übermässigen Verbrauch von Plastik?
    Bei der ganzen Sache gibt es noch unheimlich viele Fragen. Die von den Forschern zuerst beantwortet werden müssten, bevor ich mir da Gedanken über einen Geschmackstest mache.

    --

    #4394469  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    '[A.F.P.;2278031′]Hoppla, wer zwingt sie armen Menschen denn dazu?

    Ach frag doch nicht so dämlich 😉

    --

    #4394471  | PERMALINK

    The Vortex

    Registriert seit: 13.01.2010

    Beiträge: 820

    BensonAch du Scheiße..

    [B.]

    Würdest du in so einen Betrieb arbeiten gehen mit dem Wissen, dass es weißgott andere Berufsmöglichkeiten gibt? Ich denke nicht.

    TwistOfFateIch kann mir kaum vorstellen, das viele dieser Leute die Arbeit freiwilig und mit Freude ausüben.

    Siehe oben. Ich denke auch nicht dass die Arbeiter dort massenhaft Geld verdienen, weshalb es möglich sein dürfte umzulernen oder einen anderen Beruf auszuführen. Ich bin keiner der auf Tierrechte pocht, erzkonservativer Veganer ist (ich bin nach wie vor begeisterter Fleischesser) und PETA unterstützt, aber mir fehlt bei den KRASSEN(!!! ich rede hier nicht von der örtlichen Metzgerei!) Massentierschlachthöfen das Mitgefühl wenn die Branche kleiner werden würde. Ihr könnt da gerne an meiner Meinung rumnörgeln, welches euer gutes Recht ist, aber es wird hier ja auch gerne auf Dingen rumgenörgelt die weißgott unwichtiger sind, wenn ich da schon lese was für Leuten, bzw. Bands der tot gewünscht wird, was ich hier nirgendwo geschrieben habe.

    WENN die Produktion von Kunstfleisch auf Konsumbasis laufen würde, würden auch die Rodungen und der wahnsinnige Lebensmittelverbrauch für die Fleischproduktion zurückgehen. Dies würde zwar viele Jobs kosten, was ein durchaus kritischer Punkt ist, aber bei großen Unternehmen die immer weiter Rationalisieren und Jobs von 3-4 Leuten auf eine Person abgewälzt werden bis die an Burnout zerbrechen wird kaum gemeckert.

    So, meinen Senf auch dazu abgegeben, womit ich mich dann erstmal für eine Weile aus dieser Diskussion zurückziehen werde, bevor da noch ein riesen Shitstorm losgeht.

    --

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